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Wer hat die Macht in der Politik?

Die Grossbanken und Konzerne haben immer nur solange die Macht, wie sie ihnen vom Volk überlassen. Angenommen, jeder würde zur Bank gehen und sein Geld in bar abheben, könnten die Banken schliessen, ihre Macht wäre futsch. Es sollte also nicht Ursache und Wirkung verwechselt werden. Die Gleichheit der Völker und Staaten ist ein schönes Ziel aber genauso Illusion wie die Gleichheit aller Menschen. Werden wir schon recht miserabel regiert, so ist es in weiten Teilen der Welt noch viel schlimmer. Ich verstehe den deutschen Steuerzahler nicht als Reperatrurbetrieb für die sozialen Folgen, die in anderen Ländern durch Misswirtschaft, ungeregelte Bevökerungsexplosion und Korruption entstehen. Wenn man etwas nachhaltig ändern will, muss man die Ursachen, nicht deren Auswirkungen bekämpfen.
Im Übrigen, alle Menschen sind gleichwertig, aber nicht gleich. Beides verwechselt zu haben, daran ist der Sozialismus und Kommunismus gescheitert.
 
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Mavaho,

in der Bundesrepublik Deutschland gibt es ein Volksbegehren laut GG Art. 29 nur zur Änderung der Neugliederung des Bundesgebiets.

Die einzelnen Bundesländer haben allerdings in ihren Landesverfassungen meist das Volksbegehren zum Zwecke eines Volksentscheids vorgesehen, wobei die Hürden allerdings bewußt und zu Recht sehr hoch angesetzt sind.
 
Original geschrieben von mavaho
Die Grossbanken und Konzerne haben immer nur solange die Macht, wie sie ihnen vom Volk überlassen. Angenommen, jeder würde zur Bank gehen und sein Geld in bar abheben, könnten die Banken schliessen, ihre Macht wäre futsch. Es sollte also nicht Ursache und Wirkung verwechselt werden..


Nun ja, lieber Mavaho - diese Deine obigen Worte zeigen mir, dass Du mit Deiner Kritik auch nur auf Wsser baust.Die eigentlichen Geldbringer der Banken sind beileibe nicht die kleinen und mittleren Sparer - die laut Dir - auf Knall und Fall ihr Geld abheben können. Sollen sie - sollen sie: Nur da geht höchstens die Bauernbank von Hintertupfing kaputt.

Ich sagte bereits, das internationale Kapital ist so verflochten, dass ich keinen Durchblick habe.

Und Aktienkonsortien und Großkonzerne, die- m.Es.- die Hauptkunden, zum Teil sogar Besitzer der Banken sind , werden sich was hüten, sich selbst "auszurauben", um die Verhältnisse, von denen ihre Klientel profitiert, zu ändern.
Diese Änderungen müssen irgendwie anders erfolgen- wie? weiß ich nicht.

Nichts für ungut.
Gleichheit vor dem Gesetz- Gleichwertigkeit in der Achtung des Menschen und seinen spezifischen Leistungen!

Ich bin zwar eine Rote - wie Du bei längerem Verweilen in diesem Forum merken wirst- aber so töricht war ich nie, Gleichheit mit Gleichwertigkeit zu verwechseln- sogar schon in meiner Schulzeit nicht.
Nicht mal unsere kommunistischen Geschichtslehrer waren das: Wie mussten in Staatsbürgerkunde endlos über diese beiden Kernsätze diskutieren.

Jeder nach seinen Fähigkeiten. Jedem nach seinen Bedürfnissen.

Du siehst, sogar dort wurden Denkunterschiede gemacht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Viele Konzerne sind zwar durch sog. Querbeteiligungen verflochten, so undurchsichtig ist allerdings das Ganze doch nicht. Das Aktienrecht sorgt da für relative Transparenz. Du musst nur weit genug nachforschen, dann stösst Du auf die wirklichen Eigentümer. Dabei wirst Du erstaunt sein, selbst Grosskonzerne sind meist in der Hand von vielen Kleinaktionären. Das Problem ist, dass diese nicht die Macht ausüben, die ihnen nach dem Aktienrecht zusteht. Meist wird das Stimmrecht der Bank abgetreten, bei der das Aktiendepot besteht. Wo immer Du in unseren Land bohrst, wirst Du feststellen, dass es um unsere Rechte nicht schlecht bestellt ist. Das Übel ist, dass die Bürger von diesen Rechten nicht ausreichend Gebrauch machen.
Dass Du Dich als Linke outest, ist allerehrenwert. Ich selbsr bin ein Gegner aller Ideologien, sie haben ausgedient und sollten im Orkus der Geschichte verschwinden als Beispiele, wie es nicht geht. Notwendig ist heute, Fakten zu sammeln und daraus ideologiefrei die Lösung umzusetzen, die dem Bürger den meisten Nutzen bringt. Genau daran fehlt es in unserem Land.
 
Sachliches zur direkten Demokratie in Österreich:

Nur so viel: ich bin stets sehr sachorientiert und somit an Fakten ausgerichtet. Aber mein Handeln ist an Werten ausgerichtet, die nicht ideologisch gebunden, aber rot sind: Du weißt schon: links, wo das Herz ist.

Meiner Meinung nach handelt jeder Mensch nach idealen Zielvorstellungen, die durch die normative Kraft des Faktischen zwar bestimmt werden, aber nach Ideen über die Sinnhaftigkeit seines Handelns gerichtet sind.

Ideologisches Handeln ist unhinterfragtes fremdbestimmtes Tun.
Das möchte ich für mich abweisen, obwohl, wie gesagt, links!


Zur direkten Demokratie in Österreich:


Wie unterscheiden hier Volksbegehren, Volksabstimmung und Volksbefragung.

Volksbegehren ist inhaltlich frei, muss die Unterschrift von mindestens 100000 Wählerstimmen haben und wird dann vom Parlament als Gesetzesantrag behandelt.
Das Parlament entscheidet dann nach seinen Mehrheiten, ob dieser Gesetzesantrag Gesetz wird oder nicht.
Das letzte war im Frühjahr dieses Jahres und hieß: Sozialstaat Österreich. Zwei Einzelpersonen, Rosenberger und Talos waren die Initiatoren, unterstützt von zahlreichen, auch kirchlichen Organisationen.

Der Text des Volksbegehrens
Die UnterzeichnerInnen begehren folgende Ergänzung der österreichischen Bundesverfassung:

Dem Art 1 ("Österreich ist eine demokratische Republik. Ihr Recht geht vom Volk aus.") wird ein Absatz 2 angefügt.

Dieser lautet:

"Österreich ist ein Sozialstaat. Gesetzgebung und Vollziehung berücksichtigen die soziale Sicherheit und Chancengleichheit der in Österreich lebenden Menschen als eigenständige Ziele.

Vor Beschluss eines Gesetzes wird geprüft, wie sich dieses auf die soziale Lage der Betroffenen, die Gleichstellung von Frauen und Männern und den gesellschaftlichen Zusammenhalt auswirkt (Sozialverträglichkeitsprüfung). Die Absicherung im Fall von Krankheit, Unfall, Behinderung, Alter, Arbeitslosigkeit und Armut erfolgt solidarisch durch öffentlich-rechtliche soziale Sicherungssysteme.

Die Finanzierung der Staatsausgaben orientiert sich am Grundsatz, dass die in Österreich lebenden Menschen einen ihrer wirtschaftlichen und sozialen Lage angemessenen Beitrag leisten."

Es geht um

die verfassungsmäßige Deklarierung, dass Österreich ein Sozialstaat ist (Staatszielbestimmung)

die Verankerung sozialer Sicherheit und Chancengleichheit als eigenständige Ziele, verbunden mit einer Sozialverträglichkeitsprüfung von Gesetzesvorhaben

die Untermauerung, dass die Riskenabsicherung solidarisch durch öffentlich rechtliche Sicherungssysteme erfolgt

die Betonung, dass es einer gerechten Finanzierung des Sozialstaates bedarf.
Eine derartige Verankerung sozialer Verantwortung des Staates würde jede Regierung und jedes Parlament binden. Sie ist nicht gegen eine spezifische Regierungskonstellation gerichtet.




















Ich habe da zwar unterschrieben, aber ich glaube ( war in Afrika), das Parlament hat mit seinen Mehrheiten nicht im Sinne dieses Gesetzesantrages entschieden.



Die Volksabstimmung ist zwingend bei einer grundsätzlichen Änderung der Verfassung vorgesehen. Die Entscheidung ist endgültig
Es gibt auch eine fakultative Volksabstimmung über andere Gesetze. Hier muss das Parlament über seinen Gesetzesentschluss keine Volksabstimmung durch führen, kann aber.
Die Entscheidung des Volkes hierüber ist endgültig.
Am berühmtesten ist hier die Antiatomkraftsabstimmung im Jahre 1978.
Da haben die Österreicher mehrheitlich gegen die Errichtung des AKW Zwentendorf gestimmt( ich auch): wir haben auch keines.



Die Volksbefragung ergeht von oben. Sie geht von der Regierung aus und ist inhaltlich eben auch frei.
Aber:
diese Abstimmung ist ohne bindende Wirkung auf die Legislative. Das Parlament kann die gewünschten Veränderungen erwirken, kann aber auch ablehnen.


Du siehst, wir haben genug Möglichkeiten, uns stark zu machen im Rahmen unserer Gesetzgebung. Damit neue Ideen aber handlungskräftig werden, müssen sie "ins Volk" getragen werden.
 
Original geschrieben von majanna
Die eigentlichen Geldbringer der Banken sind beileibe nicht die kleinen und mittleren Sparer - die laut Dir - auf Knall und Fall ihr Geld abheben können. Sollen sie - sollen sie: Nur da geht höchstens die Bauernbank von Hintertupfing kaputt.

Ich habe mich hier noch nicht schlau gemacht, spontan kann ich Dir aber nicht glauben. Unterschätzt Du da nicht ein bisschen die Masse der Sparer? Aber vielleicht kann ja da jemand ein bisschen Licht in die Sache bringen, ich werde auf jeden Fall mal eine Bekannte fragen die bei einer Bank arbeitet.
 
Zahlen habe ich nicht parat, aber in D zahlen 10% der Steuerzahler 50% der Einkommensteuer. Die werden also auch
das meiste Geld in die Banken tragen, die allerdings nur als Kapitalsammelstellen agieren.

Von den Zinsdifferenzen auf dem Sparbuch oder unverzinsten Giroeinlagen kann keine Bank leben. Die machen ihr Geschäfte mit den Plazierungen von Aktien und Anleihen, der Vermögensberatung der Wohlbetuchten
usw,
 
Ich hab mal kurz auf der Homepage der größten österr. Bank nachgesehen:

Privat und Geschäftskunden:
Zinsüberschuss: 775 Mio EUR
Provisionsüberschuss: 435 Mio EUR

Firmenkunden:
Zinsüberschuss: 629 Mio EUR
Provisionsüberschuss: 265 Mio EUR

Das sieht aber schon so aus dass an den kleinen mehr verdient wird als an den Grossen (wenn auch der Unterschied nicht so groß ist).

Aber wie gesagt, für eine vollständige Interpretation werde ich mich noch an jemanden anderen wenden.
 
Wir in Österreich haben noch das Petitionsrecht und die Möglichkeiten einer Parlamentarischen Bürgerinitiative (Diese Möglichkeit wurde noch niemals in Anspruch genommen obwohl sie von der Konzeption her eine mächtige Einmischung darstellt) In Wahrheit haben wir viele tausend legale Möglichkeiten unseren Unmut auszudrücken. Dazu bedarf es aber selbstständiges Denken und Handeln. (Handeln.. im Sinne von etwas tun ist Machtausübung) Dazu sind die meisten zu faul oder einfach zu feige. Ein Teil ist sich seiner Handlungsfähigkeit und Möglichkeit auch nicht bewusst. Es wird sich schon alles wieder einrenken… Nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird……. Sachzwänge im Alltag, Sachzwänge in der Politik

Der Grossteil der Bevölkerung sitzt wie paralysierte Kaninchen und wartet auf die Selbsterfüllten Prophezeiungen. Um danach zu sagen… ich hab es euch ja gesagt. Nur damit sie auch mal recht haben.
Österreichische Politiker haben schon längst ihre Macht abgegeben. Schlecht verhandelter EU Beitritt. Wir haben es mit dem Tanz eines eitlen selbstgefälligen Politadel zu tun und einer einflussreichen Transnationalen Konzernlobby. Diese Kombination macht es so gefährlich. Beide haben ihre Schwachpunkte und es wird verdammt noch mal Zeit gute Oppositionspolitik zu machen. Weil eine Regierung nur so gut ist wie ihre Opposition.
Bei uns in Österreich hat das kleinformatige Medienblatt sehr wohl einen hohen Machtfaktor. (Meinungsmache) Nimmt sich diese Tageszeitung eines Volksbegehrens an, ist die Beteiligung garantiert hoch.

Wenn wir jeder einzelne unsere Macht weiter abgeben. Indem wir andere für uns machen lassen, begeben wir uns in ein selbstverschuldetes Sklaventum.
Die glücklichen, (und faulen) Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit. Es wird Zeit Macht gemeinsam mit ihren Inhalten zu diskutieren. Ich möchte nicht nur wählen gehen um zu verhindern. Das ist sicher nicht alleiniger Sinn meines Wahlrechtes.
 
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Ohne jetzt rechthaberisch erscheinen zu wollen, weise ich darauf hin, dass ich nicht nur von Großbanken, sondern vor allem von Großkonzernen gesprochen habe, wenn ich meinte, dass die Kapitalverflechtung für mich nicht mehr durchschaubar ist. Ich habe auch angezweifelt, dass, wie Mavaho meinte, "alles wieder gut" würde, wenn die kleinen Sparer plötzlich ihr Geld von der Bank abhöben.

Ansonsten finde ich es gut, Walter, wenn Du Dich schlau machst.Aber bitte auch im Zusammenhang mit Großkonzernen, die - das vermute ich ebenfalls nur - sicher ihre eigenen Banken haben werden.
Aber wie gesagt, ich weiß es nicht, es tät mich aber interessieren.

Akelei, Du sprichst ganz in meinem Sinne, wenn Du meinst, dass Wählen allein noch nicht ausreicht. Z. B. ist es schon ein Akt des Widerstandes, nicht "Krone" oder "Die ganze Woche" zu lesen.
Auch die Meinungsmache unterliegt dem Angebot- Nachfrageschema.

Aber wir haben eben eine breitere Palette von Medien und wer nicht nur "seinen" - in meinem Falle "Standard" liest, kann sich eben doch ein Bild machen, was auch bedeutet , sich zu bilden.
 
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