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Geht La Grande Nation uns voran?

AW: Geht La Grande Nation uns voran?

OT @Walter

Liebster Admin-san
Gell, das Ausländersprech-Gesetz tritt erst frühestens am Montag in Kraft?

Also eine klitzekleine Gnadenfrist müsste doch im demokratischen Oesterreich drinliegen...
Echt, Admin-san, es ist ja auch überhaupt nicht meinetwegen, aber die Miriam versteht eben nicht soooo gut Deutsch. In F kommt dafür auch keiner in den Kerker und die Guillotine...die steht nur noch bei uns im Garten für die absolut härtesten Fälle wie Thorsten und Robin!
Bitti, bitti...nur noch heute... leider hab ich aber keine Zeit, auf die Erlaubnis zu warten...

:autsch:

no risk no fun und ich hoffe, liebe Miriam, du backst für mich einen Kuchen (mit Pfeile drin...versteht sich), falls... (du weisst schon, Einzelzelle und sooo).



http://www.wideo.fr/video/iLyROoaftzuX.html

und

http://www.plantu.net/index.php


:engel2:

P.-S.: Mais, c'est avec plaisir - pour ton plaisir! (objet: ton animal domestique)
 
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AW: Geht La Grande Nation uns voran?

Schön, wenn man einem die Arbeit so hervorragend abnimmt!

Hatte mich gerade hingesetzt um den tollen gestrigen Tag des ersten Wahlganges der Präsidentschaftswahlen etwas näher zu betrachten, da lese ich im Le Monde einen so hervorragenden Artikel meines Lieblingsjournalisten Jean-Marie Colombani, Direktor dieser Tageszeitung.

Ich habe hier einen Teil, der mir wesentlich erscheint, in meiner nichtprofessionellen Übersetzung übernommen. Auch hoffe ich noch auf Céline, die uns ganz sicher mehr darüber sagen kann.


Ein doppelter Sieg – von Jean-Marie Colombani

LE MONDE | 23.04.07 |


Dies war ein doppelter Sieg: derjenige der Demokratie über sich selbst und gegen seine Ränder. Die Geschichte wird diesen schönen Apriltag vermerken, in diesem sonnigen Frankreich, die langen Reihen der Wähler, alte, junge, Paare die mit ihren Kindern kamen, alle geduldig, alle in Bereitschaft. Sie vermittelten den Eindruck eines heiteren Landes, des Bürgers der die Politik wieder entdeckt, der sich die Wahl des Präsidenten wieder zu Eigen macht und dadurch beweist, dass er sich auch seines Schicksals bemächtigt.
Nach so vielen Jahren des Mistrauens, der Zweifel in Bezug auf die Regierungen, der vielfältigen Wechsel, des Anstiegs der Extremen, haben wir diesmal nach einem langen, nicht immer klaren aber leidenschaftlichen Wahlkampfes, eine Spitzenwahlbeteiligung, diese demokratische Flutwelle und die Qualifizierung der Kandidaten Royal und Sarkozy um sicher zu gehen, dass der zweite Wahlgang der einer klaren Entscheidung sein wird.
Als würde man damit jenem 21 April 2002 wegstreichen und auch um dass niemand sagen könne, dass die Zukunft sich auch gegen unseren Willen aufbauen lässt. […]

Die erste Etappe der Wahl: es ist weniger das Land welches man aufrichten muss (Frankreich liegt nicht am Boden), sondern seinen inneren Halt (oder Geist). Dadurch, dass die Franzosen die demagogischen Wege beiseite geschoben haben, dem Kandidaten des "Bruches" und der Kandidatin der "Erneuerung" folgend, haben sich die Franzosen bereit erklärt zu handeln.

http://www.lemonde.fr/web/article/0,1-0@2-823448,36-900192@51-900032,0.html
 
AW: Geht La Grande Nation uns voran?

Ja, Miriam, das stimmt zwar weitgehend, wobei die Kommunisten, der Globalisierungsgegner Bové, der nächstens einsitzen muss... nie eine Chance hatten, erfreulich dagegen endlich eine deutliche Niederlage für Le Pen, aber die Qual der Wahl ist dadurch jetzt nicht weniger, auch wenn die Mehrheit und auch so ziemlich alle Umfragen das Resultat voraussagten.

Für viele Franzosen wird die Stichwahl zu reiner Personen- und nicht zur Partei-Wahl.
 
AW: Geht La Grande Nation uns voran?

Ich denke auch wie du Céline, dass der Wahlausgang jetzt schon feststeht. Bové habe ich gestern in einer Sendung gesehen und du wirst es nicht glauben, das hat mich richtig gefreut.

Nein, das tolle war, dass den Franzosen nach fünf Jahren der Schrecken vom 21.04.2002 noch immer gegenwärtig war und dass sie auf das gefährliche Spielchen des denkzettelverpassen also Le Pen, verzichtet haben. Mich hat gestern auch die hohe Wahlbeteiligung sehr beeindruckt.

Doch eine Sache verstehe ich nicht: auf was beruht diese konservative Tendenz der ehemals Linken? Ich meine damit eher die Intellektuellen. Dass André Glucksmann, der ehemalige Maoist dies tut, dem traue ich alles zu. Aber wieso Max Gallo, Historiker der doch Regierungssprecher unter Francois Mitterand gewesen ist? Oder Pascal Bruckner der für Sarozy regelrecht schwärmt. Auch wenn ich die Äusserung von Alain Finkielkraut nicht schätze, der gesagt hat die Sozialisten unter Ségolène befänden sich im Koma: Madame Royal war als Kandidatin die falsche Entscheidung.

Übrigens sogar unsere Bären waren im Wahlkampf sehr aktiv, sehe unter "Wahrlich Animalisches".

Amicalement

Miriam
 
Nach der Wahl ist vor der Wahl

Guten Morgen, Miriam

Du stellst sehr viele interessante Fragen und ich versuchte Jérôme zu überreden, sie dir kompetenter und auch "gepflegter" *loool* zu beantworten. Er meinte aber nur lachend, ich solle ruhig mal, wir redeten ja genügend über Politik zu Hause, ich könne das schon (ha ha ha), er werde es dann mal lesen... Männer! Pfft! *loool*

Ich versuche mich also, es wird wirr, aber du kennst dich ja schon aus in meinen wirren Gedankengängen, gell?

Zuerst noch etwas zurück, zu einem deiner früheren Beiträge:

was soll man noch viele Worte über Sarko verlieren? Jetzt kommt er auch noch mit dem genetischen Determinismus bezüglich Homosexuelle oder Jugendliche die suizidgefährdet sind. Das sind doch die "wunderbaren Töne" aus den alten Ungarn der Zeit der Nylas (faschistische Bewegung in Ungarn in der Nazizeit).

Nicht nur das, Miriam, auch die "Neigung zur Gewalt und Kriminalität ist wahrscheinlich genetisch determiniert" :haare:
Genau diese und ähnliche Aussagen werden ihm aber die benötigten Stimmen
der Le Pen-Wähler bringen. Mme Royals "Fähnchen schwingen-Anordnung", verursachte dagegen nur ein ganz laues Lüftchen.

Bové habe ich gestern in einer Sendung gesehen und du wirst es nicht glauben, das hat mich richtig gefreut.

Was freute dich? Dass er im Fernsehen auftreten dürfte? Alle Kandidaten haben/hatten dieselbe Zeit zur Verfügung. Und irgendwie ist er drollig, ja. Nur...wenn man als praktisch einziges Wahlprogramm die Ablehnung genmanipulierter Lebensmittel hat, ist es irgendwie schlecht um einen bestellt, nicht? Ich meine natürlich nicht menschlich, sondern als Kandidat, seine Methoden lehne ich aber ab.
So verscherzte er sich auch die einzige wirklich prominente öff. Unterstützung von Michel Onfray. M. Onfray ist interessant. Praktisch der einzige der Gilde, der noch (bekennend) ganz links steht.

Doch eine Sache verstehe ich nicht: auf was beruht diese konservative Tendenz der ehemals Linken? Ich meine damit eher die Intellektuellen. Dass André Glucksmann, der ehemalige Maoist dies tut, dem traue ich alles zu. Aber wieso Max Gallo, Historiker der doch Regierungssprecher unter Francois Mitterand gewesen ist? Oder Pascal Bruckner der für Sarkozy regelrecht schwärmt. Auch wenn ich die Äusserung von Alain Finkielkraut nicht schätze, der gesagt hat die Sozialisten unter Ségolène befänden sich im Koma: Madame Royal war als Kandidatin die falsche Entscheidung.

Na ja, ganz so unverständlich ist die konservative Tendenz nicht.
Bezeichnend ist, wie wenig Intellektuelle sich zu Wort meldeten bzw. befragt wurden. BHL führt das darauf zurück, dass "die postmoderne Demokratie der Medien auf Spektakel setzt und Medienhelden, d.h. Stars und Sternchen als Aufhänger vorzieht".
Und so kamen Leute wie Johnny Hallyday (ein Freund von N. Sarkozy) mehrmals zu Wort und auf der anderen Seite z. B. Jeanne Moreau für Mme Royal. Und würde sich Zizou äussern, würde das die Nation mehr bewegen als 100 Intellektuelle. Beängstigend irgendwie, nicht? Es steht zwar scheinbar im Widerspruch dazu, was ich in der Diskussion "Links/rechts" schrieb, aber ich meine damit, dass uns die Medien suggerieren, wie wollten alle und sogar ausschliesslich solche Statements.
BHL ist der Einzige, der schon lange vor der Wahl Zurückhaltung signalisierte, vielleicht auch aus Stolz, viele nennen es Arroganz *loool*, nicht in jedem "Käseblatt" neben einem/-er "Promi" zitiert zu werden (siehe Zitat oben). Er hoffte aber auch (öffentlich) bei den Sozialisten eindeutige antitotalitäre Haltung zu finden. Ich denke, so eindeutig fand er sie nicht, wird jetzt aber trotzdem für Mme Royal stimmen, weil "Sarkozy die rote Grenze/Linie überschritten hat". Damit meint er genau das, was du in dem hier von mir als Erstes zitierten Absatz zu Recht empört schreibst.

Die meisten ehemaligen linken Intellektuellen (ob Kommunisten oder Maoisten) haben sich vom Kommunismus/Sozialismus abgewendet, als sie sahen, was diese angerichtet haben. So formierten sich die enttäuschten 68-er als die "Neuen Philosophen". Und so war's auch möglich, dass sich viele, darunter auch BHL für ein militantes Auftreten des Westens gegen totalitäre Regime und Bedrohungen, Waffengewalt selbst für Menschenrechte... aussprachen und sich somit immer mehr ideologisch nach rechts bewegten, weil sie die Ideale "Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit" verraten sahen. Max Gallo, Le Pois, Régis Débray wurden zu Linksnationalisten und bald darauf zu Republikanern.
Glucksmann positionierte sich schon 2003 als er ausdrücklich den Angriff auf Irak befürwortete, wie auch Finkielkraut und Sarkozy. Sarkozy aber nur inoffiziell, um so schlimmer dann, als er später in Washington gegen seinen Präsidenten "antrat" und dort verkündete "Frankreich hätte die Weltmacht Nr. 1 erniedrigt".
Der frühere Maoist Finkielkraut tritt schon eine Weile dafür ein, man dürfe Sarkozy nicht diabolisieren, weil es dem Kommunismus als Argument diene oder auch den Sozialisten und der Mitte, die dadurch den Eindruck erwecken und pflegen können, moralisch höher zu stehen.
Dann ist hier noch Eric Besson, der zurückgetretene wirtschaftliche Berater von Mme Royal, der bei den Sozialisten eindeutig rechts stand und jetzt ebenfalls Sarkozy unterstützt.

Max Gallo ist ein Spezialfall *loool*. Der Revolutionshistoriker war nicht nur Mitterands Regierungssprecher, er war auch sein Intimus. Schau dir aber an, worüber er schreibt und wie er es schreibt.

Napolen, Robespierre, De Gaulle und schlussendlich auch Rosa Luxemburg.
Er hat sie alle heilig geschrieben und verlangt eindeutig nach einem autoritären Staat. (Die Kommunistische Partei wechselte er für die Parti socialiste, dann gründete er den Mouvement des citoyens und nach nur zwei Jahren in dieser Partei zog er sich aus dem aktiven politischen Leben zurück, unterstüzte aber eher die linken Gruppierungen.)
Es gibt aber durchaus Parallelen zwischen seinen "Helden" der Vergangenheit und Sarkozy. Ist es so verrückt zu denken, er hofft hier einen neuen Retter Frankreichs zu sehen? Auch er äusserte sich neuerdings immer öfters zum Kampf der Kulturen, verwies auf Voltaire, Laizismus usw.
Ich tendiere eindeutig dazu, dass Monsieur Gallo in Sarkozy den Jakobiner Robespierre sieht. (Aber Schafott wünsche ich ihm echt nicht *lol*, das musst du mir glauben.)

Bei Pascal Bruckner bin ich mir nicht so sicher. Hast du vielleicht "Ich leide, also bin ich" gelesen? An sich (auch, wenn du dir das vielleicht gar nicht vorstellen kannst) mag ich ihn und auch seine Argumentation der Selbstverantwortung und der Tradition im Sinne von Normen, Bindungen, Selbstkritik usw. Was ich an ihm nicht mag, ist die ausschliessliche Frankreich Bezogenheit. Es geht ihm immer um die tradierten französischen Werte. Die Identität darf nicht über der Nationalität stehen. Er meint damit natürlich vor allem den Fundamentalismus, aber mir gefällt es (so gesagt) trotzdem nicht, wie du dir sicher vorstellen kannst. Bruckner ist zum Neo-Konservativen geworden.
Es gibt ein sehr guter Essay von ihm (leider weiss ich den Titel nicht mehr), in dem er den Multikulturalismus als legale Apartheid und Rassismus des Antirassismus bezeichnet und sogar Javier Solana als Handelsreisenden in Sühne gegenüber den arabischen Staaten tituliert.
Wenn man sich das alles zusammen überlegt, kommt ihm eben Sarkozy doch entgegen, schlussendlich eben auch mit seiner Ausländer-Politik.

Tja, Miriam, es bleibt spannend. Nicht zuletzt auch, weil Monsieur Bayrou keine Wahlempfehlung aussprach, seine linke Tendenz aber absolut klar kommunizierte. Was sich ereignete, als er mit Mme Royal eine Debatte im öff. Fernsehen führen wollte, weisst du ja sicher. Also die Methoden von Sarkozy sind genügend bekannt, er als aalglatte Choleriker ebenfalls (fast bin ich versucht zu sagen, Silvio Berlusconi lässt grüssen *loool* Tschuldigung).

Ob Max Gallo seine Revolution der neuen Form bekommt?

Vielleicht hast du Lust, dir noch "Le vrai Sarkozy" anzusehen. Die Wahl findet eben auch im Internet statt.

http://www.youtube.com/watch?v=dLbLLoqFOOo


Ich kann dir deine Fragen nicht besser beantworten, Miriam, hoffe aber trotzdem, dass dabei für dich etwas Brauchbares war. Ausserdem freut es mich natürlich, dass du mich auch in so schwierigen Fragen wie Politik ernst nimmst. (Und Tschuldigung, ich kann einfach nicht kürzer, dafür kommt jetzt zum "Guten Morgen" auch noch "Bon appétit" *loool*)

Einen schönen Tag sowieso
C.
 
AW: Geht La Grande Nation uns voran?

Liebe Céline, habe deinen Beitrag erstmal verschlungen und danke dir sehr, dass du mir so umfang- und aufschlußreich geantwortet hast. Sogar nicht gestellte Fragen wurden dabei beantwortet - da du auch auf Aspekte hinweist die mir nicht genügend oder gar nicht bekannt waren.

Ich werde auf manches noch eingehen - muss aber nach dieser ersten Lektüre später langsamer lesen.

Nun, der Sonntag bringt nichts wirklich Spannendes, mein Kandidat, ich denke sogar sagen zu dürfen unser Wahlkandidat, Francois Bayrou ist ja nicht mehr dabei. Und zwischen den beiden?
Faute de mieux on couche avec Ségolène...

Un grand merci et à plus tard

Miriam
 
Wer wird das Rennen machen?

Liebe Céline,

ganz sicher warst du unter den 20 Millionen Franzosen, die das gestrige TV-Duell zwischen S. Royal und N. Sarkozy mit Interesse verfolgt haben.

Meine Frage: Hat das Duell deine Entscheidung beeinflusst?

Ich habe zeitweise hineingeschaut, aber nur um die beiden Kandidaten von ihrer Erscheinung und ihrem Auftreten her zu beobachten. Vom Inhalt habe ich nichts kapiert. Mir scheint, dass Royal sich recht kämpferisch gegeben hat und Sarkozy darauf bedacht sein musste, sich nicht aus der Fassung bringen zu lassen, was sicher nicht präsidial gewesen wäre.

Heute nun las ich, dass Bayrou verkündet habe, seine Stimme nicht Sarkozy zu geben. Könnte das ein Signal für Bayrous Anhänger sein, wem sie ihre Stimme geben sollten?

Na ja, am Sonntagabend sind wir schlauer. Obwohl mir Sarkozy nicht behagt, glaube ich dennoch, dass der kleine "Retter Frankreichs" das Rennen machen wird. Er hat diesen unbedingten Willen und Instinkt zur Macht. Und er hat dazu bereits vor langer Zeit begonnen, das entsprechende Netzwerk (bzw. den "Filz") zu knüpfen.

A bientôt
Hartmut
 
AW: Geht La Grande Nation uns voran?

Persönlich habe ich richtig gelitten während des Duells, wobei ich auch manchmal ausgestiegen bin weil ich mich manchmal von den beiden erholen musste.

Am meisten hat mich schon wieder M. Patrick Poivre de Arvor beschäftigt (der Moderator der gar nicht moderierte), wie immer wegen seines Namens.
Doch nach der Direktsendung, gab es eine Runde bei Philippe Dessaint (TV5) - und da fragte sich der Journalist Philippe Meyer, welche die Rolle der zwei Moderatoren wohl gewesen sei - die eher wie "deux pendules" sich verhalten haben.

Na ja, kein sehr ernsthafter Kommentar meinerseits diesmal - und ich dachte mir auch, wenn einer schon siegen muss, dann nicht Ségolène - wenn schon unsympatisch, dann bitte kein Sozialist.

Gute Nacht

Miriam
 
AW: Geht La Grande Nation uns voran?

Ich hab das Duell gesehen und gestern noch die Kundgebungen in Lille und Montpellier und muss sagen, dass Sarkozy einfach kompetenter erschienen ist. Das einzige, was Royal immer wieder wiederholte, waren gewisse Werte, die es zu verwirklichen gelte, und weitere politische "Nebenschauplätze", während Sarkozy die wichtigen Themen besetzte.

Dadurch hat sich meine Meinung verstärkt, dass am Sonntag Sarkozy zum neuen französischen Präsidenten gewählt wird.
 
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AW: Wer wird das Rennen machen?

Wie Miriam richtig sagt, François Bayrou ist nicht mehr dabei..., wozu sich also gleich den ganzen Abend verderben? Ich gab nach ca. 30 Minuten auf und ging nach Hause...ich ertrage das einfach nicht mehr in dieser komprimierten Form.

Das Duell, Hartmut, hätte meine Entscheidung nicht beeinflusst, ich würde Sarko nicht wählen, auch wenn er der letzte auf dieser Welt wäre, der F retten kann...ausserdem bin ich doch gar keine eingetragene Wählerin und das ist auch gut so! Vielleicht werden wir noch froh sein darüber, es würde nämlich die "Flucht" aus F der ganzen Familie erheblich erleichtern *loool*.

Madame wollte kämpfen, ja, aber hat sich damit selbst das Bein gestellt, denn sie rechnete nicht damit, dass sich Sarko auch beherrschen kann, wenn es um die Wurst geht und sie selbst die Nerven verliert.

Dass Monsieur Bayrou seine Stimme Sarko nicht geben wird, war ja schon am Dienstag klar, was aber jetzt passiert, ist nicht ganz klar, weil Sarko ja bei seinen Reformen schon wieder Abstriche machte Richtung Mitte und Le Pen "sich ja auch nicht verkaufen" wollte, was die Stimmen ganz rechts kosten könnte.

Na ja, am Sonntagabend sind wir schlauer. Obwohl mir Sarkozy nicht behagt, glaube ich dennoch, dass der kleine "Retter Frankreichs" das Rennen machen wird. Er hat diesen unbedingten Willen und Instinkt zur Macht. Und er hat dazu bereits vor langer Zeit begonnen, das entsprechende Netzwerk (bzw. den "Filz") zu knüpfen.

Das ist so. Und er wird uns retten. Und ich korrigiere mich, nicht wie Robespierre, sondern gleich wie Napoleon persönlich. Sah ihn niemand auf dem Schimmel in der Camargue? Perfekt! Nur mochte ich noch nie Schimmel *looool*.

Ja, Daimos, die Kundgebungen und der schöne Zirkus zieht bzw. zog durch die Lande mit Sängern und Schauspielern und Gauklern und farbigen Einwanderern...das alles lässt doch das Herz höher schlagen...die Arbeitslosigkeit ist bald nur noch eine schlechte Erinnerung. Mal gucken, was passiert, wenn die ersten Reformen kommen...

Und ja, ich bin auch der Meinung, er wird gewinnen. Den letzten Umfragen zufolge sogar 53-54% gegen 47-46%. Ich bin nur auf die Wahlbeteiligung gespannt, kenne nämlich schon einige nur im nächsten Familien- und Freundeskreis, die sich verweigern...und das zum 1. Mal seit sie wahlberechtigt sind.

Entschuldigt bitte, dass ich so unsachlich bin, aber es ist eben alles andere als beruhigend.

Ein schönes WE und wünscht uns Glück, wir werden es brauchen, so oder so!
C.
 
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