Gewalt in der Schule
Die Massaker an den Schulen von Littleton/ Colorado/USA (April 1999) und Erfurt (April 2002) sind traurige Wahrheit. Diskussionen über Konsequenzen finden keinen Konsens, weil Politik, Justiz, sowie Eltern, Lehrer, Sozialarbeiter und Schüler unterschiedliche Ursachen für die Amokläufe sehen oder einfach nur ratlos sind. Doch die Gewalt beginnt früher. Dass es sich bei Auseinandersetzungen häufig nicht um harmloses Schulhof- Gerangel handelt, zeigt die folgende kurze Auswahl an Beispielen:
Stefan (10) aus Dortmund wird ein Schuljahr lang in den Pausen regelmäßig von der „Schulhof- Gang“ drangsaliert, mißhandelt und gedemütigt. Nicht selten landet er dabei im Müllcontainer. Lapidares Statement des „Bandenchefs“: „...sein Gesicht passt uns nicht! “.
Zwei fünfzehnjährige Mädchen aus Hamburg mißhandeln eine gleichaltrige Mitschülerin massiv und rauben ihr (schon fast gewohnheitsmäßig) Taschengeld und Wertsachen. Erst als der Vater des Opfers die Polizei einschaltet, werden die jungen Täterinnen zur Verantwortung gezogen.
Ein Siebzehnjähriger aus Chemnitz grüßt auf dem Pausenhof des Gymnasiums einen Klassenkameraden und wird von diesem ohne Vorwarnung brutal attackiert. Der Täter hatte 2,0 Promille Alkohol im Blut und fügte dem Opfer schwere Augenverletzungen zu.
Mehrere Schülerinnen einer Realschule in Esslingen malträtieren die gleichaltrige Lisa und drücken ihr eine brennende Zigarette auf dem Arm aus.
Wer schürt diesen Haß, der sich in Gewalt entlädt? Die Opfer bestimmt nicht, sie sind oft einfach nur unsicher oder fühlen sich fremd. Meist wird ihnen lediglich zum Verhängnis, dass sie Schwäche zeigen. Woher kommt die Gleichgültigkeit gegenüber der alltäglichen Gewalt? Vielleicht sind Lehrer mit der Pausenaufsicht wirklich überfordert, aber die geschilderten Straftaten gehen im seltensten Fall völlig diskret vor sich. Hinzukommt, dass ein beträchtlicher Anteil der Gewalttaten auf dem Schulweg verübt wird. Offensichtlich ist das „Wegsehen“ zur weit verbreiteten Verhaltensnorm geworden. Und was ist mit der Gewaltbereitschaft? Sicher stimmt es, dass Kinder und Jugendliche noch nicht die Reife Erwachsener besitzen. Aber dass sich Schüler vor dem Gang in die Schule regelrecht bewaffnen, kann wohl nicht nur eine vorübergehende Mode sein. Sie lässt einerseits darauf schließen, dass eine konkrete Bedrohung vorliegt und zum anderen Gewalt oftmals als einzige Lösung des Konflikts gesehen wird.
Welche Trends in der Gesellschaft rufen diese Zustände hervor? „Die Jugend ist verwöhnt, will immer nur haben und nichts geben“ sagen die einen, andere meinen : „Es wird zu wenig in ein modernes Bildungssystem investiert“ oder „Das kommt alles nur von der Gewalt im Fernsehen“. Und wieder andere sehen in der Gesetzgebung zum Waffenrecht die Wurzel allen Übels oder prangern die oberflächlichen Ideale der Gesellschaft an, in der „Schein mehr gilt als Sein“.
Was meint Ihr?
Gruß
Georg
Die Massaker an den Schulen von Littleton/ Colorado/USA (April 1999) und Erfurt (April 2002) sind traurige Wahrheit. Diskussionen über Konsequenzen finden keinen Konsens, weil Politik, Justiz, sowie Eltern, Lehrer, Sozialarbeiter und Schüler unterschiedliche Ursachen für die Amokläufe sehen oder einfach nur ratlos sind. Doch die Gewalt beginnt früher. Dass es sich bei Auseinandersetzungen häufig nicht um harmloses Schulhof- Gerangel handelt, zeigt die folgende kurze Auswahl an Beispielen:
Stefan (10) aus Dortmund wird ein Schuljahr lang in den Pausen regelmäßig von der „Schulhof- Gang“ drangsaliert, mißhandelt und gedemütigt. Nicht selten landet er dabei im Müllcontainer. Lapidares Statement des „Bandenchefs“: „...sein Gesicht passt uns nicht! “.
Zwei fünfzehnjährige Mädchen aus Hamburg mißhandeln eine gleichaltrige Mitschülerin massiv und rauben ihr (schon fast gewohnheitsmäßig) Taschengeld und Wertsachen. Erst als der Vater des Opfers die Polizei einschaltet, werden die jungen Täterinnen zur Verantwortung gezogen.
Ein Siebzehnjähriger aus Chemnitz grüßt auf dem Pausenhof des Gymnasiums einen Klassenkameraden und wird von diesem ohne Vorwarnung brutal attackiert. Der Täter hatte 2,0 Promille Alkohol im Blut und fügte dem Opfer schwere Augenverletzungen zu.
Mehrere Schülerinnen einer Realschule in Esslingen malträtieren die gleichaltrige Lisa und drücken ihr eine brennende Zigarette auf dem Arm aus.
Wer schürt diesen Haß, der sich in Gewalt entlädt? Die Opfer bestimmt nicht, sie sind oft einfach nur unsicher oder fühlen sich fremd. Meist wird ihnen lediglich zum Verhängnis, dass sie Schwäche zeigen. Woher kommt die Gleichgültigkeit gegenüber der alltäglichen Gewalt? Vielleicht sind Lehrer mit der Pausenaufsicht wirklich überfordert, aber die geschilderten Straftaten gehen im seltensten Fall völlig diskret vor sich. Hinzukommt, dass ein beträchtlicher Anteil der Gewalttaten auf dem Schulweg verübt wird. Offensichtlich ist das „Wegsehen“ zur weit verbreiteten Verhaltensnorm geworden. Und was ist mit der Gewaltbereitschaft? Sicher stimmt es, dass Kinder und Jugendliche noch nicht die Reife Erwachsener besitzen. Aber dass sich Schüler vor dem Gang in die Schule regelrecht bewaffnen, kann wohl nicht nur eine vorübergehende Mode sein. Sie lässt einerseits darauf schließen, dass eine konkrete Bedrohung vorliegt und zum anderen Gewalt oftmals als einzige Lösung des Konflikts gesehen wird.
Welche Trends in der Gesellschaft rufen diese Zustände hervor? „Die Jugend ist verwöhnt, will immer nur haben und nichts geben“ sagen die einen, andere meinen : „Es wird zu wenig in ein modernes Bildungssystem investiert“ oder „Das kommt alles nur von der Gewalt im Fernsehen“. Und wieder andere sehen in der Gesetzgebung zum Waffenrecht die Wurzel allen Übels oder prangern die oberflächlichen Ideale der Gesellschaft an, in der „Schein mehr gilt als Sein“.
Was meint Ihr?
Gruß
Georg