scriberius
Well-Known Member
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- 2. Juli 2011
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- 4.342
AW: café misantropique
hallo Kathi,
es ist super, dass dir das bereits so möglich ist. Zwar bin ich selbst dem Irrsinn der Arbeitswelt entronnen, meine Frau hält es aber durch ihr Zeitmanagement (Termine, Termine, Termine) wach. Wir waren über Weihnachten verreist und dabei gab es wieder reichlich Zirkus zwischen meinen Damen (der Klassiker: Frau und Mutter). Manchmal denke ich, Ruhe und Frieden gibt es nur allein. Das aber wollen sie alle nicht sein - und nehmen mir durch ihr permanentes Unzufriedensein die Ruhe. Die Feiertage sind vorbei: gut so! Ist denn ein gemeinsames Leben ohne Spannungen wirklich so utopisch? Unsere Katze haben wir in einer Pension abgegeben und dann erfahren, er wäre der coolste Typ überhaupt, lieb, schmusig und total easy. Dort war er einer von vielleicht 20. Kaum ist er wieder bei uns, meint er, ständig alles erbetteln zu müssen, wonach ihm der Sinn steht. Den ganzen Tag nervt er mich. Will rein, will raus, will anderes Futter, den ganzen Tag Gejammer. Ich kann kein Frühstück zu mir nehmen, ohne den Kerl zu bedienen oder sein Gejammer zu hören. Warum sind nur alle unzufrieden? Mir scheint, der einzige, der keine Erwartungen hat, denen er ständig nachhängt, bin ich.
lg nach Wien
lieber scriberius - ehrlich gesagt, kann ICH mich schon aus dem ganzen ausklinken. ich "renne" nur, wenn ich es auch wirklich will.
was die anderen da so rennen, stört mich nicht - vielleicht belustigt es mich ein bisserl - aber das ist auch schon alles.
sollen sie doch rennen, wenn sie das so wollen oder "brauchen". ich sprech´s ihnen nicht ab.
warum auch?
jede/r hat doch seine/ihre eigene realität - und dass die von anderen recht verschieden sein kann, wissen wir ja.
ich bin in der glücklichen lage, KEIN EINZIGES geschenk besorgen zu müssen.
und ich bin ebenso glücklich, keines zu bekommen.
stattdessen kann ich genau das, was mir wirklich gefällt, voll ausleben.
nämlich die ganze kekserei, den besuch von adventmärkten (zu zeiten, wo noch wenig los ist), den bummel durch das festlich erleuchtete wien (ohne geschenk-such-thematik, wohlgemerkt!).
ich gehe da durch die straßen wie ein kind mit leuchtenden augen.
und wenn das kaffeehaus zu voll ist, dann nehm ich mir ein schönes stück torte mit von der konditorei ums eck und bereite mir zuhause meinen café macchiato - bei kerzenschein.
ja, ich lebe ein privileg.
doch ich habe auch lange genug daran herumgefeilt, bis ich es derartig leben konnte.
ich weiß gut genug, wie es ist, gehetzt zu werden - meistens noch dazu von der EIGENEN inneren stimme.
nicht, dass das bei mir nie mehr vorkommen könnte - aber sie ist schon recht still jetzt, die stimme. irgendwie braucht sie und ich es nimmer, dass wir uns so hetzten und irgendwelche normen erfüllen.
wahrscheinlich ist es das alter. *g*
~~~
euch allen einen schönen tag, heute am einundzwanzigsten.
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hallo Kathi,
es ist super, dass dir das bereits so möglich ist. Zwar bin ich selbst dem Irrsinn der Arbeitswelt entronnen, meine Frau hält es aber durch ihr Zeitmanagement (Termine, Termine, Termine) wach. Wir waren über Weihnachten verreist und dabei gab es wieder reichlich Zirkus zwischen meinen Damen (der Klassiker: Frau und Mutter). Manchmal denke ich, Ruhe und Frieden gibt es nur allein. Das aber wollen sie alle nicht sein - und nehmen mir durch ihr permanentes Unzufriedensein die Ruhe. Die Feiertage sind vorbei: gut so! Ist denn ein gemeinsames Leben ohne Spannungen wirklich so utopisch? Unsere Katze haben wir in einer Pension abgegeben und dann erfahren, er wäre der coolste Typ überhaupt, lieb, schmusig und total easy. Dort war er einer von vielleicht 20. Kaum ist er wieder bei uns, meint er, ständig alles erbetteln zu müssen, wonach ihm der Sinn steht. Den ganzen Tag nervt er mich. Will rein, will raus, will anderes Futter, den ganzen Tag Gejammer. Ich kann kein Frühstück zu mir nehmen, ohne den Kerl zu bedienen oder sein Gejammer zu hören. Warum sind nur alle unzufrieden? Mir scheint, der einzige, der keine Erwartungen hat, denen er ständig nachhängt, bin ich.
lg nach Wien




