Sunnyboy
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- 10. März 2005
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Danke Irland!!!
Das Ergebnis der irischen Volksabstimmung über die Verträge von Lissabon ist nur scheinbar eine Niederlage für uns Europäer und für ein vereinigtes Europa. in Wahrheit haben uns die Iren einen großen Dienst erwiesen. Und zwar im Interesse Europas.
Ich bin für ein vereinigtes Europa- nicht, wohlgemerkt als ein Staat, mit einer Regierung, aber als eine Union, die mit einer Stimme spricht. Ich bin für offene Grenzen, für Bewegungsfreiheit, für intensiven kulturellen und wirtschaftlichen Austausch und für eine gemeinsame Währung. Ich bin sogar für eine gemeinsame europäische Streitmacht als Ersatz für die nationalen Armeen. (Vorrausgesetzt, es geht bei den eventuellen Einsätzen um europäische Interessen, nicht um nationalstaatliche).
Doch bevor man all das schafft muss vor allem eines gegeben sein: KLARHEIT, Aufklärung über das, was in Brüssel passiert. Und genau dazu ist Brüssel (wie auch unsere Regierungen) unfähig.
Statt Aufklärung gibt es teilweise unsinnige Vorschriften.
Auf Kreta, zum Beispiel, gibt es herrliche, saftige, natürliche, gesunde Orangen. Nur leider dürfen sie nicht exportiert werden, da ihre Größe nicht der EU-Norm entspricht!
Und Gurken in Europa müssen eine bestimmte Krümmung haben!
Das ist Europa: Die Größe von Orangen und die Krümmung von Gurken. Und noch vieles mehr. Das ist das, was uns alle am meisten bewegt, oder nicht? Als junger männlicher Europäer habe ich Angst, was die EU noch alles für Standardgrößen und Standardkrümmungen zwischen Algarve und Ural festlegt!
Und das sind nur die Lächerlichkeiten.
Schlimmer wird es, wenn die Büroktraten in Brüssel (A propos: Wo ist eigentlich Stoiber, der sollte da doch für Ordnung sorgen?) Menschen mit ihren unsinnigen Gesetzen an den Rand ihrer Existenz drängen: So wie die französischen Fischer, die im Moment (bzw. bis vor kurzem) gegen sie schädigende Fangvorschriften demonstrierten. Oder, außerhalb Europas gibt es ja auch noch eine Welt, die afrikanischen Hühnerzüchter und vor allem Kleinbauern, die mit ihren Preisen nicht gegen die europäischen Importhühner ankommen, da diese EU-subventioniert sind.
Europa ist auch Heimat der Vielsprachigkeit und Toleranz. DAS beweist gerade der gallische Oberhäuptling Sarkozy: Französische Europa-Beamte sollen unter der französischen Präsidentschaft nur Französisch reden. Das müsste die Merkel mal bringen. Aber dieser Napoleon für Arme, der darf das.
Und mit der propagierten Einheit Europas ist es dann auch flugs vorbei, wenn Mitgliedstaaten wie Malta, Spanien oder Italien um Hilfe mit den tausenden von Flüchtlingen bitten (oder oft schon betteln), die regelmäßig an deren Strände gespült werden, weil sie vor der Armut in ihren Ländern fliehen- eine Armut, an der auch Europa teilweise Mitschuld trägt. Effektive Hilfe? Pustekuchen! Aber dumme Sprüche, von wegen skandalöse Bedingungen für die Flüchtlinge, die gibt es gratis. (Da sind dann auch wir Deutschen wieder ganz vorne mit dabei.)
Ich könnte mir vorstellen, dass die Iren auch an all diesen Mist gedacht haben, als sie mit NO! stimmten. Ich könnte mir auch vorstellen, dass viele Menschen das im Kopf haben würden, würde man sie abstimmen lassen.
Leider ist Irland eines der wenigen Länder, in denen die Volksabstimmung, in meinen Augen Demokratie in Reinform, für solche Entscheidungen gewählt wird. Ich wünschte mir, mehr Länder würden sich trauen, ihr Volk wählen zu lassen. Dann müssten sich diese Bürokraten-Heinis in Brüssel (Hauptstadt eines Landes übrigens, das ja auch gerade WUNDERBAR die Einheit zwischen Volksgruppen zelebriert.) nämlich einmal mehr Mühe geben ihre (im Grundsatz ja guten) Ideen dem Volk, oder besser, den Völkern, zu präsentieren. Aber damit sind die leider überfordert.
Genauso wie auch in der Rechtsextremismus-Diskussion: Einheit und Demokratie gibt es nicht zum Nulltarif. Das kann man nicht befehlen. Da muss politische Arbeit geleistet und Widerstände überwunden werden.
Aber das wäre ja Arbeit. Man müsste überdenken, erklären, diskutieren. Das zählt scheinbar nicht zu den Fähigkeiten jedes Beamten und jedes Politikers.
Nicht nur in Brüssel: Die tollste Idee hatte unser Außenminister Steinmeier: Er meinte, in etwa, die Iren sollten jetzt intern überlegen, ob man, auf Zeit, aus der europäischen Integration aussteigen sollte um Europa nicht zu blockieren.
Richtig, Steini. So macht man Demokratie! Alle die dagegen sind dürfen nicht mitmachen. Eine tolle Idee, auch für den Bundestag: Jeder, der nicht will wie die Sozis wollen, darf- auf Zeit- sein Mandat niederlegen, natürlich nur um Deutschland nicht zu blockieren.
Und mit ein bisschen Glück wird dieser Oberdemokrat unser nächster Bundeskanzler!
Ich schlage vor, bevor wir Verträge abschließen oder versuchen, mit einer gemeinsamen Stimme (vertreten durch einen gemeinsamen Außenminister) in der Weltgeschichte herumzukrakeelen überlegen wir uns erst einmal, was wir zu sagen haben.
Und danach können wir von mir aus die Gurkenkrümmung in Angriff nehmen.
Das Ergebnis der irischen Volksabstimmung über die Verträge von Lissabon ist nur scheinbar eine Niederlage für uns Europäer und für ein vereinigtes Europa. in Wahrheit haben uns die Iren einen großen Dienst erwiesen. Und zwar im Interesse Europas.
Ich bin für ein vereinigtes Europa- nicht, wohlgemerkt als ein Staat, mit einer Regierung, aber als eine Union, die mit einer Stimme spricht. Ich bin für offene Grenzen, für Bewegungsfreiheit, für intensiven kulturellen und wirtschaftlichen Austausch und für eine gemeinsame Währung. Ich bin sogar für eine gemeinsame europäische Streitmacht als Ersatz für die nationalen Armeen. (Vorrausgesetzt, es geht bei den eventuellen Einsätzen um europäische Interessen, nicht um nationalstaatliche).
Doch bevor man all das schafft muss vor allem eines gegeben sein: KLARHEIT, Aufklärung über das, was in Brüssel passiert. Und genau dazu ist Brüssel (wie auch unsere Regierungen) unfähig.
Statt Aufklärung gibt es teilweise unsinnige Vorschriften.
Auf Kreta, zum Beispiel, gibt es herrliche, saftige, natürliche, gesunde Orangen. Nur leider dürfen sie nicht exportiert werden, da ihre Größe nicht der EU-Norm entspricht!
Und Gurken in Europa müssen eine bestimmte Krümmung haben!
Das ist Europa: Die Größe von Orangen und die Krümmung von Gurken. Und noch vieles mehr. Das ist das, was uns alle am meisten bewegt, oder nicht? Als junger männlicher Europäer habe ich Angst, was die EU noch alles für Standardgrößen und Standardkrümmungen zwischen Algarve und Ural festlegt!
Und das sind nur die Lächerlichkeiten.
Schlimmer wird es, wenn die Büroktraten in Brüssel (A propos: Wo ist eigentlich Stoiber, der sollte da doch für Ordnung sorgen?) Menschen mit ihren unsinnigen Gesetzen an den Rand ihrer Existenz drängen: So wie die französischen Fischer, die im Moment (bzw. bis vor kurzem) gegen sie schädigende Fangvorschriften demonstrierten. Oder, außerhalb Europas gibt es ja auch noch eine Welt, die afrikanischen Hühnerzüchter und vor allem Kleinbauern, die mit ihren Preisen nicht gegen die europäischen Importhühner ankommen, da diese EU-subventioniert sind.
Europa ist auch Heimat der Vielsprachigkeit und Toleranz. DAS beweist gerade der gallische Oberhäuptling Sarkozy: Französische Europa-Beamte sollen unter der französischen Präsidentschaft nur Französisch reden. Das müsste die Merkel mal bringen. Aber dieser Napoleon für Arme, der darf das.
Und mit der propagierten Einheit Europas ist es dann auch flugs vorbei, wenn Mitgliedstaaten wie Malta, Spanien oder Italien um Hilfe mit den tausenden von Flüchtlingen bitten (oder oft schon betteln), die regelmäßig an deren Strände gespült werden, weil sie vor der Armut in ihren Ländern fliehen- eine Armut, an der auch Europa teilweise Mitschuld trägt. Effektive Hilfe? Pustekuchen! Aber dumme Sprüche, von wegen skandalöse Bedingungen für die Flüchtlinge, die gibt es gratis. (Da sind dann auch wir Deutschen wieder ganz vorne mit dabei.)
Ich könnte mir vorstellen, dass die Iren auch an all diesen Mist gedacht haben, als sie mit NO! stimmten. Ich könnte mir auch vorstellen, dass viele Menschen das im Kopf haben würden, würde man sie abstimmen lassen.
Leider ist Irland eines der wenigen Länder, in denen die Volksabstimmung, in meinen Augen Demokratie in Reinform, für solche Entscheidungen gewählt wird. Ich wünschte mir, mehr Länder würden sich trauen, ihr Volk wählen zu lassen. Dann müssten sich diese Bürokraten-Heinis in Brüssel (Hauptstadt eines Landes übrigens, das ja auch gerade WUNDERBAR die Einheit zwischen Volksgruppen zelebriert.) nämlich einmal mehr Mühe geben ihre (im Grundsatz ja guten) Ideen dem Volk, oder besser, den Völkern, zu präsentieren. Aber damit sind die leider überfordert.
Genauso wie auch in der Rechtsextremismus-Diskussion: Einheit und Demokratie gibt es nicht zum Nulltarif. Das kann man nicht befehlen. Da muss politische Arbeit geleistet und Widerstände überwunden werden.
Aber das wäre ja Arbeit. Man müsste überdenken, erklären, diskutieren. Das zählt scheinbar nicht zu den Fähigkeiten jedes Beamten und jedes Politikers.
Nicht nur in Brüssel: Die tollste Idee hatte unser Außenminister Steinmeier: Er meinte, in etwa, die Iren sollten jetzt intern überlegen, ob man, auf Zeit, aus der europäischen Integration aussteigen sollte um Europa nicht zu blockieren.
Richtig, Steini. So macht man Demokratie! Alle die dagegen sind dürfen nicht mitmachen. Eine tolle Idee, auch für den Bundestag: Jeder, der nicht will wie die Sozis wollen, darf- auf Zeit- sein Mandat niederlegen, natürlich nur um Deutschland nicht zu blockieren.
Und mit ein bisschen Glück wird dieser Oberdemokrat unser nächster Bundeskanzler!
Ich schlage vor, bevor wir Verträge abschließen oder versuchen, mit einer gemeinsamen Stimme (vertreten durch einen gemeinsamen Außenminister) in der Weltgeschichte herumzukrakeelen überlegen wir uns erst einmal, was wir zu sagen haben.
Und danach können wir von mir aus die Gurkenkrümmung in Angriff nehmen.
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