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Gespräch - ich Ich ich - smalltalk

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Peace Leute

Mich beschäftigen in letzter Zeit viele Fragen zum Thema Gespräch,
z.B. Was ist der Sinn eines Gesprächs, wenn der Inhalt unnötige und nicht verwertbare Informationen enthält? (Smalltalk)
Besteht das Gespräch an sich nur aus Erfahrungen die beide Parteien gemacht haben? Weil ich habe bemerkt dass jede Partei immer nur von sich selbst erzählt und um geschickt ein bisschen von sich abzulenken ab und zu eine Frage stellt.
Z. B.
A: du weisst nicht was gerade passiert ist, ich habe einen Mann gesehen im Bus der hat die Leute voll angeschrien blabla.
B: oha ich hab gestern eine Bettlerin am Bahnhof gesehen die auch völlig ausgerastet ist, die war sicher unter Drogen.
A: ich wollte schon aufstehen und ihm meine Meinung sagen!
B: haha ich hätte das nicht gemacht. Was glaubst du wie er reagiert hätte?!

Jeder erzählt von sich und die Information ist eigentlich unbrauchbar warum reden wir trotzdem über sowas?

(Warum kann ich das nicht? Wenn mir jemand mit sowas kommt versuche ich mit zu machen aber da ich weiß dass das unnötig ist erlaubt mir mein Gehirn nicht darüber zu reden und schaltet einfach aus.)

Man kann ja nicht immer schweigen. Und wenn man es kann, fällt man auf. Tut man aber so als ob, dann gehört man halt dazu und nu?
 
man unterscheidet bei der zwischenmenschlichen kommunikation zwischen gespräch, Plauderei(Smalltalk) und Konversation.
Die Grundlagen der Konversation sind am französischen Hof entstanden. Ihr zweck lag nicht im Austausch von Informationen sondern primär im sich präsentieren und feststellung der position in der rangordnung - also eher eine fortsetzung der mittelalterlichen turniere auf anderer ebene. um zu bestehen gab es extra dafür lehrer wie auch zb "konversationslexika". die konversation wurde schnell vom europäischen adel wie später auch vom bildungsbürgertum übernommen. in moderner form kennt man sie auch von gesellschaftlichen anlässen, buisness nebenveranstaltungen, und insbesondere auch in geisteswissenschaftlichen foren... ;-)

die plauderei dient zur kurzfristigen unterhaltung wie auch zum kurzen gegenseitigen abchecken ob es gemeinsame interessen gibt wofür sich ein tieferes gespräch lohnt und als welches die plauderei dann weitergeführt werden kann.

das gespräch selbst dient den klaren zweck des ein oder zeiseitig moderierten informationsaustausches - zB arztbesuch, oder verkaufsgespräch oder erlebnisgespräch.
 
Peace bro

In der Aufzählung fehlt noch das simple Sprechen, um die Stille (auch wenn man alleine ist) oder "das Eis" zu durchbrechen.
Dabei geht es weder um Informationsaustausch, auch nicht um gegenseitiges Abchecken oder Präsentation. Da geht es eher um die Melodie.
In manchen Situationen kann Stille negative Gefühle auslösen, wobei Stimmnutzung hilft.

Auch das Selbstgespräch finde ich in der Aufzählung nicht wirklich. Manchmal passt es in mein obiges Szenario. Dabei geht es natürlich nicht um Informationsaustausch oder abchecken, sondern vielmehr um das "in den Vordergrund heben" von Information um darüber zu reflektieren. Manchmal auch um Autosuggestion.
 
der gesang fehlt ebenfalls als eine form des sprechens. in der komplexität seiner funktionalität wird er meist sehr unterschätzt und er ist heutzutage weitgehend zu einem unterhaltungs und konsumartikel verkommen. so wurde in der vorzeit fast das gesamte wissen eines stammes auf dieser weise der nachwlt kommuniziert. so spricht man zb in der edda nur von liedern welche dazu dienten nachrichten, gesetze und ethik zu vetmitteln. gleichzeitig schafft sie eine wichtige emotionale bindung zum kollektiv welche auf vielfache weise genutzt und ausgenutzt werden kann.
 
Danke für die Antwort aber wie kann sinnloses reden Freude machen?

Ja es gibt Gespräche die nützlich sind (Aufklärung, lehren, etc.) Aber es geht mir um die unnützen

Es sind doch alle Gespräche unnütz? Oder kannst Du einen 'hinter' Gesprächen einen Sinn erkennen der sich mir verschließt?
 
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