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Vergleichspartikel "als" und "wie" in Dialekten?

anoki

New Member
Registriert
11. Februar 2011
Beiträge
1
Seit Längerem wundere ich mich über die teils sehr kreative Verwendung der Vergleichspartikel des Komparativs „als“ und „wie“ oder gar „als wie“. Obwohl es eine grammatikalische Norm gibt, scheint der Großteil der Bevölkerung damit herum zu jonglieren, wie es ihm bzw. ihr beliebt.
Besonders in der gesprochenen Sprache hört man ja alle Varianten! Ich bin aus Wien, wie ist es bei euch? Wird eine Variante gehäuft verwendet?
Gibt es bei euch wenigstens so etwas wie eine „inoffizielle regionale Regelung“? Oder spricht und schreibt jede/r, wie er will?
 
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AW: Vergleichspartikel "als" und "wie" in Dialekten?

Seit Längerem wundere ich mich über die teils sehr kreative Verwendung der Vergleichspartikel des Komparativs „als“ und „wie“ oder gar „als wie“. Obwohl es eine grammatikalische Norm gibt, scheint der Großteil der Bevölkerung damit herum zu jonglieren, wie es ihm bzw. ihr beliebt.
Besonders in der gesprochenen Sprache hört man ja alle Varianten! Ich bin aus Wien, wie ist es bei euch? Wird eine Variante gehäuft verwendet?
Gibt es bei euch wenigstens so etwas wie eine „inoffizielle regionale Regelung“? Oder spricht und schreibt jede/r, wie er will?

Vielleicht beginnen wir mit Goethe:

Da steh ich nun ich armer Tor
und bin so klug als wie zuvor.

Der Geheimrat scherte sich wenig drum. bei ihm kann man auch lesen:

Erdgeist: Wer ruft mir?

Oder:

Valentin: ... das ist bald gesagt und bälder noch getan.


Es war der Herr Duden, der uns die Norm brachte.

Beim Vergleich

nach Komparativ als = päpstlicher als der Papst,

nach Positiv wie = dumm wie Bohnenstroh

Nun hat man aber von jeher in Süddeutschland weniger auf den Duden gegeben, und Bayern und damit auch die bairische sprechenden Österreicher, Schwaben, Hessen, Pfälzer, Badener blieben gern beim "WIE" auch nach dem Komparativ.

In meiner Verwandtschaft ist es gang und gäb. Und ich habe es längst aufgegeben, zu korrigieren.

Das ist ebenso mit dem Hilfsverb "SEIN" bei den Verben "sitzen, stehen, liegen", wo der Duden "haben" verlangt.

Aber die heutige Dudenredaktion sagt auch:

2. a) (nicht standardsprachlich) steht bei Vergleichen nach dem Komparativ sowie nach »ander...«, »anders« u. Zusammensetzungen mit diesen; als (II 1): er ist größer w. du; sie macht es anders w. ich;
© Duden - Deutsches Universalwörterbuch 2001


Man vermerkt zwar: nicht standardsprachlich, aber es wird akzeptiert.

Ich beobachte, dass bei höherem Bildungsniveau, so ab Gymnasium, der Norm eher gebraucht wird. Ebenso nimmt der Normgebrauch zu, wenn offizielles oder offiziöses Reden angesagt ist.

Umgekehrt kann ich parodistischerweise auch mal "WIE" beim Komparativ sagen.

Um nochmals Goethe zu bemühen:

Bei der Kommasetzung halte ich es wie mein Freund Wieland mit den Religionen und den Nasen; es hat da jeder seine eigene.

Gruß
 
AW: Vergleichspartikel "als" und "wie" in Dialekten?

Vielleicht beginnen wir mit Goethe:

1. Da steh ich nun ich armer Tor
und bin so klug als wie zuvor.

2. Der Geheimrat scherte sich wenig drum. bei ihm kann man auch lesen:

3. Erdgeist: Wer ruft mir?
....
Gruß

Zu 1.:
Wie wahr ...:schnl:
Zu 2.:
Das spricht für den Geheimrat...:clown3:
Zu 3.:
Wahrscheinlich irgendwelche Esoterik-Tanten ...:lachen::lachen::lachen:
Gruß, moebius
 
AW: Vergleichspartikel "als" und "wie" in Dialekten?

Ja ja, zu Lebzeiten von Meister GOETHE gab es noch keine Esoterik-Tanten ...:clown3:
 
AW: Vergleichspartikel "als" und "wie" in Dialekten?

Was würde Goethe jetzt darauf antworten "nicht" oder "doch"?

:teufel:
 
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AW: Vergleichspartikel "als" und "wie" in Dialekten?

Ja ja, zu Lebzeiten von Meister GOETHE gab es noch keine Esoterik-Tanten

Stimmt nicht.

Goethe kannte eine persönlich und er stand zeitweilig unter ihrem Einfluss. Mutter und Schwester Goethe besuchten entsprechende Stündlerstunden. Allerdings hießen die damals noch "Herrenuter Pietisten".

Susanna Katharina von Klettenberg war eine Kusine der Mutter Goethes.

Im "Wilhelm Meister" setzte ihr der Geheimrath ein Denkmal mit den "Bekenntnissen einer schönen Seele".

Gruß
 

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