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Büroproletariat

Bernd

Well-Known Member
Registriert
3. Mai 2004
Beiträge
8.631
Liebes Forum.

Neulich hab ich jemanden von einem sog. Büroproletariat reden hören. Jetzt versteh ich aber nicht, was damit gemeint sein könnte. Versteht ihr, was das sein soll?

Ich mein, ich hab einen akademischen Abschluss und tue jeden Tag meine Flicht. Bin von 8 bis 16.30 Uhr im Büro, kratze sogar früh Eis dafür.... und mach doch eigentlich Dinge, die bei den Frauen und Eltern und Schwiegereltern recht angesehen behandelt werden, ich gehe im Büro einer geregelten Arbeit nach. Eigentlich tue ich doch das, was meine Lehrer und Erzieher von mir verlangt haben, ich hab es sozusagen geschafft, hab eine private Altersvorsorge abgeschlossen, eine Berufsunfähigkeitsversicherung, Lebensversicherung. Was ist daran schlecht? Verstehe die Schmä nicht.

Ich tue nur meine Flicht. Warum Büroproletariat, ich hab es doch zu was gebracht, ich bin jeden Morgen im Büro? Versteht ihr das?

Liebe Grüße
Bernd
 
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AW: Büroproletariat

Hallo Bernd,

ich gehörte dann bis Anfang 2007 auch zu dieser Spezies.
Büroproletariat ~ eine schöÖöne Wortschöpfung!

Meines Erachtens macht sie auf den Unterschied zwischen Arbeiter und Angestellten auf ironischer Weise aufmerksam. Der Arbeiter hat eine Pflicht zur Erbringung einer Leistung und wird dafür entlohnt. Der Lohn wird meist nach Stunde oder Stück bezahlt. Der Angestellte muss "NUR" anwesend sein und er wird "pauschal" für seine Tätigkeit "entgehaltet". Das Gehalt wird meist für den ganzen Monat bezahlt. Das sind wohl die wichtigsten Unterschiede.

Fest steht, dass diese arbeitsrechtlichen Unterschiede zwischen Arbeitern und Angestellten KEINE wirklichen Unterschiede darstellen, sondern nur eine begriffsrelativierenden juristische Spitzfindigkeit.

Wer sich aber noch im Klassendenken mit marxistischen und neokommunistischen Begriffen wie Proletariat und Bourgeoisie agiert, ist wohl im letzten Jahrhundert im Denken eingefroren. Das Klassendenken, auch das zwischen Arbeitern und Angestellten, ebenso wie das zwischen "Besitzlose" (Proletariat) und Bürgertum (Bourgeoisie) ist in einer demokratischen Republik überflüssig. Einerseits kann heute jeder selbst Kapital schöpfen und so auch als Unternehmer am freien Markt agieren. Anderseits stehen jedem Bürger auch den Arbeitern alle Türen offen. Man bedenke bitte den historischen Kontext, als Arbeiter beispielsweise NICHT Abgeordneter werden konnten oder als Arbeitern auch der freie Zugang zu den Universitäten verwehrt blieb.

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Erstaunlich finde ich, dass Du auf diesen Begriff derart reagierst.
Fühlst Du Dich denn als Angestellter in irgendeiner Weise besser als die Arbeiter?

Na ja ~ wie dem auch sei ~ der Mensch katalogisiert sich selbst am besten, weil er die FREIHEIT so sehr fürchtet und in dieser Furcht sein eigens Potenzial unterschätzt. Man begibt sich nur allzu gerne in Abhängigkeiten ~ in Deinem Fall das Angestelltenverhältnis ~ um Sicherheit zu erlangen, die es aber nur scheinbar gibt. Darüber denke mal nach.

Lieben Gruß
Axl
 
AW: Büroproletariat

Einerseits kann heute jeder selbst Kapital schöpfen und so auch als Unternehmer am freien Markt agieren.

Da hat Axl Recht. Selbst bei den paar Millionen Härtefällen, in denen vom Existenzminimum gelebt werden muß, hat man nur nicht erkannt, daß man lediglich ein halbes Jahr auf Essen, Trinken und Kleidung verzichten müsste, um ein Grundkapital anzusparen. Jeder Hartz IV-Empfänger, der nicht früher oder später an der Börse spekulieren lernt, ist ein Totalversager. Notalls kann man sich auch als ausgesprochener Sozialparasit als Künstler selbständig machen. Mit dem staatlichen Einstiegsgeld kann man sich eine schnuckelige Villa einrichten und sogar ein kleiner Learjet dürfte noch drin sein, um von Vernissage zu Vernissage zu jetten...


Anderseits stehen jedem Bürger auch den Arbeitern alle Türen offen.

Nachts reicht tatsächlich meist ein Schraubenzieher...

Der Rote Baron
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Büroproletariat

Da hat Axl Recht. Selbst bei den paar Millionen Härtefällen, in denen vom Existenzminimum gelebt werden muß, hat man nur nicht erkannt, daß man lediglich ein halbes Jahr auf Essen, Trinken und Kleidung verzichten müsste, um ein Grundkapital anzusparen. Jeder Hartz IV-Empfänger, der nicht früher oder später an der Börse spekulieren lernt, ist ein Totalversager. Notalls kann man sich auch als ausgesprochener Sozialparasit als Künstler selbständig machen. Mit dem staatlichen Einstiegsgeld kann man sich eine schnuckelige Villa einrichten und sogar ein kleiner Learjet dürfte noch drin sein, um von Vernissage zu Vernissage zu jetten...

Auch jeder Hartz IV-Empfänger kann sich selbstständig machen. Das wird sogar vom Arbeitsamt mit zusätzlichen Finanzmittel unterstützt. Dazu braucht man nur eine Idee ~ eine Geschäftsidee mit Potential und Marktchance.

Im Übrigen ist es beschämend, welch ein Bild Du von Künstlern hast und wie Du auch die Hartz IV-Empfänger anscheinend für blöÖöd hältst.

Aber jeder ist der Ausdruck seiner selbst ~ Chipke!
 
AW: Büroproletariat

Dann sei mal ganz Büroproletariat und stelle einen Geschäftsplan auf.

Büroproletariat... zu diesem Threadthema sollten wir wieder zurückfinden. Ich möchte weder riskieren, daß Bernds Thread einfach bloß zugelallt wird, noch daß sich Benjamin deswegen aufreiben muß. Ich hoffe mal, ich bin ihm mit dieser Ermahnung, daß du bitte nicht alles kommentieren mögest, Axl, gerade noch zuvorgekommen...

Der Rote Baron
 
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AW: Büroproletariat

Büroproletariat... zu diesem Threadthema sollten wir wieder zurückfinden. Ich möchte weder riskieren, daß Bernds Thread einfach bloß zugelallt wird, noch daß sich Benjamin deswegen aufreiben muß. Ich hoffe mal, ich bin ihm mit dieser Ermahnung, daß du bitte nicht alles kommentieren mögest, Axl, gerade noch zuvorgekommen...

Der Rote Baron

dann halte Dich doch einfach dran..........
 
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