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Darf ich Kanadierinnen als Sklavinnen halten?

AW: Darf ich Kanadierinnen als Sklavinnen halten?

Frage: Gibt es selbstironische Atheisten?
(ernstgemeinte Frage)

Darf ich in dem Zusammenhang empfehlen:

Kleiner Atheismus-Kathechismus
Zwingende Zwiefel von
Georg Büchner Ludwig Feuetbach Karl Marx Arthur Scopenhauer Chares Darwin Heinrich Heine George H. Borrow Fritz Mauthnner Sigmund Freud Theodor Lessing Oswald Spengler Arno Schmidt Ludger Lütkehaus Polly Toynbee Fritz Senn Ulrich Holbein
auf gottfernen Seiten versammelt von Gerd Haffmans.
Haffmanns Verlag bei Zweitausendeins
 
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AW: Darf ich Kanadierinnen als Sklavinnen halten?

Hi FritzR,

Ich habe schon einige Bücher zum Atheismus gelesen.
Warum empfiehlst du gerade dieses.
Ich brauche noch ein paar Argumente(dieses Buch zu lesen).:)

lg,
fussel
 
AW: Darf ich Kanadierinnen als Sklavinnen halten?

Frage: Gibt es selbstironische Atheisten?
(ernstgemeinte Frage)

Ach, ich denke doch... ja.
Wollte dich auch nicht angreifen, oder so. Kennst du auch so schöne Witze über Gläubige? Schreib doch mal einen, falls ja.

Aber eine etwas ernstere Bemerkung:
Religiöse Menschen kommen bei religionskritischen Äußerungen häufig empört daher und beklagen sich über die Verletzung ihrer "religiösen Gefühle" oder über "Verunglimpfung".
Die atheistische Weltsicht ist ihren Vertretern auch ernst, und manchmal gibt es sehr verbissene Angriffe aus der religiösen Ecke, die einen schon anstinken können - auch hier im Denkforum. Da lacht man halt nicht immer :)

Aber die Jokes von dir gefallen mir sehr, insbesondere der mit dem Zeugen Jehovas. :sekt:

Grüße, k
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Darf ich Kanadierinnen als Sklavinnen halten?

Warum empfiehlst du gerade dieses.
Ich brauche noch ein paar Argumente(dieses Buch zu lesen).:)

Weil es mir grad in die Finger kam.

Es vereinigt Texte, die ich schon früher separat las (Feuerbach, Marx, Büchner, Schopenhauer, Darwin, Mauthner, Freud, Schmidt) und solche, die mir neu sind.
Das macht ein angenehmes Lesen.

Und die schönen Zitate am Anfang:

»Es bleibt wahr: das Märchen von Christus ist Ursache, daß die Welt noch zehntausend Jahre stehen kann, und niemand recht zu Verstand kommt.«
Johann Wolfgang Goethe

»Christus mag für jemanden gestorben sein, aber jedenfalls nicht für mich.«
Bertolt Brecht

»Wenn es einen Gott gibt, dürften ihn die >Satanischen Verse< nicht groß kümmern, denn was wäre das für ein Gott, dessen Thron durch ein Buch ins Wanken geriete. Der Streit besteht also weniger zwischen Gott und mir als zwischen mir und denen, die der Meinung sind, sie könnten sich jede Frechheit herausnehmen, weil sie Gott auf ihrer Seite haben.«
Salman Rushdie

»Wenn einer wähnt, er habe Gott erkannt, und sich irgend etwas darunter vorstellt, so hat er irgend etwas erkannt, nur Gott nicht.«
Meister Eckhart

»Ich glaube, bei uns Agnostikern strengt Gott sich mehr an. Muß Er ja auch.«
Harry Rowohlt

»Manche machen sich das einfach zu einfach, wenn sie für alle Übel dieser Welt Gott verantwortlich machen. Wenn wir Scheiße bauen, sollten wir uns selbst an die Nase fassen und nicht alles auf Gott schieben. Denn den gibt's doch gar nicht. Oder doch?«
John Humphrys


Lassen sich gut in Foren einstellen.

Gruß Fritz
 
AW: Darf ich Kanadierinnen als Sklavinnen halten?

Wollte dich auch nicht angreifen, oder so. Kennst du auch so schöne Witze über Gläubige? Schreib doch mal einen, falls ja.

Eine italienische Mama betet seit Jahr und Tag zu Jesus, dass er ihren Mann vom Trinken abbringen möge.
Da sich nichts ändert, geht sie eines Tages in die Kirche, stellt sich vor dem Kruzifix auf und sagt: "Ich habe es jetzt satt, völlig umsonst zu dir zu beten, du Hurensohn! Von nun an wende ich mich an Maria, die heilige Gottesmutter!"
 
AW: Darf ich Kanadierinnen als Sklavinnen halten?

Von @Fritz zitiert (eben etwas weiter oben):

»Wenn einer wähnt, er habe Gott erkannt,
und sich irgend etwas darunter vorstellt,
so hat er irgend etwas erkannt,
nur Gott nicht.«
:blume1::geist::blume1:

- Meister Eckhart

Und hier

findet Ihr noch Folgendes - vom Meister E...:

In Gott gibt es weder Traurigkeit
noch Leid noch Ungemach.
- Buch der göttlichen Tröstung

:blume1:
 
AW: Darf ich Kanadierinnen als Sklavinnen halten?

Eine italienische Mama betet seit Jahr und Tag zu Jesus, dass er ihren Mann vom Trinken abbringen möge.
Da sich nichts ändert, geht sie eines Tages in die Kirche, stellt sich vor dem Kruzifix auf und sagt: "Ich habe es jetzt satt, völlig umsonst zu dir zu beten, du Hurensohn! Von nun an wende ich mich an Maria, die heilige Gottesmutter!"

Danke schön! :sekt:

Grüße, k
 
AW: Darf ich Kanadierinnen als Sklavinnen halten?

Ich habe schon einige Bücher zum Atheismus gelesen. Warum empfiehlst du gerade dieses.
Ich brauche noch ein paar Argumente(dieses Buch zu lesen).:)

Noch eine Kostprobe gefällig?

Die Menschen haben von jeher die Neigung gehabt, die letzten Fragen zuerst zu beantworten, die letzte Ursache entdecken zu wollen. Und so haben sie lange vor jeder Naturforschung schon das Wort Gott oder so ähnlich als letzte Antwort gebrauchen gelernt. Wie das Wort Seele. Wie das Wort Phlogiston. Wenn die Menschen gewartet hätten, so besäßen sie heute das Wort Gott nicht und ich hätte nicht nötig, mein Verhältnis zu einem Worte zu präzisieren, das ich nicht verstehe.
Ich will aber durch Berufung auf meinen sprachkritischen Standpunkt nicht auszuweichen scheinen. Ich nehme ja doch instinktiv eine bestimmte Stellung zu diesem unverstandenen Worte ein. Ich verstehe es nicht nur nicht; ich glaube auch, daß es keinen Sinn hat. Ich glaube, daß der alte Judengott nebst seiner Übersetzung ins Christentum ein totes Symbol geworden ist, ein totes Wort. Die Physik hat dem Judengott seine Substanz genommen, die Naturgeschichte seinen Ursachcharakter, die Astronomie den Ort, auf welchem stehend er die Erde bewegen könnte. Der Atheismus, rein als Negation des Gottesbegriffs genommen, ist wirklich auf einer gewissen Stufe des Wissens die einzige anständige Weltanschauung. Nur einbilden soll man sich nichts auf diese Weltanschauung. Andere Fragen sind wichtiger, wie gesagt. Nicht einmal tapfer ist es mehr, sich zu dieser kleinen Negation zu bekennen. Nur anständig wäre es für jeden geistigen Arbeiter. Und infam scheint es mir, daß unsere vom Staate angestellten Gelehrten, seltene Ausnahmen abgerechnet, das Bekenntnis zu dieser kleinen Negation vor der Öffentlichkeit scheuen. Irgendein Wortkompromiß mit dem alten Judengott suchen. Infam scheint es mir und dumm dazu. Wenn alle deutschen Professoren, die es angeht, sich zu ihrem Atheismus bekennen würden, so könnte und wollte der Staat ihnen kein Haar krümmen; und wir hätten es nicht erlebt, daß ein so unbedeutender Kopf wie Haeckel, bloß um dieser einen Ehrlichkeit willen, zu einem Führer des jungen Deutschland gemacht worden ist, das schon seit Schopenhauer einfach atheistisch ist.

Aus Fritz Mauthner, Gott


Gruß Fritz

Um Reinhard die Arbeit abzunehmen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Mauthner
 
AW: Darf ich Kanadierinnen als Sklavinnen halten?

knurrhahn schrieb:
Kennst du auch so schöne Witze über Gläubige? Schreib doch mal einen, falls ja.
Ich habe schon über viele Witze über Gläubige gelacht, aber ich kann mir die leider nciht merken. Mit mehr Atheistenwitzen kann ich leider auch nicht dienen.:eek:

Religiöse Menschen kommen bei religionskritischen Äußerungen häufig empört daher und beklagen sich über die Verletzung ihrer "religiösen Gefühle" oder über "Verunglimpfung".
Die atheistische Weltsicht ist ihren Vertretern auch ernst, und manchmal gibt es sehr verbissene Angriffe aus der religiösen Ecke, die einen schon anstinken können - auch hier im Denkforum. Da lacht man halt nicht immer
Ja, das sollte man respektieren. Es gibt sicherlich auch Dinge, bei denen ich mich angegriffen fühle. Auf der anderen Seite, denke ich, ich mache etwas falsch, wenn ich nicht über mich und meinen Glauben auch lachen kann. Mein Gott hat Humor.:D


FritzR schrieb:
»Wenn einer wähnt, er habe Gott erkannt, und sich irgend etwas darunter vorstellt, so hat er irgend etwas erkannt, nur Gott nicht.«
Meister Eckhart
Ich mag Meister Eckhart, den alten Mystiker. Seine Denkweise hat mich damals in meinem Glauben bestärkt. Ja, ich glaube, ich werde das Buch mal lesen.

Da sich nichts ändert, geht sie eines Tages in die Kirche, stellt sich vor dem Kruzifix auf und sagt: "Ich habe es jetzt satt, völlig umsonst zu dir zu beten, du Hurensohn! Von nun an wende ich mich an Maria, die heilige Gottesmutter!"
Der ist gut.:lachen:



Ein Rabbi kommt morgens in seine Synagoge und bemerkt das eine Scheibe eingeschlagen ist. Er schaut überall nach und findet einen Einbrecher schlafend am Altar. Er geht auf ihn zu und weckt ihn auf. "Hey, was haben sie gemacht ? Sie sind hier eingebrochen." Nach kurzem überlegen sagt der Rabbi aber "Gehen Sie, ich bin ein Frommer Mann. Es ist gut." Da sagt der Einbrecher "Ich habe ein schlechtes Gewissen. Ich habe von Deinem Rotwein getrunken." Der Rabbi "Wir haben so viel Rotwein, das macht nichts." "Aber ich habe auch von dem Teller dahinten gegessen, wo das kalte Gyros drauf war." Der Rabbi schaut ganz sauer und sagt "Was für ein kaltes Gyros, wir hatten gestern Beschneidung?"

lg,
fussel
 
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AW: Darf ich Kanadierinnen als Sklavinnen halten?

Ich habe schon über viele Witze über Gläubige gelacht, aber ich kann mir die leider nicht merken.

Damit habe ich kein Problem.

Ein frisch gestorbener kommt vor die Himmelspforte und wird von Petrus eingelassen. Weil grad kein großer Betrieb an der Pforte herrscht, führt Petrus den neuen Himmelsbewohner durch den Himmel. Es ist alles noch viel herrlicher als es beschrieben wird.
Da kommen die beiden an einen hohen Bretterzaun, hinter dem man ein leises Singen hört.
Der Neue: ????
Ja, weißt du. Das ist die Abteilung der Zeugen Jehovas. Die wären nicht glücklich, wenn sie erführen, dass all die anderen auch in den Himmel kommen.
Und weil man im Himmel doch glücklich sein soll ....

Und dann noch das:

SIGMUND FREUD Die Zukunft einer Illusion
Denken Sie an den betrübenden Kontrast zwischen der strahlenden Intelligenz eines gesunden Kindes und der Denkschwäche des durchschnittlichen Erwachsenen. Wäre es so ganz unmöglich, daß gerade die religiöse Erziehung ein großes Teil Schuld an dieser relativen Verkümmerung trägt? Ich meine, es würde sehr lange dauern, bis ein nicht beeinflusstes Kind anfinge, sich Gedanken über Gott und Dinge jenseits dieser Welt zu machen. Vielleicht würden diese Gedanken dann dieselben Wege einschlagen, die sie bei seinen Urahnen gegangen sind, aber man wartet diese Entwicklung nicht ab, man führt ihm die religiösen Lehren zu einer Zeit zu, da es weder Interesse für sie noch die Fähigkeit hat, ihre Tragweite zu begreifen. Verzögerung der sexuellen Entwicklung und Verfrühung des religiösen Einflusses, das sind doch die beiden Hauptpunkte im Programme der heutigen Pädagogik, nicht wahr? Wenn dann das Denken des Kindes erwacht, sind die religiösen Lehren bereits unangreifbar geworden. Meinen Sie aber, daß es für die Erstarkung der Denkfunktion sehr förderlich ist, wenn ihr ein so bedeutsames Gebiet durch die Androhung der Höllenstrafen verschlossen wird? Wer sich einmal dazu gebracht hat, alle die Absurditäten, die die religiösen Lehren ihm zutragen, ohne Kritik hinzunehmen, und selbst die Widersprüche zwischen ihnen zu übersehen, dessen Denk schwäche braucht uns nicht arg zu verwundern. Nun haben wir aber kein anderes Mittel zur Beherrschung unserer Triebhaftigkeit als unsere Intelligenz. Wie kann man von Personen, die unter der Herrschaft von Denkverboten stehen, erwarten, daß sie das psychologische Ideal, den Primat der Intelligenz, erreichen werden?
Die vom Druck der religiösen Lehren befreite Erziehung wird vielleicht nicht viel am psychologischen Wesen des Menschen ändern, unser Gott Logos ist vielleicht nicht sehr allmächtig, kann nur einen kleinen Teil von dem erfüllen, was seine Vorgänger versprochen haben. Wenn wir es einsehen müssen, werden wir es in Ergebung hinnehmen. Das Interesse an Welt und Leben werden wir darum nicht verlieren, denn wir haben an einer Stelle einen sicheren Anhalt. Wir glauben daran, daß es der wissenschaftlichen Arbeit möglich ist, etwas über die Realität der Welt zu erfahren, wodurch wir unsere Macht steigern und wonach wir unser Leben einrichten können. Wenn dieser Glaube eine Illusion ist, dann sind wir in derselben Lage wie sie, aber die Wissenschaft hat uns durch zahlreiche und bedeutsame Erfolge den Beweis erbracht, daß sie keine Illusion ist. Sie hat viele offene und noch mehr verkappte Feinde unter denen, die ihr nicht verzeihen können, daß sie den religiösen Glauben entkräftet hat und ihn zu stürzen droht. Man wirft ihr vor, wie wenig sie uns gelehrt und wie unvergleichlich mehr sie im Dunkel gelassen hat. Aber dabei vergisst man, wie jung sie ist, wie beschwerlich ihre Anfänge waren und wie verschwindend klein der Zeitraum, seitdem der menschliche Intellekt für ihre Aufgaben erstarkt ist. Fehlen wir nicht alle darin, daß wir unseren Urteilen zu kurze Zeiträume zugrunde legen?


Immer wieder lesenswert und aus dem empfohlenen Büchlein.

Gruß Fritz
 
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