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Werte-Diskussion in einer morbiden Gesellschaft?

Neugier

Well-Known Member
Registriert
29. März 2004
Beiträge
3.687

Unsere Gesellschaft ist krank, todkrank.


Sie hat sich nicht nur eine harmlose Erkältung zugezogen, sondern steuert auf ein multiples Organversagen zu.
Sie produziert Scherbenhaufen am laufenden Band, nach dem Taylor'schen Prinzip der Arbeitsteilung
mit synchronisiertem Arbeitstakt; also mit großer Effizienz, und mit großer Breitenwirkung.

Dabei wird auch gründlich gearbeitet und kein Politikfeld ausgelassen.

Ob das nun die Finanz- und Wirtschaftspolitik ist, oder die Frauen- und Familienpolitik,
oder die Erziehungs- und Bildungspolitik, oder die Asyl- und Zuwanderungspolitik, oder die Sicherheitspolitik,
oder die Medienpolitik, etc., überall sammeln sich die produzierten Scherben zu erdrückenden Haufen an.

Über den Amoklauf eines frustrierten Jugendlichen und über die Schutzgelderpressung der Gesellschaft
durch die Finanzjongleure (in Zusammenwirken mit den Politikern) bricht zwar kurzzeitig großes Entsetzen aus,
die dahinterliegende Erosion des Wertekanons wird aber nicht ernsthaft auf breiter Basis thematisiert.

Das Muster ist in allen Problembereichen der Gesellschaft annähernd gleich:
Die tradierten Werte wurden über Bord geworfen, sie wurden entweder gleich ersatzlos entsorgt
oder durch "moderne" Auffassungen ersetzt, die allerdings viel zu oft den kleinen Schönheitsfehler haben,
dass sie auf lange Sicht halt nichts taugen.

Für den wachen Beobachter ist unübersehbar, dass in vielen Bereichen das Augenmaß und die Einsicht
in die Notwendigkeit eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen einander widerstrebenden Kräften fehlt.

Und natürlich bestehen zwischen den Bereichen wechselseitige Abhängigkeiten und Wechselwirkungen,
wodurch sich insgesamt ein recht komplexes und schwer beherrschbares Gebilde ergibt.


Da drängt sich jetzt die Frage auf: Sind diese Erkenntnisse nun eigentlich neu ?

Der erschreckende Befund lautet: Nichts von alledem ist neu.
Nichts von alledem habe ich eben erst (durch Aktivdenken, hihihi!) herausgefunden,
alles wurde schon X-fach gesagt oder geschrieben.

Aber es wird dennoch jedesmal schnell wieder unter den Teppich gekehrt und verdrängt.

Warum wird das verdrängt?

Sollten diese problematischen Entwicklungen denn nicht öfter in aller Klarheit beim Namen genannt werden ?
 
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Ver-rückte Werte in der Finanz- und Realwirtschaft.


Die derzeit stattfindende unfassbare Abzocke durch die Finanzmafia (oh Pardon, die politisch korrekte Bezeichnung
lautet natürlich "Führungskräfte von systemrelevanten Finanzinstituten") bei der hunderte Milliarden an Geldern
der Steuerzahler aufgewendet werden um jene Probleme einzudämmen, die durch offenkundig skrupellose bis kriminelle
Machenschaften herbeigeführt wurden, zeigt nur in fokussierter Form auf,
dass in unserer Gesellschaft schon lange mit der gesellschaftlichen Anerkennung etwas faul ist.

Die gesellschaftliche Anerkennungs-Skala steht auf dem Kopf.

Ein hohes Ansehen genießen in unserer Gesellschaft eben gerade nicht jene Personen, die sehr viel
für die Allgemeinheit
leisten, sondern jene, die sich sehr viel auf Kosten der Allgemeinheit leisten.

Diese saudumme Wertschätzungsumkehrung begünstigt die Etablierung einer exzessiven Skrupellosigkeit in den
Vorstandsetagen etlicher Unternehmen, sodass eine Unterscheidung zwischen Unternehmensführung und organisierter
Kriminalität mit freiem Auge nicht mehr gelingt.
Für diese Unterscheidung ist immer öfter ein Elektronenmikroskop erforderlich.

Obendrein bringt diese Pervertierung auch mit sich, dass Akteure im Bereich der Unterhaltungsindustrie
(dazu zählt immer mehr auch der Sport) absurd hohe Gagen beziehen.

Für die Gesellschaft ist die Arbeit einer Krankenpflegerin, einer Bäuerin, eines Mannes von der Müllabfuhr, etc.,
um vieles nützlicher und wertvoller als das Wirken eines skrupellosen zwielichtigen Bankmanagers oder eines
Moderators einer Fernsehshow.

Obwohl mir bisher niemand überzeugend erklären konnte, welch großen Nutzen unsere Gesellschaft aus den
spastischen Zuckungen und Verrenkungen eines Michael Jackson zieht, oder aus dem "blöde im Kreis herumfahren"
(Copyright Nicki Lauda) eines Michael Schumacher, wird diesen Personen überaus große Anerkennung gezollt.

Und die Gage eines Josef Ackermann erscheint in Anbetracht seiner überragenden und weitreichenden Fehlleistungen
bei der Führung der Deutschen Bank ebenfalls deutlich mehr als nur ein wenig erklärungsbedürftig.

Alle diese Fehlentwicklungen wären aber nicht möglich, wenn sich die gesellschaftliche Anerkennung einer Person
an deren Bemühungen und Leistungen im Dienste der Allgemeinheit orientieren würde.


Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden.
 

Ver-rückte Werte in der Frauen- und Familienpolitik.


Die Emanzipation der Frauen, die Befreiung aus der Abhängigkeit, Bevormundung, Unterordnung oder gar
Unterdrückung ist ein legitimes Ziel. Die Gleichwertigkeit von Mann und Frau sollte selbstverständlich sein;
Gleichberechtigung und Gleichbehandlung dürfen nicht nur auf dem Papier stehen.

Wenn wichtige Interessen einer Gesellschaft im Konflikt mit dem Wunsch nach Selbstverwirklichung der Frauen stehen,
muss ein angemessener Interessensausgleich gefunden werden.

Ein solcher Konflikt besteht beispielsweise bei der Frage, ob sich eine Frau der Familienarbeit widmet
oder einer Berufstätigkeit nachgeht.
Wenn es für die Gesellschaft wichtig ist, dass sich Frauen in erheblichem Umfang der Familienarbeit widmen,
dann muss diese Arbeit auch eine angemessene gesellschaftliche Anerkennung erfahren.
Diese Anerkennung darf sich nicht auf ideelle und immaterielle Formen (schöne Sonntagsreden zum Muttertag)
beschränken, sondern sollte beispielsweise auch angemessene Leistungen für die Altersvorsorge einschließen
(Einzahlungen in die Rentenversicherung).

Derzeit wird eine Familienarbeit der Frauen gleich aus mehreren Gründen eher abgewertet.

Zum einen wird aus emanzipatorisch-ideologischem Grund die Familienarbeit der Frau abgewertet
und in das Negativ-Klischee vom "Heimchen am Herd" gepresst, und zwar völlig unabhängig davon,
wie rosig oder dornig sich die beruflichen Aussichten der Frauen konkret darstellen.
Ob dadurch die Frauen tatsächlich aus ihrer Bevormundung befreit werden, oder letztlich nur der alte Vormund
eingetauscht wird gegen einen neuen Vormund, das steht auf einem anderen Blatt (früher haben Pascha & Co den Frauen
gesagt was für sie gut ist, damit ist jetzt Schluss; jetzt sagen Emma & Co den Frauen, was für sie gut ist).

Zum anderen wird der volkswirtschaftliche Aspekt der Berufstätigkeit von Frauen sehr stark betont.
Es scheint außer Streit zu stehen, dass ein hoher Anteil an berufstätigen Frauen einen entsprechend hohen
materiellen Wohlstand mit sich bringt.

Bei dieser starken Bevorzugung der Frauen-Berufstätigkeit bleibt unberücksichtigt, dass etlichen Frauen
eine Selbstverwirklichung in der Familienarbeit tatsächlich besser gelingt als in einer Berufstätigkeit.

Von besonders "fortschrittlichen" politischen Gruppierungen wird die ohnehin schon schwierige Situation
durch eine weitere ideologische Komponente noch mehr problematisiert.
Der tradierte Lebensentwurf mit Gründung einer Familie und Bindung an einen Partner bis ans Lebensende wird generell
in Frage gestellt, der "moderne Mensch" hat der Promiskuität zu huldigen, allenfalls kann er sich für einen kurzen
Lebensabschnitt mit nur einem Partner begnügen.

Diese jahrzehntelange Indoktrinierung hat dazu geführt, dass nunmehr nahezu jede zweite Ehe schon nach wenigen
Jahren wieder geschieden wird, und sehr viele Alleinerzieher - überwiegend Frauen - zurückbleiben.

Dadurch erwachsen der Gesellschaft beachtliche Folgekosten (Anzahl Kindergartenplätze, Nachmittagsbetreuung in
Schulen, etc.). Neben der Kostenbelastung sind aber auch deutliche negative Auswirkungen auf die psychische
Gesundheit der Kinder und Jugendlichen zu beobachten, von erhöhter Agressivität bis hin zu einer stark zunehmenden
Suchtgefährdung.

Die auf diese Weise zu Tausenden herbeimodernisierten Beulen in der Psyche der heranwachsenden Menschen
müssen dann wieder durch Heerscharen von Seelenklempnern ausgebügelt werden, wobei allerdings unklar bleibt,
ob die Seelenklempner diese Beulen auch wirklich ausbügeln oder sie nur camouflieren.

In den Diskussionen über den Amoklauf eines Jugendlichen wurde das Fehlen von Nestwärme und Geborgenheit in
der Familie, das Fehlen eines vertrauenswürdigen Ansprechpartners, als eine Ursache für diesen theatralischen
und spektakulär inszenierten Selbstmord identifiziert. Eule58 hat daraufhin eine Art Gegenentwurf zum verkorksten
"Leitbild für die moderne Frau" skizziert, und dafür Zustimmung von anderen Forumsmitgliedern erhalten.

Auf den Brettern dieser virtuellen Bühne scheint die Welt also in Ordnung zu sein, draußen in der realen Welt
sieht es diesbezüglich allerdings deutlich anders aus.

Wenn beispielsweise die Fernsehmoderatorin Eva Hermann praktisch die gleichen Vorstellungen propagiert, wie sie
Eule58 hier skizziert hat, dann wird flugs die Nazikeule geschwungen und sie mit dem sinnfreien Kampfbegriff
"Mutterkreuz" mundtot zu machen versucht. Sicherheitshalber wird sie auch gleich aus dem Sender rausgeschmissen,
damit sie solche garstigen Sachen nicht mehr länger verbreiten kann (ob Eva Hermann rausgeschmissen wurde
oder auf eigenen Wunsch den Sender verlassen hat, darüber zirkulieren widersprüchliche Darstellungen).


Ist das nicht verrückt ?

Sollte die Deutungshoheit in dieser offenkundig sehr wichtigen Frage wirklich solchen Deppen überlassen werden,
denen als Antwort auf die Empfehlung einer Rückbesinnung auf langfristig erprobte Leitbilder nichts besseres
einfällt, als mit der Nazikeule herumzufuchteln ?


Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden.
 

Ver-rückte Werte in der Erziehungs- und Bildungspolitik.


Klagen über die unbefriedigenden Ergebnisse des Schulsystemes sind ein Dauerbrenner der österreichischen Politik.

Der österreichische Steuerzahler wendet zwar im OECD-Vergleich überdurchschnittlich viel Geld für das Schulsystem
auf, erhält dafür aber nur unterdurchschnittliche Ergebnisse.

Es sind aber nicht nur die Ergebnisse unbefriedigend,
auch die Lehrer, die Eltern, und die Schüler sind mit der Situation unzufrieden.
Lehrer klagen über unzumutbare Arbeitsplätze sowie über die Lernfaulheit, Disziplinlosigkeit, und Agressivität
der Schüler (manche Lehrer haben regelrecht Angst vor ihren Schülern),
Eltern klagen über enorme Kosten für Nachhilfestunden,
und die Schüler finden den Unterricht überhaupt nur langweilig und nervig.

Ein deutlicher Mangel an Leistungsmotivation und Verantwortungsbewusstsein scheint in allen drei Gruppen
zu herrschen.

Und wie kämpft die Schulpolitik gegen diese Defizite an ?

Das herausragende Merkmal unserer Schulpolitik ist eine allumfassende Konzeptlosigkeit.

In den vergangenen Jahrzehnten wurden zwar unüberschaubar viele Schulversuche durchgeführt,
mit denen allerlei neue Formen der Unterrichtsgestaltung erprobt wurden,
aber von einem Fortschritt kann keine Rede sein, die PISA-Ergebnisse werden tendenziell sogar schlechter.

Als Ablenkungsmanöver von dieser allumfassenden Konzeptlosigkeit inszeniert die Frau Unterrichtsminister
aktuell gerade einen Showdown mit der Lehrergewerkschaft über das Ausmaß der Lehrverpflichtung.
Zu dieser Frage wird sehr viel Öffentlichkeitsarbeit geleistet, mit umfangreichen Interviews und
Berichterstattungen in den Printmedien, Radio und Fernsehen.
Dabei ist zu erfahren, dass die Lehrverpflichtung der Lehrer irgendwie von 20 Unterrichtsstunden pro Woche
auf 22 Stunden erhöht werden soll, wie das konkret geschehen soll, das ist allerdings noch eine geheime
Kommandosache.

Und was überhaupt völlig fehlt, ist eine Debatte über die Zielsetzungen des Schulsystemes.

Was soll denn eigentlich am Ende des Tages herauskommen ?

Soll die Schule Bildung vermitteln, oder soll sie auch die allgemeine Erziehung der Kinder übernehmen,
die bislang ja als Aufgabe der Eltern galt ?

Dass über die Aufteilung der Aufgaben und Verantwortung zwischen Eltern, Lehrern, und Schülern erst dann sinnvoll
verhandelt werden kann, wenn Klarheit und Einvernehmen darüber herrscht, was den Kindern in der Schule vermittelt
werden soll, dieser Zusammenhang wurde anscheinend recht erfolgreich sowohl vor der Unterrichtministerin als auch
vor der Lehrergewerkschaft geheimgehalten.

Auch aus einem anderen Grund müssten die Zielsetzungen zuvorderst geklärt werden. Die Bildungsziele und die Aufteilung
der Verantwortung zwischen Elternhaus und Schule sind enorm politische Fragen, weil die Schule nicht zuletzt ja auch
ein Ort der gesellschaftspolitischen Indoktrinierung ist (auch wenn das zumeist vehement bestritten wird).

Der Kleinkrieg über Unterrichtsverpflichtung, Ganztagsschule, etc., läuft anscheinend nach der Devise:

Wir wissen zwar nicht, wo wir hinwollen,

aber wir brauchen noch viel mehr Geld, damit wir schneller dort sind.



Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden.
 

Ende des Monologes.


Eigentlich wären ja noch weitere Beiträge mit Überschriften der Sorte "Ver-rückte Werte in der ... -Politik"
fällig, aber ich muss gestehen, dass ich in Wahrheit gar keinen gesteigerten Wert darauf lege,
eine Werte-Diskussion in Monologform zu führen.

Dieser Thread soll vielmehr als Sammelbecken für die weitverstreuten Kommentare zum Thema gesellschaftliche
Werte dienen. Meine Beiträge sollen dazu lediglich die Initialzündung darstellen.


Das durchgängige Merkmal aller Problembereiche unserer Gesellschaft scheint zu sein, dass den jeweiligen
Akteuren das Augenmaß abhanden gekommen ist. Es fehlt häufig das Bewusstsein für die Notwendigkeit eines
ausgewogenen Verhältnisses zwischen einander widerstrebenden Kräften.

Ganz deutlich tritt diese Notwendigkeit beim Widerstreit zwischen Veränderung und Bewahrung des Bestehenden
zutage.

Einerseits ist offenkundig, dass eine wünschenswerte positive Weiterentwicklung der Gesellschaft
nur durch Veränderung der bestehenden Verhältnisse möglich ist,
andererseits ist aber auch a priori evident, dass nicht jede Veränderung positiv ist.

Die Maxime kann deshalb nur lauten: Prüfet das Neue, und bewahret davon das Gute!

So einfach ist das. Jetzt fehlt doch eigentlich nur mehr das Einvernehmen darüber, was gut ist. :-)


Gott möge abhüten, dass unsere Gesellschaft in verkrusteten Strukturen erstarrt.

Jahwe möge abhüten, dass Veränderungen an bewährten Leitbildern um ihrer selbst willen vorgenommen werden,
nur um einem dümmlichen Neuigkeitsfetischismus zu frönen.

Allah möge abhüten, dass sich in wesentlichen Bereichen extrem kurzfristige Betrachtungsweisen festsetzen.

Und alle drei zusammen mögen abhüten, dass skrupellose ideologische Eiferer vom Schlage eines Robespierre, Stalin,
Hitler, Pol-Pot, etc., jemals wieder ausreichend Anklang beim Volk finden, um ihre verrückten Heils-Vorstellungen
in die Tat umsetzen zu können.


Alles weitere mögen nun andere Disku-TantInnen auch einmal in aller Klarheit sagen.
 
AW: Werte-Diskussion in einer morbiden Gesellschaft?

Hallo !

Obwohl mich Neugier schon sehr kritisch bis mMn fast verletzend gesehen hat, muss ich ihr zu diesem Beitrag in seiner analytischen Klarheit gratulieren. Es ist einer der wenigen langen Beiträge, den ich zur Gänze gelesen habe.

Diese Zeilen haben auch mein Herz berührt und mir - was selten genug vorkommt - ein etwas schlechtes Gewissen gemacht, zu wenig für eine für alle Menschen lebenswerte Gesellschaft beizutragen.

Lasst uns beginnen, ein begriffliches Einvernehmen für das Wort "gut" zu finden. Gut kann nur das sein, das für die Mehrheit aller Menschen gut ist. Mein Vorschlag:

Gut ist alles, das die
Mehrheit der Menschen glücklich macht,
sie von ihren Existenzängsten und Aggressionen befreit und das​
nachhaltig und auf längere Sicht.

Sicher gibt es noch mehr brauchbare Vorschläge.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Werte-Diskussion in einer morbiden Gesellschaft?

Gut ist alles, das die
Mehrheit der Menschen glücklich macht,
sie von ihren Existenzängsten und Aggressionen befreit und das​
nachhaltig und auf längere Sicht.


Zeili

Unser westlicher Lebensstil/Lebensstandard fällt damit schon mal flach, denn der macht die Mehrheit der Menschen sicher nicht glücklich, sondern bringt ihnen Unglück.

Und was jetzt?

Adaptieren auf "GUT ist, was MICH und die MEINEN glücklich macht"?

Oder "GUT ist, was den westlichen Edel(Über)menschen glücklich macht"?
 
AW: Werte-Diskussion in einer morbiden Gesellschaft?

Wichtig wäre aber für mich dann der Zusatz: "....ohne anderen Schaden zuzufügen oder sie unglücklich zu machen....."
 

Gratwanderung gefordert.

joan05 schrieb:
Unser westlicher Lebensstil/Lebensstandard fällt damit schon mal flach,
denn der macht die Mehrheit der Menschen sicher nicht glücklich, sondern bringt ihnen Unglück.

Vielleicht erklärt sich ja genau daraus,
warum solche Fragen und Probleme immer so schnell unter den Teppich gekehrt werden.

Allerdings ist der Anspruch, gleich die ganze Welt zu befrieden, ja auch nicht gerade bescheiden.

Andererseits wiederum, greift eine Beschränkung der Perspektive auf das engste Umfeld möglicherweise zu kurz
(ganz abgesehen davon, dass sie egoistisch wirkt).

Dieses Dilemma illustriert einmal mehr, dass ein Kompromiss in Gestalt einer ausgewogenen Berücksichtigung von
einander widerstrebenden Überlegungen gesucht werden muss, und dass diese Suche beileibe kein Kinderspiel ist.

Am Dilemma des zu wählenden Horizontes ändert sich auch nichts bei Berücksichtigung des von Lidania
vorgeschlagenen Zusatzes: "....ohne anderen Schaden zuzufügen oder sie unglücklich zu machen....."


Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden.
 
Werbung:
AW: Werte-Diskussion in einer morbiden Gesellschaft?

@Neugier (ganz oben):

Für den wachen Beobachter ist unübersehbar,
dass in vielen Bereichen das Augenmaß und die
Einsicht in die Notwendigkeit
eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen
einander widerstrebenden Kräften fehlt.


Dieser (lange) Satz ist mir besonders ins Auge gefallen.

Aus meiner Sicht sehr denkwürdig!

Und: Diese Einsicht fehlt vielen. Sie haben
wohl auch oft keine Möglichkeit, das zu sehen
und die Konsequenzen zu ziehen.

Gruß
Reinhard70
 
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