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Die Sicherheit amerikanischer und britischer Botschaften

Eurofighter

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19. Dezember 2011
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Nach den jüngsten Drohungen Grossbritanniens, die Botschaft von Ecuador entgegen internationalen Rechts einfach zu stürmen, wird das grundsätzliche Problem mit den Botschaften auf der Welt offensichtlich: auch die größten militärischen Mächte wie GB oder die USA haben keine per se sicheren Gebäude für ihre Botschaftsangestellten.

Überall auf der Welt beruht die Sicherheit des exterritorialen Geländes einer Botschaft auf der Übereinkunft mit dem Gastland, daß eine Botschaft für ausländische Polizeikräfte tabu ist. Natürlich ist das kein Schutz gegen herausragende Ereignisse wie etwa die Geiselnahme von Teheran Anfang der 80er Jahre:

"Bei der Geiselnahme von Teheran wurden 52 US-Diplomaten 444 Tage lang vom 4. November 1979 bis zum 20. Januar 1981 als Geiseln gehalten, nachdem eine Gruppe iranischer Studenten die US-amerikanische Botschaft in Teheran im Verlauf der Islamischen Revolution besetzt hatte.[...]
http://de.wikipedia.org/wiki/Geiselnahme_von_Teheran

Befindet sich das Land, zu dem die fragliche Botschaft gehört, mit einem anderen Land in einer politischen Konfrontation, besteht immer die erhöhte Gefahr von Zwischenfällen. Etwa 1983, als die US-Botschaft in Beirut Ziel einer militärischen Aktion wurde:

http://de.wikipedia.org/wiki/Bombenanschlag_auf_die_US-Botschaft_in_Beirut_1983

Der einzige Schutz, den es für Botschaften und ihre Angehörigen geben kann, ist daher die vernunft-geleitete Poltik der Deeskalation. Die jüngsten Taktierereien von Schweden, Großbritannien und den USA scheinen allerdings weniger einen friedlichen Weg und die Beilegung der Auseinandersetzung mit Julian Assange zu verfolgen.

Stattdessen versucht man sich mit sprachlicher Übertölpelung der Weltöffentlichkeit, daß Assange nicht ausgeliefert werde, wenn er denn die "Todesstrafe" in den USA zu befürchten hätte. Das kann für den aufmerksamen Beobachter im Umkehrschluß nur heißen: man will ihn zwar lebend, dann aber auf jeden Fall für lange Zeit hinter amerikanischen Gittern sehen. Das aber kann weder im Sinne von Julian Assange noch der freien Weltöffentlichkeit sein, die gut daran tut, durch die Enthüllungen von Wikileaks auf die ungeheuren Machenschaften des US-Regimes aufmerksam geworden zu sein.

Wie auch immer der Fall Assange weitergeht: ohne ein Einlenken der genannten Staaten wird früher oder später die Gewalt eskalieren. Und dann wollen es USA, GB und Schweden natürlich nicht gewesen sein, die das zu erwartende Blutbad dann zu verantworten haben...


http://www.sueddeutsche.de/politik/...ung-der-botschaft-waere-selbstmord--1.1446138
 
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