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Vergewaltigung - Passanten helfen nicht

Alzii

New Member
Registriert
2. Dezember 2002
Beiträge
2.133
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,251275,00.html

Nun ist Spiegel-de nmM nicht gerade berühmt für seine kritische Recherche, aber einmal angenommen, es hätte sich so zugetragen, wie berichtet:

Eine 14-Jährige wird von einem volltrunkenen 19-Jährigen in der Fußgängerzone unter den Augen von Passanten vergewaltigt, ohne daß diese eingreifen oder Hilfe holen.

Die Heidener Polizei meint, "das Mädchen habe sich eigentlich richtig verhalten. Sie (?? "Es") sei ruhig geblieben, habe versucht, beruhigend auf den Täter einzureden, Mitmenschen auf ihre Lage aufmerksam zu machen. Sie habe ja nicht wissen könne, was der Mann für ein Gewaltpotenzial hatte."

Die junge Frau hat also laut Polizei alles richtig gemacht und wurde in Folge ihres "korrekten" Verhaltens in der Öffentlichkeit vergewaltigt.

Da stimmt doch etwas nicht ...
 
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Hi Alzii,

sehr interessant, dieser Bericht. Und noch interessanter finde ich, das Verhalten der Personen zu analysieren, die es vermeindlich beobachtet haben sollen.

als erstes würde ich klarstellen, daß dies ein einseitiger zeitungsbericht ist. man kann hier nicht erfahren, was die einzelnen personen für wahrhaftige gedanken gehabt haben, als sie daß vermeindlich liebende paar im eck gesehen haben. man liest nicht, wie es zu der vorgeschichte kam, daß der täter so nah an das mädchen herankam. es ist heutzutage nicht selten, daß 14-jährige (kann man heute meistens nicht mehr von 20ig-jährigen unterscheiden) offen ihre liebe bekunden.

dies ist nur eine neutrale aussage von mir, um die eventuellen gedanken, der voreilig beschuldigten passanten im zeitungsbericht etwas näher zu erläutern.

es könnte sein, daß der hauptsächliche personenkreis automatisch weggeschaut hat, in der annahme, es handle sich hierbei um ein päärchen, daß sich "ungeniert" in der ladenecke liebt und sich keinerlei weitere gedanken darum gemacht hat.

weiterhin könnte es sein, daß der andere personenkreis sich wohl gedanken gemacht hat, es aber sofort verdrängt hat, daß es sich hier um eine straftat handeln könnte.

dann gibt es noch die kathegorie: "alles shit egal", ich will ja in nichts hineinkommen und vor gericht sage ich nicht aus, denn als zeuge ist man heutzutage der absolute volldepp!!! ich könnte aber auch gleich eine auf die schnauze bekommen, falls ich etwas sage!

alles in allem: es ist traurig, daß es zu so etwas kommen konnte. aber die gesellschaft hat sich nicht umsonst so entwickelt und ich will hier "beigott" niemanden in schutz nehmen. zeitungsberichte sind berichte von einer seite, die wahre begebenheit die andere seite.

wenn sich das mädchen tatsächlich um ihr leben ringend, verzweifelnd schreiend in der ladenecke gewehrt hätte, hätte da nicht eher jemand von den "beobachtern" die polizei sofort informiert?

könnte es auch sein, daß die "beobachter" sich der situation selbst unsicher waren, weil eben nicht eindeutig hervorging, ob das mädchen nun die freundin oder ein vergewaltigtes mädchen ist?`

deshalb sag ich immer wieder: schreien, treten, wehren, rennen wirkt nicht nur sofort dem täter entgegen, sondern weckt auch schlafende passanten mehr, als nur ein unsicherer hilfeschrei!
 
Diesen Bericht finde ich ganz und gar nicht "interessant", sondern grauenvoll. Grauenvoll deshalb, weil soetwas passiert und niemand hilft:mad: !!!
Ich nehme keinen einzigen Passanten in Schutz denn ich bin mir sicher, dass sie einfach weggesehen haben. Das ist heutzutage ja schon fast normal bei vielen. Es gibt noch richtige Helden, die helfen in schlimmen Situationen, aber vielen ist es egal was passiert, Hauptsache ihnen geht es nicht "an den Kragen".
In Hamburg ist am hellichten Tage in der vollbesetzten U-Bahn vor einiger Zeit eine Frau vergewaltigt worden. Es hat ihr NIEMAND geholfen und sie hatte sich extrem gewehrt und dabei LAUT um Hilfe gerufen. Die Öffentlichkeit war über das Verbrechen entsetzt und geschockt, aber es passierte tatsächlich und niemand konnte sich die unterlassene Hilfeleistung erklären.
In TV- Sendungen habe ich schon gestellte Szenen gesehen, man konnte die gleichgültigen Passanten beobachten, es waren leider nur sehr wenige, die geholfen haben.
Schrecklich, dass sich Mädchen und Frauen manchmal nicht wehren können:( .
 
@scilla
Zu so einem ernsten Thema scherzhafte Antworten zu geben, macht mich stutzig.
Falls Du mir die Geschichte mit der Frau aus HH nicht glaubst, kannst Du selber recherchieren und wirst feststellen, dass ich (wie immer) die Wahrheit geschrieben habe!
 
Original geschrieben von lacuna777
wenn sich das mädchen tatsächlich um ihr leben ringend, verzweifelnd schreiend in der ladenecke gewehrt hätte, hätte da nicht eher jemand von den "beobachtern" die polizei sofort informiert?

könnte es auch sein, daß die "beobachter" sich der situation selbst unsicher waren, weil eben nicht eindeutig hervorging, ob das mädchen nun die freundin oder ein vergewaltigtes mädchen ist?`

deshalb sag ich immer wieder: schreien, treten, wehren, rennen wirkt nicht nur sofort dem täter entgegen, sondern weckt auch schlafende passanten mehr, als nur ein unsicherer hilfeschrei!

tja da geb ich dir recht lacu! ich will hier nichts anzweifeln oder so, aber ein mädchen das erst 14 jahre alt ist das vergewaltigt wird, redet ruhig auf den täter ein? wie soll ich mir das vorstellen??? ich will ja nichts ins lächerliche ziehn, aber soll ich mir das ungefähr so vorstellen das das 14 jährige mädchen (das vermutlich noch nicht mal geschlechtsverkehr hatte) zum täter sagt du lieber täter du bist a bissal angetrunken weisst nicht was du tust lass mich lieber los?????? also ich kann mir das nicht vorstellen wirklich nicht! und zu den passanten sollte sie vielleicht gesagt haben ähm entschuldigung könnten sie mir helfen??? oder hab ich vielleicht irgendetwas überlesen wo sie ja um hilfe SCHRIE?
also ich weiss nicht irgendwas stimmt da ganz und gar nicht glaub ich?????
ich mein jeder reagiert wahrscheinlich anders auf gewisse situationen, und vielleicht stand sie ja unter schock oder so?!

LG Mag :confused:
 
Original geschrieben von Nina
@scilla
Zu so einem ernsten Thema scherzhafte Antworten zu geben, macht mich stutzig.
Falls Du mir die Geschichte mit der Frau aus HH nicht glaubst, kannst Du selber recherchieren und wirst feststellen, dass ich (wie immer) die Wahrheit geschrieben habe!

meintest du das hier nina? oder ist das wieder was anderes?

LINK
 
Danke für die Recherche und den Link, Mag! Ich bin zwar keine Hamburgerin, habe aber mitbekommen was dort passiert ist und genau den Fall meinte ich. Hoffentlich ist das der Einzige!

Es ist irgendwie schwierig darüber etwas zu schreiben, weil man will sich ja keinen Heiligenschein aufsetzen oder den moralischen Zeigefinger erheben. Aber so ganz allgemein: wie kann man nur wegsehen wenn Schreckliches passiert?
Wie können sich Mädchen und Frauen vor solche Überfälle schützen?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Original geschrieben von Nina
Danke für die Recherche und den Link, Mag! Ich bin zwar keine Hamburgerin, habe aber mitbekommen was dort passiert ist und genau den Fall meinte ich. Hoffentlich ist das der Einzige!

keine ursache nina ;) ich glaube nicht das das der einzige fall ist, leider.

Original geschrieben von Nina
Es ist irgendwie schwierig darüber etwas zu schreiben, weil man will sich ja keinen Heiligenschein aufsetzen oder den moralischen Zeigefinger erheben.

da stimm ihc dir zu, wir oder ich müssten uns wirklihc in die lage versetzen und überlegen würde ich/wir was unternehmen wenn ich/wir in dieser situation wären, Augenzeuge von dieser schrecklichen Tat?
ja jetzt könnt ich sagen natürlich würd ich da sofort eingreifen ja klar!!! keine minute länger als nötig zuschauen!!! aber wie würde es tatsächlich sein, würde ich mir unsicher sein? ob ich da wirklich eingreifen sollte, ich glaub es käme auch darauf an wie es sein würde, würde es wie in alziis beitrag sein würde ich wahrscheinlich unsicher sein überlegen ob da wirklich was schlimmes passiert? denn wo würden wir denn hinkommen wenn man auf der parkbank 2 küssen sieht und man reisst sie ausseinand weil man glaubt hier geht eine vergewaltigung vor. (war nur ein beispiel). natürlich wäre es angebracht zu fragen ob hilfe von nöten wäre, aber würden wir das wirklich tun? wie würde das aussehen: Sie entschuldigung sind sie in not? brauchen sie hilfe? kann ihc helfen? ach nein? na dann küssen sie schön weiter. ähm? nein so würde es auch nicht klappen glaub ich?
wenn es so sein würde das ich panische schreie hören würde eindeutige hilferufe vernehme dann würd ich wahrscheinlich hilfe holen oder zur hilfe eilen. so kann ichs mir zumindest vorstellen.


Original geschrieben von Nina
Aber so ganz allgemein: wie kann man nur wegsehen wenn Schreckliches passiert?

ich weiss es nicht? vielleicht wie lacu schon sagte unsicherheit? Scham? keine ahnung.
wenn du dich in die lage versetzen würdest was glaubst du was du tun würdest?

Original geschrieben von Nina
Wie können sich Mädchen und Frauen vor solche Überfälle schützen?

naja es gibt schon so einige sachen, wie selbstverteidigungskurse, die sollte man aber meiner meinung nach alle jahre mal wiederholen, ich habe vor 10 jahren mal einen gemacht, und ich weiss nicht mal mehr die hälfte davon, ausserdem gibts da noch pfefferspray unf so ein arlamdingsbums wo man einen stift rauszieht und das ding macht höllischen lärm! es gibt schon möglichkeiten zur gegenwehr, aber ich glaube die frauen/mädchen sind immer noch ziemlich unaufgeklärt, was traurig ist.

LG Mag
 
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Hinsehen lernen, Aktiv etwas zu unternehmen, ist tatsächlich schwierig. Dazu werden wir in der Regel nicht erzogen. Man handelt sich tatsächlich manchmal Unannehmlichkeiten ein. Aber auch etwas ganz anderes „ein gutes Gewissen“ Wir alle müssen NEIN sagen lernen. Nein… zur Verrohung und Vereinsamung der Umwelt. JA zu uns selbst zu unserer Würde.
Wir sind die Gesellschaft und wir entscheiden wie wir sie gestalten. Ob wir uns Wohlfühlen oder ob wir uns von unseren Ängste und Befürchtungen regieren lassen.

Was immer die Gründe zum wegsehen sind, wir müssen sie erforschen und Strategien entwickeln sie unschädlich zu machen. Raus aus der Unmündigkeit und Hinein ins Leben.
 

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