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SEx mal lustig - oder Sorgen hat unsere offiziöse "Presse"

M

Marianne

Guest
05. August 2005
20:19 Blinzelnde Äpfel
Warum gibt es keine männlichen Sexkolumnisten?

Die "Zufallskolumnistin" der STANDARD-Beilage Rondo hat jüngst die Frage aufgeworfen, warum es eigentlich keine männlichen Sexkolumnenschreiber gibt. Eine brauchbare Antwort darauf fand sich am Donnerstag erstaunlicherweise in der einschlägig als unbefleckt geltenden Tageszeitung Die Presse. Dort kränkte sich ein alteingesessener Feuilletonist über eine anstehende Brüsseler Dekolletee-Anhebverordnung für Kellnerinnen im Freien.

Aus der Sicht des Mannes stellt (er) sich die Frage: "Was wärmt dessen Herz im schattigen Garten?" Überraschendes Erstangebot: "Auch die Wurstplatte." Etwas lebensnäher: "Gewiss auch der schäumende Maßkrug." Nun gelangt der Autor dann aber doch zum Herzstück: "Es sind zwei Äpfelchen, einmal zart und fein, anderswo drall und respektheischend." Das Wärmende daran: "Sie erfreuen das Auge der Männer, dazu blinzeln sie ja so vielversprechend aus der Dirndlbluse der Kellnerin."

Zurück zur Ausgangsfrage: Warum gibt es keine männlichen Sexkolumnisten? - Weil jene, denen offensichtlich danach wäre, gewärmten Herzens, sprudelnder Zunge und glurenden Auges im erstbesten Kellnerinnenblusenausschnitt hängen bleiben. (DER STANDARD, Printausgabe vom 6./7.8.2005)

Da ja dieses Thema nicht so eigentlich in Gefühle usw passt, auch nicht in Medien -( oder doch?), stelle iches hier zur ernsthaften :ironie: Diskussion: Nicht, dass ich etwas gegen hübsche Äpfelchen bei Kellnerinnen hätte, sofern sie nicht in meiner Frittatensuppe schwingen ------- ABER ein gewisser männlicher Körperteil wäre mir des Ansehens werter. NUR - ich bin ja keine Liliiputanerin:winken1:

boshaft - fröhlich

Marianne
 
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Marianne schrieb:
"Es sind zwei Äpfelchen, einmal zart und fein, anderswo drall und respektheischend." Das Wärmende daran: "Sie erfreuen das Auge der Männer, dazu blinzeln sie ja so vielversprechend aus der Dirndlbluse der Kellnerin."

Damit ist die Frage auch schon beantwortet - Männer können offenbar nicht besonders gut über dieses Thema schreiben. :weinen2:
Naja, zumindest, wenn sie bei der "Presse" arbeiten.
 
Sexkolumnen werden immer von Frauen geschrieben?
Ehrlich gesagt erleichtert mich das. Ich habe immer befürchtet, dass das Schreiben von Sexkolumnen das Hobby eines fetten Tanksetellenwarts ist - oder so ähnlich.
Aber das bringt mich doch gerade auf die Idee, warum es sich immer um Frauen handelt. Antwort: Es handelt sich um gar keine! Es werden nur Frauennamen darunter gesetzt, damit der Leser nicht ganz so angewidert ist - wissend dass das die Worte eines Mannes sind ... :spei1:
 
Och, die Äpfelchen wurden schon im Spätmittelalter besungen.



Die Äpfel. .. ach wohin verirrt sich jetzt mein Sinn?
Man denkt an jene weißen. Stücker zwei
an einem Stamm. Was alles gab man dafür hin,
in blinder Lust und wilder Völlerei,
von seines Lebens Saft und Mark,
und was zurückblieb, war ein Quark;
zwar nicht für beide Teile gleich gewogen,
das Schicksal hat das Schwerste mir alleine beigebogen.




Villon: Aus dem kleinen Testament


Heute sehen nur olle Lustgreise auf die der Kellnerinnen :jump1: :jump1:

Marianne
 
Marianne schrieb:
Villon: Aus dem kleinen Testament
Heute sehen nur olle Lustgreise auf die der Kellnerinnen :jump1: :jump1:

Der Qualitätsunterschied zwischen einem Francois Villon und einem Greis bei der Presse macht für mich ja eben den Unterschied...
 
Guten abend Marianne,

nana! Es ist einfacher mit einem leicht angedeutetem Silberblick nach oben in den Ausschnitt der Kellnerin, anstatt ihrer Augen zu schauen um eine Bestellung aufzugeben. Stell Dir mal vor, man schaue als Frau ganz frech nach unten, bzw. gerade aus, wenn es sich um einen Kellner handelt. Wobei es sich dann schon um eine Art Ballethose handeln müsste, damit man auch was zu sehen bekommt.....

Faszit: Frau/man(n) gibt seine Bestellung im Sitzen auf und schaut dabei nach oben. Eigentlich sucht man ja den Augenkontakt, um eine verständliche Kommunikation mit dem Gegenüber zu halten. Ehrlich gesagt würde mir der Ausschnitt einer Kellnerin auch mehr gefallen, als beispielsweise ein weit aufgerissenes Hemd eines Kellners, der entweder Hühnerbrust, oder Urwald daherzeigt (oder eine Balletthose?). Auf Mittelaltermärkten (wie oben angesprochen) kommt mir das allerdings - weil eher passend - sehr gelegen, wenn die Herren der Schöpfung mit knappen Röcklein und freien Oberkörpern in Kampfeslust ihre Oberkörper herzeigen.....so gut aber jetzt......

Im Mittelalter haben eben die Frauen ihre Äpfelchen auch noch hergezeigt. Tja! Die Kleider waren eben gerne so geschnitten, um die Herzen der Herren zu erfreuen. Die Herren allerdings zeigten bekanntlich auch gern, wieviel Fleisch an ihren Oberärmen dran ist. Wo ist also heute noch der Ausgleich????? :bwaah:

Ok! Vielleicht komm ich ja mal aufs eigentliche Thema zu sprechen: warum keine hervorgehobenen Äpfelchen? Ich würde darin nur Vorteile sehen - jedenfalls für die Gastronomiebranche. Und zwar folgende:

- die Kellnerinnen wären zufriedener und würden besser arbeiten, weil mehr Trinkgelder reinkommen

- die männliche Stammgastzahl würde sich auf alle Fälle erhöhen und somit auch die Einnahmen. Auf weibliche Stammgäste kann man sowieso verzichten, die saufen, pardon,,, - trinken ja nicht soviel :weihnacht

- eventuell würde diese (freikörper) Kultur sich wieder globusweit herrumsprechen = die ausländischen Urlauber wieder mehr ins Land ziehen. Das wäre dann noch ein Plus für die Hotelbranche

- alles in Allem würde dieser Rattenschwanz mehr Arbeitsplätze schaffen. Kapitto?

Marianne, mein geliebter Lektor :ironie:
sag mir bitte, ob ich das Thema wieder missverstanden habe....*ggg*

LG
Lacu
 
Oh! Edeles Burgfräulein - Mondin von Petersstein :umarm:

Mit großer Befreidigung las ich, dass in anderen Zeiten apferlhaftere Zustände herrschten als heute, in meiner kalten - nach Gelde und nicht nach Apferlen drängenden Zeit - Gegenwart..
Und wie fein - und doch realsinnig das edele frouwelin die Situation in unseren Tempeln des Fressens und Saufens begriffen hat.

Früherr - o ja - früher waren Apferlen noch zu Reinbeißen da - heute nur noch als Mitel zum Zweck des Höhere - Zeche Machens ! Entfremdung, wohin mein elegisches Auge blicket!!!

Ein wenig verschämt - was ritterliche zuht verrät - kommt IHR, süezze schwarzhaarige Zauberin - auch auf das Thema Eurer Männermode zu sprechen.

Schon die Rüstungen Eurer tapferen degene verrieten, wo Bartel seinen Most oder den grauslig verpantschten Sauerampfer oder das nach Hefe schmeckende Burgbier abließ.

Welch Genuss möchte das gewesen zu sein - verschämt hinter einem Turnierschranken zu stehen, um den - sich im Herzeigen ihrer Manneskraft gerade Geübten, beim Pinkeln zuzusehen....
Aber züchtigere Augen - und ich bin sicher, dass Ihr diese besitzt, mögen schon ihre Freude an der festlichen Männermode gehabt haben...
Diese Buntheit - diese Enge - vor allem untenrum.
Was brauchte ene Dame der Gesellschaft damals vorehelichen Sex? Aber - geh! Dass die Ritter dieses Bedürfnis bei den ungewaschenen dienst - oder kuchelmentscherln stillten, wollen wir hier - bei einem Gespräch unter frouwen nicht erwähnen.
Das enge Bein - und sonstige Gewand zeigte ja alles, was frouwelins vor der Ehe wissen - um in der Ehe nichts vermissen zu müssen.

Wenn ich an den Test denke, den sich besonders Lüsterne unter Euren Standesgenossinnen ausgedacht haben...ein lasziver Blick ins Ritterauge - eine zufällige Berührung der Hände beim Griff in die gemeinsame Essschale - und dann: blitzschnell aufs noch nicht vorhandene Hosentürl schauen. Da wusste Frau noch, was Sache ist - oder eben auch nicht. Sie hatte ganz unschuldig die Möglichkeit, darüber nachzudenken, welchem Ritter sie beim nächtsten Turnier ein gewagtes Blickelein und nach gewonnenem Tjost ihr zart rosa-rotes Tücheleien zuwerfen konnte.
Aber genug des sehnsuchtsvollen Weines nach vergangenen Zuständen.
Werfen wir heutigen Frauen liebe einen Blick auf die schwarz -abgewetzt glänzenden Hosen unserer Kellner.
Wer weiß, was wir da erblicken....


Lieblingslektorin vergangener Zeiten grüßt Lieblingspoetin aus eben diesen...


Herzlich

Marianne- einstens majanna
 
Liebliche Mondin!
Um Euch zu zeigen, dass die Ritter auch anderswo, nicht nur bei dem Leibgedinge ihres Lehnsherren Lust suchten - und empfingen, will ich Ihnen das Lied vorsingen, was die Fahrenden Sänger vor Euren keuschen Ohre nie nicht singen durften.
Was aber ganz klar sagt, was Sache ist: in Freude - und nicht in Leide oder in Verklemmung

Under der linden
(Walther v. d. Vogelweide)

Under der linden
an der heide, dâ unser zweier bette was,
dâ mugt ir vinden
schône beide
gebrochen bluomen unde gras.
vor dem walde in einem tal,
tandaradei,
schône sanc diu nahtegal.

Ich kam gegangen
zuo der ouwe:
dô was min friedel komen ê.
dâ wart ich enpfangen,
hêre frouwe,
daz ich bin saelic iemer mê.
kuster mich? wol tûsentstunt:
tandaradei,
seht wie rôt mir ist der munt.

Dô het er gemachet
alsô rîche
von bluomen eine bettestat.
des wirt noch gelachet
inneclîche,
kumt iemen an daz selbe pfat.
bî den rôsen er wol mac,
tandaradei,
merken wâ mirz houbet lac.

Daz er bî mir læge,
wessez iemen
(nu enwelle got!), sô schamt ich mich.
wes er mit mir pflæge.
niemer niemen
bevinde daz, wan er unt ich,
und ein kleinez vogellîn:
tandadarei,
daz mac wol getriuwe sin.
(Pastourelle in Form eines Frauenmonologs, gehört zu der niederen Minne.)

Marianne, die nicht immer Männer mordende
 
Lööölllll

Oooooohh holde Marianne Du,

ach hättest Du mich nur erblicket, die letzten Tage als ich Deinen o.g. Text las und stets vom Stuhle niederbrach, fragt´ ich mich doch gleich, ob es sich für ein Burgfrouwelin ziehrt, vom Stuhle zu lollen/brechen. Ja die Apfelernte dient heutzutag´wohl mehr dem sabbernden, schamlosen Konsümenten, als dem romantischen beisam(m)ensein und hineinbeißen, in diese für die Herren naturgegebenen, wohlschmeckenden Bällchen. Am besten bei einem romantischen Sonnenuntergang zu genießen, weil da noch nicht so gegährt und vom Allohol schöngetrunken (Achtung wiedermal Schachtelsätze).

Ich mag nicht dran denken, wie die Herren Ritter damals/und heute noch ihr Geschäft verrichten mußten, als noch ihre Rüstung sie beim Auspacken des königlichen Mannesstabes sie schwerlich behinderte.

Nein! Nach sowas schaut ein Burgfrouwelin nicht, denn sie weiß gar nicht, dass es sowas überhaupt gibt? Erst nach dem ganzen Romantik-hin-und-her-Gebalze werden ihr die Augen geöffnet und im Bette lag dann oft das, was sie sich so gar nicht erträumt hatte --->Schlaff, schnarchend und lustlos....-->gut jetzt aber wieder. Bei diesen Deinen holden Worten von diesem Walter (-->so ein Schelm) ist mir doch gleich noch ein mittelalterlicher Text eingefallen, der auf das gegebene Thema passt.

Ich grüsse und danke Euch, Marianne mit einer 7/8 Verbeugung

Ohne Liebe

Der Bursche da den sie gern sah
der gab ihr das Geleit
da war im Wald ein stiller Fleck
dort blieben sie zu zweit
sie lag und sah zum Sternenkleid
das Haar im feuchten Moos
der Bursche legte ungeschickt
die Hand in ihren Schoß

Er hat sie berührt
Ohne Liebe sie verführt

Ein Zweiter kam der nahm sie mit
auf Linnen weiß und rein
auf diesem Linnen dachte sie
will ich begraben sein
er küsste ihre Haut mit Lust
und war erschrocken fast
wie sie so jung so fiebernd heiß
und zitternd ihn umfasst

Er hat sie berührt
Ohne Liebe sie verführt

Ein Dritter und ein Vierter kam
da tats schon nicht mehr weh
die Kälte kroch ganz langsam ihr
vom Scheitel bis zum Zeh
und als der Fünfte von ihr ging
da fror sie ganz und gar
das Fieber kam nie mehr zurück
und grau wurde ihr Haar

Er hat sie berührt
Ohne Liebe sie verführt

PS: das ich´s net vergeß! Der Text ist von Subway to Sally
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Guten Morgen, Du meine Schöne!


Jetzt begibt sich unser scherzhaftes gesspräch um Liebe - Lust - und Spott sogar auf ernstere Bahnen.
Das gedcht, dass Du hierher stelltes, gefällt mir sehr gut. Es drückt genau das aus, was Goehte im Faust I Valentin, den Bruder Grethcnes sgen lässT: Wenn dich erst mal einer hat, hat dich bald die ganze Stadt.
Das war lange Zeit die Masche, mit denen Mütter, Väter in den Intentionen des (schein)heilig bürgerlichen Moralkodex` einstrickten.

Aber: und das macht mich als alternde Frau froh:
Heute singen die Mädchen - na vielleicht nicht so verallgemeinernd d i e , aber ein Teil von ihnen bereits solche Lieder.



Yeastie Girls:

MACH DAS GUMMI DRÜBER

Ja, ich will mit Dir ficken,
aber vorher müssen wir uns über ein
Stück Gummi für deinen Schwanz unterhalten !
Ich will weder schwanger werden
noch will ich AIDS bekommen.
Deshalb: Übernimm Verantwortung
und mach das Gummi drüber !
Du sagst, dass du es schon mal benutzt hast
und dass es dir nicht gefallen hat,
aber mach ein Gummi drüber. - Sofort !
Mach ein Gummi über deinen Schwanz,
ohne dass es dir jemand sagen muß,
wenn du nicht zu Hause sitzen und
es dir selber machen willst !
Mach immer ein Gummi drüber,
ohne rumzunörgeln.
Es ist dein Sperma,
dass den ganzen Ärger bringt.
Deshalb mach das Gummi drüber !
Es gibt viele Wege Spaß beim Sex zu haben.
Das alte ’Rein und Raus’ ist nicht der einzige.
Du kannst mich küssen, du kannst mich lecken,
du kannst es mit den Fingern machen,
aber zieh ein Gummi drüber,
wenn du ficken willst
------------------------
Rhonande - upps - raunende Scheel- und Dummaugen sollten in allen mittelaterlichen zühten darüber hinweglesen. Sie sind noch zu jung, um nicht auf die Maschen reinzufallen, auf die unsere magedins traditionell reinfielen.


Ernste - unernste grüezzelins an die Mondin von Petersstein

von der ollen Kamelle
Marianne
 
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