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Die totale Verteilungsgerechtigkeit

AW: Die totale Verteilungsgerechtigkeit

Wenn man den Wust an absurden Verallgemeinerungen über das, was verteilt werden kann - weglässt, kann man sehr wohl über den Begriff "Verteilungsgerechtigkeit" diskutieren.
Zunächst ist "Gerechtigkeit" eine soziale, berechtigte Forderung.
Deshalb gibt es Gerichte.
Eklatanter Mangel an Lebensgrundlagen - gegenüber unvorstellbarem Luxus und Reichtum stellt grundsätzlich Ungerechtigkeit dar.
Man könnte Reichtum auf ein vernünftiges Maß beschränken, um alles darüberhinaus für nachhaltige Lebensverbesserung für Millionen armer und ärmster Menschen zu verwenden.
Es ist in höchstem Maße ungerecht, Milliarden für Kriege und Waffen auszugeben.
Leider ist Verteilungsgerechtigkeit - noch - eine Utopie, denn die jeweils Regierenden eines Landes sind grundsätzlich nur am eigenen Reichtum und/oder an der durch finanzielle Stärke erreichbaren Macht für sich selber oder ihre Interessensgruppen interessiert. Eine politische Ethik ist ebenfalls Utopie.
Das hängt mit den durch politische Ämter zu erreichenden Privilegien zusammen. Geld verdirbt den Charakter. "Je mehr er hat, je mehr er will - nie halten seine Hände still". Ein alter, wahrer Spruch, der eigentlich längst dazu führen müsste, dass politische Ämter einem ethischen Codex unterworfen sind, der Idealismus verlangt. Dann würde Gerechtigkeitsstreben der sicherste Schutz vor Korruption und Volksverrat werden. Ebenfalls Utopie, aber dennoch erstrebenswert. Die meisten Erfindungen gäbe es nicht, wenn ihnen allen nicht ursprünglich eine Utopie zugrunde gelegen hätte.-
Perivisor
 
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AW: Die totale Verteilungsgerechtigkeit

Weil Anhäufung gigantischer Vermögen und Macht unter den Schutz der persönlicher Freiheit fällt?

Dann ist das aber eine Freiheit auf Kosten anderer Mitmenschen und es gibt kein Grundgesetz oder irgendein anderes vergleichbares Grundsatzdekret eines Landes, welches nicht "Freiheit auf Kosten anderer" einzugrenzen versucht.
Die Realität hält den Gesetzen leider nicht stand. So ist es ja auch schon bei § 1 der StVO. Aber das Ziel ist formuliert. Es muss nur noch konsequenter umgesetzt werden.
Perivisor
 
AW: Die totale Verteilungsgerechtigkeit

Und wenn die relative Gerechtigkeit einer theoretisch angenommenen totalen Verteilungsgerechtigkeit entspricht?

Mit der Totalität als unbestimmter Begriff, welcher die Unendlichkeit einbezieht und in Zusammenhang gebracht wird mit der Verteilung als bestimmtem Begriff, welcher die Unendlichkeit ausschließt, entsteht meines Erachtens eine sich selbst matt setzende Sprachkonfiguration, die sich mir als contradictio in adjekto zu offenbaren anschickt.

Wie kann Ungleiches jemals gleich gemacht werden?

Wäre diese Frage dein Ernst, stünde sie dann nicht in etwa der Qualität jener 'Nachfrage' gleich, wie der Mensch in seiner Einmaligkeit als Ungleicher unter scheinbar Gleichen durch einen vorgegebenen Uniformismus zu einem ununterscheidbaren Clown als Klon einer Maskenmenschenindustrie gemacht werden könnte??

Der Mensch ist Teil der Natur, aber er ragt durch seine Transzendenzfähigkeiten auch über die Natur hinaus.

Das ist richtig, aber gut und schlecht zugleich, solange die intellektuelle Ausrichtung in der Transzendenz eine Bewusstseinserweiterung ermöglicht, die mit dem Phänomen der Erfahrbarkeit einer universumkehrlogischen Grenzbetrachtung durch plötzliche Überschreitung von Systemgrenzen gedanklich total überfordert wäre.

Es reicht also nicht, wenn sich der Mensch mit einem passiven Geschehenlassen begnügt.
Manchmal aber schon, wenn es besser scheint aus der Ruhe die Kraft zu schöpfen als sich in blinden Aktionismus (wie in ein Schwimmbecken zur Abkühlung :)) zu stürzen.

Ist die Liebe ein Extrem?

In Bezug auf meine zuvor getroffene Feststellung könnte ich zur Nachfrage neigen, ob und warum Du ausgerechnet an der 'Neutralisierung der Liebe' interessiert sein könntest, - falls ich bejahe? ;)

Schöne Grüße - und gönne Dir 'ganz vorsichtig' eine Abkühlung für Kopf und Füße! :)

Bernies Sage
 
AW: Die totale Verteilungsgerechtigkeit

Eklatanter Mangel an Lebensgrundlagen - gegenüber unvorstellbarem Luxus und Reichtum stellt grundsätzlich Ungerechtigkeit dar.

Das hängt davon ab, was unter Gerechtigkeit verstanden wird.

Inwiefern ist Gerechtigkeit nicht das Recht des Stärkeren? Wer gibt den Schwächeren das Recht, mit welcher Begründung?

Wird auf Würde abgestellt, wer erkennt dem Menschen die Würde zu und weshalb?
 

Unüberlegte Fragerei !

Johann Wilhelm schrieb:
Das hängt davon ab, was unter Gerechtigkeit verstanden wird.

Inwiefern ist Gerechtigkeit nicht das Recht des Stärkeren?

Wer gibt den Schwächeren das Recht, mit welcher Begründung?

Wird auf Würde abgestellt, wer erkennt dem Menschen die Würde zu und weshalb?

Aha!, jetzt fängst du also damit an, deine eigene Fragerei infrage zu stellen.

Das hättest du aber tun sollen, bevor du die Fragen hier stellst.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
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AW: Die totale Verteilungsgerechtigkeit

Das hängt davon ab, was unter Gerechtigkeit verstanden wird.

Inwiefern ist Gerechtigkeit nicht das Recht des Stärkeren? Wer gibt den Schwächeren das Recht, mit welcher Begründung?

Wird auf Würde abgestellt, wer erkennt dem Menschen die Würde zu und weshalb?

Der Mensch hat sich zu einem gesetzgebenden, sozialen Wesen entwickelt, welches sein Zusammenleben in einen Kontext von Rücksicht, gegenseitigem Respekt und gegenseitiger Unterstützung gebracht hat. Anders wäre der Mensch längst ausgestorben, so, wie seine genetischen Vorfahren, die die sozialen Errungenschaften noch nicht kannten. Die Begriffe Mitleid, Menschlichkeit,Vertrauen, Würde gibt es im Naturgesetz des Stärkeren nicht. Das "Recht" des Stärkeren ist das, primitiverer Lebensformen.
Wenn man so will, steht am Ende die absolute Naturgewalt, die das absolute "Recht des Stärkeren" beispielhaft darstellt.
Soziales Verhalten hat sich der Mensch entwicklungsgeschichtlich angeeignet, da er sonst untergegangen wäre. Nicht zuletzt haben auch die Religionen einen Großteil zu dieser Entwicklung beigetragen.
Perivisor
 
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