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was denkt ihr (muslime, juden, christen, etc.) "heutzutage" über selbstmörder

Golesipe schrieb:
Es gibt zwar eine Macht die bestimmt wer kommt und wer geht. Aber ob es Gott ist weiß ich nicht.
Nenn' es Gott, Überirdisches, Schicksal, Allah, Bestimmung, Vorsehung, Übersinnliches - es gibt etwas, was wir Menschen in unserer Gesamtheit nicht manipulieren können !

Liebe Grüße

Zeili
 
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Ist Selbstmord Sünde?
Nun, ich denke, es kommt dabei auf die Definition von Sünde an.
Wenn man darunter versteht, dass jemand absichtlich "etwas Böses" tut, dann wohl nicht, denn ein Selbstmörder handelt nicht aus böser Absicht sondern aus Verzweiflung. Niemand wirft sein oder ihr Leben einfach so weg.
Wenn man Sünde als Fehler betrachtet, dann ist Selbstmord wohl schon Sünde. Ich denke, es ist ein Fehler, seinem Leben selbst ein Ende zu setzen. Dennoch: würdet ihr eure Kinder bestrafen, wenn sie einen Fehler machen? Die Konsequenzen unseres Handelns und die Erkenntnis, einen Fehler gemacht zu haben, sind "Strafe" genug!
Meine Oma pflegte humorvoll zu sagen: "Das Sterben heben wir uns bis zuletzt auf!" (vgl. auch Hesses Steppenwolf, der sich die Option des Suizids als letzten Ausweg offenhält).
Jedes Leid, so schlimm es auch sein mag, bringt uns in unserer persönlichen Entwicklung weiter, so sind manche Erlebnisse und Schicksalsschläge nicht angenehm, aber nützlich. Ich glaube, dass es ein Fehler ist, sich dem zu entziehen.
Das ist natürlich alles leicht gesagt, wenn man die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, die manche Menschen spüren, nicht kennt. Daher ist es falsch, Menschen, die ihrem Leben selbst ein Ende setzen, zu verurteilen. (vgl. "Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet.")
Aurelius Augustinus sagte sinngemäß, man soll den Menschen lieben und den Fehler verachten, weil er ein Feind des Menschen ist. Das deckt sich in etwa mit dem, was heute in Pädagogenkreisen bekannt ist unter "Hart sein in der Sache und weich zu den Menschen".
Was unheilbare Krankheiten betrifft, finde ich die Aussage von Elisabeth Kübler-Ross, der bekannten Ärztin und Sterbeforscherin, bemerkenswert, die sagt, sie habe während ihrer Arbeit mit Sterbenden nur einen Menschen getroffen, der freiwillig aus dem Leben scheiden wollte, und zwar nicht, weil er selbst sein Leiden nicht mehr ertragen konnte, sondern weil er meinte, seine Frau könne es nicht mehr mitansehen (entsprechende Schmerzbehandlung natürlich vorausgesetzt).
Ich möchte noch einmal auf den "Fehler" zurückkommen. Ich glaube, dass wir unseren Problemen nicht entgehen können, weder hier in diesem Leben noch "drüben" oder in einem späteren Leben, so es das gibt. So wie man seine Probleme aus einer gescheiterten Beziehung, wenn sie nicht gelöst werden, mitnimmt, glaube ich, dass man sie auch "hinüber" mitnimmt (vgl. "Alles Irdische ist nur ein Gleichnis" Goethe).
Insofern stimme ich dir nicht zu, lieber Zeilinger, dass der Selbstmörder seine "Sünde" nicht mehr bereuen kann. Wir bekommen, Gott sei Dank, immer noch eine (Lern)Chance.
Übrigens bin ich gläubig (röm.-kath.) und prüfe und hinterfrage alles, was ich höre und sehe, um mir eine eigene Meinung zu bilden (soweit ich das kann), selbst wenn sie von der Meinung der Kirche abweicht. Das halte ich für sehr wichtig! Ich kenne auch Priester, die sehr wohl ihre eigene Meinung vertreten und ihrem Gewissen folgen!

Zu dem schönen Zitat, das Marianne gebracht hat, fällt mir eines von Marlo Morgan ein:

"Mit leeren Händen geboren,
mit leeren Händen gestorben.
Ich habe das Leben
in seiner ganzen Fülle kennengelernt,
mit leeren Händen."

Ich bemühe mich, nicht zu beurteilen. Ich kann nicht wissen, was jemandem unerträglich oder unzumutbar ist. Und schon gar nicht steht mir zu, jemanden zu verurteilen oder jemandes Leben als "lebenswert" oder "nicht lebenswert" einzustufen!

Liebe Grüße
Jane
 
Zuletzt bearbeitet:
Zeilinger schrieb:
Selbstmörder sind die ärgsten Sünder, die es gibt; sie können ihre Tat nicht mehr bereuen.

Zeili[/QUOT

Du lügst!Selbstmörder werden durch die Gesellschaft geschaffen.Ich hörte noch nie von einem Selbstmörder der sich ohne gesellschaftlichen Hintergrund umbrachte.warum srengt sich ein Islamist in die luft?Weil Ihn gesellschaftsteile dazu auserkoren haben und durch ordentliche Gehirnwäsche davon überzeugen einér der Besten zu werden!Also die Primitivierung eines Hirnes welches vielleicht wenig Perspektive im irdischen Dasein hat.Faktisch/gesellschaftlich ein nichtsnutz ist der sowiso nur läßtig ist und somit noch einen dienst eines Dritten erfüllt!
 
Zeilinger schrieb:
Kein Mensch hatte und hat (allein) menschliches Leben gemacht, deshalb hat auch kein Mensch das Recht, menschliches Leben zu vernichten, besonders nicht das Dir selbst gegebene. Es ist ein Verbrechen an Dir, an Gott und an allen, die Dich je geliebt haben und lieben...

Zeili
Hallo Zeilinger,

selbst wenn der Mensch sich nicht selbst „macht“, was ich bezweifle, wieso hat er nicht das Recht, sich selbst zu töten, und von wem oder was kann er es bekommen? Vom Schicksal oder etwas Überirdischem, von unserer selbst aufgestellten "objektiven" gesellschaftlichen Moral?
Und worin liegt das Verbrechen genau? Darin, den Angehörigen in Trauer zu stürzen? Dann dürfte ich z. B. auch meine Partnerin nicht verlassen, wenn sie dadurch Trauer erleidet.
Wenn wir dem Menschen einen freien Willen zugestehen, sollte er auch nach ihm handeln dürfen, wenn es ihn selbst und sein Leben betrifft.

Minni
 
Claus schrieb:
entschiedener Widerspruch , Zeili.

ich stimme voll der Marianne zu.

Jemand, der freiwillig aus dem Leben geht, hat das Leben so satt, daß er selbst den stärksten Trieb, den selbsterhaltungstrieb überwindet.

Denjenigen, den gott schon so weit getrieben hat, dann auch noch als den ärgsten sünder zu bezeichnen, das ist persers.

Nun, es gibt den Spruch > Gehe nie zu Deinem Fürst´, wenn Du nicht gerufen wirst!< Die Selbstmordproblematik ist ohne ein Leben nach dem Tode UND einem Sinn des Lebens irgendwie akademisch.

Ich sehe das mal so: Wenn es eine Existenz danach gibt, gibt es auch eine Überprüfung, ob Du Deine
"Hausaufgaben" ordentlich gemacht hast.
Selbstmord ist, per Definition, eine Vorzeitige Beendigung des Lebens. Du hast also nicht ALLE Aufgaben erledigt, die für diese Existenz vorgesehen waren. Das würde aber bedeuten, daß Du "die klasse wiederholen" mußt, Dich Jahre abstrampeln mußt, bevor Du dieses Leben als erledigt ansehen darfst, die neuen Aufgaben angehen....
Macht es DANN Sinn, sich "kurz zu schließen"???
 
prater-josy schrieb:
...Selbstmord ist, per Definition, eine Vorzeitige Beendigung des Lebens. Du hast also nicht ALLE Aufgaben erledigt, die für diese Existenz vorgesehen waren. ...
Woher weißt du, dass nicht der Selbstmord deine Aufgabe war, die du zu erledigen hattest? In deinem Erklärungsmodell wäre das doch eine Möglichkeit!

herzlich
lilith
 
lilith51 schrieb:
Woher weißt du, dass nicht der Selbstmord deine Aufgabe war, die du zu erledigen hattest? In deinem Erklärungsmodell wäre das doch eine Möglichkeit!

Natürlich hast Du recht!:ola:
Als EINE der Möglichkeiten muß man das durchaus gelten lassen!:sekt: {Vor Allem, wenn man das Mahabarata aufmerksam gelesen hat! ;;)))) }

Trotzdem "noch niemand von den Toten zurück gekommen ist", glaube ich nicht, daß man >den alten Herrn < beschummeln kann! :geist:
NUR er weiß, was Du könntest, was Dein "Klassenziel" ist.... Ich denke, die Strafe ist nicht die `ewige Verdammnis´, sondern viele verlohrene Jahre, die Du brauchst, um wieder die spirituelle Reife zu erlangen, die D U jetzt hast. (gleichgültig, wie hoch diese Stufe ist!!!) KÖNNTEN also leere Kilometer sein, UND ausserdem eine ähnliche Situation wieder und wieder auftauchen, bis Du diese Aufgabe annimmst und schaffst, danach? Irgend eine Neue Aufgabe, ein neues Seminar, ein neuer Kurs...
Jedenfalls glaube ICH nicht, daß die "erfolgreichen Seelen" im großem Thronsaal, zu Füssen des Großen Gottes mit Rauschebart sitzen, Harve spielen, und 24 Stunden täglich Haleluja singen!
DA wäre es ja in der Hölle schöner!!! :teufel2:
 
Hallo prater-josy,

und wenn es gar kein "Klassenziel" gibt?
Wie kommst du darauf, es gäbe eines?

Minni
 
Christ

So als Christ bekommt man ja über Gott gerlehrt, dass er sehr großzügig sei und vergibt. So denke ich auch ( wenn es denn einen Gott gibt), dass er auch selbstmördern verzeiht. Es gibt ja solche Fälle indenen die Personen quasi keinen ausweg sehen als nur diesen einen Weg. Hier hat das Umfeld warscheinlich versagt. Daher ( da gott, wenn es denn einen gibt, allwissend ist) kann er auch dieses Verzeihen. Ich persönlich verurteile sie auch nicht da ich auch glaube das die Gesellschaft in den meisten Fällen einen Fehler begangen hat. somit verurteile ich nur die Gesellschaft ( wenn jemand selbstmord begangen hat)
 
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Minni schrieb:
und wenn es gar kein "Klassenziel" gibt?
Wie kommst du darauf, es gäbe eines?

Wie ich ja weiter vorne sagte: OHNE Glaube an eine Weiterexistenz, damit logisch verbunden, eben auch ein Sinn im Leben, ist die Frage akademisch.:clown2:

Wenn es kein "Jenseits" (wie auch immer!!) gibt, niemand, der sich dafür interessiert, was DU getan hast, ALLES, von der Geburt bis zum Tod, reiner Zufall ist,
DANN ist es gleichgültig, ob Du arbeitest, als Raubmörder "Dein Geld verdienst", oder am Strich gehst.

DANN ist es allerdings auch gleichgültig, ob D U oder der Zufall Dein Leben beendet. (Selbst wenn Du Deinen Chef, die Schwiegermutter umbringst, ist SO gesehen bedeutungslos.)

Liebe Minni, ich glaube nicht, daß DU so denkst, daß Du das aussagen wolltest....:sekt:
 
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