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Warum?

Ziesemann

New Member
Registriert
3. November 2005
Beiträge
929
Warum, blinde Natur, hast Du den Eros der Liebe an den Anfang,
in die Blütenjahre des jungen Lebens gelegt?!
Ist Liebe nicht wie eine altersgereifte Frucht,
die nur dem bewußten Genießer ihre Süße enthüllt?!

Weshalb nur muß ich loslassen meine Gedanken;
wenn ich in rauschhaften Sinnen will mich versenken,
wenn Wünsche der Sehnsucht wollen diese verdrängen,
wenn der Fokus des Lebens sich auf eins konzentriert?

Wozu denn ist unser Leben wie Ebbe und Flut,
in dem Distanz nach intimester Nähe gesucht wird
die dauernde Zweisamkeit so wenig ist zu ertragen
wie Einsamkeit, vom vielen Alleinsein erzeugt?
 
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AW: Warum?

Hallo Ziesemann,

ich wage es mit einem kurzen Gedicht auf dein "Warum" zu antworten, weil es einfach vom Thema her dazu passt.

Irisblüte


Verschlossen die Blüte,
Zugleich doch auch offen -
Das Rätsel der Farben:
Bloß sparsam das Gelb,
Bringt es zum leuchten
Das tiefe Blau.
Endlich begriffen
Die Schönheit der Iris

Vielleicht auch erahnt
Was Liebe ist.

(1.10.06)

Miriam
 
AW: Warum?

Warum, blinde Natur, hast Du den Eros der Liebe an den Anfang,
in die Blütenjahre des jungen Lebens gelegt?!
Ist Liebe nicht wie eine altersgereifte Frucht,
die nur dem bewußten Genießer ihre Süße enthüllt?!

Weshalb nur muß ich loslassen meine Gedanken;
wenn ich in rauschhaften Sinnen will mich versenken,
wenn Wünsche der Sehnsucht wollen diese verdrängen,
wenn der Fokus des Lebens sich auf eins konzentriert?

Wozu denn ist unser Leben wie Ebbe und Flut,
in dem Distanz nach intimester Nähe gesucht wird
die dauernde Zweisamkeit so wenig ist zu ertragen
wie Einsamkeit, vom vielen Alleinsein erzeugt?
Liest sich sehr weise, Ziesemann; ich werde mir rechtzeitig ein anderes Hobby zulegen.

Zeili
 
AW: Warum?

Warum, blinde Natur, hast Du den Eros der Liebe an den Anfang,
in die Blütenjahre des jungen Lebens gelegt?!
Ist Liebe nicht wie eine altersgereifte Frucht,
die nur dem bewußten Genießer ihre Süße enthüllt?!

Weshalb nur muß ich loslassen meine Gedanken;
wenn ich in rauschhaften Sinnen will mich versenken,
wenn Wünsche der Sehnsucht wollen diese verdrängen,
wenn der Fokus des Lebens sich auf eins konzentriert?

Wozu denn ist unser Leben wie Ebbe und Flut,
in dem Distanz nach intimester Nähe gesucht wird
die dauernde Zweisamkeit so wenig ist zu ertragen
wie Einsamkeit, vom vielen Alleinsein erzeugt?


Dieses Gedicht strotz von epigonenhaften Gedankenfiguren und abgedroschenen Metaphern.
Beispiele für Gedankenfiguren: Eros und Alter, Einsamkeit und Alleinsein

Beispiel:blinde Natur no na - soll se sich sogar selbst noch sehen ?
bewussten Genießer no na - Genuss ist immer eine bewusst herbeigeführte und erlebte Situation
Fokus des Lebens na - ungewöhnlich, denn der Fokus des Lebens ist doch wohl leben und nicht ficken - zum Leben gehört aber noch a wengerl mehr, nämlich essen und trinken usw



Der Subtext, der sich mir aus diesem Gedicht des unter die bewusst Liebenden Gegangenen ist folgender.

Ich bin schon alt. Schade, dass ich nur in der Jugend so konnte, wie ich wollte. Jetzt bleibt mir nur noch übrig zu suchen und zwar unter denen, die ich an sich nicht ertragen kann -.

Marianne
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Warum?

Der Subtext, der sich mir aus diesem Gedicht des unter die bewusst Liebenden Gegangenen ist folgender.

Ich bin schon alt. Schade, dass ich nur in der Jugend so konnte, wie ich wollte. Jetzt bleibt mir nur noch übrig zu suchen und zwar unter denen, die ich an sich nicht ertragen kann -.
Jetzt gehst Du aber schon hart mit Ziesemann ins Gericht, Marianne. Was hat er Dir Böses getan ? Außerdem - erfreust Du Dich nicht am (höchstwahrscheinlichen) politischen Kurswechsel in Österreich ?

Leicht verwirrte Grüße

Zeili
 
AW: Warum?

Ach,Marianderl,warum so harsch?
Eigentlich hat es keinen Sinn,Gedichte zu zerfleddern ,mit scharfem Intellekt zu kommentieren.Sie drücken einfach nur das Seelische des Autors aus und ich glaube ,nur ein innerliches " gefällt mir" oder " gefällt mir nicht" ist da als Beurteilung erlaubt...
 
AW: Warum?

Irisblüte


Verschlossen die Blüte,
Zugleich doch auch offen -
Das Rätsel der Farben:
Bloß sparsam das Gelb,
Bringt es zum leuchten
Das tiefe Blau.
Endlich begriffen
Die Schönheit der Iris

Vielleicht auch erahnt
Was Liebe ist.

(1.10.06)

Miriam

Ich danke für diese Gedichtantwort. - Mir gefällt daran nur eines nicht: Mir wird dadurch bewußt, wie unzulänglich meine Versuche sind.

Zu Sibel und Zeilinger:
Vielen Dank für Euer Verstehen und Verständnis. - Einer Defendierung des Gedichtes oder gar meiner Person gegenüber Dritten bedarf es nicht; aber sie hat mich dennoch erfreut. -
Sibel hat recht und folgt dem Motto: Kunst ist was gefällt. Ein Gedicht gefällt oder auch nicht - und über Geschmack läßt sich eben nicht streiten - obwohl der Satz fast immer falsch zitiert wird.
Grüße an Miriam, Sibel und Zeilinger - Ziesemann
 
AW: Warum?

Zeili, eh klar freue ich mich ...

Sibel! Wer sich hier mit Gedichten outet, stellt diese der Kritik aus, was ja nichts mit bösartigem Runtermachen, sondern mit ( in meinem Falle) sachkundigem Besprechen zu tun hat.

Und es tut mir ( nicht) Leid: so wie ich das Gedicht von Ziese kritisierte, fühle ich, eben ich.
Aber: ich sage es so, wie Du es wünschst: Mir gefällt dieses Gedicht nicht.
Und da Ziese ja eh nichts von mir liest, sollen wenigsten die anderen sehen, wie dieses Elaborat eben auch gelesen werden kann. Und ich pflege zu begründen, was ich denke und fühle.

Marianne
 
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AW: Warum?

Ziese schrieb:
Ich danke für diese Gedichtantwort. - Mir gefällt daran nur eines nicht: Mir wird dadurch bewußt, wie unzulänglich meine Versuche sind.

Damit bin ich nun nicht einverstanden. Hätte ich dein Gedicht nicht schön gefunden, hätte ich darauf nicht geantwortet.

Und wie nun Marianne richtig sagt: ihr gefällt dieses Gedicht nicht. Ich denke, dass eine Voraussetzung zum Verstehen eines Gedichtes auch immer so eine Art aha Erlebnis ist. Nicht jeder empfängt oder sendet auf der gleichen Wellenlänge. Und so bleibt nur das Festellen unserer Subjektivität beim lesen überhaupt von lyrischen Versuchen. Denn wir alle schreiben hier nichts anderes als lyrische Versuche.

Sehr hochgegriffen, ich weis es, nun mein Beispiel: auch wenn ich bei Paul Celan nicht jedes Wort in seiner tiefen Bedeutung verstehe: er sendet auf meiner Wellenlänge.

Gruß und Ermutigung in die Poetenrunde (auch an mich)

Miriam
 
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