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Warum eine unabhängige Zentralbank?

Defqon

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5. August 2023
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376
Es muss nicht bedeuten, dass eine verstaatlichung der Gelddruckerei unweigerlich zu einem wiederholten Machtmissbrauch führen muss. Das macht er ja auch nicht automatisch mit dem Militär und der Justiz. In Zeiten wo Kryptowährungen konkurrieren, wäre es wohl kaum noch in Interesse vom Staat übermäßig viel Geld zu drucken, sondern eben so viel wie nötig um die Preise stabil zu halten, bzw. 2% jährlich steigen zu lassen. Aus den zusätzlichen "Einnahmen" vom Gelddrucken, könne er im Gegenzug die Steuern drastisch senken, das führt zB zu geringerer Schwarzarbeit und dass weniger Firmen und Menschen aus dem Land ausziehen. Und wenn die Banken nicht mehr vom Leitzins diktiert werden, gibt es ein Wettbewerb zu gunsten der freien Marktwirtschaft. Ohnehin ist es sehr ungenau durch Leitzinsen abzuschätzen wieviel und wohin das Geld im Umlauf kommen wird. Der Staat könnte die erforderliche Geldmenge dort in den Umlauf bringen wo es nötig ist die Preise zu stabilisieren. Letztendlich wird durch die Steuerpolitik ohnehin viel Einfluss genommen. Und was in der Türkei passiert, kann auch in jedem anderen Land passieren. Da ist die "Unabhängigkeit" bloß eine Marketingstrategie. Warum also druckt der Staat nicht gleich ihr eigenes Geld? Hab ich bei meinem Gedanken etwas übersehen?
 
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Der Staat könnte die erforderliche Geldmenge dort in den Umlauf bringen wo es nötig ist die Preise zu stabilisieren.
Geld im Umlauf ist eben im Umlauf. Das heißt, wenn es "dort in den Umlauf" gebracht wird, bleibt es nicht dort.
Aber was ist eigentlich dein zentraler Punkt? Dass so etwas wie Kryptowährungen besser wären als "konventionelles" Geld?
 
Geld im Umlauf ist eben im Umlauf. Das heißt, wenn es "dort in den Umlauf" gebracht wird, bleibt es nicht dort.
Wenn das Geld der "Tante Emma Laden" zugute kommt, dann sinken die Preise auch dort und verlassen auch nicht so schnell das Land. Anders ist es zB wenn das Geld zu ausländische Spekulanten verliehen wird und erst dann ins Land zurück bringen wenn die Kaufkraft steigt oder höher verzinst wird.

Aber was ist eigentlich dein zentraler Punkt? Dass so etwas wie Kryptowährungen besser wären als "konventionelles" Geld?
Nein, ich denke dass eine verstaatlichung der Zentralbank bessee wäre
Ja, etwas ganz Entscheidendes: Es gibt kein "eigenes" Geld.
Ich wage zu behaupten: deine Geldscheine gehören dir auch nicht wirklich, sie wurden von jemand bei der Bank geliehen, und das will die Bank wieder mit Zinsen zurück haben.

Es sind sozusagen Schuldscheine, die durchs Leihen von der privaten Bank in den Umlauf gebracht wird. Der Staat und somit auch die Öffentlichkeit haben keine Gewinnbeteiligung daran.
 
Wenn das Geld der "Tante Emma Laden" zugute kommt, dann sinken die Preise auch dort und verlassen auch nicht so schnell das Land.
In welcher Form käme "das Geld" dem Tante Emma Laden zugute?
Und inwiefern würde es auf Preise dort einwirken?
Der Punkt mit dem Geld ist, dass man Geld an sich durch Drucken und Prägen schon erschaffen kann, aber dadurch nicht auch Werte.
Das heißt, wenns frisch gedrucktes Geld für den Tante Emma Laden gibt, dann geht das auf Kosten des Restes der Ökonomie. Es wird letztendlich Geld im Sinne von Wert nur umverteilt.
Anders ist es zB wenn das Geld zu ausländische Spekulanten verliehen wird und erst dann ins Land zurück bringen wenn die Kaufkraft steigt oder höher verzinst wird.
Kommt darauf an, was die ausländischen Spekulaten damit machen.
Nein, ich denke dass eine verstaatlichung der Zentralbank bessee wäre
Was genau heißt das?
Welche Zentralbank genau? Die europäische?
 
Ja, etwas ganz Entscheidendes: Es gibt kein "eigenes" Geld.
Ich wage zu behaupten: deine Geldscheine gehören dir auch nicht wirklich,......
Das sage ich doch. Scheine, die nicht mir gehören, die sollte man verwalten wie ein ehrbarer Treuhänder.
...sie wurden von jemand bei der Bank geliehen, und das will die Bank wieder mit Zinsen zurück haben.
Dieser "jemand" genießt das Vertrauen der Bank und die Einforderung von Vertrauen bedarf der jeweiligen Angemessenheit in gesetzlicher Inhaltskontrolle (AGB-Kontrolle) unter Geschäfts-und Handelspartnern.
Geld ist meines Erachtens eine Sache der Definition. Also definiere ich Geld in einem verständigen Wortkettenantrieb von *G-E-L-D* etwas geheimnisvoll umgarnt als eine Geniale-Energie-Lebhafter-Drittversicherung
Juristen wissen über diese "Drittversicherung" eigentlich sehr gut Bescheid, aber dies hilft nicht automatisch in angemessener Weise auch zu verstehen, was mit "geldlogisch denken" eigentlich gemeint sein könnte.
Dazu muss der Unterschied zwischen Geld und Währung immer wieder vor Augen geführt werden.
Das langfristige Ziel muss es sein, ein technisches Geldausgleichsröhrensystem zu einer weltweiten Anerkennung zu verhelfen, welches auch nahe zugleich eine sozialkybernetisch ausgleichende Parallel-Ökonomie in öffentlich-rechtlichen national sehr unterschiedlich gehandhabten Angemessenheiten jeweils auch länderspezifisch steuersystemgerecht über Zölle oder sogar über eine denkräumlich in Grenzgebieten als möglich höchst attraktiv - artikelbegrenzt und partikelbegrenzt - eingeführte oder noch einzuführende Zollfreiunion.

Es gibt viel zu tun. Packen wir es an, aber bitte sanft und verständig, ohne das jeweilige Finanzsystem gleich brutal zu vergewaltigen....
 
Zuletzt bearbeitet:
Das heißt, wenns frisch gedrucktes Geld für den Tante Emma Laden gibt, dann geht das auf Kosten des Restes der Ökonomie
Wenn kein frisches Geld im Umlauf gebracht wird, und das Bruttoinlandsprodukt zur Geldmenge steigt, dann werden die Preise teurer und es führt zur Deflation, was auf Kosten der Ökonomie geht. Um das zu vermeiden, muss frisches Geld gedruckt werden, und dieses Geld könnte ein Teil deiner Steuerschuld begleichen. Doch stattdessen zahlen wir die volle Summe an Steuern, wovon ein großteil für Zinszahlungen drauf gehen, weil sich der Staat sehr verschuldet hat. Irrwitzigerweise muss sich der Staat verschulden, damit er genügend Geld im Umlauf bringt um die Preise zu stabilisieren. Sieht ökonomisch gesehen nicht so gesund aus. Das macht uns alle zum Sklaven des Geldes

Kommt darauf an, was die ausländischen Spekulaten damit machen.
Egal was damit gemacht wird, wenn sie das Geld über Jahre hinweg horten, dann geht die Rechnung der Zentralbanken nicht auf und es kommt zu starken Zinsschwankungen.
Was genau heißt das?
Welche Zentralbank genau? Die europäische?
So ziemlich alles funktioniert so, oder nur angeblich.

Das sage ich doch. Scheine, die nicht mir gehören, die sollte man verwalten wie ein ehrbarer Treuhänder
Das wird ja bereits mit jeder politischer Gewalt getan. Sie wird eben nur innenpolitisch verwaltet. Sie brauchen ja auch keine Söldner von einer Privatarmee sondern haben ihre eigene Soldaten, funktioniert gut und ist günstiger.
 
Wenn kein frisches Geld im Umlauf gebracht wird, und das Bruttoinlandsprodukt zur Geldmenge steigt, dann werden die Preise teurer und es führt zur Deflation, was auf Kosten der Ökonomie geht.
Erm...das versteh ich jetzt nicht. Wenn die Preise steigen, dann ist das doch Inflation und nicht Deflation - und das Problem bei der Deflation ist doch primär, dass der Konsum zurückgeht, die Produzenten also weniger Umsatz machen und dadurch eine Abwärtsspirale ausgelöst wird.
Um das zu vermeiden, muss frisches Geld gedruckt werden, und dieses Geld könnte ein Teil deiner Steuerschuld begleichen.
In obigem Szenario würde das Geld knapp, somit das Geld "teurer", was die Preise sinken ließe, also eben Deflation.
Der Ausdruck "die Preise werden teurer" hingegen erscheint mir merkwürdig bzw falsch.
Doch stattdessen zahlen wir die volle Summe an Steuern, wovon ein großteil für Zinszahlungen drauf gehen, weil sich der Staat sehr verschuldet hat. Irrwitzigerweise muss sich der Staat verschulden, damit er genügend Geld im Umlauf bringt um die Preise zu stabilisieren. Sieht ökonomisch gesehen nicht so gesund aus. Das macht uns alle zum Sklaven des Geldes
Die meisten Schulden hat der Staat für gewöhnlich bei den eigenen Bürgern, zahlt die Zinsen also hauptsächlich an sie.
Geld in Umlauf zu bringen um die Preise zu stabilisieren ist bei steigendem Inlandsprodukt angebracht und die Preise stabil zu halten (im Sinne einer wirtschaftsfördernden leichten Inflation) ist ja ein zentrales Ziel einer Geldpolitik.
Und die Sklaven des Geldes macht einen nicht die Geldpolitik, sondern die eigene wirtschaftliche Abhängigkeit.
Egal was damit gemacht wird, wenn sie das Geld über Jahre hinweg horten, dann geht die Rechnung der Zentralbanken nicht auf und es kommt zu starken Zinsschwankungen.
Wenn Geld zu sehr gehortet wird, sprich: es dem Kreislauf entzogen wird, dann ist das der Wirtschaft tatsächlich abträglich, weil wiederum die Produzenten keinen Absatz haben, demnach keine Einnahmen, mit denen sie ihre Kosten inkl. Gehälter decken können, wodurch sich deren Lieferanten und (Ex)-Mitarbeiter nichts mehr kaufen, was wiederum den Absatz und die Wirtschaft abwürgt.
Das führt jetzt noch nicht automatisch zu Zinsschwankungen, aber eine vernünftige Geldpolitik würde auf so ein Szenario mit Zinserhöhungen reagieren, was Geldhorter zusätzlich motiviert, ihr Geld entweder mittels Konsum oder mittels Investition wieder in Umlauf zu bringen.
Die starten Zinsschwankungen sind weniger eine Störgröße in diesem Prozess als ein Instrument der Steuerung.
So ziemlich alles funktioniert so, oder nur angeblich.
Nun, du verwendetest den Begriff "Verstaatlichung". Nationale Zentralbanken sind ja unter staatlicher Kontrolle, was könne man da noch verstaatlichen? Also könntest du meinen, dass die europische Zentralbank durch die einzelnen staatlichen Zentralbanken ersetzt werden solle und diesen Prozess als "Verstaatlichung" bezeichnest. Aber weder das eine noch das andere erscheint mir plausibel.
 
In obigem Szenario würde das Geld knapp, somit das Geld "teurer", was die Preise sinken ließe, also eben Deflation.
Ja so meinte ich es doch. Du hast schon verstanden.

Die starten Zinsschwankungen sind weniger eine Störgröße in diesem Prozess als ein Instrument der Steuerung.
Es ist schon oft passiert das manche ihre Häuser verkauften mussten, weil die Zinsbindung erloschen ist und die Ratenzahlungen in die Decke schoss. Da gab es schon eine Immobilienkrise mit weltweiter Auswirkung.
Die meisten Schulden hat der Staat für gewöhnlich bei den eigenen Bürgern, zahlt die Zinsen also hauptsächlich an sie.
Die meisten reichen Bürgern würden ihr überschüssiges Geld nicht verzinsen, sondern z.B in Aktien investieren da dies profitabler ist. Der Bank bleibt dann nichts anderes übrig als die Geldscheine von der Zentralbank zu leihen um sie als eine Mindestreserve 10-Fach weiter zu verleihen und das zumeist dann an die Regierung. Die Banken mache da nicht nur ein riesiges Geschäft, sondern können durch ihre Entscheidungen wem sie Kredite verleihen auf politischer Ebene agieren, nur das man die leider nicht abwählen kann. Das ist leider der Preis dafür, wenn der Staat das Geld dauerhaft im Umlauf bringen möchte, in dem er seine Schulden mit weiteren Schulden begleichen muss.

Nun, du verwendetest den Begriff "Verstaatlichung". Nationale Zentralbanken sind ja unter staatlicher Kontrolle, was könne man da noch verstaatlichen?
Sehr viel. Wenn unser erarbeitetes Geld als Zinsen in die Zentralbank fließt, dann ist das wie Geld in einem Brunnen zu werfen - es geht dorthin, wo es niemand gehört. Das ist jedoch sehr unwirtschaftlich. Anstatt das Geld durch Schulden im Umlauf zu bringen und uns von Kreditgebern abhängig zu machen, wäre es besser Schuld-freies Geld in den Umlauf zu bringen, in dem man soviel Geld druckt wie das Bruttoinlandsprodukt gestiegen ist. Gehört das Geld dem Staat, kann er seine Schulden Stück für Stück abbauen ohne das Geld der Wirtschaft entzogen wird, unsere Steuer könnte er senken, zuletzt auch deshalb weil wir staatliche Schulden nicht mehr mitfinanzieren müssen, und die Banken üben keinen großen Einfluss mehr auf dem Staat, und dadurch dass sie sich an keiner Leitzins mehr binden können, müssen sie durch den Wettbewerb in der freien Marktwirtschaft die Zinsen so weit senken wie es tatsächlich gerechtfertigt ist, und vermutlich bleibt dieser sehr Konstant in abhängigkeit wie viel Geld der Staat über dem BIP drucken wird.

Also könntest du meinen, dass die europische Zentralbank durch die einzelnen staatlichen Zentralbanken ersetzt werden solle und diesen Prozess als "Verstaatlichung" bezeichnest
Nicht einfach ersetzen. Die Zentralbank soll in seiner Idee abgeschafft werden, da frisches Geld nicht mehr geliehen werden soll, sondern allein dem Staat "geschenkt" wird.
Aber weder das eine noch das andere erscheint mir plausibel.
Ich nannte bereits eingige Vorteile durch meine Idee. Warum könnte es unplausibel sein?
 
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Ja so meinte ich es doch. Du hast schon verstanden.
Ich hatte eine Vermutung, was du gemeint haben könntest, und diese Vermutung hat sich als richtig herausgestellt.
Es ist schon oft passiert das manche ihre Häuser verkauften mussten, weil die Zinsbindung erloschen ist und die Ratenzahlungen in die Decke schoss. Da gab es schon eine Immobilienkrise mit weltweiter Auswirkung.
Ja, aber daran war keine staatliche Geldpolitik Schuld daran, sondern da ist eine Spekulationsblase zerplatzt, und die Banken (nicht Zentralbanken!) haben zu sorglos Kredite verteilt.
Die meisten reichen Bürgern würden ihr überschüssiges Geld nicht verzinsen, sondern z.B in Aktien investieren da dies profitabler ist.
Also doch verzinsen, weil sie investieren, um dadurch einen Ertrag zu lukrieren.
Oder meinst du mit "ihr überschüssiges Geld nicht verzinsen" irgendetwas ganz anderes?
Der Bank bleibt dann nichts anderes übrig als die Geldscheine von der Zentralbank zu leihen um sie als eine Mindestreserve 10-Fach weiter zu verleihen und das zumeist dann an die Regierung.
Wie bitte? Versteh ich nicht.....
Wenn jene Reichen mit Geld Aktien kaufen, dann bekommt die Bank doch Geld - und wenn die Aktien mehr wert geworden sind, dann steckt dahinter ja der Mehrwert und nicht lediglich mehr Geld.
Die Banken mache da nicht nur ein riesiges Geschäft, sondern können durch ihre Entscheidungen wem sie Kredite verleihen auf politischer Ebene agieren, nur das man die leider nicht abwählen kann. Das ist leider der Preis dafür, wenn der Staat das Geld dauerhaft im Umlauf bringen möchte, in dem er seine Schulden mit weiteren Schulden begleichen muss.
Du schmeißt hier staatliche Zentralbanken und private Banken in einen Topf, oder nicht?
Klar, auch der Staat ist ein Bankkunde und somit hätten "die Banken" die Möglichkeit, Regierungen zu fördern oder zu triezen.
Aber, da gibt es klare rechtliche Vorgaben, um ein politisches Agieren von Banken zu unterbinden. Außerdem sind Staaten ja
denk Banken nicht wie Privatkunden weitgehend ausgeliefert, sondern definieren ja die rechtlichen Grundlagen für Bankgeschäfte.
So gesehn herrscht da eine Pattsituation, bei der es keinem der Parteien gut bekäme, wenn sie versucht, ihre Macht über Gebühr
ausspielen zu wollen.
Sehr viel. Wenn unser erarbeitetes Geld als Zinsen in die Zentralbank fließt, dann ist das wie Geld in einem Brunnen zu werfen - es geht dorthin, wo es niemand gehört.
Was heißt das, unser erarbeitete Geld geht "als Zinsen in die Zentralbank"?
Ergibt für mich keinen Sinn.
Das ist jedoch sehr unwirtschaftlich. Anstatt das Geld durch Schulden im Umlauf zu bringen und uns von Kreditgebern abhängig zu machen, wäre es besser Schuld-freies Geld in den Umlauf zu bringen, in dem man soviel Geld druckt wie das Bruttoinlandsprodukt gestiegen ist. Gehört das Geld dem Staat, kann er seine Schulden Stück für Stück abbauen ohne das Geld der Wirtschaft entzogen wird, unsere Steuer könnte er senken, zuletzt auch deshalb weil wir staatliche Schulden nicht mehr mitfinanzieren müssen, und die Banken üben keinen großen Einfluss mehr auf dem Staat, und dadurch dass sie sich an keiner Leitzins mehr binden können, müssen sie durch den Wettbewerb in der freien Marktwirtschaft die Zinsen so weit senken wie es tatsächlich gerechtfertigt ist, und vermutlich bleibt dieser sehr Konstant in abhängigkeit wie viel Geld der Staat über dem BIP drucken wird.
Ich schätze, da muss ich einige wirtschaftliche Grundlagen erklären.
Erstens, es ist für Individuen klug, Geld zu sparen. Der Zeitpunkt, zu dem man Geld einnimmt ist nicht immer gleich der Zeitpunkt, zu dem man dieses Geld braucht. Daher gibt es über die Zeit einen Zeitraum zwischen Einnahme und Ausgabe, indem man das Geld spart. Man kann dieses Geld aber nur sparen, wenn man es von jemandem bekommen hat, beispielsweise von seinem Arbeitgeber. Der Arbeitgeber gibt dem Arbeitnehmer das Geld für seine erbrachte Arbeitsleistung. Da aber die Arbeitsleistung gebracht wird BEVOR der Arbeitgeber das Produkt dieser Arbeit für Geld verkauft hat, hat der Arbeitgeber Schulden. Für den Lohn, den er gezahlt hat, aber auch für alle anderen Ressourcen, die zur Produktion gebraucht worden, hat er sich verschuldet - und er aus dieser Schuld rauskommt, wenn er das Produkt verkauft hat.
Kurz gesagt, jemand kann sich nur das auf die Seit legen, was ein anderer an Schulden hat.
Wir zuviel gespart, schnürt man die Wirtschaft ab, was allen schadet. Daher ist eine leichte Inflation "gut", um das Sparen mit Kosten zu verbinden, sodass man nicht zuviel spart.
Bei Schulden muss man aber generell unterscheiden, aus welchem Grund bzw zu welchem Zweck diese Schulden gemacht werden. Einserseits gibt es Konsumkredite (z.B. ich leihe mir Geld, um in Urlaub zu fliegen - oder der Staat nimmt Kredite auf, um Pensionen oder Sozialleistungen zu bezahlen), andererseits Investitionskredite (z.B. ich leihe mir Geld für eine Ausbildung, für eine Anzug für Bewerbungsgespräche, für ein Auto, um in die Arbeit zu fahren, bzw der Staat nimmt Kredite auf, um Schulen oder Verkehrswege zu bauen).
Ich denke, die unterschiedliche wirtschaftliche Bedeutung für den Kreditnehmer ist offensichtlich.
So kann es für den Staat durchaus klug sein, Schulden zu machen, um eine Infrastruktur aufzubauen, damit die Wirtschaft kräftig wächst.
Nimmt der Staat zum Beispiel 1 Milliarde Euro auf, um irgendwo eine gute Verkehrsanbindung zu erschaffen, dadurch die Wirtschaft dort stark wächst, und diese der Gesellschaft und auch dem Staat mehr Einnahmen bringt als Kreditbetrag plus Zinsen ausmacht, dann geht die Rechnug auf und alle profitieren wirtschaftlich. Emotional sieht es anders aus, denn wenn dieser Kredit beispielsweise 1990 aufgenommen worden ist, die Rechnung funktioniert hat, dann nehmen die Menschen des Jahres 2024 die gewachsene Wirtschaft nicht als Folge des klugen Kredites wahr, sondern als einfach gegeben, und jammern nur noch über die Kreditraten, die die Öffentlichkeit "jetzt noch" zahlen muss.
Man sieht, die persönliche Ansicht bzw das Empfinden spiegelt oft nicht die Tatsachen wider, und rein semantisch ist Geldschuld und moralische Schuld gleichermaßen Schuld - und somit negativ belegt. Ist in anderen Sprachen nicht so (Englisch beispielsweise mit "debt" versus "guilt" bzw "fault")
Nicht einfach ersetzen. Die Zentralbank soll in seiner Idee abgeschafft werden, da frisches Geld nicht mehr geliehen werden soll, sondern allein dem Staat "geschenkt" wird.
Das geschieht ja schon in Bananenrepubliken, wo sich der Herrscher unbegrenzt selbst mit Geld beschenken kann.
Ich fürchte, ich kann das nicht für eine vielversprechende Strategie halten.
Ich nannte bereits eingige Vorteile durch meine Idee. Warum könnte es unplausibel sein?
Siehe oben.
Aber die von dir erwähnten Vorteile sind mir bislang entgangen.
Kannst du sie vielleicht kurz stichwortartig aufzählen, vielleicht weiß ich dann, welche genau du meinst.
 
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