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Überfüllte Gefängnisse

M

Marianne

Guest
Überfüllte Gefängnisse

http://derstandard.at/?url=/?id=1959195


die angegebenen Zahlen stimmen nicht: grob: es ist Platz für etwa 8 000 Personen und es sitzen etwa 9 000 Häftlinge ein.


Der Tatbestand der überfüllten Gefängnisse wird ja in Deutschland - vermute ich mal - derselbe wie hier in Österreich sein: die Gefängnisse sind überfüllt.


Karin Miklautsch, unsere Justizministerin, will diesen Missstand nun durch mehrere Maßnahmen beheben.
Eine davon ist die elektrische Fußfessel.
Häftlingen, die - aus wohl erwogenen Gründen - bedingt entlassen werden können- sollen für die Dauer der Reststrafe eine elektronische Fussfessel angelegt werden. Das ermöglich die peilgenaue Ortung, wo sich der/die Betroffene gerade aufhält. Das nächtliche Ausgehverbot kann so nur schwer umgangen werden.

Miklautsch - und die politischen Kräfte, die hinter ihr stehen, erhoffen sich von dieser Maßnahme gewisse Resozialisierungseffekte und eine Entlastung der Gefängnisse.

Nun: das kann durchaus der Fall sein. Und die Idee ist modern und erscheint effektiv. Aber doch wohl nicht ohne flankierende Maßnahmen, etwa eine intensive Betreuung durch Bewährungshelfer oder Sozialarbeiter in der Restzeit.

Und hier liegt meiner Meinung nach der Hase im Pfeffer. Denn die alte Frage: wer soll das bezahlen? hängt wieder im Raum. Die bereits vorhandenen Bewährungshelfer sind so und aus schon voll ausgelastet; neue Kräfte müssten angestellt werden.

Und wenn ich so meine Bedenken äußern darf:


Was geschieht mit weiblichen und männlichen Häftlingen, die keinen festen Wohnplatz haben. Können die nicht in den Genuss dieser Maßnahme kommen, die übrigens ab Frühsommer durchgetestet werden soll.

Ein Grund der Überfüllung unserer Gefängnisse ist das Einsitzen von osteuropäischen Bandenmitgliedern. Könnte es nicht der Fall sein, dass gar nicht so harmlose inländische Täter bedingt entlassen würden, um diesen Platz zu ermöglichen: menschenwürdige Verhältnisse in Haft auf Kosten eines zumindestens möglich erscheinenden Wachstums der Kriminalität von Inländern?


Was sagt Ihr dazu?

Marianne
 
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kurzsichtigkeit

Hallo Marianne!

Schon lange stört mich diese absolut dumme Kurzsichtigkeit unserer Regierung, die sich durch alle Bereiche zieht. Ob es nun der Umgang mit Straftätern ist oder die Kürzungen im Bildungssystem. Gespart wird immer am falschen Ende.
Elektronische Fussfesseln sind indiskutabel. Was soll das bitte bringen? Gegen die Auflagen wird trotzdem verstoßen werden. Was es allerdings bringen wird: Enorme Kosten!
Die einzige langfristig effektive Lösung (sowas wird von einer Regierung allerdings niemals kommen, weil die Früchte einer solchen Maßnahme erst Jahre später geerntet werden können, wenn keiner unserer Politiker mehr auf der Regierungsbank sitzt - dazu sind solche Methoden höchst unpopulär beim vermeintlich verblödeten Volk): Investitionen, um das Problem der Kriminalität überhaupt an der Wurzel packen zu können. Sicherung der Lebensqualität eines jeden Bürgers. Keine Kürzungen von Sozialleistungen, keine ungerechte Güterverteilung, unbeschränkten Zugang zu Bildung und Kultur, Schaffung von Arbeitsplätzen, Information, VIEL MEHR SOZIALARBEIT u.v.m.
Man muss sich vor allem bewusst machen, wer und warum jemand straffällig wird und wie man diesen Tendenzen entgegenwirken kann.
Unsere Regierung versucht stets nur Symptome zu bekämpfen bzw. zu übertünchen. Und füttert dadurch geradezu die "Mißstandserreger" anstatt sie auszuhungern.

Ich habe eine Zeitlang in der Justizvollzugsanstalt Wien Favoriten gearbeitet und kann dir sagen: die gegenwärtige Art des Strafvollzugs entbehrt jeglicher vernünftiger Resozialisierungsmaßnahmen.

Ich weiß wirklich nicht, woran diese törichte Fussfesselidee etwas ändern soll!
 
Die Gefängnisse sind ein gutes beispiel dafür, dass die Österreichische aber auch in deutschland in die flaschen Angelegenheiten Investiert.
Anstatt die teuren aber auch nutzlosen, weil sie keine Waffen oder nur geringfügige Munition laden können anstatt in Bildung und in die Gefängnisse zur Sicherheit der Bevölkerung.
Aber natürlich sollte man auch in die richtigen sozialen Schichten investieren.ö
:schaukel:
 
Die elektronischen Fesseln können keine Lösung sein. Aber irgendwie müssen sie ja mal anfangen etwas gegen die Überfüllung zu tun. Und das muss schnell gehen. Was bringt es wenn die Gefängnisse aus allen Nähten platzen und täglich mehr rein kommen, aber eine Lösung erst in ein paar Jahren einsetzt.
Solche Sachen will das Volk nun mal schnell erledigt sehen.
Mann könnte anfangen ein paar Gesetzte außer Kraft zu setzen. Volksverhetzung und Meinungsfreiheit beißen sich ab und an. Ich hab einen Freund der wegen Volksverhetzung in Jugendhaft ist. Er hat in der Kneipe angefangen den Ausländern die Schuld an allem zu geben und erzählt das unter Hitler manches besser war. Er äußerte an sich nur seine Meinung. Es muss ja keine aufstehen und Leute umbringen, nur weil er dies erzählte. Naja, zurück zum eigentlichen Thema.
Der Schröder hatte vor Jahren ja mal versprochen alle straffällig gewordenen Ausländer auszuweisen. Ist natürlich eine schnelle Lösung, die auf Dauer aber nicht viel bringt. Eine kurzzeitige Entlastung halt. Aber in der kurzen Zeit hätte man sich richtig Gedanken machen können. Aber er hat sein Versprechen nicht gehalten.
Das ganze ist für Politiker eine schwere Problematik. Einerseits sollen die Gefängnisse entlastet werden, andererseits fordern viele härtere Strafen. Wo ich mich dazu zähle.
Aber wie sollte man die jetzige Situation verbessern?
Sicherung der Lebensqualität des Bürgers ,Sozialleistungen, gerechte Güterverteilung, Zugang zu Bildung und Kultur, Schaffung von Arbeitsplätzen, Information.? Das alles verschlingt Massenhaft Geld. Das bedeutet unter Umständen eine Steuererhöhung. Das will aber so gut wie keiner. Kann ich auch verstehen. Viele wollen nicht dafür zahlen, das irgendein unbekannter auf dem „rechten Weg“ beliebt.

Polit Ass schrieb:
Die Gefängnisse sind ein gutes beispiel dafür, dass die
Aber natürlich sollte man auch in die richtigen sozialen Schichten investieren.ö

dann regen sich die "anderen Sozialen Schichten" wieder auf.

Das die Verhältnisse im Knast nicht die besten sind, kann ich bestätigen. Aus „Gefangenensicht“.
Ich wurde dort fast täglich zusammengeschlagen. Aber am letzten Tag hab ich sie dann verpfiffen. Und das war nur der Jugendknast. Im „richtigen“ ist das wahrscheinlich noch schlimmer. Die ganze Situation ist nicht gerade vorteilhaft. Wenn man rauskommt, ist man voller Wut und begeht womöglich die nächste Straftat. Dann ist man wieder drin. Alles in allem Plus, Minus Null.
 
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