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Lüge als gesellschaftliches Phänomen

AW: Lüge als gesellschaftliches Phänomen

Ich habe so eine Antwort erwartet, Muzmuz; zuerst toleriert man die Lüge, dann den Diebstahl und später dann, weil man ja irgendwann glaubwürdig sein will, versucht man, die Glaubwürdigkeit mit Gewalt herzustellen.

Mein Weg zu einer Vertrauensbasis bleibt trotz aller Auf- und Abgeklärtheit die Ehrlichkeit.

Liebe Grüße

Zeili

du meinst, mit einer haltung a'la "wehret den anfängen" würdest du ein "harmonisches zusammenleben" fördern ?

ich denke, damit machtest du den selben fehler wie ein paar, das aus prinzip oder harmoniesucht nie streitet.....die beziehung zerbröselt
ebenso würdest du mit pragmatischem wahrheitszwang das soziale netzwerk zum einsturz bringen, das kind mit dem bade ausschütten

natürlich kannst du ein fiktives ideal schaffen....ein system aus "perfekten menschen", die einander immer die wahrheit sagen und damit umgehen könnten
aber wir haben es in der welt mit realen menschen zu tun...und reale menschen wollen oft die wahrheit gar nicht wissen, wollen zeitweise gar angelogen werden

lg,
Muzmuz
 
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AW: Lüge als gesellschaftliches Phänomen

ich denke, damit machtest du den selben fehler wie ein paar, das aus prinzip oder harmoniesucht nie streitet.....die beziehung zerbröselt
ebenso würdest du mit pragmatischem wahrheitszwang das soziale netzwerk zum einsturz bringen, das kind mit dem bade ausschütten
Ehrlichkeit heißt doch nicht, Diskussionen und Streitfällen auszuweichen; die schlechte Stimmung kommt ja davon, dass man Probleme immer wieder verdrängt und nie anspricht und sich nie ausspricht. Ehrlichkeit erfordert sicher mehr Mut als die Lüge; sich selbst zu belügen ist zusätzlich noch so ziemlich das dümmste und kurzfristigste, das es gibt.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Lüge als gesellschaftliches Phänomen

nun, dann sehen wir uns das genauer an:

das verschweigen einer wahrheit lässt sich von einer lüge nicht wirklich abgrenzen
wenn ich also durch die straßen gehe und dabei etliche menschen sehe und weiß, dass (vor)urteile über jene menschen in sekundenbruchteilen gebildet werden, müsste ich bei wahrheitszwang jedem mitteilen, was ich von ihm halte
und nicht nur ich, jede müsste es jedem mitteilen

ist das wirklich dein wunschszenario ? glaubst du wirklich, dass es jedem angenehm wäre, von jedem immer die wahrheit zu hören ?

außerdem: sich selbst belügen oder überhaupt zu lügen ist nur dann dumm, wenn man selbst schaden nimmt
lüge ich, ich profitieren, und jemand anderer nimmt schaden, mag das zwar verwerflich sein, aber zumindest nicht dumm
wer sich selbst belügt, kann durchaus davon profitieren
darauf basiert "positive thinking", selbstmotivation, etc...
man redet sich etwas als gewissheit formuliert ein, wovon man weiß, dass es nicht gewiss ist
erst durch das glauben daran kann diese lüge zur selbsterfüllenden prophezeihung werden, und der positive effekt ist da
funktioniert sicherlich nicht immer und nicht bei jedem...aber dumm ist es sicherlich nicht

lg,
Muzmuz
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Lüge als gesellschaftliches Phänomen

Muzmuz, ich hätte einmal ein ganz trockene Frage: Warum sollte ich Deine Beiträge noch lesen, wenn ich jederzeit befürchten muss, dass Du mich anschmierst ?

Interessiert

Zeili
 
AW: Lüge als gesellschaftliches Phänomen

wie kommst du auf "anschmieren" ?

ich nehme deine gedanken an, denke sie durch und komme manchmal (wie in diesem fall) auf ungereimtheiten bzw möglicherweise nicht bedachte folgen
diese teile ich dir dann mit und gebe dir somit die möglichkeit, deine argumentation zu überdenken oder mitzuteilen, dass die genannten folgen von dir akzeptiert oder gar gewollt sind, und du demnach bei deiner argumentation bleibst

woran stößt du dich also ?
weil ich dir nicht vorbehaltlos zustimme ? :confused:

lg,
Muzmuz
 
AW: Lüge als gesellschaftliches Phänomen

woran stößt du dich also ?
weil ich dir nicht vorbehaltlos zustimme ?
Ich stoße mich an nichts, ich erwarte auch nicht, dass Du mir vorbehaltlos zustimmst.

Meine Phantasie ist, dass Dich ein kleines, orientierungsloses Kind etwas fragt und Du gibst ihm wissentlich eine falsche Amtwort, nur weil Du glaubst, die Antwort wäre gerade populär oder die Wahrheit würde dem Kind schaden.

Glaubst Du nicht auch, dass Deine "Gefälligkeitsantwort" auf Dauer dem Kind schadet ?

Zeili
 
AW: Lüge als gesellschaftliches Phänomen

deine frage lässt sich für mich klar beantworten, wenn ich sie bei erhaltenem sinn anders formuliere:

wem fühle ich mich mehr verpflichtet ? der wahrheit oder dem kind ?
das höhere "gut" ist für mich das kind
zwar ist für das kind meistens die wahrheit, vor allem langfristig, das beste; falls aber nicht und ich mich zwischen dem (langfristigen) wohl des kindes und der wahrheit entscheiden müsste, dann eindeutig kind
wem, außer dem abstraktum "wahrheit" wäre bei gegenteiligem verhalten gedient ?

lg,
Muzmuz

zusatz: die "popularität" einer antwort hat für mich keine bedeutung
 
AW: Lüge als gesellschaftliches Phänomen

Damit man die Wahrheit sagen kann, muss man sie zuerst einmal kennen.

Daran scheitert es.

lg Frankie
 
AW: Lüge als gesellschaftliches Phänomen

naja, ich glaube, das hat wenig bedeutung für die diskutierte frage
eine lüge (nach dem, was ich unter lüge verstehe) äußert man ja dann, wenn man eine aussage wider besseren wissens tätigt
der tatsächliche wahrheitsgehalt der aussage ist nicht unmittelbar relevant

nimm nur einen atheisten, der von gottes nichtexistenz überzeugt ist, und einem theisten
einer sagt "es gibt einen gott", der andere sagt "es gibt keinen gott"
beide sind von der wahrheit ihrer aussage überzeugt, also lügt keiner der beiden, obwohl mindestens einer der beiden falsch liegen muss
anders herum, kann man beispielsweise, wenn man würfelt, guckt schnell auf den würfel, meint, eine 3 gewürfelt zu haben, behauptet man hätte eine zwei gewürfelt, was sich beim 2.mal hingucken als richtig heraus stellt, etwas wahres sagen, und trotzdem lügen (weil die aussage wider besseren wissens getätigt wurde)
letztendlich wissen wir außerdem absolut nichts mit letzter konsequenz, könnten demnach nie behaupten, wir sagten die wahrheit, was ausdrücke wie "die wahrheit sagen" und "lügen" bedeutungslos machen würde

lg,
Muzmuz
 
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AW: Lüge als gesellschaftliches Phänomen

Auch, damit man lügen kann, muss man zuerst die Wahrheit kennen. Man kann nämlich erst dann etwas "wider besseres Wissen" sagen, wenn man irgendein ein relevantes Wissen hat.

Daran scheitert es.

lg Frankie
 
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