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Aufklärung - große Zeit oder Zeitverfall?

AW: Aufklärung - große Zeit oder Zeitverfall?

Aber sind wir denn heute befreit aus der Unmündigkeit? .. Haben wir das vollkommene Endziel der Aufklärung erreicht???
Kant wäre sicherlich begeistert wie weit es die Wissenschaften gebracht haben.
Aber wenn er sich ansähe, dass die Menschen immer noch Krieg führen und immer noch Hass gegeneinander hegen. Ich glaube er würde Kopfschüttelnd soetwas sagen, wie "An der Aufklärung.. Da sinma noch dran"

Ich denke, die Idee, die hinter dem Ganzen steckt ist einfach zu schwer. Zu schwer für die Menschheit! Die Idee, dass wir alle einen "Nächstenliebenstatus" von Jesus und eine komplette Selbstkontrolle haben. Außerdem muss jeder bereit sein, seine Vernunft einzusetzen.. Sich mit ethischen Fragen zu beschäftigen, was je nach Standort und Beruf sehr schwer ist. Ich denke es ist zu schwer!

mfG Ginsi

haste recht, ginsi!

selbst damals wurde schon gesagt, dass trotz aufklärung wir nicht in einer "aufgeklärten" gesellschaft leben, sondern in einem zeitalter, wo man das wort der aufklärung schon mal gehört hat. aufklären hat ja auch nicht nur einen sinn.
die aufklärung soll probleme der breiten masse der menschen aufzeigen, soll wahrheiten ans licht bringen (deshalb gab es auch viele parabeln mit dem heraustretens ans licht als motiv), soll auch menschen erziehen.

diese forderungen kann man auch heute von "aufklärern" erwarten, z.b. lehrern, intellektuelle künstler,...
doch die erfüllung solcher forderungen muss in heutiger zeit anders realisiert werden, denn die heutigen gegebenen umstände entsprechen nicht dem der zeit des 18. jahrhunderts!

es ist natürlich traurig, zu hören, dass die aufklärung, die ja immer als große epoche bezeichnet wird, die grundlegenden menschheitsprobleme, wie krieg und toleranz gegenüber andern zwar ppositiv angegangen ist, aber die ergebnisse noch auf sich warten lassen, falls sie überhaupt mal kommen.
 
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AW: Aufklärung - große Zeit oder Zeitverfall?

Naja.. Ob es so traurig ist.. ;)

Ich meine die Aufklärung hat mit einem dicken Finger auf die gesamte Menschheit gezeigt und gesagt: "IHR.. GENAU IHR.. Da läuft hie und da noch ganz schön viel verkehrt".
Ist es nicht ein "Kugel-ins-Rollen-bringen"?
Es war ein Umbruch. Vielleicht wird der nächste Umbruch etwas sein, was den Menschen wieder einen Fingerzeig gebt, sie wieder etwas weiter auf einen "besseren" Weg stößt?!
Wir können gespannt sein :dreh:

mfG Ginsi
 
AW: Aufklärung - große Zeit oder Zeitverfall?

es gab auch nach der afklärung weitere umbrüche wie nach dem 1. weltkrieg der übergang von bürgertum zur ideologie als träger der macht!

solch einen umbruch möchte ich heute nicht mehr erleben, aber, dass es einer sein wird, da bin ich mir sicher.
denn die welt kann nicht so weitergehen wie sie jetzt eiert. die dienstleistungsgesellschaft erleidet ihren eigenen overkill!
 
AW: Aufklärung - große Zeit oder Zeitverfall?

es gab auch nach der afklärung weitere umbrüche wie nach dem 1. weltkrieg der übergang von bürgertum zur ideologie als träger der macht!
Auch das Bürgertum hatte eine Ideologie; es gibt keine Gesellschaft, die ganz ohne sie auskommt.

denn die welt kann nicht so weitergehen wie sie jetzt eiert. die dienstleistungsgesellschaft erleidet ihren eigenen overkill!
Diesen letzten Satz würde ich gern erklärt bekommen, weil ich ihn trotz angestengten Bemühens nicht verstehen kann.
Worin besteht dieser "overkill"? Wer killt hier? Sie sich selbst? Wie das? Weltweit wächst wegen der Automatisierung der Dienstleistungsbereich. Er wird in den entwickelten Gesellschaften bis zui 80% der Beschftigten umfassen. Und diese killen sich dann - oder wie?
 
AW: Aufklärung - große Zeit oder Zeitverfall?

Auch das Bürgertum hatte eine Ideologie; es gibt keine Gesellschaft, die ganz ohne sie auskommt.
Diesen letzten Satz würde ich gern erklärt bekommen, weil ich ihn trotz angestengten Bemühens nicht verstehen kann.
Worin besteht dieser "overkill"? Wer killt hier? Sie sich selbst? Wie das? Weltweit wächst wegen der Automatisierung der Dienstleistungsbereich. Er wird in den entwickelten Gesellschaften bis zui 80% der Beschftigten umfassen. Und diese killen sich dann - oder wie?

hallo, ziesemann!

ich habe mich wirklich unmöglich ausgedrückt:confused: .
natürlich hat auch das bürgertum eine ideologie, aber ich meinte eigentlich den übergang von großbürgertum als stütze der nation und nicht die masse der einfachen angestellten und arbeiter, die dann bestimmend wurden!

der "overkill" ist für mich die bedrohliche entwicklung, dass in einer dienstleistungsgesellschaft die produktion, die industrie sozusagen immer mehr mehr automatisiert wird. weniger leute schaffen den mehrwert. an der produktion von weiterverarbeitbaren gütern sind weniger leute beteiligt. es gibt deutlich weniger arbeit als im 15. jh. zum beispiel -> mehr freizeit"industrie", also meistens auch dienstleistungen. es entsteht nach meiner ansicht ein system des gegenseitigen geld- und leistungshinundhergeschiebe ohne, dass irgendwo das geld überhaupt materiell erwirtschaftet wird. (ihr seht, ich habe wenig ahnung von ökonomie)

es ist erschreckend wie wenig leute noch im automobilbau z.b. beschäftigt sind. vieles wird dort durch roboter und automaten ersetzt. gut mögen manche sagen, dann gibt es aber auch stellen in forschung und maschinenbau!
ja, dann setzt aber der overkill ein, wenn einmal fast ausschließlich maschinen gebaut werden, die andere maschinen entwerfen und selbst herstellen. dann wird die masse der menschen überflüssig. und das ist kein düsteres endzeit-sci-fi-geschwafel.
ich glaube, es wird noch in den nächsten 50-100 jahren kommen!
 
AW: Aufklärung - große Zeit oder Zeitverfall?

hallo, ziesemann!

ich habe mich wirklich unmöglich ausgedrückt:
Gratuliere! Das habe ich noch nie hier im DF erlebt, das jemand zugibt, sich "unmöglich ausgedrpückt" zu haben.
Zur Sache:
"Mehrwert" (die unsinnige Marx-Interpretation beiseite lassend - bist Du schon auf den schweren Denkfehler bei Marx in diesen Zusammenhang gestoßen? Erstaunlich für einen Denker wie ihn), also Mehrwert entsteht, wenn der Ertrag einer Leistung größer ist als der Aufwand. In diesem Sinne haben z.B. Dienstleistungsbereiche der Software, bestes Beispiel "You2" - in wenigen Jahren Milliarden - gewaltige Mehrwerte geschaffen.
Arbeit an sich ist auch heute mehr als genug da - sie ist nur schlicht zu teuer in unseren Breitengraden, deshalb wird sie nicht angeboten. Und die Nachfrager nach Arbeit - also die Alos - weigern sich zu einem Preis zu arbeiten, der nicht signifikant über dem Existenzminimum liegt, das ihnen dieser Staat auf jeden Fall garantiert - auch wenn sie vorsätzlich ganz einfach faul sind.
Ungefähr 80% aller heutigen Tätigkeiten hat Marx nicht einmal geahnt. Ahnst Du, welche vielfältigen neuen Dienstleistungen in auch nur 50 Jahren (das erlebst Du ja noch) ausgeübt werden? Sei nicht so pessimistisch.
Besten Neujahrsgruß
Ziesemann
PS und Off: Im Thread MWSt mag ich mich nicht mehr beteiligen, so lange das Niveau nicht besser wird; Deine scharfe Kritik dort ist mehr als berechtigt.
 
AW: Aufklärung - große Zeit oder Zeitverfall?

Gratuliere! Das habe ich noch nie hier im DF erlebt, das jemand zugibt, sich "unmöglich ausgedrpückt" zu haben.
Zur Sache:
Sei nicht so pessimistisch.
Besten Neujahrsgruß
Ziesemann
PS und Off: Im Thread MWSt mag ich mich nicht mehr beteiligen, so lange das Niveau nicht besser wird; Deine scharfe Kritik dort ist mehr als berechtigt.

hallo, ziesemann!

zuerst einmal zweimal danke!:ola: für deine komplimente und deinen gruß, auch dir ein schönes neues jahr:blume1:

ich bin vielleich etwas pessimistisch, doch ich glaub, es ist mehr zweckpessimismus, weil große teile der welt spinnen doch!
 
AW: Aufklärung - große Zeit oder Zeitverfall?

denn die welt kann nicht so weitergehen wie sie jetzt eiert. die dienstleistungsgesellschaft erleidet ihren eigenen overkill!

Darf ich kurz meine Interpretation in den Raum werfen:
Ich denke alle Menschen (in den Industrieländern) haben einen kleinsten gemeinsamen Nenner von dem, was sie brauchen.

Früher:
Bauer:
- Essen (Eigenproduktion)
- Trinken
- Ein Haus (Bauindustrie)
- Möbel (Schreiner -> Holzindustrie)
- Kleidung (Eigenproduktion -> Textilindustrie (für Rohstoffe)
- Wagen (Wagenbauer -> Holzindustrie)

Heute:
Bauer:
- Essen (Eigenproduktion + Supermarkt)
- Trinken (Supermarkt)
- Ein Haus (Bauindustrie)
- Möbel (IKEA?!)
- Kleidung (Supermarkt -> Textilindustrie)
- Computer (Computerindustrie)
- Internet (Telekom)
- Telefon (Telekom)
- Auto (Wagenindustrie)
- Diverse Fahrzeuge

Und auch der Bauer geht gerne mal ins Restaurant und lässt einen Klempner kommen, wenn an den Rohren was nicht in Ordnung ist.
Heutzutage werden von einer Person X vielmehr Bereiche der Dienstleistung in Anspruch genommen. Doch die Leute, die dort arbeiten (und das müssen ja zwangsläufig immer mehr werden) nehmen auch all diese Bereiche in Anspruch. So ist es ein Rad was immer größer wird!

mfG Ginsi
 
AW: Aufklärung - große Zeit oder Zeitverfall?

Lieber psbvbn1,

eigentlich schade, dass das gute Thema welches du zur Diskussion vorgeschlagen hattest so auf der Strecke gebliebeb ist - es wären noch sehr viele Aspekte erwähnenswert gewesen.

Nicht desto trotz dir alles Gute für das Jahr 2007.

Liebe Grüße

Miriam
 
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AW: Aufklärung - große Zeit oder Zeitverfall?

hallo, miriam!

ja, ich bin ein reuiger off-topic-sünder!:haare:
ich hoffe, du verzeihst mir!?!

vielleicht hast du ja im neuen jahr einen beitrag, der uns wieder auf kurs "aufklärung" als geschichtliche epoche bringt, miriam?!?

bis dann auch dir ein schönes neues jahr!:sekt:
 
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