Ahja – und nun die ganzen Klischees – alle, alle. Erinnert mich an die Zeit wo meine Kinder behaupteten, alle Anderen durften das und das und haben mit dem Fuß aufgestampft. Solche Verallgemeinerungen bringen mich auf die Palme – bzw. in diesem Fall auf dem Baum.
Ich habe ähnliche Erfahrungen wie Lilith gemacht. Auch bei uns gingen immer viele Jugendliche ein und aus, und ich fand das damals sehr schön. Auch zu Weihnachten feierten Manche von ihnen mit uns zusammen, mal den ganzen Abend, mal kamen sie vorbei wenn das „Pflichtprogramm“ zu Hause absolviert war. Mal gingen sie dann, später am Abend, alle zusammen zu einem Jugendtreffpunkt in der Stadt – organisiert eigentlich für diejenigen, die keinen Bock auf Weihnachten hatten, oder eben allein waren und nicht wussten sonst wohin an dem Abend. Es entwickelte sich im Laufe der Zeit aber so, dass ein Großteil von Jugendlichen, die auch freiwillig und gerne erst zu Hause gefeiert hatten, sich am späten Abend auch dort eintrafen. Die jungen Leute wollten auch unter sich, auch gerade am 24.12. zusammen sein. Für mich war das auch völlig ok, ich genoss dann die Ruhe zu Hause oder ging zu Nachbarn, wo einige Freunde von mir am späten Abend ebenfalls zusammen kamen – nach dem jeweiligen feiern mit der Familie.
Weihnachten muss weder krampfhaft idyllisch noch als Familienprüfung gefeiert/abgehalten werden, noch muss es zu einem Bruch zwischen den Generationen kommen. Es kommt einfach darauf an, was man daraus macht. Als ich Kind war, feierten wir in Großfamilie mit Großeltern, Eltern, Tante und Onkel und mit insgesamt 7 Kindern. Das war dann in der Tat ein Fest der Kinder. Später habe ich, weil es sich so ergeben hat im Leben, immer wieder neu/ anders Weihnachten gestaltet und gefeiert, je nachdem wie es sich ergab. Mittlerweile könnte ich den Abend auch gut allein zu Hause verbringen und würde den Abend dennoch so gestalten, dass es nicht ein Abend wie jeder andere wäre.
Aber ich denke, es ist schon einen Unterschied, ob man als Erwachsene die Möglichkeit hat, selbst zu entscheiden wie zu feiern. Oder ob überhaupt. Wer noch „abhängig“ ist, hat die Chance nicht unbedingt. Vor allem nicht, wenn keine Bereitschaft vorhanden ist, wenigstens darüber zu reden, ob es eventuell auch mal anders gestaltet werden könnte als „schon immer“.
Ich weiß gar nicht, ob ich „einen Frieden“ mit Weihnachten gefunden habe, irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich nie viel kämpfen musste, gerade in dem Bereich. Früher habe ich mal „geglaubt“, aber das ist sehr lange her. Ich erlaube mir dennoch, „Weihnachten“ zu feiern, auch ohne mir Stress zu machen. Den Kommerz kann ich ignorieren, die Kinder werden aber beschenkt. Wenn ich auch in diesem Jahr noch nicht so genau weiß wie/ wo, werde ich sicher wieder „Weihnachten“ feiern und vermutlich werde ich auch wieder einen kleinen Baum aufstellen, und auch sonst viele Kerzen. Das gibt eine besondere, gemütliche Stimmung ins Haus, die ich einfach „brauche“ in der Zeit. Und wenn ich dann die Kerzen und die Kugeln am Baum betrachte... – das hat für mich etwas Meditatives. Auch wenn Robin mich deshalb wieder für verrückt halten wird...
Aus Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Weihnachten
„Historisch wurzelt das Weihnachtsfest in der keltischen und germanischen Feier der Wintersonnenwende. Die Umdeutung und Integration dieses Festes in den neuen Glauben (und damit Germanisierung des Christentums) war ein strategisches Element der ersten mitteleuropäischen Missionare zu.......
Wer will, kann/ darf also auch ohne „Christus-Quark“ feiern.