Gysi
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- Registriert
- 9. Oktober 2002
- Beiträge
- 8.420
Ein Atheist ist areligiös und glaubt nicht an Gott.
Aber:
Wer oder was ist Gott? Der Schöpfer des Universums? Der Autor der 10 Gebote? Redet Gott mit den Menschen? Liebt er sie, oder sind sie ihm eigentlich nicht total gleichgültig? Oder ist er „lediglich „die Liebe“, die „Gerechtigkeit“?
Und was ist Religion?
Kirchengehorsam? Bibelglaube? GlaubensÜBERZEUGUNG? Ist also der, der zwar irgendwie glaubt, den Glauben aber LOGISCH neben einen Zweifel setzt, ungläubig? Ist nur der ein wirklich Gläubiger, der OHNE ZWEIFEL, also irreal, glaubt? Ist Glaube höher als Wissen einzustufen?
Religion ist abgeleitet von dem Begriff „religio“ – d.h. „Rückbindung an...“.
Nach dieser Definition ist auch der Ur-Buddhist religiös, obwohl er nicht an einen Gott glaubt, sondern nur an eine bestimmte Lebensphilosophie.
Nach dieser Definition ist JEDER religiös, denn irgend eine Rückbindung hat jeder, und wenn sie lediglich die ehernen, unumstößlichen Naturgesetze sind... (Ist Gott nicht einfach „die Natur“?)
Deswegen sage ich ja, dass mein „Gott“ die WIRKLICHKEIT ist, und der Kampf um die WAHRHEIT ist meine „Religion“.
Religion ist schwer in eine Diskussion zu bringen, weil die Zentralbegriffe „Gott“ und „Religion“ nicht gut definiert sind. Warum? Weil auch der Religionsverhaftete im Grunde gar nicht weiß, worum es in seiner Religion, an die er aber mit TOTALÜBERZEUGUNG glaubt, eigentlich geht? Ist das der Grund, warum die meisten Religionsverhafteten eine SUBSTANZIELLE Diskussion scheuen?
Ein Atheist ist areligiös und glaubt nicht an Gott.
Was zeichnet einen Religiösen vor dem Atheisten aus?
Dass er HOFFNUNG, ZIELE für die Menschheit hat – an die ein lieber Gott – unter gewissen Bedingungen - sie hinführen wird.
Aber den Atheisten zeichnet vor dem Religiösen aus, dass er zur Verwirklichung der Menschheitsziele seinen EIGENEN WILLEN als Schaffensmotor erkennt, statt zu sagen, dass der Wille des Herrn geschehen soll. Wie soll man den „Willen Gottes“ erkennen, wenn man erkennt, dass „der Wille des HErrn unergründlich“ ist? Wer sich auf den Willen Gottes verlässt, amputiert sich seines Motors, den die Natur jedem Naturwesen eingesetzt hat, um den (möglichen) Zielen dieser Natur zu DIENEN!!! Religion (christliche und muslimische) hat die (vielleicht unbeabsichtigte) Funktion, den Menschen seines Willens zu berauben. Und DAS ist etwas, was in meinen Augen GOTTESLÄSTERUNG ist.
Der Wille der Menschen muss per Gesetz und Moral zur Gemeinschaftsfähigkeit harmonisiert werden. Das ist die Kulturausgabe der Menschen, die sich ihre Kultur als ZWEITE NATUR zu der „natürlichen Natur“ angebaut haben. Dazu gehört aber, dass sie die Herrscher ihrer Sinne und ihres Willen bleiben. Diesen Willen abzugeben an einen imaginären Gott war, meine ich, die schlimmste Fehlleistung der Menschen im Aufbau ihrer Kultur. Menschen machen nun mal Fehler: Schwamm drüber – Neuaufbau!
Quintessenz: Der Religiöse hat seinen Willen an einen Gott abgegeben. Der Gottlose aber behält Wille und Verantwortung für sein Leben und sein Gemeinschaftsleben bei sich.
Wird an dieser Verantwortung für sein Handeln, seine Verantwortlichkeit und MORAL nicht tiefer und vertrauenswürdiger sein, als bei dem, der sie in imaginäre Hände legt? Dem beigebracht wurde, an seiner Sündhaftigkeit, Erbsündhaftigkeit, Unwürdigkeit nie zu zweifeln aber zu ver-zweifeln? Statt zu sagen: Mein Wille ist mein stolzes Instrument, mit dem ICH die Erfolge meines Lebens bestreiten werde: Gott LIEBT mich, darum bin ich kein ERBSÜNDIGER, sondern ein GUTES Geschöpf!
So, das soll als Diskussionsvorlage erst mal reichen.
Ich freue mich auf eure Beiträge und bin gespannt auf sie!
Euer Gisbert
Aber:
Wer oder was ist Gott? Der Schöpfer des Universums? Der Autor der 10 Gebote? Redet Gott mit den Menschen? Liebt er sie, oder sind sie ihm eigentlich nicht total gleichgültig? Oder ist er „lediglich „die Liebe“, die „Gerechtigkeit“?
Und was ist Religion?
Kirchengehorsam? Bibelglaube? GlaubensÜBERZEUGUNG? Ist also der, der zwar irgendwie glaubt, den Glauben aber LOGISCH neben einen Zweifel setzt, ungläubig? Ist nur der ein wirklich Gläubiger, der OHNE ZWEIFEL, also irreal, glaubt? Ist Glaube höher als Wissen einzustufen?
Religion ist abgeleitet von dem Begriff „religio“ – d.h. „Rückbindung an...“.
Nach dieser Definition ist auch der Ur-Buddhist religiös, obwohl er nicht an einen Gott glaubt, sondern nur an eine bestimmte Lebensphilosophie.
Nach dieser Definition ist JEDER religiös, denn irgend eine Rückbindung hat jeder, und wenn sie lediglich die ehernen, unumstößlichen Naturgesetze sind... (Ist Gott nicht einfach „die Natur“?)
Deswegen sage ich ja, dass mein „Gott“ die WIRKLICHKEIT ist, und der Kampf um die WAHRHEIT ist meine „Religion“.
Religion ist schwer in eine Diskussion zu bringen, weil die Zentralbegriffe „Gott“ und „Religion“ nicht gut definiert sind. Warum? Weil auch der Religionsverhaftete im Grunde gar nicht weiß, worum es in seiner Religion, an die er aber mit TOTALÜBERZEUGUNG glaubt, eigentlich geht? Ist das der Grund, warum die meisten Religionsverhafteten eine SUBSTANZIELLE Diskussion scheuen?
Ein Atheist ist areligiös und glaubt nicht an Gott.
Was zeichnet einen Religiösen vor dem Atheisten aus?
Dass er HOFFNUNG, ZIELE für die Menschheit hat – an die ein lieber Gott – unter gewissen Bedingungen - sie hinführen wird.
Aber den Atheisten zeichnet vor dem Religiösen aus, dass er zur Verwirklichung der Menschheitsziele seinen EIGENEN WILLEN als Schaffensmotor erkennt, statt zu sagen, dass der Wille des Herrn geschehen soll. Wie soll man den „Willen Gottes“ erkennen, wenn man erkennt, dass „der Wille des HErrn unergründlich“ ist? Wer sich auf den Willen Gottes verlässt, amputiert sich seines Motors, den die Natur jedem Naturwesen eingesetzt hat, um den (möglichen) Zielen dieser Natur zu DIENEN!!! Religion (christliche und muslimische) hat die (vielleicht unbeabsichtigte) Funktion, den Menschen seines Willens zu berauben. Und DAS ist etwas, was in meinen Augen GOTTESLÄSTERUNG ist.
Der Wille der Menschen muss per Gesetz und Moral zur Gemeinschaftsfähigkeit harmonisiert werden. Das ist die Kulturausgabe der Menschen, die sich ihre Kultur als ZWEITE NATUR zu der „natürlichen Natur“ angebaut haben. Dazu gehört aber, dass sie die Herrscher ihrer Sinne und ihres Willen bleiben. Diesen Willen abzugeben an einen imaginären Gott war, meine ich, die schlimmste Fehlleistung der Menschen im Aufbau ihrer Kultur. Menschen machen nun mal Fehler: Schwamm drüber – Neuaufbau!
Quintessenz: Der Religiöse hat seinen Willen an einen Gott abgegeben. Der Gottlose aber behält Wille und Verantwortung für sein Leben und sein Gemeinschaftsleben bei sich.
Wird an dieser Verantwortung für sein Handeln, seine Verantwortlichkeit und MORAL nicht tiefer und vertrauenswürdiger sein, als bei dem, der sie in imaginäre Hände legt? Dem beigebracht wurde, an seiner Sündhaftigkeit, Erbsündhaftigkeit, Unwürdigkeit nie zu zweifeln aber zu ver-zweifeln? Statt zu sagen: Mein Wille ist mein stolzes Instrument, mit dem ICH die Erfolge meines Lebens bestreiten werde: Gott LIEBT mich, darum bin ich kein ERBSÜNDIGER, sondern ein GUTES Geschöpf!
So, das soll als Diskussionsvorlage erst mal reichen.
Ich freue mich auf eure Beiträge und bin gespannt auf sie!
Euer Gisbert