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Objektive Begriffe

fusselhirn

Well-Known Member
Registriert
16. Februar 2005
Beiträge
1.705
Ist es unserem Gehirn möglich Begriffe wertneutral (gefühllos, objektiv) abzuspeichen oder gehört zu einem Speichervorgang immer eine emotionale, wertende Verbindung?

Ich denke, das unser Gedächnis immer eine Wertung mitabspeichert.

Was denkt ihr?
 
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Schönes Thema Fussel, es könnte eine gute Diskussion daraus entstehn.

Da dein Titel lautet: "Objektive Begriffe", wäre vielleicht vorweg zu sagen: der Begriff an sich ist objektiv, m.E. ist die Art wie wir ihn rezipieren, also aufnehmen und vielleicht auch speichern, durch unsere persönliche Erfahrung geprägt, und die ist sowohl rational als auch emotional bedingt. Man weiss auch inzwischen auf neurobiologischer Basis, dass die Vernetzungen zwischen den im Großhirn befindlichen entsprechenden Zentren, viel größer sind als bis vor einigen Jahren angenommen.

Mehr dazu hoffentlich demnächst.

Lieben Gruß von Miriam
 
Fussel, ich denke, eine emprisch/wissenschaftliche Antwort kann im Augenblick auf Deine Frage nicht gegeben werden.
Alle Antworten - auch die aus berufeneren Mündern als unseren hier - können nur Hypothesen sein.

Mein Beitrag zur " Klärung" : Wir sind ja emotional immer noch Steinzeitmenschen - wenige Minuten der Evolutionszeit entfernt von unseren tierischen Vorfahren.
Und deshalb ist unsere Sprache ( das Instrument der Begrifflichkeit ) noch der emotionalen Absicherung bedürftig. Und diese emotionale Absicherung geschieht durch Wertung/ Bewertung.
Und so kann ich Deine Grundidee teilen: Solche Speicherungen sind sicher möglich - interessant ist allerdings, dass sie nicht konstant bleiben. Wie oft "ändern" wir unsere Einstellungen zu Fakten, die durch Begriffe wiedergegeben werden.Ich denke, wir merken uns nicht nur Begriffe, sondern den semiotischen Bezug.
ein spaßiges Beispiel: als Schüler haben wir -die meiste halt - ein durchaus nicht nur positives Gefühl, wenn wir "Schule" denken. Im Alter verklärt ich dann in der Regel die Sicht auf den Begriff Schule ( mit allen Konnotationen zu diesem Begriff)

Marianne
 
Ich denke die Wertung einer Information muss mindestens die Codierung wichtig und unwichtig enthalten.
 
Marianne schrieb:
Fussel, ich denke, eine emprisch/wissenschaftliche Antwort kann im Augenblick auf Deine Frage nicht gegeben werden.
Du glaubst gar nicht wie mich das freut.:)

Marianne schrieb:
Und deshalb ist unsere Sprache ( das Instrument der Begrifflichkeit ) noch der emotionalen Absicherung bedürftig.
Das hört sich so an, als ob der emotionale Zusatz noch ein Klotz am Bein ist. Ich finde es gerade anders herum so toll. Es ist eine wunderbare evolutionäre Einrichtung. Stelle dir mal ein Gedächnis ohne emotionale Absicherung vor. Sprache ohne Emotionen. Wie grauenvoll. Ich meine, ich bin Programmierer,ich weiss wovon ich spreche, aber selbst bei programmieren sehe ich mich als Künstler und stecke Gefühl in meine Programmzeilen.:)

Trist schrieb:
Ich denke die Wertung einer Information muss mindestens die Codierung wichtig und unwichtig enthalten.
Ich denke, die Wertung die Information muss mehr enthalten. Was meinst du mit "wichtig/unwichtig"?
 
fusselhirn schrieb:
Das hört sich so an, als ob der emotionale Zusatz noch ein Klotz am Bein ist. Ich finde es gerade anders herum so toll. Es ist eine wunderbare evolutionäre Einrichtung. Stelle dir mal ein Gedächnis ohne emotionale Absicherung vor. Sprache ohne Emotionen. Wie grauenvoll. Ich meine, ich bin Programmierer,ich weiss wovon ich spreche, aber selbst bei programmieren sehe ich mich als Künstler und stecke Gefühl in meine Programmzeilen.:)
Nein, nein, lieber Fussel - ich denke wie Du. Da habe ich wohl nur zu "cool" definiert.

Absicherung sehe ich als totale Beruhigung.Und dass sie im emotionalen erfolgt, ist sehr beruhigend, denn dann bleibt sie bei uns und ist nicht jedem verfügbar ( das ist die Welt der rationalen Begrifflichkeit sehr wohl -- und damit sind auch wir nicht so verfügbar. Ich denke ( das ist jetzt off topic zu Deinem Thema), ich denke, dass uns wir uns selbst im Wesentlichen über unsere Emotionen als Subjekt - als unverwechselbares Ich definieren.

Muss TV schauen - wir haben hier einen totalen Gewrkschaftsskandal ...

Marianne
 
Servus

Sehr geehrte Damen und Herren,

abgesehen von den emotionalen Koppelungen der gespeicherten Informationen,
filtert das Gehirn die erhaltene Informationen. Allein bei der senomotorischen Aufnahme gehen 90% der Informationen "verloren", bzw. werden gefiltert. Das aus Gutem Grund.




Mit besten Grüßen
Dr.Wagner
 
Guten Morgen,


"Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind" Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft​

Ich denke es ist möglich Begriffe ohne Anschauungen, ohne persönlichen Bezug, ohne Bindung 'abzuspeichern'! Doch was bringen uns diese leeren Worte? Nichts...!

Erkenntnis beruht auf dem Zusammenspiel von Anschauungen und Begriffen. Das, was wir in den Anschauungen wahrnehmen, braucht in den 'Kategorien' eine begriffliche Zuordnung, andererseits brauchen die Begriffe Anschauungen um nicht leer zu sein (Was sie in deinem Beispiel/Frage wären, es sei denn du lägest großen Wert auf die Unterscheidung von Emotionen und Anschauungen!?).

Mfg Patrice
 
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Ich denke, die Wertung die Information muss mehr enthalten. Was meinst du mit "wichtig/unwichtig"?

Zuerst wird (Bewußt und Unterbewußt) gewertet wie wichtig eine Information ist um den weiteren verlauf der Spreicherns und Verarbeitens anzutretten.
 
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