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Das absolut Böse

AW: Das absolut Böse

Oh, Barbara, Du bist ganz schön streng, ich glaube, bei Dir falle ich gelegentlich glatt durchs Raster. Wenn Du mir zuhören könntest, wenn ich im Fernsehen gewisse Leute oder Veranstaltungen sehe...
Ziitat vom typischen pi... in solchen Fällen: "Da 'ne Bombe rein, und die Welt ist schlagartig besser!" :D

Manchmal erwisch ich mich auch selbst bei solchen Gedanken. Und bin nicht besonders stolz auf mich in jenen Momenten.



Du wirst lachen, laut dem neuen "Allgemeinen Gleichstellungsgesetz" (AGG), das uns die EU beschert hat, und für das wir in der Firma einen Test bestehen mussten, erlaubt es z.B. Blondinen- oder Amiwitze zu machen, wenn keine Blondine bzw. Ami es hören kann!

echt? Und sind Judenwitze auch erlaubt, wenn kein Jude zuhört...? oder ist das wieder mal "was ganz anderes"?



Ganz allgemein finde ich diese ganze "Political Correctness" und extreme Gleichstellungsmanie stark übertrieben. Klar ist Rassismus/Chauvinismus zu bekämpfen, aber bei den Verfechtern der PC geht da oft jedes Augenmaß verloren, besonders in Amerika.

Da gebe ich dir recht. Aber da gibts auch hierzulande so ein paar ziemlich extreme Exemplare. Mir wurde mal Rassismus vorgeworfen, weil ich einen Mohrenkopf Mohrenkopf nenne. Woran ich nichts Despektierliches erkennen kann.




An dieser Ansicht habe ich Zweifel. Wenn Du sagst, man solle "authentisch" sein, sagst Du, dass jeder sozusagen eine "eigentliche" Persönlichkeit hat (von Geburt an?), die durch "das Leben", "den Erziehungsprozess" verschüttet wird - richtig?

ja, so ungefähr. Nur dass die Persönlichkeit schon VOR der Geburt vorhanden ist.

Deshalb "wollen" wir nicht das Richtige, aber dieses "Richtige, Authentische", das wir "defaultmäßig" haben, ist dann auch per se gut?

ja.


Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere Persönlichkeit (von gewissen genetisch geprägten Charaktertendenzen abgesehen) ausschließlich durch die eigene irdische Biografie geprägt wird.

naja, das genügt mir nicht ganz.



Ja klar, es gibt natürlich allgemeine Charaktereigenschaften, die "gut" sind. Aber selbst soetwas wie "Zuverlässigkeit", "Pünktlichkeit" finden manche eher öde, langweilig, spießig.

ich glaube, wenn jemand mal eine halbe Stunde lang im Regen ohne Schirm auf jemanden warten muss, wird die Person, die unpünktlich ist, sich mit Spiessigkeit rausredet, keineswegs Sympathien gewinnen *g*

Oder "Ehrlichkeit", "Wahrheitsliebe" darf man auch nicht zu weit treiben. Was sage ich einer dicken, unmöglich angezogenen Frau, wenn sie mich fragt, wie sie aussieht? Sage ich "Öööh, päää, tjaaa ... jaa, doch hmmm.... muutig!" oder: "Uuunmööglich!"

von den fünf Millionen Möglichkeiten, ihr etwas zu sagen, wird bestimmt auch eine schmeichelhafte zu finden sein. ;)

grüsse, barbara
 
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AW: Das absolut Böse

Manchmal erwisch ich mich auch selbst bei solchen Gedanken. Und bin nicht besonders stolz auf mich in jenen Momenten.

Ach Barbara, wirklich, man darf das Ganze auch nicht zu verbissen sehen... Denn immerhin: Jeder fällt doch für sich seine Urteile, sagt sich, dass der und der ein A...loch ist etc. Das muss doch erlaubt sein, ohne gleich "ein schlechtes Gewissen" zun haben!

echt? Und sind Judenwitze auch erlaubt, wenn kein Jude zuhört...? oder ist das wieder mal "was ganz anderes"?

Ja, Deine berechtigte Frage bringt die ganze Idiotie des krampfigen PC-Wesens und dieses krampfigen AGG zum Vorschein. Gesetze zu machen, die jede möglicherweise diskriminierende Äußerung verbieten, ist dumm. Soetwas (wie sehr viel anderes!) muss sich in der menschlichen Gemeinschaft von selbst regeln - und tut es üblicherweise auch, wenn nicht von Staatsseite aus eine rassistische/chauvinistische Politik gemacht wird.

ja, so ungefähr. Nur dass die Persönlichkeit schon VOR der Geburt vorhanden ist.

Na gut, hier kommen wir wohl nicht überein.
Das hängt alles eng mit den Fragen Gott (oder Psi :)), Reinkarnation etc. zusammen.
Ich will nur erwähnen, dass anscheinend die menschliche Praxis (Erfahrung) dafür spricht, dass es eben keine "vorgefertigte menschliche Persönlichkeit" gibt...
Da wir jetzt aber im Bereich des Glaubens (neutraler: der Weltanschauung) sind, müssen wir hier wohl konstatieren, dass die Meinungen dastehen, ohne sich angleichen zu lassen.
Das finde ich aber überhaupt nicht schlimm - immer sehr schön, mit Dir zu disputieren, Barbara! :blume1:

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: Das absolut Böse

Demnach ist auch ein Begriff wie Gesellschaft ein absoluter.

Warum das? Gesellschaft ist doch eben nicht unabhängig von zeitlichen Entwicklungen!
Das macht Deinen folgenden Abschnitt (den ich leider ohnehin nicht verstanden habe :doof:) hinfällig, wie mir scheint.:

Da jedoch von einem Subjekt in Bezug (zum Subjekt, zu sich selbst, als objektivierendes Subjekt zu sich selbst) gesetzt, ergibt sich so eine etwas eigenartige Interpretation von Subjekt und Objekt. Eine Loslösung des Subjekts ins Absolute eines Objektes, wie es "die Gesellschaft" für ein betrachtendes Subjekt ist. Genau in diesem Prozess sehe ich auch die Entstehung von "Gottglaube", denn diese Betrachtungsweisen entstehen mit Wechselwirkung vieler aufeinander gegenseitig einwirkenden Subjekte. Diese undifferenzierte Wechselwirkung ist es, die nicht verstanden und summiert in (absolute) Begriffe gegossen rückwirkend auf das Weltbild des Individuums Einfuß nimmt.

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: Das absolut Böse

Ach Barbara, wirklich, man darf das Ganze auch nicht zu verbissen sehen... Denn immerhin: Jeder fällt doch für sich seine Urteile, sagt sich, dass der und der ein A...loch ist etc. Das muss doch erlaubt sein, ohne gleich "ein schlechtes Gewissen" zun haben!

Hallo pispezi

Verbissenheit muss nicht sein... eher ein *ups, da hab ich noch ein Thema*. Es ist mehr so eine Art Wegweiser. Ausserdem mag ich es nicht, manipulierbar zu sein, und das bin ich, wenn jemand meine "roten Knöpfe" kennt und mich dazu bringen kann, dass ich meine Beherrschung verliere. Was dann in aller Regel schief rauskommt.


Gesetze zu machen, die jede möglicherweise diskriminierende Äußerung verbieten, ist dumm. Soetwas (wie sehr viel anderes!) muss sich in der menschlichen Gemeinschaft von selbst regeln - und tut es üblicherweise auch, wenn nicht von Staatsseite aus eine rassistische/chauvinistische Politik gemacht wird.

Von Staatsseite her wird eigentlich immer eine rassistische Politik gemacht. Weil jene Minderheiten, über die Witze gemacht werden, meist nicht in den Parlamenten sitzen. Dass es da Richtlinien gibt, finde ich ganz in Ordnung. Die müssen aber nicht bis ins Detail ausformuliert werden, zu sagen, dass niemand wegen der Nationalität, Hautfarbe, Religion oder dem Geschlecht abwertend behandelt werden darf, das sollte reichen.



Ich will nur erwähnen, dass anscheinend die menschliche Praxis (Erfahrung) dafür spricht, dass es eben keine "vorgefertigte menschliche Persönlichkeit" gibt...

hm... nicht? Babies zeigen ja schon im Mutterbauch ein gewisses Temperament, das scheint durchaus vorgefertigt zu sein. Was dann daraus gemacht wird - ob etwas Gutes oder Böses - hängt dann aber auch sehr von den Umständen ab. Wobei es immer wieder welche gibt, die aus den schlimmsten Umständen relativ unbeschadet herauskommen, und andere, die eigentlich die besten Voraussetzungen haben, und dann doch irgendwie abstürzen.


Da wir jetzt aber im Bereich des Glaubens (neutraler: der Weltanschauung) sind, müssen wir hier wohl konstatieren, dass die Meinungen dastehen, ohne sich angleichen zu lassen.

nun, dann lassen wir das mal so stehen... obwohl, es gäb da durchaus auch von der Biologie, der Soziologie, der Psychologie Argumente dafür und dawider zu finden.


:)

grüsse, barbara
 
AW: Das absolut Böse

echt? Und sind Judenwitze auch erlaubt, wenn kein Jude zuhört...? oder ist das wieder mal "was ganz anderes"?

Ja, Deine berechtigte Frage bringt die ganze Idiotie des krampfigen PC-Wesens und dieses krampfigen AGG zum Vorschein...


Die Frage die sich mir hier aufdrängt ist folgende:

Gibt es da einen öffentlichen Menschen und einen privaten, also zwei unterschiedliche Wertungsinstanzen?

Wenn derlei "erlaubt" ist, solange niemand, der sich daran stören könnte, zuhört, deutet dies für mich auf ein fehlendes Gewissen hin, denn ein Gewissen würde zuhören.
 
AW: Das absolut Böse

Die Frage die sich mir hier aufdrängt ist folgende:

Gibt es da einen öffentlichen Menschen und einen privaten, also zwei unterschiedliche Wertungsinstanzen?

Wenn derlei "erlaubt" ist, solange niemand, der sich daran stören könnte, zuhört, deutet dies für mich auf ein fehlendes Gewissen hin, denn ein Gewissen würde zuhören.

Es zeigt vor allem eine bekannte Tatsache erneut:
Gesetze können kein Gewissen oder Denken anordnen.

Was das doppelbödige Reden/Denken betrifft:
Jeder Mensch hat im Inneren noch andere Gedanken/Empfindungen, als die die er öffentlich äußert. Und jeder Mensch überlegt sich vernünftigerweise, was er in Gegenwart/Abwesenheit dieser oder jener Person sagt. Das ist grundsätzlich menschlich, und es wäre (gefährliche) Utopie, das ändern zu wollen - denn es klingt schon wieder nach Schaffung des neuen, besseren Menschen.

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: Das absolut Böse

Es zeigt vor allem eine bekannte Tatsache erneut:
Gesetze können kein Gewissen oder Denken anordnen.

Was das doppelbödige Reden/Denken betrifft:
Jeder Mensch hat im Inneren noch andere Gedanken/Empfindungen, als die die er öffentlich äußert. Und jeder Mensch überlegt sich vernünftigerweise, was er in Gegenwart/Abwesenheit dieser oder jener Person sagt. Das ist grundsätzlich menschlich, und es wäre (gefährliche) Utopie, das ändern zu wollen - denn es klingt schon wieder nach Schaffung des neuen, besseren Menschen.

LG, pispezi :zauberer2

Es wäre eine Utopie, das für sich selbst ändern zu wollen? :confused:
 
AW: Das absolut Böse

Und letztlich geht es ja darum, was für den Menschen gut ist und nicht darum, ggf. existierende höhere Pläne zu erfüllen.

LG, pispezi :zauberer2

Lieber pispezi

Wenn es hier bei deinem "Tagtraum" auch nicht darum geht, wie Menschen ggf. existierende höhere Pläne zu erfüllen haben, so könnte es doch um eine Einsicht gehen. Vielleicht ist es frei nach Goethe die folgende Einsicht: "Ach, es wohnen zwei Seelen in meiner Brust". -- Ich meine, jeder Mensch trägt einen sozusagen absolut bösen Anteil und aber auch einen Engel in sich. Beide Teile ringen mit einander, sichtbar auch im Gewoge des Guten und Bösen der Welt.

Dies ist erst einmal eine Analyse, eine Feststellung. Im Besonderen lässt deine Geschichte aber gleich mehrere Deutungen zu. Eine davon wäre nun folgende:

Das unbeteilige, in gewisser Art ungewisse Dahinschlendern deiner Hauptfigur, könnte die nur hinblickende Sicht der Wissenschaft sein, die sich schweifend den verschiedensten Dingen zuwendet und sich lediglich zur toten "ES-Beurteilung" aufschwingt, nämlich: "Es ist so". Kalt, unpersönlich, sachlich - Ausdruck des Todes. Es wird ja zum Schluss eine tote Figur gesehen.

Das heißt, man geht an vielen wesenhaften Inhalten vorbei. Alles Lebendige ist mehr oder minder ein totes Spiel von physikalischen Kräften und Gesetzen, die man etwa in einem Quanten-Code ausdrücken will. Da bleibt für Seele und Geist nur wenig oder überhaupt kein Platz. Der Mensch ist in dieser toten Sicht höchstens ein sich empfindender Chemieablauf, der mit dem Tod absolut zu Ende ist.

Hat man nur diese Sicht, sind die Menschen eigentlich jetzt schon nichts anderes als leblose, tote Gebilde, die eben herumlaufen, denken und sich bewegen können. Und sie machen noch dazu ein großes Geschrei, wenn jemand zu Grabe getragen wird. --- Einwurf: "Lasst die Toten die Toten begraben".

Und deswegen denke ich mir, deine Geschichte will dir, mir und vielen anderen zeigen, dass wir Seele haben, dass wir lebendige Seelenwesen sind, die der Todesstarre erliegen, wenn sie dies nicht berücksichtigen - und vielleicht sogar an eine wichtige Stelle in ihrer Lebensvorstellung vorrücken.

Eigeneinsicht ist ziemlich vordringlich, meint dein - reinwiel
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Das absolut Böse

Vor einigen Jahren musste ich einmal zu einer achtwöchigen Maßnahme vom Arbeitsamt. Gleich am ersten Tag wurden Anträge zur Fahrtkostenerstattung verteilt. Da ich jeden Tag zum Veranstaltungsort gelaufen wäre (und dann auch bin), habe ich den Antrag auch nicht gestellt. Der Kursleiter hatte bemerkt dass ich den Antrag nicht ausgefüllt hatte, und sprach mich daraufhin in aller Öffentlichkeit an. Ich erklärte, dass ich doch zu Fuß gehen werde und das Geld (für zwei Monate ca. 70 Euro) daher für diesen Zweck nicht benötige. Er meinte daraufhin, dass mir das Geld dennoch zustehen würde, was ich abermals dankend ablehnte, woraufhin sich ein Großteil der anderen Kursteilnehmer zu mir umdrehte (ich saß in der letzten Reihe), mich etwas seltsam ansahen, und eine gut gekleidete Frau mich fragte, was ich denn für ein Mensch sei, Geld könnte man doch immer gebrauchen. Ich argumentierte, dass das Geld dafür gedacht sei, Fahrtkosten zu erstatten, die ich aber gar nicht hatte, doch das schien mir in ihren Augen kein Argument zu sein.

Ich hatte damals ca. 250 Euro im Monat.
 
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AW: Das absolut Böse

Das unbeteilige, in gewisser Art ungewisse Dahinschlendern deiner Hauptfigur, könnte die nur hinblickende Sicht der Wissenschaft sein, die sich schweifend den verschiedensten Dingen zuwendet und sich lediglich zur toten "ES-Beurteilung" aufschwingt, nämlich: "Es ist so". Kalt, unpersönlich, sachlich - Ausdruck des Todes. Es wird ja zum Schluss eine tote Figur gesehen.


Hallo reinwiel,

es ist wirklich überraschend, was man in diese kleine Szene alles reininterpretieren kann - insofern ist sie ja anscheinend nicht schlecht...

Aber Deine Deutung ist total daneben.
Denn wenn Du nun bedenkst, dass dieser Schlenki "das Böse" in der Story ist, dann bin ich ehrlich gesagt "not amused", wenn Du den mir als Symbol für Wissenschaft hinstellst!
Wie groß ist eigentlich Dein Abscheu gegen die Naturwissenschaft?
Weißt Du nicht, wie viele Wissenschaftler zutiefst humanistisch motiviert waren/sind? Wieviele von ihnen sogar tiefreligiöse Motive hatten/haben für ihre Arbeit? Motiv: "Die Schöpfung verstehen..."

Dieses Urteil von Dir, der Blick der Wissenschaft sei seelenlos, also quasi unmenschlich, ist grob unsinnig.

LG, pispezi :zauberer2
 
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