• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Geht La Grande Nation uns voran?

AW: Geht La Grande Nation uns voran?

Ich sag dir eins Gaius: uns bleibt ja gar nichts anderes übrig, als uns zu versöhnen! Marianne ist ja nur zur Kur und kommt, wenn mich nicht alles täuscht schon in 1,5 Wochen zurück. Sie wird uns wegen Missbrauch sooo was von in Einzelteilchen zerlegen, dass wir nur in Zusammenarbeit zu unserer ursprünglichen Form werden finden können. Und wenn ich richtig spekuliere, bist du technisch und handwerklich etwa so begabt wie mein Herr und Gebieter *loool*, von Biologie haste eh keinen Schimmer, ich weiss doch, wie du mich mit Scilla füttern wolltest *loool*...
Ich wünschte mir wenigstens vergebens als Kind zu jeder Gelegenheit "Meccano" (frag mich nicht, wo ich es kennen lernte, vermutlich im Spielzeugmuseum), sage also kühn: ich habe gewisse technische Vorkenntnisse, praktische Biologie ist seit Urzeiten mein Lieblingsfach... du kannst also voll auf mich zählen *loool*.
Dafür springst du über deinen männlichen Schatten und fragst mich nach dem Weg, damit auch bei mir wieder alles irgendwie an den richtigen Platz gelangt.
Ist das ein Angebot?

Tja...und die Illusion, du wärst ein vollendeter Gentleman, hättest mir wieder geben können, hättest du dich nicht wieder so unnötig in so abgefahrene Erklärungen verstrickt. Mein falscher Hals ist aber heute zu, ich will mir ganz einfach die Illusion erhalten :autsch: ...die Illusion erhalten, dass ein Mann aus Ueberzeugung sagt: Sorry, meine Schuld PUNKT *loool* So!

Also jemanden als paranoid zu bezeichnen, dass verbiete ich sogar meinen Gedanken *loool*, ich sage lieber: Du bist mir ein Herzchen, Gaius! Und das wiederhole ich so lange, bis er es auch verstanden hat!

Und dieses Spielchen "Wir, die Guten" ist so oder so nichts für mich *looool*. Ausserdem kapiere ich das nicht sooo richtig. Hab ganze 10 Punkte gemacht, dann war das "game over" und ich vermutlich tot oder sitze hinter Gittern oder was weiss ich, hab's ganz schnell wieder abgeschossen, bevor noch der Lepti explodiert und ich real umgebracht werde ;).
Es wundert mich allerdings gar nicht, dass es nicht ging. Ich schoss schon mal real. Die Pistole war mir zu schwer gewesen und als ich es mit einem Gewehr versuchte, verletzte ich mir die linke Schulter. Kein Mensch sagte mir damals, dass das Gewehr auch nach hinten los geht.
Dass du aber solche Spielchen spielst, wundert mich sehr!!! So! Da haste jetzt die Spitze, die du schon mal vollkommen unbegründet und "herzchenhaft" vermutet hast, dort war sie aber nie und nimmer versteckt. Jetzt aber passt sie ...natürlich nur nach meinem Geschmack :zunge3:. (Die Antwort blieb ich dir dort ↓ schuldig, was hätte ich auch dazu sagen können, ausser ... nöö, lieber nicht, sonst streiten wir schon wieder *looool*)

Es bleibt also beim Bewährten: du ♂ jagen, ich ♀ sammeln (und Auto fahren *loool*)... du Pilze essen und eine letzte Pfeife rauchen, ich dabei interessiert zusehen. Wenn brav bist, erzähle ich dir dabei sogar eine Geschichte, eine kurze halt ;).

Heute aber bin ich friedlich und schenke dir noch etwas von meinem Handy, weil du davon sooo wenig hast. Wenn wieder ein Schöngeist und Gentleman ohne "aaaber" werden willst, sagst du ohne zu bescheissen (Tschuldigung), wo genau der Echte steht :)haare: einen Hamburger zu finden, der das ohne Internet schafft, die Frage zu beantworten, war, wie du ja weisst, echt schwierig bzw. wir haben nur einen "Profi" mit Internet gefunden, aber den hab ich dafür echt geschafft *loool*).

http://img236.imageshack.us/img236/1644/cidpicture103pz6.jpg

http://img236.imageshack.us/img236/7023/cidpicture105bg0.jpg

Was bleibt noch? Zum eigentlichen Thema zurückzukehren... und

Mors, Mors! *loooooool* (Ich kann doch behaupten, nicht zu wissen, was das bedeutet, oder?)

:kuss1:
 
Werbung:
AW: Geht La Grande Nation uns voran?

Céline schrieb:
Was bleibt noch? Zum eigentlichen Thema zurückzukehren...
...das Rad der Forumszeit um 36 Beiträge zurück zu drehen - meine Antwort in unserem persönlichen Gespräch hab ich mal in den "Lebensstil verschoben - und endlich wieder Bezug auf die Eingangsfrage zu nehmen:

Geht La Grande Nation uns voran?
Wenn ja, worin? "Nationale Größe", wie sie die Fragestellung impliziert, ist - wir hörten es schon - ein Ding der Vergangenheit, ein immer mal versuchsweise wiederbelebter T. Rex - der, wie neuere Forschungen ergeben, wahrscheinlich ein Aasfresser war.

Bei der gestrigen Pressekonferenz des "Weimarer Dreiecks" wirkte Chirac sogar gegen Kwasniewski und erst recht gegen eine sichtlich gelangweilte Angela Merkel allerdings so fossilienhaft, daß man sich wenigstens in der öffentlichen Darstellung politischer Spitzendiskussionen etwas temperamentvolle Belebung nur wünschen kann.

Warum aber die "Linke" schon frohlockt, sobald sie nur das Wort "Sozialistin" hört, ist ein ewiges Rätsel, denn
Céline schrieb:
Frankreich könnte eine ganz neue Seite in der Geschichte schreiben, die Politik selbst würde es aber sooo wesentlich doch leider nicht verändern.
Ob sie imstande wäre/wird grundsätzliche Reformen durchzuführen? Das ist in Frankreich äusserst schwierig.
Was wäre die "ganz neue Seite in der Geschichte"? Zum Beispiel eine VI. Republik, in der Reformen leichter durchführbar sind. Ein Übergang zur parlamentarischen Demokratie böte sich da an - oder eine parteigestützte Präsidialautokratie, das Schreckgespenst, das als ein Allosaurus hinter jeder sich "sozialistisch" nennenden Bewegung lauert... die Ähnlichkeiten zwischen Mme Royal / den französischen Sozialisten und echten realsozialistischen Blaupausen (ich hoffe, so weit darf ich in der Bezeichnung gehen *loool*, wo bleibt denn sonst der Spass) wie Chávez oder Morales dürften sich jedoch in Grenzen halten. Woher also die "linke" Vorfreude?

Über die Schwierigkeit von Reformen in Frankreich lese ich immer wieder, vor allem der Protest der Millionen auf der Straße würden diese blockieren. Falls das halbwegs stimmt, was bedeutet dann Mme Royals "Beteiligt Euch, erobert die Demokratie neu, glaubt an Euch!"? Dann dürfte sie ja, falls zur Präsidentin gewählt, einer eventuellen Abschaffung des bestehenden politischen Systems samt sogar seiner Erziehungsanstalten - sprich, auch des Establishments, dem sie selber entstammt - durch das revolutionäre Volk nicht im Wege stehen.

Man muß Royals Schlagwort von der "partizipativen Demokratie" jedoch nicht unbedingt im "linken" Sinne verstehen - auch eine liberale Lesart ist möglich, vielleicht sogar angemessener (?) (und Parteinamen derzeit sowieso oft Etikettenschwindel). Wie dem auch sei: freut sich Frankreich wirklich darauf, daß gewissermaßen mit dem Stahlbesen gekehrt werden müßte? Inwieweit sind die bürokratischen und demokratischen Institutionen auf die technische Durchführung jener "partizipativen Demokratie" überhaupt vorbereitet?

Mit so vielen Fragen grüßt
Gaius

(siehst Du, geht doch ;) !)
 
AW: Geht La Grande Nation uns voran?

Ein sehr guter Beitrag, Gaius und wir liegen überhaupt nicht weit in unseren Meinungen.
Ich bin auch noch Robin eine Antwort schuldig, gebt mir, bitte, noch ein bisschen Zeit, muss noch ältere Schulden bezahlen, Chaos herrscht *loool*.
Und es geht vorwiegend um das Schulsystem. Ich wollte es zuerst beim "Wahlrecht für Kinder" bringen, aber dort verlagerte sich die Diskussion auf "total regional". Jetzt bin ich etwas ratlos.

Unsere Diskussion geht aber trotzdem wahrscheinlich am Thema etwas vorbei, wenn ich Marianne richtig verstanden habe. Sie machte zwar noch nie aus ihrer politischen Gesinnung ein Geheimnis, hier sagte sie aber eindeutig, sie wolle sich über "Frauen-Power" unterhalten und da hätte ich fast noch bessere Beispiele als Frau Royal. Warum sie ausgerechnet "voran" im Titel schrieb, müsste sie uns noch erklären, wird sie bestimmt auch, wenn sie zurück ist (und mit uns fertig ;)). Meine Freude, Gaius, war keine "linke Freude", wie du dir mit Leichtigkeit vorstellen kannst. Mich freute lediglich die Tatsache, dass in F auch eine Frau Geschichte schreiben könnte, wie in anderen Ländern. Dass sie aus Frauensicht auch neue Impulse geben könnte, davon gehe ich aus.
Aber schau dir doch wieder die aktuellen Streiks an. Ich weiss nicht, wie berechtigt sie sind (es geht ja mal nicht um eine Reform, sondern vorwiegend um mehr Lohn), aber gerade das Bahnpersonal streikte schon (ist noch nicht so lange her) mMn zu Unrecht. "Alle" fügen sich in ihrem Werdegang in das System ein, sind immer auch brav für Reformen, bis es sie trifft. Jetzt wird gegen die bürgerliche Regierung angestreikt, aber es könnte genauso die sozialistische sein.
Die Reformen müssten primär im Bildungssystem ansetzen, damit sich das Denken verändert. Autorität, Tradition, Loyalität usw. werden in der schulischen Erziehung so hochstilisiert, das eigene Denken so weit unterdrückt, dass irgendwann Dampf abgelassen werden muss und darin ist dann die Masse manipulierbar.

Jetzt schrieb ich doch mehr als ich wollte *loool* und dann noch so böse...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Geht La Grande Nation uns voran?

Céline schrieb:
Ein sehr guter Beitrag, Gaius und wir liegen überhaupt nicht weit [auseinander] in unseren Meinungen.
Ja nun - erstmal fühle ich mich hier durch solches Wort rehabilitiert; weiters wäre es auch sehr überraschend gewesen, grundsätzliche politische Unterschiede zwischen uns festzustellen. "La Nuance, encore!"
Céline schrieb:
Und es geht vorwiegend um das Schulsystem. Ich wollte es zuerst beim "Wahlrecht für Kinder" bringen, aber dort verlagerte sich die Diskussion auf "total regional". Jetzt bin ich etwas ratlos.
Dieses "total regional" entspricht den bisherigen Ergebnissen der bundesdeutschen Föderalismusreform, derzufolge Bildung als Hoheitsgebiet der Länder erklärt wird. Ich habe den hiesigen "Wahlrecht für Kinder"-thread zwar nicht durchgearbeitet, komme aber aus Kenntnis deutschsprachiger Sozialdemokratien zu dem Schluss, daß derzeit mehrheitlich der Verzicht auf allgemeine Bildung gewünscht wird. Wer soll denn die Verantwortung übernehmen, nach welchen Kriterien allgemeine Bildung stattfindet? In D wäre die radikalste Konsequenz die Befreiung von der allgemeinen Schulpflicht; die Anerkennung von unüberprüftem homeschooling wie von Koranschulabschlüssen würde dann zur Erlangung der Hochschulreife genügen. Man ist da in D auf dem besten Wege, nicht wahr? Ganz anders in F:
Céline schrieb:
Die Reformen müssten primär im Bildungssystem ansetzen, damit sich das Denken verändert. Autorität, Tradition, Loyalität usw. werden in der schulischen Erziehung so hochstilisiert, das eigene Denken so weit unterdrückt, dass irgendwann Dampf abgelassen werden muss und darin ist dann die Masse manipulierbar.
Das heißt für mich: was in F zu viel ist, ist in D zu wenig. Falls in französischen Schulen anti-autoritäres, diskursives Denken bislang nicht gelehrt wurde, wäre ich überrascht: hierzulande ist wenigstens der Habermas mit seiner prinzipiellen Gleichberechtigung aller Argumente, die man dann gewaltfrei gegeneinander aushandeln soll, doch ganz gut durchgesickert. Andererseits stellt man in D die völlige Absenz autoritären/traditionellen/loyalen Denkens in der Öffentlichkeit fest. Die Unzufriedenheit der Amokläufer und Neonazis bestätigt die Regel - meint man.

Wir haben ja in D mit Angela Merkel eine Frau an der Spitze - und siehe da, der Ruf nach einem "starken Mann", einer starken Führung (einem Führer - ein "Image", das so lange bleibt, wie diese Deutschen gesagt bekommen wollen wo es lang geht; auch Gerhard Schröder hat dieses "Image" erst zu Ende seiner Amtszeit erfolglos bedient) - dieser Ruf ebbt zunehmend ab. Man gewöhnt sich an die unspektakuläre, sachlich-moderierende Politik unter Merkel, man macht auch nicht mehr allein den Kanzler/die Kanzlerin für Fehler verantwortlich. Neu ist die offene Aktion des Bundespräsidenten, dessen Aufgabe seit je die eines Filters zwischen Regierung und Verfassungsgericht war. Horst Köhler ist der erste Bundespräsident, der diese Rolle öffentlich sichtbar wahrnimmt, Einspruch äußert und sich nicht nur auf bloße Repräsentation beschränkt. Seine damalige Gegenkandidatin Gesine Schwan hätte nicht anders gehandelt. Daß das Kabinett der Minister auch unter Merkel Fehlentscheidungen trifft - okay; aber war die Föderalismusreform - derzufolge Köhler der Regierung sagen muß, worüber sie nicht mehr zu entscheiden hat - Länder- und Gemeinde-Belange nämlich - denn wirklich so ein "Schuss in den Ofen"?

Nun, Céline, jetzt rede ich viel über D - aber hier sehe ich doch viele erfreuliche Entwicklungen, und vor allem ein sich immer weiter öffnendes Gespräch - und wenn es nur darin besteht, daß man den Müll am Grund der Gesellschaft endlich betrachtet und zu sehen beginnt, daß es sich da nicht um Müll handelt. Dafür hätte es also die "Hartz"-Reformen gebraucht!

Céline schrieb:
Jetzt schrieb ich doch mehr als ich wollte *loool* und dann noch so böse...
Da bist Du in bester Gesellschaft ;) . Ein Wort noch zur VI. Republik wünsche ich mir von Dir - denn "Frauen-Power" alleine macht eine Demokratie nicht stark.
 
AW: Geht La Grande Nation uns voran?

Da bist Du in bester Gesellschaft ;) . Ein Wort noch zur VI. Republik wünsche ich mir von Dir - denn "Frauen-Power" alleine macht eine Demokratie nicht stark.

Ein Wort zur VI. Republik, denn Frauen-Power alleine macht eine Demokratie nicht stark *loool*:

Marianne, ach Marianne, hättest du doch eine andere Frau für deinen ersten Beitrag gewählt. Condoleezza Rice, Hillary Clinton, Nancy Pelosi... oder auch Angela Merkel...und einen anderen Titel für den Thread gewählt *seufz*

Frau Royal macht schon wieder(!) negative Schlagzeilen, nachdem sie sich erst kürzlich auch noch mit der CH angelegt hatte. Zwar versprach sie im Fall ihrer Wahl die Aufnahme der Diskussion über aktive Sterbehilfe (die ist in F verboten), versprach auch alle möglichen sozialen Verbesserungen wie z.B. den garantierten Mindestlohn..., vergass aber zu sagen, wie sie das alles finanzieren wird und die Sterbehilfe ist ja im Moment wohl auch nicht gerade das Wichtigste, was F bewegt.
Was sie aber nicht vergass war, dass das Staatsdefizit unerträglich ist... Vielleicht deshalb stellt sie sich jetzt gegen den Sozialplan im "Fall" AirBus-Stellenabbau aus. Präsident Chirac wie auch Kanzlerin Merkel sind dafür! Es gibt noch viel mehr, was da nicht zusammen passt und auch, wenn die Umfragen besagen, dass sie langsam am Sarkozy Aufholen sei... vielleicht macht noch François Bayrou aus der Mitte das Rennen. Die Schlammschlachten haben bereits begonnen (im "Fall" Bayrou sind sich die "Spitzen"kandidaten einig: "der gehört abgeschossen!" :nudelwalk)
... Politik ist ein ekelhaftes und verlogenes Business!
 
AW: Geht La Grande Nation uns voran?

Hallo an alle die an den Wahlen in Frankreich interessiert sind,

wenn ich jetzt erstmal Fakten wiedergebe die evtl. nur für diejenigen bekannt sind die auch französische Sender verfolgen, werden sicherlich die Antworten die ich mir von Céline erhoffe, auch für alle anderen von Interesse sein.

Am vorigen Sonntag im Rahmen der Sendung "LE GRAND RENDEZ-VOUS" (TV5), haben Philippe Dessaint und Jean-Pierre Elkabbach Francois Hollande (Vorsitzender der Sozialistischen Partei und Lebenspartner von Ségolène Royal), interviewt. Erst da schient mir die ganze Verbindung zwischen der Präsidentschaftskandidatin und dem Vorsitzenden der Partei einen Hauch von Vetternwirtschaft zu haben. Etwas Ungeschickteres hätten sich die französischen Sozialisten m.E. nicht einfallen lassen können.

Einige Stunden zuvor hatte ich eine lange Sendung verfolgt (Vivement Dimanche) - in der Anne Sinclair Gast bei Michel Drucker war. Anne Sinclair ist eine der brillantesten Journalistinen Frankreichs. Eine völlig unpolitische Sendung, denn Drucker darf im Vorfeld der Wahlen keine politischen Themen mehr ansprechen. Aber: welch Unterschied zwischen dieser Persönlichkeit, Ehefrau von Dominique Strauss-Kahn, der ja auch für die Präsidentschaftswahl kandidiert hatte, und der Dame Ségolène.

So war es sehr pikant und sicherlich nicht ohne Absicht, dass Anne Sinclair immer wieder als fast schon première Dame de France angesprochen wurde.

Viel getratscht, jetzt kommen meine Fragen:

- wäre es, als Gegengewicht zu Sarko, nicht eher angebracht gewesen DSK als Präsidentschaftskandidat aufzustellen? Natürlich nicht nur wegen seiner wunderschönen Frau.

- kann ich mir im Grunde genommen wünschen, dass unbedingt eine Frau kandidiert, wenn ich eigentlich vermute, dass der männliche Kandidat (DSK) die richtige Alternative für Frankreich und gegen Sarko gewesen wäre?

- nebenbei: wer ist eigentlich der sehr intelligente Francois Bayrou? Welche wäre seine Linie als evtl. Präsident?

Fragen über Fragen - die wir nicht entscheiden werden...

Grüße

Miriam
 
AW: Geht La Grande Nation uns voran?

Céline, lass uns doch nicht hängen, in 10 Tagen findet der erste Wahlgang statt...
Wie sehen die Prognosen für die Wahlen aus?

Miriam, noch immer DSK* nachweinend...

*DSK=Dominique Strauss-Kahn
 
AW: Geht La Grande Nation uns voran?

Céline, lass uns doch nicht hängen, in 10 Tagen findet der erste Wahlgang statt...
Wie sehen die Prognosen für die Wahlen aus?

Miriam, noch immer DSK* nachweinend...

*DSK=Dominique Strauss-Kahn


Tschuldigung, Miriam, ich sah erst heute, dass das Thema noch nicht vom grausamen Thread-Tod "ereilt" wurde. Sei mir also nicht böse und DSK soll's du auch nicht mehr nachweinen, es nützt nichts (lass dir doch von mir sagen, rote Augen sind nicht attraktiv *loool*). Es wäre sehr wohl für die Sozialisten gescheiter gewesen, DSK zu nomminieren, aber im Nachhinein... *seufz*. Wenn ich nun die schwammigen Reden von Madame Royal lese...sehe, wie sie sich erst vor Kurzem den Rechten anbiederte und verlangte (nicht bat!), jeder Franzose müsse sich eine Flagge besorgen und sie am 14. Juli jaaaaa tüchtig schwenken (schwingen?)... aber diese Phase ist auch schon wieder vorbei und sie kehrte "nach Hause", um Streikende zu besuchen und gegen Banken zu toben.
Anfangs dieser Woche ging auch der offizielle Teil des Wahlkampfs los, d.h. die öff.-rechtlichen Sender sind dabei bzw. die Kandidaten haben je 45min. für ihre Werbespots zur Verfügung. Ich sehe es zwar nicht, aber bekomme es natürlich mit. Jetzt ist Madame Royal ganz die liebende Ehefrau und Mutter, dann noch Frau und Politikerin und zählt all ihre Kompetenzen auf. Dass sie erst kürzlich ihre Trennungsabsichten von Françoise Hollande dementierte/dementieren musste, sei nur am Rande erwähnt, aber bekannt ist, dass sie ihren Lebenspartner in der Oeffentlichkeit schon des Oefteren so brüskierte, dass ich dachte: Du meine Güte, wieso hat dieser Mann noch nicht die Koffer gepackt? Alles nur Machtgier und Polit-Filz...du nennst es Vetternwirtschaft ;). Aber ich bin sicher keine Sozialistin und so regt es mich vielleicht etwas weniger auf.
Und die Gegenseite? Natürlich das Selbe in Hellblau. Zuerst haben sich Sarko und Royal mit Schlamm beworfen, dann ging auch er auf Stimmenfang ins gegnerische Lager und mimte (dieses Mal ungeschminkt *loool*) Interesse für Arbeiter, soziale Missstände und äusserte sich "ungehemmt" gegen unsoziale Arbeitgeber, um dann genau gleich wie Royal "heim" zu laufen und ganz schnell wieder die Jugendunruhen und innere Sicherheit und die Einwanderungspolitik zu thematisieren.
Monsieur Chiracs Stimme bekam er ja auch nur, weil er als Innenminister demissionierte (wäre nämlich sonst gar nicht zwingend notwendig gewesen!) und weil er ihm nach Ablauf der Amtszeit weiterhin Immunität versprach. Zum K.... und Farce und und und
Monsieur Begag verliess letzte Woche die Regierung. Eigentlich gar nicht so unerwartet, denn seine Kritik an Sarkos Politik nahm ständig zu (die heftige Differenzen ziehen sich schon seit 1,5 Jahren) und die Streitigkeiten der beiden Einwanderer um die Einwanderungspolitik eskalierten dermassen, dass sich Sarko vollkommen vergass und Begag angeblich Prügel androhte und ihn ganz übel beschimpfte. Also die Stimme von Monsieur Begag bekommt er ebenso wenig wie diejenige von Monsieur Goulard. Beide werden (das ist öffentlich bekannt) für Monsieur Bayrou stimmen.
(Auch Sarkos Stimmenfang im rechtsextremen Lager lag beiden schwer im Magen.) Kann mir auch nicht vorstellen, dass DDV für einen anderen Kandidaten als Bayrou stimmen wird.
Françoise Bayrou ist also der Dritte im Bund und "mein" Kandidat. Er steht in der Mitte, wo er schon stand als sich die Konservativen (Chirac) aus der UDF "verabschiedeten" und stehen blieb (nicht im Sinne "unflexibel"!), weil er eher die Annäherung der Lager sucht als ihre Bildung. Das gefällt mir und er natürlich, weil er sehr gescheit ist, klassisch gebildet, umsichtig und nicht so laut wie seine Kontrahenten. In Deutschland würde man ihn wahrscheinlich christlich-demokratisch nennen, wobei das wieder relativ ist. Er ist zwar Katholike, so viel ich weiss, sogar praktizierender, aber das trennt er ganz entschieden laizistisch von der Politik und aus der Oeffentlichkeit. Bayrou ist ein eindeutiger "Kämpfer" für die EU und für Bildung. Natürlich will und mag auch er die Macht, aber er macht absolut nicht den Eindruck, ein Alleinherrscher sein zu wollen. Ihm kaufe ich die guten Absichten (hoffentlich nicht blauäugig) ab, er ist für mich der ruhige (aber nicht ruhende) Pol. Ihn kann ich mir wunderbar als Staatschef vorstellen.
Seine Aussichten sind überhaupt nicht sooo schlecht! Er steht knapp hinter Royal.

Royal vereint auf sich nach den neuesten(?) Prognosen bzw. Umfragen nur wenig über 20% der Stimmen, Bayrou knapp unter 20%, Sarko hat sich etwas abgesetzt mit über 29%, obwohl er, wie auch Royal Stimmen an Bayrou verloren. Die Unbestimmheit und Schwammigkeit hat sich für beide nicht ausbezahlt, die Schlammschlachten sorgten zwar für "Aufregung", Sympathien brachten sie aber sicher nicht.
Das Schlimmste: an 4. Stelle steht schon wieder Le Pen und hat beinahe so viel Stimmen wie schon 2002, nämlich etwa 16%.
(Inst. Ifop für "Journal du Dimanche")

Das alles ist aber schon bald nur noch Makulatur, weil es auf die Unentschlossenen und Wechselwähler ankommt. Und das sind dieses Mal noch viel mehr als sonst, hauptsächlich aber die sonst Partei-Treuen wissen nicht recht, ob sie ihrem Kandidaten/ihrer Kandidatin trauen können... schön, nicht?
Das Dumme dabei, sie könnten sich für eine der eigentlich Aussichtslosen entscheiden (Bové, Besancenot, Schivardi...) und so die Wahl dann gar nicht beeinflussen.
"Die Prognose" rechnet immer noch mit der Stichwahl: Sarko wird Royal knapp schlagen (mit 52%).
Schafft es aber Bayrou in die Endrunde, zieht er im Elysée ein (noch knapper, nämlich mit 51%).
(Ipsos für "Le Parisien")

Miriam, habe ich dir etwas Neues erzählen können? Wahrscheinlich nicht, aber vielleicht interessiert sich noch jemand ein bisschen, der "das Französische" sonst nicht so aufmerksam verfolgt wie du.

Aber ein bisschen "Tratsch" kann ich dir noch anbieten, weil ich mir sicher sein kann, dass du die beiden Herren kennst. Ich stehe so ein bisschen (*looooo*, ich kann auch untertreiben, wenn's sein muss ;)) auf BHL (unseren Mythos, an dem so heftig gerüttelt wird *lol*) und lese/höre auch verhältnismässg viel von ihm. Er äusserte sich auch "zur Wahl" und kritisierte sehr das Engagement seines einstigen Weggefährten (die 68-er halt, heute verstehen sie sich, ich untertreibe schon wieder *lol*, etwas weniger) und linken Intellektuellen, des Philosophen André Glucksmann für Sarko, das ihm "so gar nicht in den Kopf gehen will". Da sagte er doch glatt und ich hoffe, ich habe es noch wirklich wörtlich im Kopf: " Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sartre einem Kandidaten mit solch einer Inbrust gehuldigt hätte wie die, die heute Sarko erfreuen!" *loool*. Und dann verlangte er noch, dass sich Intellektuelle erst möglichst spät, aber nicht zu spät mit ganz grossem Einsatz und Gesten für das Wesentliche zu Wort melden und nicht sooo jemandem hinterher latschen. Sie sollen wieder Freibeuter, Wegelagerer und die Menschen werden, die Bedingungen stellen und Druck ausüben...

Auch das ist gesellschafts-politische Präsenz eines Philosophen, nicht wahr?

Weiss du, Miriam, ich überlegte neulich, was ich noch in der Diskussion über Südtirol und das Denkmal in Bozen bringen könnte, was AndreasH. vielleicht überzeugen würde, und kam auf Walter Benjamin, den du auch mit Sicherheit kennst. Und vorgestern las ich in dem Thread die neuesten Beiträge und gab es auf. Jedes Wort, jeder Buchstabe dort, ist nur verlorene Zeit. Aber jetzt, während ich hier über BHL schrieb, geisterte mir Benjamin (es ist überhaupt nicht abwegig, aber es führte zu weit, es auch noch zu erklären), und sein Grab in Port Bou und seine Worte (aus "Ueber den Begriff der Geschichte"), die u.a. auch auf dem Grabstein stehen, wieder im Kopf herum. Wie einfach, so was auch für die Politiker und die Wahlen umzumünzen! Sie wollen sich (eigentlich alle) irgendwie ein Denkmal setzen, in die Geschichte eingehen... nicht wahr? Und wenn schon BHL grosse Gesten verlangt, möchte ich *loool* doch auch mal mit grossen Worten (über Denkmale) enden:

"Es ist niemals ein Dokument der Kultur, ohne zugleich ein solches der Barbarei zu sein".

Wünsche dir ein schönes WE, Miriam und natürlich auch allen, die sich hierher verrirren und hoffe, das alles nicht zu konfus in die Tastatur gehackt zu haben.
C.
 
AW: Geht La Grande Nation uns voran?

Liebe Céline, vorläufig nur einen ganz herzlichen Dank, es hat mich alles sehr interessiert. Und dass meine Meinung über Bayrou mit deiner übereinstimmt, darauf bin ich richtig stolz. Zu den anderen Einzelheiten später oder vielleicht erst morgen.

A tout à l'heur

hast du das dir gewidmete Lino-Léum-Gedicht (bei den Kamelen) schon entdeckt?

:reden:-^^-

...../\
 
Werbung:
AW: Geht La Grande Nation uns voran?

Liebe Céline – und auch die anderen die an den Wahlen in Frankreich interessiert sind,

nun komme ich endlich zum Schreiben. In erster Linie zur Ségolène, die mich persönlich sehr enttäuscht. Ich sah sie in einem Interview am Dienstag (TV5 – und natürlich mein allerliebster Journalist Philippe Dessaint), sie machte auf mich einen negativen Eindruck. Kariere besessen, aber auch sehr gedrillt, dadurch unecht. Ich war einige Tage später der Merkel sehr dankbar für ihre klaren Worte zur Öttinger Rede.

Nun weiter: was soll man noch viele Worte über Sarko verlieren? Jetzt kommt er auch noch mit dem genetischen Determinismus bezüglich Homosexuelle oder Jugendliche die suizidgefährdet sind. Das sind doch die "wunderbaren Töne" aus den alten Ungarn der Zeit der Nylas (faschistische Bewegung in Ungarn in der Nazizeit). Es soll natürlich nicht so klingen als würde ich Bayrou nur im Vergleich mit den bislang Erwähnten bevorzugen. Dies ist nicht der Fall, ich weiss noch, dass ich an meiner Arbeitsstelle vor Jahren so sehr von ihm schwärmte, dass meine französische Kollegin vorsichtig bemerkte: "aber du weißt doch, dass das kein Sozialist ist?"

Eigentlich stelle ich persönlich fest, dass die großen demokratischen Parteien, und dies überall, sich so wenig noch unterscheiden in ihren Programmen, dass die Unterschiede oft nur taktischen Zwecken dienen, so dass die Entwicklung immer mehr in Richtung Persönlichkeitswahl läuft. Sieht Ihr das anders?

Céline, was du über BHL (Bernard-Henri Lévy) und André Glucksmann schreibst hat mich sehr interessiert. Letzterer ist mir sehr unsympathisch, auch wenn seine Analyse über den Hass auch manche überlegenswerte Gedanken enthält.

In einer Diskussionsrunde der Sendung Kiosque – also wieder mal mein liebster Philippe Dessaint – sagte einer der Journalisten, dass die Chancen für Bayrou gar nicht so schlecht stehen – was du ja genau so siehst, Céline. Und das schien mir sehr wichtig: spätestens bei den nächsten Présidencielles, wurde kommentiert, ist ganz sicher FB. an der Reihe.

Nun ein wichtiger Hinweis für diejenigen die vielleicht doch TV5 ab und an mal sehen. Am Sonntag den 15.4. um 17:00 sind die Gäste der Sendung Kiosque einige der besten Karikaturisten Frankreichs und auch aus dem Ausland. Unter anderem der einmalige Plantu, dann Ali Dilem, Kichka, etc…Dies sind sehr spezielle Sendungen (nur 1-2 mal im Jahr), in denen die Diskussionen begleitet werden von der direkten Umsetzung in Karikaturen.
Die Sendung wird am Montag Vormittag wiederholt.


So, ich nehme an, dass am Sonntag den 22.4. einige von uns den Abend vor dem Fernseher verbringen.

Bonne chance, Francois Bayrou!

Euch allen einen schönen Sonntag

Miriam

 
Zurück
Oben