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Arbeiterklasse hat Putzfrau

AW: Arbeiterklasse hat Putzfrau

das würde doch dicke reichen...wunderbar und danke :)


guten abend übrigens :)


zum menschenbild: da in deutschland der mensch wert ist, was er arbeitet, seh ich darin eher einen ausdruck der misanthropie, in der kleinbürgerlichen umwandlung (wegen wertzuweisung), was im grunde egal ist. sollen sie alle voneinander denken und halten, was sie wollen...dort, wo es einem wichtig ist, schaut man sich leute näher an nach möglichkeit, wenn nicht, ist es ja völlig ohne belang.
 
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AW: Arbeiterklasse hat Putzfrau

wer arbeiten muss, um die eigene materielle existenz zu bestreiten, IST ein sklave.

Wenn du das so sehen magst, ok. Die Frage, die daraus aber folgt, ist: wessen Sklave ?

Ein Sklave ist mA nach (und ich denke auch nach gängiger Ansicht) einer, der einem Anderen gehört. Nach deiner Definition ist das nicht notwendig. Wenn man es drehen will könnte man sagen, er wäre Sklave seiner Bedürfnisse. Da die Bedürfnisse aber nicht "jemand anders" sind, fehlt die Voraussetzung für Sklaverei.

Falls diese Erwägungen für dich unerheblich sind: sind dann nicht alle Menschen Sklaven ihrer Bedürfnisse ? Muss nicht jeder essen, trinken, atmen, urinieren, defäkieren ?
Dann wäre jedes Lebewesen versklavt. Was bringt diese "Erkenntnis" ?

lg,
Muzmuz
 
AW: Arbeiterklasse hat Putzfrau

Falls diese Erwägungen für dich unerheblich sind: sind dann nicht alle Menschen Sklaven ihrer Bedürfnisse ? Muss nicht jeder essen, trinken, atmen, urinieren, defäkieren ?
Dann wäre jedes Lebewesen versklavt. Was bringt diese "Erkenntnis" ?

lg,
Muzmuz


ich sehe nicht die notwendigkeit mir gedanken über die erheblichkeit oder unerheblichkeit dieser erwägung zu machen...

natürlich kann man es so sehen, dass menschen sklaven ihrer bedürfnisse sind, drum sag ich ja, der begriff freiheit ist eine chimäre, darauf ist das leben nicht ausgelegt. einiges ist natürlich, unabänderlich - anderes ist installiert und somit dies möglicherweise in der angebotenen form nicht.

welche erkenntnisse was bringen, vermag auch ich nicht zu sagen, da diese leider nicht in geld bezahlt werden - da hätte man dann wenigstens den preis.

nach wert gefragt ist dies nicht beantwortbar, da diese frage ja auf jede erkenntnis passen würde, was bringt sie dir...


muss ich wissen, was strom ist etc., wenn ich den föhn einstecke und der sumselt?

ich verstehe deinen ansatz nicht.
 
AW: Arbeiterklasse hat Putzfrau

Der Ansatz ist, dass du das, was ich Unfreiheit bzw Gebundenheit oder Abhängigkeit nenne, mit Versklavung bezeichnest.
Für mich ist Versklavung, wie beschrieben, ein ganz spezieller Fall von Unfreiheit - und diese trifft nicht schon durch simple Existenz von Bedürfnissen zu. Nach deiner Diktion wäre sämtliches Leben a priori versklavt und der Begriff Versklavung sogar weitreichender als Leben.

Natürlich steht es dir zu, Begriffe ganz eigentümlich zu definieren. Falls dem so sei wäre es aber hilfreich, dies auch offen mitzuteilen da der geneigte Leser jenen Begriff "wie gewöhnlich" liest und dann so wie ich beim Lesen auf jene Ungereimtheiten stoßen wird.
 
AW: Arbeiterklasse hat Putzfrau

Der Ansatz ist, dass du das, was ich Unfreiheit bzw Gebundenheit oder Abhängigkeit nenne, mit Versklavung bezeichnest.
Für mich ist Versklavung, wie beschrieben, ein ganz spezieller Fall von Unfreiheit - und diese trifft nicht schon durch simple Existenz von Bedürfnissen zu. Nach deiner Diktion wäre sämtliches Leben a priori versklavt und der Begriff Versklavung sogar weitreichender als Leben.

Natürlich steht es dir zu, Begriffe ganz eigentümlich zu definieren. Falls dem so sei wäre es aber hilfreich, dies auch offen mitzuteilen da der geneigte Leser jenen Begriff "wie gewöhnlich" liest und dann so wie ich beim Lesen auf jene Ungereimtheiten stoßen wird.



Der Ansatz ist, dass du das, was ich Unfreiheit bzw Gebundenheit oder Abhängigkeit nenne, mit Versklavung bezeichnest.


also gehts um sprachliche schärfe/unschärfe (synonyme)?


eine gebundenheit verstehe ich aus eigener entscheidung heraus, nicht aus einer notwendigkeit heraus - das beispiel mit der putzfrau sah ich durch die eröffnung "wird gehalten" aus dem gebotenen blickwinkel heraus.


das alles schließt nicht aus, dass es sicher auch putzfrauen gibt, nicht dieser tätigkeit aufgrund des geldes nicht nachgehen MÜSSTEN, sondern dies aus spass an der freude machen. auch das unvorstellbare gibt es :)



dies auch offen mitzuteilen da der geneigte Leser jenen Begriff "wie gewöhnlich" liest und dann so wie ich beim Lesen auf jene Ungereimtheiten stoßen wird


da ich dies hier nicht als germanistentreff sehe, denke ich, dass der spielraum zwischen sprachlicher schärfe und unschärfe besteht - wenns einem user, einer userin sehr genau geht, kann man ja deswegen in den dialog gehen hier, kommt vor :)


ich denke, dieser begriff wurde auch etwas aufgeweicht, durch hartzIV, zeitarbeit, da kam man immer wieder drüber, für mich in dem bezug auch ein synonym zu den wort abhängigkeitsverhältnis.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Arbeiterklasse hat Putzfrau

also gehts um sprachliche schärfe/unschärfe (synonyme)?


eine gebundenheit verstehe ich aus eigener entscheidung heraus, nicht aus einer notwendigkeit heraus - das beispiel mit der putzfrau sah ich durch die eröffnung "wird gehalten" aus dem gebotenen blickwinkel heraus.

darin sehe ich ja das problem - diese sichtweise impliziert, dass die putzfrau von ihrem arbeitgeber sklavengleich abhängig sei, was aber nicht der fall ist
insofern sehe ich in als einzigen sinnd dieser formulierung "wird gehalten" in polemik

das alles schließt nicht aus, dass es sicher auch putzfrauen gibt, nicht dieser tätigkeit aufgrund des geldes nicht nachgehen MÜSSTEN, sondern dies aus spass an der freude machen. auch das unvorstellbare gibt es :)

ist es nicht die regel, dass der arbeitnehmer innerhalb der gegebenheiten abwägen muss, ob ihm die bezahlung für die tätigkeit ausreicht ?

der andere falls wäre, dass man sein hobby als arbeit hat und diese tätigkeit auch ausübte, falls man nicht bezahlt würde - solche fälle sind aber arg in der minderheit
nur die wenigsten können so vermögend sein, als dass sie kein einkommen mehr bräuchten

da ich dies hier nicht als germanistentreff sehe, denke ich, dass der spielraum zwischen sprachlicher schärfe und unschärfe besteht - wenns einem user, einer userin sehr genau geht, kann man ja deswegen in den dialog gehen hier, kommt vor :)

ja, es geht auch nicht um germanistik sondern um das verstehen werden
wenn sklaverei geschrieben wird sollte auch sklaverei damit gemeint sein und nicht etwas anderes - es sei denn, es geht aus dem text eindeutig hervor, dass etwas anderes gemeint sei

ich denke, dieser begriff wurde auch etwas aufgeweicht, durch hartzIV, zeitarbeit, da kam man immer wieder drüber, für mich in dem bezug auch ein synonym zu den wort abhängigkeitsverhältnis.

wir sind alle voneinander abhängig, denke ich
 
AW: Arbeiterklasse hat Putzfrau

wir sind alle voneinander abhängig, denke ich


DAS ist in meinen augen das wirklich fatale. alles andere ergibt sich hieraus.


...und es ist unentrinnbar, wenn man nicht autark leben kann und auch nicht will, da viel zu beschwerlich und im angestammten raum gar nicht möglich.



p.s.
ja, es geht auch nicht um germanistik sondern um das verstehen werden
wenn sklaverei geschrieben wird sollte auch sklaverei damit gemeint sein und nicht etwas anderes - es sei denn, es geht aus dem text eindeutig hervor, dass etwas anderes gemeint sei

ist denn eine fabrikhalle wirklich etwas anderes als eine galeere? ...nach meinem verständnis ging das aus dem text eindeutig hervor, wir haben halt verschiedene köpfe auch, macht ja nix.
 
AW: Arbeiterklasse hat Putzfrau

Die Betreiber der Fabrikhallen müssen die Fabrikhalleninsaßen nicht zwingen und wenn der Fabrikhalleninsaße nicht mehr will ist er frei zu gehen - und muss bzw darf natürlich die Konsequenzen seines Ausstieges tragen.
Diese Freiheit haben die Galeereninsaßen nicht. Selbst wenn sie gewollt hatten, konnten sie die Galeere nicht verlassen.

Natürlich ist der Fabrikhalleninsaße nicht "völlig frei", denn die Auswirkugnen seines Ausstieges mögen negativ behaftet sein. Dieser Zwang kommt aber aus seinen eigenen Bedürfnissen und nicht aus Bedürfnissen Anderer wie bei Sklaven bzw bei Galeeren.

lg,
Muzmuz
 
AW: Arbeiterklasse hat Putzfrau

Die Betreiber der Fabrikhallen müssen die Fabrikhalleninsaßen nicht zwingen und wenn der Fabrikhalleninsaße nicht mehr will ist er frei zu gehen - und muss bzw darf natürlich die Konsequenzen seines Ausstieges tragen.
Diese Freiheit haben die Galeereninsaßen nicht. Selbst wenn sie gewollt hatten, konnten sie die Galeere nicht verlassen.

Natürlich ist der Fabrikhalleninsaße nicht "völlig frei", denn die Auswirkugnen seines Ausstieges mögen negativ behaftet sein. Dieser Zwang kommt aber aus seinen eigenen Bedürfnissen und nicht aus Bedürfnissen Anderer wie bei Sklaven bzw bei Galeeren.

lg,
Muzmuz



Diese Freiheit haben die Galeereninsaßen nicht. Selbst wenn sie gewollt hatten, konnten sie die Galeere nicht verlassen.


also besteht der unterschied in der arbeitszeit-/anwesenheitsregelung beider sklavenzustände?

wobei es mit dem vergleich auch nicht so ganz hinhaut, da die entsprechenden schiffe ja auf hoher see waren, eine fabrik ist ja in den boden eingewurzelt gewissermaßen...heißt, mit wechselndem personal können in einer fabrik dennoch 24 stunden täglich abgedeckt werden, das ginge ja auf einem schiff nicht, weil für die 3-fache menge der sklaven einfach der platz fehlte, wie ich annehme. hatten ja auch nicht mehrere stockwerke, sondern nur den schiffsbauch unten drinnen und das erd- bzw. wassergeschoss gewissermaßen.




nein, diese versuchte unterscheidung im sinngehalt der begriffe haut so nicht hin. drum ist das nicht so dumm mit der sprachlichen unschärfe, man kann über das erbsenzählen drüber gehen und schaun, ob einem noch was einfällt dazu, das man möglicherweise hier aufs virtuelle papier bringen mag. außerdem war die worthülse "globalisierung" zu anderen zeiten noch nicht drüber gestülpt, darf anmerken, dass ich über den zahlenmäßigen sklavenmarkt in bezug auf galeerensklaven nicht informiert bin, keine ahnung...wenns knapp war, könnte man diesen aspekt auch berücksichtigen wobei bei uns der fabrikarbeiter ja auch seltener geworden ist seit der rationalisierung/automatisierung - sehe somit keine möglichkeit einer realistischen gegenüberstellung von zahlen.
 
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AW: Arbeiterklasse hat Putzfrau

Der Unterschied liegt mMn vielmehr darin, dass die echten Sklaven nicht KONNTEN während die eingeredeten Sklaven aus irgendwelchen Gründen nicht WOLLTEN.
Sich als Sklave zu sehen ist oft nur ein Versuch sich vor der Verantwortung zu drücken. Dann wird aus einem "ich will nicht" schnell mal ein "ich kann nicht" und schon ist man an nichts mehr Schuld.
 
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