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Darf ich Kanadierinnen als Sklavinnen halten?

Als Lesetipp

ARTHUR SCHOPENHAUER

Über Religion Ein Dialog

DEMOPHELES. Unter uns gesagt, lieber alter Freund, es gefällt mir nicht, daß du gelegentlich deine philosophische Befähigung durch Sarkasmen, ja, offenbaren Spott über die Religion an den Tag legst. Der Glaube eines Jeden ist ihm heilig, sollte es daher auch dir seyn.

PHILALETHES. Sehe nicht ein, warum ich, der Einfalt des Andern wegen, Respekt vor Lug und Trug haben sollte. Die Wahrheit achte ich überall; eben darum aber nicht, was ihr entgegensteht.


aus Kap XV des 2. Bandes der Parerga et Paralipomena.
 
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AW: Als Lesetipp

ARTHUR SCHOPENHAUER

Über Religion Ein Dialog

DEMOPHELES. Unter uns gesagt, lieber alter Freund, es gefällt mir nicht, daß du gelegentlich deine philosophische Befähigung durch Sarkasmen, ja, offenbaren Spott über die Religion an den Tag legst. Der Glaube eines Jeden ist ihm heilig, sollte es daher auch dir seyn.

PHILALETHES. Sehe nicht ein, warum ich, der Einfalt des Andern wegen, Respekt vor Lug und Trug haben sollte. Die Wahrheit achte ich überall; eben darum aber nicht, was ihr entgegensteht.


aus Kap XV des 2. Bandes der Parerga et Paralipomena.

http://www.antiqbook.nl/boox/vvliet/10513.shtml
 
AW: Darf ich Kanadierinnen als Sklavinnen halten?

Seltsam, dass grobe Klötze wie: "Alle Katholiken sind Idioten" hier als achtbare Meinung durchgehen - eine elegante Satire aber als Blödsinn verteufelt wird.

Strange ....
 
AW: Darf ich Kanadierinnen als Sklavinnen halten?

"Alle Katholiken sind Idioten" Strange ....

Naja, das denke ich selber manchmal, besonders wenn ich so erzstockkatholische Frauen sehe. Da fallen mir die Kälber ein, die ihren Metzger selber wählen.

Ich habe erst kürzlich einen Bericht über orthodoxe Juden in den USA gesehen. Da kann ich auch bloß den Kopf schütteln, wenn ich sehe, wie da die Männer sich zum Beten kostümieren.

Aber bitte: Suum cuique! Und mir das meine!

Fritz
 
AW: Darf ich Kanadierinnen als Sklavinnen halten?

Du gehst an der Sache vorbei.

Natürlich sind MANCHE Katholiken Idioten.

Ebenso wie MANCHE Protestanten, MANCHE Norweger, Brasilianer, Radfahrer, Erdbeeresser, Zeitungsleser, Nichtzeitungsleser, Gärtner, Rennfahrer, Raucher, Nichtraucher, usw ....

Wogegen ich mich hier ausspreche, ist die stete Wiederholung eines Users hier, der ständig sinngemäß blööööööööökt:

"ALLE Katholiken sind Idioten:"

Es wundert mich, dass einige das hier akzeptabel finden, und sich lieber über mögliche Killerspielverbote aufregen.
 
AW: Darf ich Kanadierinnen als Sklavinnen halten?

Du gehst an der Sache vorbei.

Und du nimmst sie offensichtlich zu ernst.

Ich denke es doch auch bloß manchmal! Also dusmâ!

Wogegen ich mich hier ausspreche, ist die stete Wiederholung eines Users hier, der ständig sinngemäß blööööööööökt:
"ALLE Katholiken sind Idioten:"
Es wundert mich, dass einige das hier akzeptabel finden, und sich lieber über mögliche Killerspielverbote aufregen.

Nun, ich habe Beiträge von M. gelesen, da das nicht vorkommt. Aber wir werden uns doch deswegen nicht angiften! Druschba!
 
Eine Fortsetzung

ARTHUR SCHOPENHAUER

Über Religion Ein Dialog

DEMOPHELES. Unter uns gesagt, lieber alter Freund, es gefällt mir nicht, daß du gelegentlich deine philosophische Befähigung durch Sarkasmen, ja, offenbaren Spott über die Religion an den Tag legst. Der Glaube eines Jeden ist ihm heilig, sollte es daher auch dir seyn.

PHILALETHES. Sehe nicht ein, warum ich, der Einfalt des Andern wegen, Respekt vor Lug und Trug haben sollte. Die Wahrheit achte ich überall; eben darum aber nicht, was ihr entgegensteht.

DEMOPHELES. Ich wollte, daß du auch einsähest, daß der Religion dem Bedürfniß des Volks nach Maaßgabe seiner Fassungskraft begegnet werden muß. Die Religion ist das einzige Mittel, dem rohen Sinn und ungelenken Verstande der in niedriges Treiben und materielle Arbeit tief eingesenkten Menge die hohe Bedeutung des Lebens anzukündigen und fühlbar zu machen. Denn der Mensch, wie er in der Regel ist, hat ursprünglich für nichts Anderes Sinn, als für die Befriedigung seiner physischen Bedürfnisse und Gelüste, und danach für etwas Unterhaltung und Kurzweil- Religionsstifter und Philosophen kommen auf die Welt, ihn aus seiner Betäubung aufzurütteln und auf den hohen Sinn des Daseyns hinzudeuten: Philosophen, für die Wenigen, die Eximirten; Religionsstifter, für die Vielen, die Menschheit im Großen. Die Religion ist die Metaphysik des Volks, die man ihm schlechterdings lassen und daher sie äußerlich achten muß: denn sie diskreditiren heißt sie ihm nehmen. Wie es eine Volkspoesie giebt und, in den Sprichwörtern, eine Volksweisheit; so muß es auch eine Volksmetaphysik geben. Sie ist allemal eine allegorische Einkleidung der Wahrheit, der Fassungskraft des Volkes angemessen, und leistet, in praktischer und gemüthlicher Hinsicht, d. h. als Richtschnur für das Handeln und als Beruhigung und Trost im Leiden und im Tode, vielleicht eben so viel, als die Wahrheit, wenn wir sie besäßen, selbst leisten könnte. Daher, mein Lieber, ist, nimm mir's nicht übel, sie zu verspotten, beschränkt und ungerecht zugleich.

PHILALETHES. Aber ist es nicht eben so beschränkt und ungerecht, zu verlangen, daß es keine andere Metaphysik, als diese, nach dem Bedürfniß und der Fassungskraft des Volkes zugeschnittene, geben solle? daß ihre Lehren der Markstein des menschlichen Forschens und die Richtschnur alles Denkens seyn sollen, so daß auch die Metaphysik der Wenigen und Eximirten, wie du sie nennst, hinauslaufen müsse auf Bestätigung, Befestigung und Erläuterung jener Metaphysik des Volks? daß also die höchsten Kräfte des menschlichen Geistes unbenutzt und unentwickelt bleiben, ja, im Keim erstickt werden sollen, damit nicht etwan ihre Thätigkeit sich mit jener Volksmetaphysik durchkreuze? Und steht es denn, bei den Prätensionen der Religion, im Grunde anders? Ziemt es Dem, Toleranz, ja, zarte Schonung zu predigen, der die Intoleranz und Schonungslosigkeit selbst ist? Ich rufe Ketzergerichte und Inquisitionen, Religionskriege und Kreuzzüge, Sokrates' Becher und Brunos Scheiterhaufen zum Zeugen an! Und ist es nun damit zwar heut zu Tage vorbei; was kann dem ächten philosophischen Streben, dem aufrichtigen Forschen nach Wahrheit, diesem edelsten Beruf edelster Menschheit, mehr im Wege stehn, als jene konventionelle, vom Staate mit dem Monopol belehnte Metaphysik, deren Satzungen jedem Kopfe, in frühester Jugend, eingeprägt werden, so ernstlich, so tief, so fest, daß sie, wenn er nicht von mirakulöser Elasticität ist, unauslöschlich haften, wodurch seiner gesunden Vernunft Ein für alle Mal das Koncept verrückt wird, d. h. seine ohnehin schwache Fähigkeit zum eigenen Denken und unbefangenen Urtheilen, hinsichtlich auf alles damit Zusammenhangende, auf immer gelähmt und verdorben ist.

DEMOPHELES. Eigentlich heißt dies wohl, die Leute haben alsdann eine Überzeugung gewonnen, die sie nicht aufgeben wollen, um die Deinige dagegen anzunehmen.

PHILALETHES. Oh, wenn es auf Einsicht gegründete Überzeugung wäre! Der wäre mit Gründen beizukommen und uns stände das Feld zum Kampfe mit gleichen Waffen offen. Allein die Religionen wenden sich ja eingeständlich nicht an die Überzeugung, mit Gründen, sondern an den Glauben, mit Offenbarungen. Zu diesem letzteren ist nun aber die Fähigkeit am stärksten in der Kindheit: daher ist man, vor Allem, darauf bedacht, sich dieses zarten Alters zu bemächtigen. Hiedurch, viel mehr noch, als durch Drohungen und Berichte von Wundern, schlagen die Glaubenslehren Wurzel. Wenn nämlich dem Menschen, in früher Kindheit, gewisse Grundansichten und Lehren mit ungewohnter Feierlichkeit und mit der Miene des höchsten, bis dahin von ihm noch nie gesehenen Ernstes wiederholt vorgetragen werden, dabei die Möglichkeit eines Zweifels daran ganz übergangen, oder aber nur berührt wird, um darauf als den ersten Schritt zum ewigen Verderben hinzudeuten; da wird der Eindruck so tief ausfallen, daß, in der Regel, d. h. in fast allen Fällen, der Mensch fast so unfähig seyn wird, an jenen Lehren, wie an seiner eigenen Existenz, zu zweifeln; wes. halb dann unter vielen Tausenden kaum Einer die Festigkeit des Geistes besitzen wird, sich ernstlich und aufrichtig zu fragen: ist Das wahr? passender, als man glaubte, hat man daher Die, welche es dennoch vermögen, starke Geister esprits forts, benannt. Für die Übrigen nun aber giebt es nichts so Absurdes, oder Empörendes, daß nicht, wenn auf jenem Wege eingeimpft, der festeste Glaube daran in ihnen Wurzel schlüge. Wäre es z. B., daß die Tödtung eines Ketzers, oder Ungläubigen, ein wesentliches Stück zum der einstigen Seelenheil sei; so würde fast jeder Dies zur Hauptangelegenheit seines Lebens machen und im Sterben au der Erinnerung des Gelingens Trost und Stärkung schöpfen; wie ja wirklich ehemals fast jeder Spanier ein Autodafé für das frömmste und gottgefälligste Werk hielt; wozu wir ein Gegenstück in Indien haben, an der erst vor Kurzem durch zahlreiche Hinrichtungen, von den Engländern unterdrückten religiösen Genossenschaft der THUGS, deren Mitglieder ihre Religiosität und Verehrung der Göttin KALI dadurch bethätigten, daß sie, bei jeder Gelegenheit, ihre eigenen Freunde und Reisegefährten meuchlerisch ermordeten, um sich ihres Eigenthums zu bemächtigen, und gar ernstlich in dem Wahne standen, etwas sehr Löbliches un ihrem ewigen Heile Förderliches damit zu leisten. So stark demnach ist die Gewalt früh eingeprägter religiöser Dogmen, daß sie das Gewissen und zuletzt alles Mitleid und alle Menschlichkeit zu ersticken vermag.


aus Kap XV des 2. Bandes der Parerga et Paralipomena.

Für Nichtgräzisten sei noch erwähnt, dass die bbeien Diskutanden sprechende Namen haben.
Demopheles meint Volksfreund, also Freund der Masse!
Philalethes bedeutet Freund der Wahrheit.

Schon im Don Quijote lesen wir: Amico Plato, sed magis amica veritas. Bei Luther heißt es: Amicus Plato, amicus Socrates sed praehonoranda veritas. Und bei Platon wird dem Sokrates in den Mund gelegt: Wenn ihr mir folgt, dann kümmert euch wenig um Sokrates, sondern viel mehr um die Wahrheit.

Es blieb einem jüdischen Wirrkopf vorbehalten, sich selber für die Wahrheit zu halten. Oder vielleicht eher: es blieb einem Jünger und Evangelisten des Wirrkopfes vorbehalten, IHM diesen Satz in den Mund zu legen.
 
AW: Darf ich Kanadierinnen als Sklavinnen halten?

Warum, und das gibt mir zu Denken - ich vermutete auf den ersten Blick den Initiator dieses unsäglichen Threads aus dem Mittelalter stammend - ist in seinem Beitrag explizit von Sklavinnen die Rede? Der Text auf den er sich berufen hat gibt eben dies nicht her. Hat sich mal wieder das Alte Denken eingeschlichen?
Ich war zugegeben ersteinmal unangenehm berührt vom Titel.
 
AW: Darf ich Kanadierinnen als Sklavinnen halten?

Der Text auf den er sich berufen hat gibt eben dies nicht her. Hat sich mal wieder das Alte Denken eingeschlichen?

Hallo Janwal,

meinst du damit, dass da was falsch übersetzt wurde?
Wie lautete dann die richtige Übersetzung?
Das würde ich als Laie gerne wissen.

Und was meinst du mit "altem Denken"?

Grüße, k
 
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AW: Darf ich Kanadierinnen als Sklavinnen halten?

Warum, und das gibt mir zu Denken - ich vermutete auf den ersten Blick den Initiator dieses unsäglichen Threads aus dem Mittelalter stammend - ist in seinem Beitrag explizit von Sklavinnen die Rede? Der Text auf den er sich berufen hat gibt eben dies nicht her. Hat sich mal wieder das Alte Denken eingeschlichen?
Ich war zugegeben ersteinmal unangenehm berührt vom Titel.


Es gibt Leute, die erkennen Satire nicht, wenn sie unter ihrer Nase liegt.

Es ist zum Verzweifeln.

Perlen vor die Wale geworfen ....

Und das in einem DENK-Forum ....


:haare:
 
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