• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

„Danksagung“

A

Angelus

Guest
Bedankt man sich heutzutage nur noch für Kondolenz-Briefe -, wenn überhaupt?
Ist „Danke sagen“ nicht mehr zeitgemäß?

Diese Überlegungen kommen mir nicht erst seit aktuellen Anlässen hier im Forum. Auch in vielen anderen Foren werden häufig Anfragen gestartet -, doch der Frager taucht später nicht mehr auf, wenn er die Antworten gelesen hat. 'Danke sagen dafür, daß ich bekam, was ich wünschte? Ist doch out'.

Es bedeutet natürlich keine Verallgemeinerung – um gleich heftigem Protest entgegenzustehen. – für die Teilnehmer dieses Forums. Und es geht auch nicht allein um den geschilderten Sachverhalt. In vielen anderen Bereichen des täglichen Lebens werden Hilfe-Leistungen als selbstverständlich entgegengenommen. Aber sind sie das denn? Ist „Danke sagen“ nur einfach nicht mehr zeitgemäß?

Dabei meine ich gar nicht einmal solche Leistungen, für die man bezahlt (Arzt, Anwalt, Handwerker). Hierbei könnte man sich noch auf den Standpunkt stellen: ich habe ja eine Gegenleistung erbracht. Daran, daß der Leistungs-Erbringer vielleicht besondere Mühe oder Sorgfalt, besonders viel Einfühlungsvermögen oder auch Zeit aufgewandt hat, wofür er dann in seiner Gebühren-Ordnung keine Ziffer findet, denken viele nicht. ‚Das ist doch sein Beruf -, wozu „danke“ sagen'?


‚Ein lästiges Thema’‚ findet hier jemand? Mag sein. Niemand wird gern auf eventuelle Sünden aufmerksam gemacht.
Dennoch danke ich demjenigen ganz herzlich fürs Lesen!
Denn ich bin sicher: über ein „Dankeschön“ freut sich jeder.
 
Werbung:
AW: „Danksagung“

Ist „Danke sagen“ nicht mehr zeitgemäß?

Guten Morgen Angelus und Willkommen im Forum (etwas verspätet, aber wir begegnen uns jetzt ja zum ersten Mal direkt).

Ich finde ein "Danke schön" überhaupt nicht unzeitgemäss. Aber es beginnt wie so Manches in der Familie. Dort muss es vorgelebt werden. Wird man dazu erzogen, bildet sich vielleicht eine Aversion dagegen. Habe es lustigerweise erst gerade erlebt. Beim morgentlichen Gang zum Bäcker (ich war leider heute dran *loool*) bekam ich zum Brot drei winzige Schoko-Eier geschenkt (als Dank irgendwie...und natürlich habe ich mich erfreut bedankt, obwohl ich es selber nicht esse).

Vor dem Laden versuchte eine Mutter ein kleines Kind in ein Auto zu bringen, das Kind (etwa 2-jährig) wollte aber selbst einsteigen und fiel natürlich promp um und weinte bitterlich, da musste ich es einfach anlächeln und zu trösten versuchen, es tat mir ja schon Leid, dass es so früh aus dem Haus musste. Es fielen mir wieder die Eier in der Jackentasche ein und so fragte ich die Mutter, ob ich dem Kind eins schenken kann. Sie bejahte und ich gab ihm eins. (Pädagogisch wertvoll war das natürlich nicht, es war Bestechung, aber das wäre ein anderes Thema *looool*.) Es strahlte mich zum Dank an. Und was macht die Mutter? "Sag schön "Danke"!" Ein Kopfschütteln. Da zieht sie es am Arm. "Sag der Frau "Danke"! Mach schon!" Ich hätte mich verfluchen können... und verabschiedete mich schnell. Wahscheinlich hasst mich jetzt das Kind und schmiss auch noch das Ei wutentbrannt irgendwo auf den Boden *loool*
Hört das Kind zu Hause, dass sich die Mama und Papa gegenseitig und auch dem Kind "Danke" sagen, wird es das irgendwann automatisch auch machen, "ziehen" und "zerren" muss man es dazu nicht. Höchstens hinterher sagen: "Du, die Frau hätte sich bestimmt gefreut, du hättest ihr "Danke" gesagt." So was bleibt wenigstens nicht negativ in Erinnerung. Finde ich halt.
Bei den Erwachsenen ist es oft auch nur Gedankenlosigkeit, Eile, was weiss ich. Traurig ist es allemal.
So! Zeit, um zu frühstücken :morgen:

:danke: und einen schönen Tag
C.
 
AW: „Danksagung“

Bedankt man sich heutzutage nur noch für Kondolenz-Briefe -, wenn überhaupt?
Ist „Danke sagen“ nicht mehr zeitgemäß?

Diese Überlegungen kommen mir nicht erst seit aktuellen Anlässen hier im Forum. Auch in vielen anderen Foren werden häufig Anfragen gestartet -, doch der Frager taucht später nicht mehr auf, wenn er die Antworten gelesen hat. 'Danke sagen dafür, daß ich bekam, was ich wünschte? Ist doch out'.

Es bedeutet natürlich keine Verallgemeinerung – um gleich heftigem Protest entgegenzustehen. – für die Teilnehmer dieses Forums. Und es geht auch nicht allein um den geschilderten Sachverhalt. In vielen anderen Bereichen des täglichen Lebens werden Hilfe-Leistungen als selbstverständlich entgegengenommen. Aber sind sie das denn? Ist „Danke sagen“ nur einfach nicht mehr zeitgemäß?

Dabei meine ich gar nicht einmal solche Leistungen, für die man bezahlt (Arzt, Anwalt, Handwerker). Hierbei könnte man sich noch auf den Standpunkt stellen: ich habe ja eine Gegenleistung erbracht. Daran, daß der Leistungs-Erbringer vielleicht besondere Mühe oder Sorgfalt, besonders viel Einfühlungsvermögen oder auch Zeit aufgewandt hat, wofür er dann in seiner Gebühren-Ordnung keine Ziffer findet, denken viele nicht. ‚Das ist doch sein Beruf -, wozu „danke“ sagen'?


‚Ein lästiges Thema’‚ findet hier jemand? Mag sein. Niemand wird gern auf eventuelle Sünden aufmerksam gemacht.
Dennoch danke ich demjenigen ganz herzlich fürs Lesen!
Denn ich bin sicher: über ein „Dankeschön“ freut sich jeder.
Ob "Danke sagen" zeitgemäß ist, wage ich mit meinen 58 Jahren fast nicht zu beurteilen, schön finde ich es allemal. Auch dann, wenn man sich einmal zu viel bedankt.

Übrigens kann es auch Wunder wirken, wenn man sich für Sachen bedankt, die einen nicht freuen und die offenbar auch nicht freundlich gemeint sind; ich jedenfalls konnte noch jeden Angreifer damit verwirren.

Danke sagen sollte man grundsätzlich für jede (materielle und idelle) Zuwendung, bei der man sich nicht ganz sicher ist, dass sie einem gebührt.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: „Danksagung“

Guten Morgen Angelus und Willkommen im Forum (etwas verspätet, aber wir begegnen uns jetzt ja zum ersten Mal direkt).

Ich finde ein "Danke schön" überhaupt nicht unzeitgemäss. Aber es beginnt wie so Manches in der Familie. Dort muss es vorgelebt werden. Wird man dazu erzogen, bildet sich vielleicht eine Aversion dagegen. Habe es lustigerweise erst gerade erlebt. Beim morgentlichen Gang zum Bäcker (ich war leider heute dran *loool*) bekam ich zum Brot drei winzige Schoko-Eier geschenkt (als Dank irgendwie...und natürlich habe ich mich erfreut bedankt, obwohl ich es selber nicht esse).

Vor dem Laden versuchte eine Mutter ein kleines Kind in ein Auto zu bringen, das Kind (etwa 2-jährig) wollte aber selbst einsteigen und fiel natürlich promp um und weinte bitterlich, da musste ich es einfach anlächeln und zu trösten versuchen, es tat mir ja schon Leid, dass es so früh aus dem Haus musste. Es fielen mir wieder die Eier in der Jackentasche ein und so fragte ich die Mutter, ob ich dem Kind eins schenken kann. Sie bejahte und ich gab ihm eins. (Pädagogisch wertvoll war das natürlich nicht, es war Bestechung, aber das wäre ein anderes Thema *looool*.) Es strahlte mich zum Dank an. Und was macht die Mutter? "Sag schön "Danke"!" Ein Kopfschütteln. Da zieht sie es am Arm. "Sag der Frau "Danke"! Mach schon!" Ich hätte mich verfluchen können... und verabschiedete mich schnell. Wahscheinlich hasst mich jetzt das Kind und schmiss auch noch das Ei wutentbrannt irgendwo auf den Boden *loool*
Hört das Kind zu Hause, dass sich die Mama und Papa gegenseitig und auch dem Kind "Danke" sagen, wird es das irgendwann automatisch auch machen, "ziehen" und "zerren" muss man es dazu nicht. Höchstens hinterher sagen: "Du, die Frau hätte sich bestimmt gefreut, du hättest ihr "Danke" gesagt." So was bleibt wenigstens nicht negativ in Erinnerung. Finde ich halt.
Bei den Erwachsenen ist es oft auch nur Gedankenlosigkeit, Eile, was weiss ich. Traurig ist es allemal.
So! Zeit, um zu frühstücken :morgen:

:danke: und einen schönen Tag
C.

Man könnte fast glauben, Du wärst ein Engel, so nett kannst Du schreiben. Doch viele User haben Dich auch schon anders erlebt.

Aber hier in diesem Forum habe ich doch schon desöftern gehört, dass Gut und Böse zusammengehören, eines kann ohne das andere nicht existieren. Also der Mensch ist Engel und Teufel zugleich. Warum sollte es bei Celine anders sein?

Danke für all die ungerechten Worte, die Du vielen Usern bereits gespendet hast. Es ist doch nur allzu menschlich und damit verzeihlich. Aber Du kannst auch lieb sein. Angenehmer wäre das Letztere. Gerade dafür besonders herzlichen Dank.

suche
 
AW: „Danksagung“

Man könnte fast glauben, Du wärst ein Engel, so nett kannst Du schreiben. Doch viele User haben Dich auch schon anders erlebt.

Aber hier in diesem Forum habe ich doch schon desöftern gehört, dass Gut und Böse zusammengehören, eines kann ohne das andere nicht existieren. Also der Mensch ist Engel und Teufel zugleich. Warum sollte es bei Celine anders sein?

Danke für all die ungerechten Worte, die Du vielen Usern bereits gespendet hast. Es ist doch nur allzu menschlich und damit verzeihlich. Aber Du kannst auch lieb sein. Angenehmer wäre das Letztere. Gerade dafür besonders herzlichen Dank.

suche

Und gerade deshalb benutze ich die :schaukel: so gerne. Zwei Seelen wohnen in meiner Brust, liebe Suche. Und ich möchte es auch gar nicht anders, ich wäre mir sonst selbst zum Einschlafen langweilig.

Aber etwas kannst du mir glauben: zu Kindern bin ich immer gut bzw. gebe immer mein Bestes... na ja, die kleinen Ungeheuer nützen es auch immer aus *looool*.
Und stellt dir vor, meine eigenen wissen schon, was ironisch ist und was nicht und können es sogar (die zwei grösseren) auch anwenden. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie stolz sie mich machen.

:engel2:
 
AW: „Danksagung“

In der Schweiz bedanken sich die Leute andauernd.
Das führt manchmal zu leicht absurden Szenen. So wie die folgende,
heute Morgen um ca 6.20 Uhr gehört in meiner Quartierbäckerei:
Es treten auf: Verkäuferin (V.) und Kundin (K.)

V. : Guten Morgen!
K. : Guten Morgen!
V. : Was darf es bitte sein?
K. : Ich hätte bitte gern ein Vollkornbrötchen, bitte!
V. : Dunkel oder hell, bitte?
K. : Ach Entschuldigung bitte, hell bitte!
V. : Danke! (packt das Vollkornbrötchen ein) Darf es sonst noch etwas sein, bitte?
K. : Nein danke, das ist alles, danke!
V. : (reicht der Kundin das Päckchen) Bitte, Madame.
K. : Danke!
v. : Das macht dann bitte einen Franken.
K. : (reicht eine 20 Franken-Note) Entschuldigung, ich habs leider nicht kleiner.
V. : Das macht doch nichts, danke! (zählt das Rückgeld ab) Das wären dann 19 Franken retour, danke!
K. : Danke!
V. : Bitte, einen schönen Tag noch, danke!
K. : Ihnen auch, danke!
V. : Auf Wiedersehn, danke!
K. : Adieu, danke!

Ja, ich weiss, solche auf Autopilot laufende Danke-Bitte-Entschuldigung-Floskeln waren natürlich nicht gemeint! Aber weil ich sie so skuril finde, konnte ich mich damit einfach nicht zurückhalten.

Ich bitte um Entschuldigung.
Danke!
 
AW: „Danksagung“

Ja, ich weiss, solche auf Autopilot laufende Danke-Bitte-Entschuldigung-Floskeln waren natürlich nicht gemeint! Aber weil ich sie so skuril finde, konnte ich mich damit einfach nicht zurückhalten.
Ich bitte um Entschuldigung.
Danke!
(Ela)


Weniger ist manchmal mehr.
Aber viel ist echt witzig!
:jump1: :jump2: :jump4:
 
Werbung:
AW: „Danksagung“

ich halte generell überhaupt nichts von "anerzogenen floskeln" - wie céline es auch treffend in der kleinen geschichte von dem kind beschrieb.

mir geht es in jeder hinsicht um authentizität. bei den erwachsenen und auch bei den kindern.

es geht mir höllisch auf die nerven, wenn höfliche und manierliche floskeln unaufhörlich angewandt werden - ohne dass die handelnden personen überhaupt wissen, was sie da tun.
falsche höflichkeit lenkt von ECHTHEIT und EHRLICHKEIT ab.

danken/bzw. echer DANK ist keine dahingesagte floskel. sie spiegelt eine HALTUNG wieder, die der dankende dem "geber" gegenüber einnimmt.
wenn kein echter dank empfunden wird, dann ist jedes dankeswort LÜGE, die darüber hinwegtäuschen soll, dass dies so ist.

das kleine kind in célines geschichte hat auf seine weise den dank an céline bereits ausgedrückt, indem sie sie angestrahlt hat. allein durch die tatsache, dass die geste der tröstung bei dem kind auf positive aufnahme stieß, war die haltung des dankes bereits vorhanden.
die handlung der mutter jedoch läßt darauf schließen, dass sie das wesen des dankes in keiner weise je durchblickt hat.
sie hat das ausmaß des geschehens überhaupt nicht erkannt. dennoch "lehrt" sie das kind dankbarkeit - eine ironie!

genauso geschieht es heute immer und überall. es gibt dauernd "lehrmeister", die uns etwas beibringen wollen, das sie in keiner weise selbst schon gelernt (=erkannt) haben. dafür kann ihnen auch solange nicht gedankt werden, solange der innere wert dieses geschehens noch nicht erkannt wurde. (vorher muss diese "unsinnige" forderung sogar ABGELEHNT werden !!!)

doch wenn irgenwann mal erkannt wird, was in diesem "lehrbeispiel" für eine erkenntnis schlummert, dann kann sogar in diesem fall die innere haltung des dankens platz greifen....doch das ist eine entwicklung - ein prozeß.
davon ist das 2-jährige kleinkind noch weit entfernt (zurecht reagiert es mit unverständnis und ärger - wurde doch seine würde von der mutter zutiefst untergraben!)

erzwingen lässt sich echter dank niemals.
das sollte endlich einmal eingesehen werden! - denn es wäre nichts anderes als HEUCHELEI.

lg kathi
 
Zurück
Oben