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Tierschutz?

Shichun

New Member
Registriert
8. Februar 2004
Beiträge
33
Könnt ihr euch folgende Situation vorstellen:

Ihr unterstützt Greenpeace. Sei es durch eine Geldspende, oder ihr beteiligt euch aktiv an Demonstrationen gegen das Fangen und Töten von Waalen.
Gleichzeitig schlagt ihr euch eure Bäuche mit ungelebtem Leben von Fischen voll.
Ich kenne viele dieser Beispiele.
Einige meinen tatsächlich Tierfreunde zu sein!

Du bist was du isst.

oder

Bei den Tieren werden wir alle zu Killer, für sie ist jeder Tag die Hölle.

Mahlzeit... an alle, die sich betroffen fühlen euer Hecht im Karpfenteich.
:jump1:

gruß Shichun
 
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Du kannst uns sicher genauer darüber aufklären, wo da der Widerspruch ist.
Glaubst Du alle Greenpeaceaktivisten sind Vegetarier?
 
Persönlich würde ich die Idee begrüssen, dass wir wieder lernen, uns beim getöteten Schwein/Karpfen/was auch immer zu entschuldigen dafür, dass wir es töten mussten um es zu essen. Ich glaube, dies wurde vor allem bei vielen indianischen Stämmen Nordamerikas praktiziert.
Ich bin kein Freund der schön fertig abgepackten Fleischklöpschen, welche wir dann im Supermarkt kaufen können. Dass da mal ein Tier dahinterstand, sehen wir gar nicht mehr. Ehrlich gesagt glaube ich, dass unsere Gesellschaft tatsächlich profitieren könnte, wenn wir das Töten wieder lernen würden. Man darf das nicht falsch verstehen, was ich kritisiere ist das kollektiv abnehmende Bewusstsein und auch die abnehmende Bereitschaft sich mit Themen wie Tod, Leiden und Krankheit schon nur auseinanderzusetzen. Gestorben wird bei uns heute nur noch unter Aufsicht des Experten: Des Metzgers oder des Arztes.
Das ist eine gefährliche Entwicklung, denn wir degradieren uns selbst indem wir alles potentiell Unangenehme aus unserm Leben einfach ausklammern. Es ist doch absurd, dass der Tod nicht als absolut folgerichtiger Teil und Höhepunkt des Lebens angesehen wird, sondern als brutaler Einschnitt. Ich glaube, die bewusste Auseinandersetzung mit dem Thema könnte eine ganze Menge hin zum Positiven bewirken.

(Übrigens - ich geb's zu - hätte ich ebenfalls grössere Schwierigkeiten, etwa ein Schwein zu töten.)
 
Hallo Shichun,
Mich würde stark interessieren, wie Du zu der festen Überzeugung kommst, dass nur Vegatarier Tiere achten und dass ausschließlich Vegetarier "die Guten" sind - warum klagst Du die "Fleischfresser" sonst in diesem Maße an?
Ich nehme an, Du bist Vegetarier? Wie bist Du so versteift darauf geworden, dass das das einzig Wahre ist? Ich bin ebenfalls Veg., trotzdem zwinge ich das niemandem auf und auf keinen Fall würde ich auf einer Plattform wie dieser Nichtveg. auf diese Weise kritisieren. "Du bist, was du isst"? Und Du bist ein Mauerblümchen?
Was beabsichtigst Du mit diesem Thread?
 
@Walter

Einerseits Greenpeace zu unterstützen und gegen den Waalfang zu kämpfen und sich andererseits den Bauch mit *Fisch* voll zu schlagen, halte ich für eine fragwürdige Moral. (da liegt der Widerspruch)
Darin legt man nämlich fest dass Waale mehr wert sind als Fische, da Fische nicht vom Austerben bedroht sind (zu mindestens einige) kann man sie ja getrost töten und essen nicht wahr?

@maja-bine,

Kann sein dass du entweder nicht genau gelesen hast was ich schrieb oder es mißverstanden hast? Ich bin keine Vegi, ich bin Fleischfresser.

Mir ist es bei diesem Beitrag darum gegangen, dass die Menschen nicht so liebevoll sind, wie sie sich selbst gerne präsentieren. Oft ist ihnen ihre eigene Grausamkeit gar nicht bewusst. Sie meinen liebevoll zu sein und sind in wirklichkeit kaltblütig und rücksichtslos. In der Tat sehe ich keinerlei *Logik* in Vegetarismus.

@fckw,

Tja die meisten würden dir ja zustimmen, aber wenn sie wieder so ein schönes saftiges Steak sehen...
Wer in der breiten Masse würde schon *wirklich* für solche edle Idealen stehen? Unsere vorgetäuschte Lieblichkeit und Mitleid mit Tieren ist Heuchelei und nichts anderes.

gruß und nächtle
Shichun
 
Shichun schrieb:
Unsere vorgetäuschte Lieblichkeit und Mitleid mit Tieren ist Heuchelei und nichts anderes.
Ich denk mal, du solltest die subjektive Komponente beim Menschen nicht unterschätzen. Viele Menschen haben eine echte, aufrechte Freundesbeziehung zu ihrem Haustier, die ist nicht etwa gespielt oder irgendwie eingeredet. Dass sie dennoch gleichzeitig gerne und völlig problemlos ein Steak verzehren hängt schlicht mit einem Mangel an Bewusstheit zusammen. Weder beim Kauf noch beim Verzehr sind sie - und ich im allgemeinen - es sich bewusst, dass sie dabei ein Tier essen, ganz ähnlich ihrem geliebten Haustier.
Damit Heuchelei zu unterstellen ist verfehlt, denn vorgeheuchelt ist da nichts. Heuchelei wäre es, etwas in echtem, das heisst gelebtem Wissen wider das eigene Wissen zu tun/lassen. Weil hier aber dieses echte Wissen, also die Bewusstheit, fehlt, ist damit auch keine Heuchelei vorhanden.

Ich glaube überhaupt inzwischen, dass ein Riesenanteil der Probleme dieser Welt einfach darin begründet liegt, dass den Menschen die Bewusstheit für die Problembestände fehlt. Natürlich wissen wir irgendwie, dass es irgendwo irgendwelche Leute gibt, die verhungern. Aber echt, tief, erlebt ist dieses Wissen nicht. Es ist nur an der Oberfläche, und man kann es dem Menschen nicht mal übelnehmen.

Eigentlich ergibt sich hieraus auch, was denn wirklich zu tun wäre: Nicht ein Systemwechsel tut wirklich Not. Wir brauchen keine anderen Systeme, sondern wir brauchen bisschen mehr Bewusstheit. Bewusstheit bezüglich uns selbst, bezüglich den Mitmenschen, bezüglich der Tierhaltung. Dann ändert sich das System in Folge automatisch.
 
Warum ein Mangel an Bewußtheit? Ich bin der Ansicht jeder Mensch dürfte sich bewußt sein, wenn er saftiges Stücksteak ißt, das dieses von einem *Tier* stammt. Damit unterscheidet er zwischen dem *Lebenswert* von Tieren. Nutz-und Haustiere...
Wie kann man sich als *Tierlieb* bezeichnen wenn man einerseits sich als *Freund* von Katzen und Hunden ansieht, aber andererseits gerne saftige *Steaks* ißt? Vlt. Katzen-und Hundelieb, aber kein Tierlieb. Man kann sich immer recht einfach machen, indem man nicht an das Tier denkt und sich versucht nicht bewußt zu sein, dass das Tier geschlachtet wurde und man im Begriff ist dieses zu gerade zu essen.

Lügt man sich damit nicht selbst an, dass es in Ordnung ist eine *Kuh* zu schlachten, aber nicht einen Hund zu töten? Wie will man das begründen oder rechtfertigen?

Ich stimme dir zu dass mangelnde Bewußtheit bei vielen Dingen ein zentrales Problem sind, aber mind. genauso wie *Ignoranz* und *Bequemlichkeit*.
 
Shichun schrieb:
Wie kann man sich als *Tierlieb* bezeichnen wenn man einerseits sich als *Freund* von Katzen und Hunden ansieht, aber andererseits gerne saftige *Steaks* ißt? Vlt. Katzen-und Hundelieb, aber kein Tierlieb.
Provokante Frage: Ist man nicht erst natur-lieb, wenn man das Gesetz der Natur von Töten und Fressen akzeptiert? Jedes organische Wesen auf diesem Planeten muss organische Nahrung zu sich nehmen, um zu überleben. Auch Pflanzen haben ein Leben, auch das Gemüse, dass wir zu uns nehmen, ist zum Zweck der Nahrungsaufnahme gerupft und "getötet" worden. Wo willst du da die Grenzen ziehen? Das Menschengesetz, das du einem Naturgesetz entgegen setzen willst, muss aber nmM auf einer überzeugenden Grundlage stehen...

Gysi
 
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Gisbert Zalich schrieb:
Wo willst du da die Grenzen ziehen? Das Menschengesetz, das du einem Naturgesetz entgegen setzen willst, muss aber nmM auf einer überzeugenden Grundlage stehen...

Ich habe ja niemals die Absicht gehabt eine *Grenze* zu ziehen :zauberer1 , sondern lediglich dass wir Menschen nicht so sind wie wir uns immer gerne sehen, in diesem Falle: Tierliebe.

gruß Shichun
 
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