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Wird das Sprechen von Mensch

Claus schrieb:
da ich diesen thread abonniert habe und ihn wieder los werden möchte, weiß aber nicht wie, versuche ich es mal so:

Antwort schreiben, dann
nicht abonnieren wählen


muß dazu aber eine antwort schreiben.
sorry anders geht es wohl nicht

Claus

Sachhinweis: ich weiß auch nicht, wie Mann das macht. Aber1) abonniere ich keine Threads, die mich schon von vorne herein zum Schweigen verurteilen - das ist eine weise Beschränkung

und 2) könntest Du ja in Deiner mailbox gleich auf Löschen drücken - dann müsstest Du unseren Stumpfsinn nicht lesen

und 3.) gehört Deine Anfrage nicht in diesen Thread. Da gibt es Anregungen dazu. Und so eine wolltest Du doch? oder ?
Oder wolltest Du nur stänkern? :kuss3: :kuss3:

Marianne
 
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Zum Thema, vielleicht ist es schon gesagt worden,
egal, ich frag nochmal,

woran kann man erkennen, ob das Prinzip der Lebendigkeit in einem Wort enthalten ist? :rolleyes:
 
qanape schrieb:
Zum Thema, vielleicht ist es schon gesagt worden,
egal, ich frag nochmal,

woran kann man erkennen, ob das Prinzip der Lebendigkeit in einem Wort enthalten ist? :rolleyes:


Hallo, ganape!

Ein Wort allein ist kein" Wort", außer in imperativistischen oder Einwortsätzen: Geh! oder Oho!

Wir " denken", -wenn Du so willst - in logischen Zusammenhängen, Sätzen.

Die Regeln dieser Sätze sind uns Muttersprachlern " bekannt".
Durch Umstellung von Satzgliedern und - noch häufiger - durch Gebrauch neuer Wörter ( Metaphorisches Sprechen) versuchen wir, dem Alten neuen Sinn zu geben.


Lebendigkeit ist etwas Dynamisches - es wird im Satz, der Abfolge von Sätzen errreicht. Deskription ist nicht ohne Sätze denkbar, die reine Sprache der Wissenschaft auch nicht.
Einwortsätze sind eher etwas Momenthaftes. Sie drücken u.a." Oho " eine emotionale Befindlichkeit aus, von der die Bewegung aus dem Inneren des Sprechers kommt. Oder eben auch : im Imperativ - etwas bewegen will - in der außersprachlichen Wirklichkeit.


Gruß

Marianne
 
Zielstrebigst...

Hallo dyonysos,

dyonysos schrieb:
Respekt vor diesem Post!
Nicht nur, daß er (der Post) mit nur zwei Satzzeichen auszukommen scheint, und - wie in einem anderen Thread bereits diskutiert - nur eine Schreibweise des "das" kennt, nein, hier werden auch neologistisch anmutende Schöpfungen gebraucht, daß mir vor Staunen der Mund offen bleibt.
Elegant werden gleich zu Anfang Worte (oder in Anlehnung an Sartres kurze Autobiographie vielleicht besser "Wörter") ausgelassen, um dann - ein rhetorischer Kniff sondergleichen - im Hauptteil eine brettharte Tautologie (wenn nicht gar einen Pleonasmus) aufzufahren. Im wohltemperierten Schlußsatz hingegen läuft der geneigte Leser Gefahr, ohne Grundlage einzugehen.

Und somit paßt das Ganze doch wie die Faust aufs Auge in bezug auf die eingangs intendierte Problemstellung, oder?

Dein Beitrag passt auch wie die Faust aufs Auge: zu meiner Beobachtung nämlich, dass Germanisten die arrogantesten sogenannten Intellektuellen sind, weil sie meinen, "Macht über die Sprache" zu haben.

Im Grunde willst Du, wie jeder Mensch, nur geliebt werden, aber vielleicht solltest Du Deine diesbezüglichen Strategien mal überdenken. So wie ich das sehe, bewegst Du Dich nämlich zielstrebigst auf die Einsamkeit zu...

Alles Liebe

spinnwebwald
 
Hallo, Spinnwebwald!
Deine Kritik an Dionysos betrifft auch mich - ich bin Germanistin.
Vielleicht kannst Du meine " RECHTfertigung annehmen - vielleicht nicht.
Für mich trifft genau die andere Seite Deiner Anmerkung zu.
Ich wurde Germanistin, weil ich die Macht der Sprache über mich direkt und unvermittelt schon als Fünfjährige spürte - ich konnt schon vor dem Schulegehen lesen und las, was mir zwischen die Knochen fiel - Märchen sicher als erstes.
Und seitdem lässt mich das Wunder Sprache nicht los. Sie beherrscht mich - ich sie lleider nicht.

Für mich will ich aus diesem Thread aussteigen

Natürlich ( Walter, pass auf ) einem eigene Gedicht.



Keine Mühe - augenlos

blickt auf das

Werk im Schaffen

keine Sprache - wirkungslos

sagt, wie sie soll sprechen

Keine Freude - dunkelblau

kündet uns von Leide

nackt im Arbeitskleide


Freundliche Grüße an Dich, Spinnwebwald und an die, die sich die Mühe machten, ein Stück weit mit mir zu denken.

Marianne
 
spinnwebwald schrieb:
Dein Beitrag passt auch wie die Faust aufs Auge: zu meiner Beobachtung nämlich, dass Germanisten die arrogantesten sogenannten Intellektuellen sind, weil sie meinen, "Macht über die Sprache" zu haben.
Hallo zurück, na das ist doch was, wenn ich dir geholfen habe, deine Beobachtung zu stützen ...

spinnwebwald schrieb:
Im Grunde willst Du, wie jeder Mensch, nur geliebt werden, [...]
Och, spinnwebwald, ich glaub', da stimme ich dir glatt zu, ist aber ein ziemlicher Gemeinplatz oder? Insofern hats mich ein bischen gewundert, daß das jetzt und hier so plötzlich aufgeworfen wird ...

spinnwebwald schrieb:
[...] aber vielleicht solltest Du Deine diesbezüglichen Strategien mal überdenken. So wie ich das sehe, bewegst Du Dich nämlich zielstrebigst auf die Einsamkeit zu...

Diese Sentenz wiederum, spinnwebwald, erinnert mich allerdings ziemlich an esoterisches, pseudosouveränes Geschwätz.

Wär ich kein arroganter Germanist ;-), sondern ein redundanten Theorien anhängender Psychologe, würde ich jetzt was von 'Projektionen' faseln, aber was solls, lassen wir das ...
 
Liebe Marianne,
dein Thema lässt mich nicht los.

Ich kann gar nicht sagen, was da konkret dran ist, irgendetwas schwingt da bei mir mit, deine Worte verstehe ich gar nicht, wenn ich darüber nachdenke, aber die Gesamtheit deiner Formulierungen bringt bei mir etwas in Schwung.

Mir fallen Szenen ein von Gesprächen, wo ich mehr fühlen als verstehen konnte, was mein Gegenüber meint. Mir fällt mein Liebster ein, für den ich gar nicht die Liebste bin, und der mir doch immer wieder vermitteln kann, dass er mich auch liebt, auch wenn er es aus verschiedenen Gründen nicht direkt sagen will/kann. Er drückt es manchmal in Metaphern aus, aber noch deutlicher kann ich wahrnehmen was er mir mitteilen will, wenn er kaum Worte verwendet. Worte die ausgesprochen werden, drücken nur einen Teil dessen aus, was durch wortloses Verstehen in seiner Gesamtheit, fast körperlich, wahrgenommen werden kann, auch ohne dass man dabei die körperlichen Ausdrucksmöglichkeiten benützt.
Verstehst du, was ich damit meine? Ich kann es schriftlich nicht so rüberbringen, da ist noch mehr Einschränkung spürbar als beim Reden.

Ich habe keine Ahnung, ob ich in der Nähe dessen bin, was du ansprechen wolltest.

Dieses Fühlen von Bedeutungen setzt aber mE eine gewisse innere Übereinstimmung voraus. Ich kenne deine Art der Kommunikation noch nicht so gut, da merke ich, dass mir oft ein Ansatz fehlt, von dem aus ich deinen roten Faden aufnehmen könnte. Da tappe ich regelrecht im Dunkeln.

So, das lasse ich einmal so stehen. Es kann ja noch mehr draus werden.
Bin schon auf deine Antwort gespannt.

herzlich
lilith
 
Liebe Lillith,
Danke für Deine - mitfühlenden und daher mitdenkenden Worte. Das ist ein Paradox, sagt aber daher - für mich - genau das aus, was Du und ich vielleicht wollen.

Das bloße Reden über etwas/ jemanden usw - so wichtig es unter Umständen ist, versagt in dem Moment, wo " unser Herz" mit dabei ist. Und da es zunehmend gesellschaftlich verpönter ist, "sein Herz auf der Zunge" zu tragen, greifen wir zur - häufig ironisierenden Bildersprache: Das geschieht oft aus Selbstschutz - auch im Alltag.
Du hast als erste hier im Thread darauf angesprochen - und genau so, wie Du es vermutestet, ist das das eigentliche, mein Hauptanliegen.

Wer redet denn schon dauernd in Poesie? Ich nicht.
Du hast vielleicht einen ganz andern Eindruck von meinen Absichten bekommen, aber da Jaques mich als sich des Wortes bewusste Germanistin angesprochen hat, habe ich ihm aus eben diesen Gründen auch so geantwortet.

Natürlich ist all das - der Verlust der literarischen Metapher auch Thema - auch mein Thema.
Aber: so wie Du sagst, wirklich Intensives zwischen den Menschen geschieht auf der sprachlosen Ebene - und da entweiht ein Alltagswort - auch wird es abgedroschen...

Und da - unter zwei Menschen, Liebenden auch - bleibt das Wortlose Verständigungsmittel Nummer 1.
Da gebe ich Dir hier in der Öffentlichkeit ganz Recht.
Mein " Liebster" - wir sind über 40 Jahre verheiratet - und ich schweigen auch viel miteinander. Alles ist gesagt - und wortlose Übereinstimmung angesagt - außer, wir fetzen... na, da könntest Du mich alte Bilderauswerfmaschine mal so richtig life erleben.
Und so will ich zu einem anderen Punkt der Metaphernsprache kommen:
Der ungeheuer entlastenden Funktion,es einem " gemochten Du" so mal richtig einizusagen. Und wie schön ätzend es sein kann, es einem" ungeliebten Du" es so " in Vergleichen " zu sagen. "Du alte Kuh" - Du blöder Esel" ist harmlos!
Ob Du es glaubst oder nicht, wir beide lachen sehr häufig am Ende unseres " Streites", mein österreichischer Mann streckt dann immer die Waffen vor seiner " Berliner Schnauze".
Und nun komme ich mit meinem Schluss zu Deinem: Du hast - m.M.n. - völlig Recht. Gerade der Gebrauch von Bildern im Alltag setzt Nähe voraus.

Eigentlich wollte ich nicht mehr reden - aber uneigentlich hat mich Dein nachdenkliches Post dazu gebracht.
Danke
Marianne
 
Weils grad so schön zum Thema passt:


etwas zum Allltagsscheiß der Metaphern und sonstiger blöder Sprüche



RAU: Schlechtwetter-Spruch
Ansage "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung" gehört zu den dümmsten Sprüchen überhaupt
Trennlinie
Foto: EPA/Kay Nietfeld
Es kann nicht mehr lange dauern, bis einer dieser jovialen Sprüchemacher für die Verwendung der Worte "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung" mit einer gestreckten Geraden zu Boden geschickt wird. Der Täter möge milde Richter finden. Die Ansage mit Wetter/ Kleidung gehört zu den dümmsten Sprüchen überhaupt, auch weil sie von so einem gewissen österreichischen Sadismus/Masochismus durchtränkt ist, der laut Thomas Bernhard aus der "katholisch-nationalsozialistischen Erziehung" stammen dürfte: "In Demut müssen wir ertragen, was uns der Herrgott auferlegt hat" bzw. "Gelobt sei, was hart macht!" Überdies dünstet ja der Wetter-Spruch, vorgetragen von lodengewandeten Einheimischen gegenüber Feriengästen, den manchmal nur schlecht verborgenen Hass aus, den ein nicht geringer Teil der vom Fremdenverkehr lebenden Bevölkerung gegenüber dem Gast empfindet. Fast noch schlimmer ist es, wenn nicht die Einheimischen, sondern jene Alpin-Assimilanten aus der Großstadt, die durch verschärftes Tragen von Tracht den Einheimischen-Status erreichen wollen (völlig aussichtslos übrigens), den Wetter-Spruch loslassen. Die wissen gar nicht, in welche Gefahr sie sich begeben. (DER STANDARD - Printausgabe, 18. August 2005)


Marianne, die nie schweigt, auch wenn sie das verspricht
 
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Hallo dyonysos,

hat es eigentlich einen tieferen Grund, warum Du Dich hier mit zwei "y" schreibst?

dyonysos schrieb:
Diese Sentenz wiederum, spinnwebwald, erinnert mich allerdings ziemlich an esoterisches, pseudosouveränes Geschwätz.

Natürlich, weil es esoterisches, pseudosouveränes Geschwätz IST. :)

Ich weiss nicht, aber glaubst Du wirklich, dass ich die Geschichte mit dem Geliebt-werden-wollen ERNST gemeint haben könnte? :)))

Du hast mich schon bei unserer ersten Begegnung in die Esoterik-Schublade gesteckt, und ich wollte sehen, wieviel Banalität Du verträgst, bevor Du auf die Idee kommst, ich könnte womöglich doch nicht ernst meinen, was ich schreibe.

Meinst Du, der Grad Deiner Einsamkeit schert mich was?

dyonysos schrieb:
Wär ich kein arroganter Germanist ;-), sondern ein redundanten Theorien anhängender Psychologe, würde ich jetzt was von 'Projektionen' faseln, aber was solls, lassen wir das ...

Dass Du ein arroganter Germanist bist, habe ich allerdings sehr ernst gemeint.

Dein obiger Satz legt nämlich nahe, dass Du nicht nur DIE Esoterik (Auch Esoterik kann auf verschiedenen Niveaus und sogar von durchaus vernünftigen Menschen betrieben werden.) geringschätzt, sondern auch die Psychologie. Als wäre sie ein Teilgebiet der Germanistik, dass Du in zwei Semestern gemeistert hast.

Mich würde wirklich interessieren, was Du beruflich machst, wo Du Dich so weit aus dem Fenster lehnst. Bist Du ein erfolgreicher Wissenschaftler? Ein erfolgreicher Autor? In irgendeiner Hinsicht erfolgreich? Oder wärst Du es nur gern?

Schöne Grüße

spinnwebwald
 
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