• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Depressionen ?

Zeilinger

Well-Known Member
Registriert
22. Mai 2004
Beiträge
16.501
Bist Du betrübt, dann tu etwas; und tust Du schon etwas, dann tu etwas anderes (gelesen in Readers Digest).
--------------------------------------------------
Das Leben beginnt (wieder) schön zu werden, wenn man
sich gesund, reich, schön, stark, rein und/oder geborgen fühlt,

zwischen Müssen und Wollen unterscheidet,

und/oder

für etwas dankbar sein kann.​
--------------------------------------------------
Vertraut mir, auch wenn ich kein Arzt bin.
--------------------------------------------------

Zeili vulgo Perzi
 
Werbung:
'Depressionen' entstehen im allgemeinen dadurch, dass man seine kleinen und großen Ziele nicht erreicht und sogar schon 'vergessen' oder aufgegeben hat:
Sie verschwinden auf der Stelle, wenn man Wege findet
a) seine alten, verschütteten Ziele wieder auszugraben und wiederzubeleben und
b) sie tatsächlich schrittweise zu erreichen!!!

Die Sprüche oben deuten genau in diese Richtung!
 
Depression ist eine ganz arge psychische Krankheit, die den davon betroffenen Menschen oft so verändert, dass er für die, die ihn kennen, unverständlich wird.

Antriebslosigkeit, Schlafstörungen, Angst bis hin zu Panikattacken, bei denen der Depressive glaubt, er stirbt. Sein Kreislauf tut bei dieser Täuschung auch mit.Er hat Sehstörungen, Schwindel usw.

Es gibt endogene Depressionen, und exogene oder reaktive .
Als ich vor einigen Jahren an galoppierendem Grauen Star erkrankte und täglich weniger sah, hatte ich das, was ich oben beschrieb. Diese Depression war eine Reaktion auf meine Unsicherheit und Angst, mein Augenlicht zu verlieren.


Heute bin ich ganz OK, die Neigung zu ( zunächst völlig unbegründeten) Angstanfällen hat sich mein Körper aber " gemerkt" und seckiert/ piesackt mich mitunter damit.




Das, was Ihr beide, Perzi und Lenbach, ansprecht, ist meiner Meinung nach eher eine melancholische Befindlichkeitstrübung, die dann auch so, wie Ihr es beschreibt, wieder weg geht.

Das ist so einfach nicht bei "echten" Depressionen.


fröhliche Arbeitsgrüße ( bin schon mit dem Wohnzimmerputzen fertig) !

Marianne :winken1:
 
GUT, dass du das überwunden hast!

aber im Grunde widerspricht es keineswegs meiner Definition:

Depressionen treten auf, wenn man etwas nicht (mehr) kann oder zu können glaubt oder befürchtet, es bald nicht mehr tun oder erreichen zu können - ein ganz normales 'Ziel' jedes Menschen ist selbstverständlich zb, gut zu sehen!

wie stark und leidvoll die Abstufungen und Intensität der jeweiligen Depression (="Niedergedrücktheit") erlebt werden, ist komplett unterschiedlich und situationsbedingt bis hin zur Selbstmord'gefährdung'.

Dass dies von Psychiatern sehr gerne als 'Krankheit' beworben wird, liegt einerseits daran, dass sie Geld damit verdienen wollen in Zusammenarbeit mit der Pharmaindustrie, denen diverse (hauptsächlich nebenwirkungsfreundliche, gefährliche) Pseudomittelchen dagegen zu Milliardenumsätzen verhilft,
andererseits an deren Unfähigkeit, damit erfolgreich umzugehen, indem sie zB herauszufinden helfen, welche Ziele der 'Depressive' nicht erreichen zu können glaubt und vor allem WIE er sie tatsächlich erreichen kann!
 
Zuletzt bearbeitet:
'Depressionen' entstehen im allgemeinen dadurch, dass man seine kleinen und großen Ziele nicht erreicht und sogar schon 'vergessen' oder aufgegeben hat:

Ja, das ist einer der Aspekte, der aber m.E. noch lange nicht alles abdeckt. Die möglichen Ursachen sind so vielfältig und manchmal weit zurückreichend, dass ich mir keine abschließende Einschätzung erlauben würde.

Nehmen wir den grandiosen Menschen, der in heldenhafter Weise, ein Ziel nach dem anderen erreicht. Man staunt als Betrachter, doch der Mensch ist evtl. so stark damit beschäftigt, einer drohenden Depression auszuweichen, dass er im Gegenteil zwar seine Rettung sieht, nicht aber seine Zufriedenheit. Sein ständiges Suchen hingegen könnte zu seinem Wohlergehen beitragen, wenn er im Suchen ein Lebensziel sieht...das kommt aber auf den einzelnen und sein „warum“ an. Die Grandiosität schlägt mitunter blitzschnell in Depression um...und keiner weiß warum (nicht nur beim burn-out-S.).

Die Ziele erreichen ist sicher ein wichtiger Aspekt, aber eben nur einer. Selbst wenn man die Ursachen einkreisen kann, darf sich m.E. der Mensch nicht nur auf Ziele stützen, sondern muss unter anderem eine innere und äußere integre Persönlichkeit entwickeln, die ihre erlebte und verstandene Vergangenheit integrieren kann und daraus, dann vielleicht irgend wann mal Ziele ableitet. Der „technische“ Umgang mit negativen Gefühlen (so abgedroschen das Thema auch sein mag) spielt aber auch eine Rolle, zumindest in der Phase vor der Depression.

In meinen Augen kann man dieses Phänomen nicht rein philosophisch betrachten, das würde im Übrigen dem Menschen auch seine Würde nehmen, wogegen ich mich aussprechen möchte. :nein:

Sie verschwinden auf der Stelle, wenn man Wege findet
a) seine alten, verschütteten Ziele wieder auszugraben und wiederzubeleben und
b) sie tatsächlich schrittweise zu erreichen!!!

Mitunter ist es den Betroffenen garnicht möglich, eigene Ziele wiederzubeleben oder zu entwickeln, oft sieht man das Funkeln in ihren Augen beim durcharbeiten neuer Pläne erst, wenn die eigentliche Depression schon einige Wochen/Monate abgeklungen ist. Eine tiefe D. verhindert m.E. das „Ausgraben“, die endlosen Grübeleien und die innere Getriebenheit lassen es nicht zu, die Gedanken zu ordnen.

Trotzdem würde ich zustimmen, dass ab einem bestimmten Stadium Ziele ein schönes Fundament bilden können und von Angehörigen und professionellen Helfern unterstützt werden sollten. Die Zerstörung von Illusionen bei der Analyse alter Ziele spielt auch eine Rolle. Ein altes unerreichbares Ziel, sollte der Realität angepasst werden, damit die Erwartung nicht all zu schnell wieder enttäuscht wird. Wie es irgendwo so schön formuliert wurde, spielt die „mittlere Entfernung eines Menschen zu seinen Zielen“ eine Rolle, deren Ursachen bis in die ersten Lebensjahre zurückreicht...naja...es ist schwierig, find ich.

Viele Grüße
Bernd
 
Vielleicht ist eines der verschütteten Ziele so eines Workaholics zum Beispiel das GLÜCK und den Sinn des Daseins zu verstehen - und seine ureigenste Natur zu erkennen??

Denn anderenfalls ist er nur ein hektischer SKLAVE, der von einem (ausschließlich materialistischem!) 'Ziel' zum nächsten hetzt... ;-)
 
Ich versteh schon was du meinst, lenbach. Nur unter dem Begriff verschüttete und bewußte Ziele, kann man ja nicht alles, was einem bewußt oder unbewußt vom sorglosen und normalen Leben abhällt, zusammenfassen, denke ich.

Zum Beispiel lernt ein Kind in den allerwenigsten Fällen, dass es richtig ist, nur weil es da ist. Die meisten Kinder spüren, dass ihre Existensberechtigung an Leistung und "liebsein" geknüpft ist. Woher soll es dann mit 40 wissen, woher sein ständiges Unbehagen beim Faulsein oder Versagen (unter anderem) kommt. Das blos mit "Ziel ausbuddeln und dann geht´s wech" zu bezeichnen, würde dem Menschen nicht gerecht, er weiß manches einfach nicht.

Oder...welches Mißbrauchsopfer, dass sich nichtmal an den Mißbrauch erinnern kann, würde den Begriff Ziele im Hinblick auf seine "Heilung" benutzen......hier würde ich unterschiedliche Begriffe verwenden und keinen Eintopf kochen. :)

...mir stoßen nur die simpel klingenden Formulierungen auf, nicht unbedingt deine Absicht. *freundlich sag*


Viele Grüße
Bernd
 
ich verstehe sehr gut was du damit meinst - deine Annahme hier wäre aber dann, dass der Mensch nur ein Stück Haut und Knochen mit Hirn wäre - ein zufällig etwas intelligenter geratenes Tier 'mit Fehlfunktionen'.
Ich hingegen schließe nicht aus bzw.gehe davon aus, dass man als Person oder Wesen eine Menge Zeit gehabt hat, Ziele zu haben und zu verlieren oder 'verschütten' - während zb der letzten paar Billionen Jahre, die wir hier sind...

es kommt natürlich 'gut' bei vollamnesierten 'Erwachsenen', die gerade 'Eltern' geworden sind, als wimmerndes hilfloses kreischendes Bündel 'Baby' so zu tun, als ob man nix mehr wüßte von all dem (was ohnehin nicht immer funktioniert - man beachte so manche 'Alpträume' von Kleinst- bis größeren Kindern und deren 'verrückten', 'fantasievollen' Erzählungen, die für die Eltern dann Grund genug sein können, ihnen Ritalin oder sonstwas reinzustopfen, um sie von deren 'Wahnvorstellungen' zu 'heilen') - und es gibt noch weit mehr Hin- und beweise dafür.

deshalb..
kann man ja nicht alles, was einem bewußt oder unbewußt vom sorglosen und normalen Leben abhällt, zusammenfassen, denke ich.
..denke ich sehr wohl sehr konsequent umfassend!

der Beweis dafür, dass es stimmen könnte: uralte, sogar körperliche manifestierte Probleme lösen sich real dauerhaft auf, wenn man beginnt, für seine gesamte Vergangenheit schrittweise Verantwortung zu übernehmen und seine Vollamnesie loszuwerden..
 
Hallo lenbach,
uralte, sogar körperliche manifestierte Probleme lösen sich real dauerhaft auf, wenn man beginnt, für seine gesamte Vergangenheit schrittweise Verantwortung zu übernehmen und seine Vollamnesie loszuwerden..
Erinnern ja, Durchleben auch, Situationen in Frage stellen und eigene Bedürfnisse dazu formulieren usw., ist doch eigentlich alles bekannt, ... aber die Verantwortung übernehmen?, für Mißhandlungen, emotionale Vernachlässigungen, sexuellen Mißbrauch, für Mißachtung der kindlichen Natur, für Unterdrückung bestimmter kleiner Bedürfnisse, für Indoktrinierung durch religiöse und andere erzieherische Kräfte, für den tempotären Entzug der Mutter/Vater, für Unglücke...usw.

Nein, ...und dann noch den Tätern verzeihen und Unglücke, die bestimmte unzugängliche Traumen verursachten als Gottes Wille einfach schlucken, wie es manche "Helfer" empfehlen? Damit kommen wir zwei nicht überein.
deine Annahme hier wäre aber dann, dass der Mensch nur ein Stück Haut und Knochen mit Hirn wäre - ein zufällig etwas intelligenter geratenes Tier 'mit Fehlfunktionen'. Ich hingegen schließe nicht aus bzw.gehe davon aus, dass man als Person oder Wesen eine Menge Zeit gehabt hat, Ziele zu haben und zu verlieren oder 'verschütten' - während zb der letzten paar Billionen Jahre, die wir hier sind...
Die sich evolutionär entwickelten Erwartungen als verschüttete Ziele zu sehen ist sicher auch eine Variante, nur spielen im Leben eines Menschen nicht nur die stammesgeschichtlichen Erwartungen und deren Erfüllung eine Rolle, sondern auch die persönlichen Erwartungen und (erlebten) Erfahrungen. Letzteres ist bei jedem verschieden und kann nicht völlig vergessen werden, schon garnicht verziehen oder sich selbst zugerechnet werden. Gerade deshalb sehe ich den Menschen eben nicht als "Stück Haut und Knochen", sondern als zu schützendes Individuum.

Wenn man die stammesgeschichtlichen Erwartungen verschüttete Ziele nennt, und deren Erfüllung als einzig relevante Sache gegen Depressionen versteht, wird man den Menschen weiterhin nur erziehen, ihn aber nicht verstehen wollen. (oder nicht verstehen dürfen? )

Naja, ich denke wir finden nicht zusammen, müssen wir auch nicht. Möchte mich aber bedanken, dass du mir noch geantwortet hast.

Viele Grüße
Bernd
 
Werbung:
Rainer, rein medizinisch gesehen, gibt so eine so grosse Anzahl von verschieden bedingten Depressionen, dass man dein Rezept nicht allgemein anwenden kann. Sicher gibt es Depressionen, die man so, wie du sagst, beheben kann, aber die somatogenen wirst du nicht los, denn die sind auf eine direkte oder indirekte Hirnschädigung oder besser Funktionsschädigung zurückzuführen.
Auch eine postnatale oder die vorherige Schwangerschaftsdepression ist nicht durch das "Ausgraben" eines verschütteten Zieles zu behandeln, weil für sie zwar ein Lebensumstand verantwortlich ist, aber auch eine Menge verrückter Hormone. Man kennt sogar die Depression des Neugeborenen, oder eine, die durch Medikamente hervorgerufene usw.usw. Nur ein seriöser Mediziner und eine verständnisvolle Umgebung kann helfen. Das Problem ist, dass man immer noch Trost und Hilfe eher bei einem sichtbaren Beinbruch als bei einer "unsichtbaren" Depression anbietet und natürlich auch sucht.
Aber immer nur die Gründe in der Vergangenheit zu suchen, kann auch eine Illusion sein und bei labilen Menschen sogar dazu führen, dass ihnen etwas eingeredet wird, das gar nie passierte (Missbrauch usw.).
 
Zurück
Oben