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[STOP] Gewalt beginnt mit der Umgangsprache ...

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http://www.fernuni-hagen.de/videostreaming/ksw/forum/20140918.shtml
http://video.fernuni-hagen.de:8080/forum/2014/20140918_01.mp3
Dr. Steffen Herrmann (Hagen):
„Warum können Worte verletzen? Zur Gewalt der Sprache”

Mit Sprache kann man Gewalt nicht nur beschreiben, ankündigen oder androhen: Sprache selbst kann verletzen. Die Phänomene sprachlicher Gewalt können dabei von der leisen Ironie bis hin zur plumpen Beleidigung oder von der indiskreten Taktlosigkeit bis hin zum sarkastischen Spott reichen. Doch wie kann es sein, dass ›bloße Worte‹ zu verletzen vermögen? Diese Frage kann beantwortet werden, indem gezeigt wird, dass sprachliche Gewalt im Gegensatz zur physischen Gewalt nicht in erster Linie auf die Schädigung der materiellen Existenz des Individuums zielt, sondern auf seine soziale Existenz. Und in dieser Sphäre ist sprachliche Gewalt nicht weniger ›real‹ oder ›effektiv‹ als physische Gewalt – auch sie kann in letzter Konsequenz lebensbedrohlich sein. Woher diese Verletzungsmacht von Worten rührt und unter welchen Bedingungen sie sich zu entfalten vermag, soll im Zuge des Vortrags beantwortet werden.
videostreaming | 20.10.201
(c) https://www.denkforum.at/threads/dummes-zeug.16237/page-5#post-613483
 
Zuletzt bearbeitet:
na ja, das mit der Gewalt durch Sprache ist auch so ein zweischneidiges Schwert. Es stimmt natürlich, dass wir mit Worten verletzen können; es ist sogar möglich, Menschen durch Worte zu zerstören und in den Suizid zu treiben. Ergibt es daher Sinn, sie zu reglementieren, Worte und Aussagen zu kriminalisieren? Nein.

Um den Schutz einzelner Individuen geht es dabei nie, sondern um Schutz und Kontrolle von Gruppen, also letztlich um politische Machtinteressen. Dabei muss zwingend unterschieden werden zwischen öffentlichem Diskurs und privatem Umgang. Was innerhalb einer Familie, hinter verschlossenen Türen angerichtet wird, dringt in aller Regel nicht nach draußen und wirkt deshalb besonders stark, wenn keine Gegenposition existiert. Dort aber ist jedes gesetzliche ansetzen zum Scheitern verurteilt. Wo es aber greift, und das können wir hier täglich beobachten, das ist in der Öffentlichkeit. Die aber ist der Raum für jede demokratische Erörterung, in der vom Grundsatz her keinerlei Einschränkung erlaubt sein darf.Deshalb ist dieses Ansinnen klar als politische Manipulation zu erkennen. Ihr lasst euch auch hier schon wieder einseitig beeinflussen, macht euch die Argumente euerer Gegner zueigen. Der verlinkte Artikel ist als antidemokratische Agitation einzustufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Salbungsvolles Wortklauberei-Geschwafel.


hylozoik,
in letzter Konsequenz ist dieses ganze Räsonnieren über
Gewalt in der Sprache nichts weiter als Wortklauberei.

Greifen wir aus dem verlinkten Text von MARYAM
ein Beispiel heraus:

Macht es in meiner psychischen Verfasstheit denn wirklich
einen Unterschied, ob ich meinen Zwiespalt als ein
"mit mir ringen" oder ein "mit mir kämpfen" bezeichne?

Auf mich wirkt diese Wortklauberei als salbungsvolles Geschwafel.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <
Ja ja, der Fuchs und die Trauben...;)

Man muss mit und in der Sprache leben, um sie er-leben zu können. Dann erlebt man z.B. auch den durchaus nicht besonders feinen Unterschied zwischen "kämpfen" und "ringen". Und gut ist man dran, wenn man solcherlei Erleben auch kurz und prägnant zu be-schreiben in der Lage ist:

Beim Kämpfen will man den Gegner überwinden, beim Ringen sucht man sich aus dessen Gewalt zu befreien. :rolleyes:

Wohlmeinend

Werdender
 
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Weil mir das gerade ''durch den Kopf schiesst'' bzw. ''heute ins Auge gestochen ist''. :eek:
https://www.denkforum.at/threads/standhaftigkeit-versus-starrsinn-wo-ist-die-grenze.16990/
Ich vermeide (inzwischen) derartige Grausamkeitsfloskeln, die nicht selten
von Altvorderenen, unreflektiert an Nachgeborene weitergegeben werden.
Zu dumm, ''saudumm'' ''wie ein Schuss ins Knie'' ''ihr blöden Hunde'' ... :p

ZITAT__________________________________________________
Über Gewalt in unserer Sprache
http://www.puramaryam.de/gewaltsprache.html

Gewalt ist in unserer Gesellschaft überall präsent, und diese Aggressivität spiegelt sich natürlich auch in unserer Sprache. Das ist aber den wenigsten Menschen bewusst. Darum empfinde ich es als wichtig, es anzusprechen und damit in unser Bewusstsein zu bringen, denn nur dann können wir etwas an unserer Sprache verändern. Unser SPRECHEN entspricht unserem DENKEN. Wir sprechen eigentlich eine "Kriegs"- "Jäger"- oder "Gewaltsprache", so wie der Krieg in unserem Inneren, der Krieg gegen Andere und uns selbst, in unseren Gedanken verankert ist und sich damit auch sprachlich offenbaren muss.

Dass wir "Krieg" denken, ist den Menschen aber garnicht bewusst. Wir lernen die Sprache als kleine Kinder, übernehmen die Denkweisen und Formulierungen von Familie und Freunden, und sie gehen uns so in Fleisch und Blut über, dass wir meist nicht mehr über unsere Sprache nachdenken. Sogar spirituell denkende und handelnde Menschen sind sehr überrascht, wenn ihnen die Gewalt in ihrer Sprache klar wird.

Es ist vielleicht wichtig, erst einmal klarzustellen, was ich mit "Krieg denken" und "aggressiver Sprache" meine:
Ich meine damit jede Äußerung von "Kampf" - nämlich alles 'Gegen etwas sein'.
Wir kämpfen gegen Krieg und Aggressivität, gegen Fremdenfeindlichkeit und Jugendkriminalität, sind gegen Korruption, gegen Benachteiligung anderer Menschen, gegen Ausgrenzung von Behinderten, gegen bestimmte Parteien, gegen die Umweltverschmutzung, gegen die Abholzung des Regenwaldes, usw.
Wir kämpfen aber auch für den Frieden, für Gleichheit aller Menschen, für ein friedliches Nebeneinander von Menschen aller Nationen, fordern ein für das Recht der Tiere auf artgerechte Haltung, setzen uns ein für und gegen, und denkt nur an die regelmäßigen Wahlkämpfe...

Für manche Menschen ist alles 'Kampf', ja, das Leben selbst ist für sie Kampf. Sie kämpfen andauernd mit sich selbst, kämpfen gegen überflüssige Pfunde, kämpfen an gegen Appetit, kämpfen gegen ihre Laster, kämpfen gegen Andere, gegen ihre Benachteiligung, für ihre Anerkennung, kämpfen um ihren Lebensunterhalt, kämpfen für ihre Rente, kämpfen gegen Unverstand an, schlagen Konkurrenten aus dem Feld, streiten um ihr Recht, verteidigen sich gegen andere Meinungen, kämpfen gegen die Umweltverschmutzung...

Wir haben nicht nur Krieg und Kampf, sondern auch das Jagen, das Erlegen, das Töten von Tieren - sei es als "Jagdvergnügen" oder als perversierte Massentierhaltung in uns integriert, denken nicht mehr darüber nach und sehen es als Selbstverständlichkeit an. Die überquellenden Supermarktauslagen in der Fleischabteilung erregen in uns kein Grauen. Das Töten von Tier und Mensch (letzteres im Krieg, im Kampf gegen den Terrorismus, usw.) zu unserem eigenen Nutzen hat die unbedingte ACHTUNG vor allem Leben relativiert...

Wir empfinden es als selbstverständlich und normal, zu sagen...

Etwas ist bombensicher
Etwas hält bombenfest
Etwas ist für uns ein Schlag ins Gesicht
Ein Schachzug unseres Konkurrenten ist für uns ein Schlag ins Genick
Wir werden von unseren Kontrahenten geschlagen
Es geht um jemandes Kopf
Jemand hat den Kopf in der Schlinge
Wir strecken die Waffen, wenn wir nicht weiterwissen
Wir geben uns geschlagen, wenn der Gegner zu stark ist
Wemand schießt quer
Der andere wird außer Gefecht gesetzt
Wir versuchen etwas aufzubrechen
Etwas haut uns die Beine weg
Wir werfen den Handschuh (das war früher eine Aufforderung zum Duell)
Es wird ein (Rede-)Duell ausgefochten
Wir sind unschlagbar
Unsere Gegner geben sich geschlagen
Sie kapitulieren
Wir beziehen oder nehmen Stellung
Es gibt eine Fußballschlacht
Wir schlagen Konkurrenten aus dem Felde
Wir gehen strategisch vor
Eine Nachricht schlägt ein wie eine Bombe
Jemand bekommt einen Schuss vor den Bug
Jemand geht in die Falle
Es beginnt die Jagd bzw. die Hatz auf jemanden
Wir pirschen uns an jemanden heran
Jemand wird eingekreist
Der Gegner hat keinen Fluchtweg offen
Der Gegner wird in die Flucht geschlagen
Er schlägt sich in die Büsche
Das ist ein (Voll-)Treffer!
Der Wahlkampf polarisiert die Parteien
Die Parteien kämpfen um jeden Wähler
Wir schlagen unsere Gegner
Die Handelskette bricht mit einer Strategie in des Gegners Flanke ein
Die Fußballspieler schießen Bälle ins Tor
Wir werfen die Flinte ins Korn
Wir zerreißen uns für jemanden
Jemand reißt sich für etwas ein Bein aus
Worte wie: müssen - kämpfen - zwingen - siegen - verlieren
...

Die Sprache des Sports, besonders des Fußballs, ist eng durchsetzt mit Kriegs-Begriffen. Es heißt ja auch nicht unberechtigt, dass der Sport der Stellvertreter des Krieges zwischen den Völkern ist, weil Sportwettkämpfe viele Aggressionen lösen. Und so hat auch die Sportsprache die Kriegssprache weitgehend übernommen, besonders natürlich der Fußball.

Aber alles "Für etwas kämpfen" und "Gegen etwas sein", alles "Streiten für und gegen", alles "Sich einsetzen für und gegen" , alles "Gegen etwas sein" ist aber ALTES DENKEN - DER IRRTUM. Niemand spürt mehr, wie tief das 'gegen' in unsere Wahrnehmung und Sprache eingedrungen ist. Es ist uns so vertraut, dass wir es garnicht mehr als gewaltsam ansehen. Es ist für uns sogar schwierig geworden, es zu erkennen, und doch IST ES GEWALT, das ist ja das Schlimme! Denn es wirkt ja gegen uns, wie alle Gewalt! Die Kriegssprache ist so gebräuchlich geworden, dass keiner sie mehr wahrnimmt.

DIE SPRACHE IST SPIEGELBILD UNSERES HERZENS. WIR DENKEN UND FÜHLEN, SO WIE WIR SPRECHEN, UND LEBEN DIE ENERGIE UNSERER WORTE. UNSERE WORTE TRANSPORTIEREN DIE ENERGIE DER BEGRIFFE, DIE SIE ENTHALTEN, OB ES UNS BEWUSST IST ODER NICHT.

Weiterlesen ... http://www.puramaryam.de/gewaltsprache.html

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Und - sollen wir das nun alles um-benennen?
 
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