Instanton, ich verstehe zwar nicht sehr viel von Theologie, aber es gibt schon wesentliche Unterschiede zwischen Katholizismus und Katholizismus!
Es gibt noch die relativ kleine aber feine Alt- oder Christ-katholische (Reform-)Kirche, die nach dem 1. Vatikanischen Konzil entstand, und die damalig neuen Dogmen von Unfehlbarkeit des Papstes und seines Jurisdiktionsprimat ablehnte (Ausnahme: die Alt-kath. Kirche der NL, die wurde bereits ca. 150 Jahre vorher gegründet).
Die Katholiken blieben der ungeteilten Kirche der Anfänge treu (Einheit der Vielfalt), die Oekumene ist für sie selbstverständlich wie auch sehr starke demokratische Tendenzen.
Die Ehelosigkeit ist kein Thema, Frauen sind zu allen Aemtern zugelassen (als Priesterinnen seit etwa 1995), die Eheschliessung Geschiedener normal, der Eheschliessung von gleichgeschlechtlichen Paaren wird zwar nicht dasselbe Sakrament erteilt, aber sie sind möglich und eine einheitliche Regelung durch das Sakrament der Weihe diskutiert (möglicherweise sogar schon beschlossen, bin in solchen Fragen immer etwas hinterher hinkend, weil sie mich nur am Rande interessieren).
In der Kirche ist die Bibel zwar das Wichtigste und auch das Abendmahl (aber für alle!, die gerne möchten und zwar für alle ohne Beichte), die Mariendogmen sind auch kein Thema und ein Homosexueller muss seine Orientierung nicht verheimlichen, um Priester zu werden, weil man die Bibel eben anders interpretiert usw. usf.
Deine Frage beantwortet es zwar nicht, aber ich finde wichtig, dass die Gläubigen wissen, dass es da noch etwas "dazwischen" gibt, das für sie eine echte Alternative sein könnte,
sagt ungläubig aber ziemlich glaubwürdig