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Sagt mal, was macht man gegen die Angst?

Sistah

Member
Registriert
26. Mai 2021
Beiträge
62
Liebe Leute,

sie ist ein omnipräsentes Phänomen in unserer Gesellschaft geworden und hat sich nicht nur bestens etabliert, sondern mittlerweile felsenfest installiert - Angst.

Hieß es nicht mal: Angst essen Seele auf? Habe ich irgendwo gelesen. Ein Filmtitel? Ach ja, eben nachgeschaut Fassbinder, igitt.

Auf alle Fälle hat sie mich ebenfalls ergriffen. Dabei weiß ich nicht mal ob es eine Emotion, ein körperliches Phänomen oder ein komplettes Hirngespinst ist.
Ich meine, ich war lange gelassen mit dieser ganzen CV Sache, und ich hatte nicht mal einen Ansatz von Schnupfen, seit Jahren. Aber jetzt kommt alles gleichzeitig, Krieg, Kälte, Hungersnot Prognosen für ganz Europa. Auf persönlicher Ebene ist es so, dass ich mit meinem Freund zusammen gezogen bin. Ist eigentlich super, aber die Veränderung im Nirgendwo zu landen ist schon ein ziemlicher Schritt. Wenn ich spazieren gehe, sehe ich Dinge wie das abgerissene Bein von einem Reh. Da sind wir - von wegen ekliges Film Genre - bei David Lynch und dem abgerissenen Ohr im Intro von Blue Velvet. Dabei ist es irgendwie eine Truman Show.

Also bevor ich zu sehr abschweife, ... was tun? Wie geht ihr individuell mit Angst um? Bei mir taucht sie völlig aus dem Nichts auf und wirbelt mich durch. Manchmal habe ich sogar Angst vor dem Einschlafen. Als würden Albträume hinterhältigst auf mich warten.

Naja, ..

ich freue mich über einen regen Austausch mit euch :)
 
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… servus @Sistah , … „versteh“n kann ich die Angst schon …

… aber durch diese ganzen Krisen „gibt“s letztlich die – einzige – Möglichkeit …

… „nicht“ ( mehr ) im – fahrenden – Zug zu sitzen …

… & Luxus für obligat zu halten …

… sondern „sich“ – zu – beschränken ( - dürfen ! ) , …

… weil‘s auch nach meiner Erfahrung sehr schwer sei …

… „Selbständigkeit“ für etwas anderes als „technische Notwendigkeit“ zu halten …

:)

… & drum war ich bspw. über – den – Lockdown sehr subjektiv – „froh“ …

… & hab‘ eigentlich jeden Tag gefeiert , an dem ich kein Flugzeug am Himmel sah‘ …

:)

… sondern „die“ Menschen – nach – denke(n mußten ) …

:)

… denn bspw. „ich“ denke sehr gerne ( nach ) …

… & ärger‘ mich dann eigentlich nur über den – fahrenden – Zug :

… „der Höflichkeit“ …

… „sinnvoll“ – agieren – zu – „sollen“ :

… & drum eben unter – Leuten – zu – sei‘n …

:)

… die ihr ( sog. ) „liberales Ideal“ leider nur – als – Konsum – säh‘n können …

:)

… „weil“s sonst ( sog. ) „qualifizieren“ würd‘ :

… „mit“ – Menschen – zu – sprechen …

… statt – Status – zu – genießen …

… ( „wir – sei‘n – gleich“ ) …



… & drum hab‘ich durch Corona wieder – zu – mir – gefunden …

… & meinen – Status – „verloren“ …

… & dadurch – auch – Angst !
 
Da sind wir - von wegen ekliges Film Genre - bei David Lynch und dem abgerissenen Ohr im Intro von Blue Velvet.

Das abgerissene Ohr in Blue Velvet führt den Protagonisten in eine fremde, seltsame Welt ein. Vielleicht solltest du deine Angst genau so sehen, als ein Erwachen, denn wer beim derzeitigen Weltgeschehen nicht zumindest ein bisschen aus dem Konzept gebracht wird, der lebt in einer (langsam zerfallenden) Wohlstandsblase. Wenn die Angst jedoch überhand nimmt, solltest du dir therapeutische und vielleicht auch medikamentöse Hilfe suchen.
 
… meine liebe @Sistah , … die – moderne – Angst beruhe m.E. auf der Alltäglichkeit „des Abstrakten“ : … denn zwar brauche Mensch heutzutage keine Angst mehr vor natürlichen Gefahren oder „dem Nichts“ zu haben , … aber stattdessen ist der Alltag durch fast unüberwindlichen Stress und Bürokratie „abstrakt“ : … „ist“ Mensch also nicht – mehr – natürlich …

… „sondern – arbeite“ :

… „könne“ sich m.E. also nur noch rational – definieren …

… & drum liege die ( sog. ) „Programmierung“ sehr nahe :

… also emotionale Symbole als ( sog. ) „geld – äquivalent“ wahr zu nehmen …

… und daher „getaktet“ – zu – werden :

… in etwas – Absolutes – „gutes“ einerseits …

… und andererseits in „ich – sei – böse“ :

… „um“ dadurch etwas Abstraktes zu werden und daher keine rationalen Probleme mehr zu „kennen“ …

… „sondern“ durch den Automatismus – des – Kapitalismus“ Geld zu ver – „dienen“ !



… und einige Leute würden nun fragen : … „wem“ – diene – Mensch ?

… und vielleicht dann eine ebenso abstrakte Antwort geben : … „nicht – mir“ ?

… und „haben“ darob dann ( unterbewusste ) Angst …
 
... die Wurzeln jeglicher Angst liegen meist in der Kindheit. Reproduziert als Maßnahme der Erziehung, benutzt von Eltern jeglichen Bildungsniveaus: Drohender Liebesentzug, subtil und oft ohne boshaftes Kalkül eingesetzt. begleitet sie uns in vielfältigen Ausprägungen durch unser weiteres Leben. Dieter Duhm hat es in seinem Buch "Angst im Kapitalismus" wunderbar erklärt und mir seinerzeit einen großen Teil meiner Ängste genommen. Als ich die Mechanismen begriff, konnte ich mit vielen Situationen viel einfacher umgehen. Beispielsweise mit der Fremdbestimmung. Heißt, bevor ich etwas tue, hinterfrage ich mögliche Reaktionen meiner Umgebung und verhalte mich so, wie ich es in der mutmaßlichen Erwartung der mich Umgebenden tun sollte. Nicht so wie ich es gern täte. Plötzlich konnte ich quer durch ein Restaurant nach einem eintretenden Freund rufen, ohne Angst davor ob es rundum Unmut hervorruft.
Natürlich brauchen wir eine gewisse kreatürliche Angst, schließlich schützt sie, evolutionär in uns wohnend, vor Gefahren. Schließlich ist menschliches Leben seit jeher von außen bedroht. Denke, um ein gewisses Gleichgewicht der Gefühle zu erhalten sollten wir jemanden haben/suchen/finden mit dem wir uns über unsere Ängste reden können. Ob professionell oder laienhaft, vollkommen egal. Psychopharmaka sehe ich da eher weniger als Hilfe. Ihr Verschreibung empfinde ich als Resignation des Ausführenden ...
Allerdings bin ich kein Mediziner und weiß um einige Menschen in meinem Umfeld, die nur mit sachkundiger psychologischer Hilfe Linderung erfahren/haben. Doch der Duktus des einleitenden Beitrags erscheint mir überhaupt nicht in irgendeiner Weise auf eine überbordende, pathologische Angst hinzuweisen. Sondern auf die Sorgen, die uns derzeit alle anrühren. Fühle mich manchmal als Fatalist, wenn ich das Geschehen so hinnehme wie es ist, an eine weiterhin lebbare Zukunft glaube. Zu sehr wird diese Ära von allen Seiten missbraucht und instrumentalisiert, so dass ich manchmal über Tage weder Nachrichten höre noch darüber lesen mag. Trotzdem ändert sich nix, so oder so (smiley)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie gehe ich mit der Angst um?
Als Kind im Bombenhagel betete ich zu Gott, er möge mich beschützen, ich wolle doch das Leben kennenlernen!
Als Halbwüchsige hatte ich Angst vor der Atombombe und konnte nichts dagegen machen, höchstens zu denken, dass die Menschheit für eine solche Kathastrophe zu gescheit sei.
Als Erwachsene musste ich durch eine Scheidung gehen und lernte, dass ich stärker war, als ich dachte.

Also, wenn die Angst nicht krankhaft ist und Dich am normalen Leben hindert, musst Du tapfer hindurch gehen!
Wenn Du Angst vorm Einschlafen hast, hast Du Angst vorm Unbewussten, also vor Dir selbst. Hast Du unbewusst ein soo schlechtes Bild von Dir?
Lerne es kennen und entscheide dann, ob Du dieses Bild von Dir beibehalten willst oder ob Du es ändern kannst.
Oft sind es tiefe Schuldgefühle, die von früher stammen und die nicht mehr aktuell sind und nach Aufdeckung rufen.
Dein Unbewusstes könnte Dich ja auch zu einem neuen Potenzial aufrufen, vor dem Du Angst hast.
 
Was hat sich denn geändert zu früher? Da gab es ja auch schon diverse Krisen und Katastrophen - jetzt nimmst du es dir aber zu Herzen und machst dich damit selbst fertig.

Mit gewissen Dingen muss man einfach umgehen lernen. Oft kann man nichts machen, dann lohnt es sich auch nicht, sich damit zu beschäftigen. Nur insofern, wie es einem selbst betrifft. Eine Lösung für die Probleme wird man wohl nicht finden. Dann muss man sich auf sich und sein Umfeld beschränken. Dort kann man etwas ändert oder unternehmen. Gegen Hungersnot in Afrika, hohe Inflation, Krieg,... kann man wenig machen. Da sollte man sich auf das konzentrieren, worauf man einen Einfluss hat. Also kein Essen verschwenden, Aufgaben kürzen und wenn es geht Einnahmen erhöhen, sich bei NGOs betätigen,...
Ich denke es bringt wenig sich alle Ängste und Sorgen der Welt umzuhängen - man kann sie nicht lösen.

Ich würde mir auch einige Maßnahmen überlegen, die einem beruhigen sollen, vielleicht auch ablenken sollen. Hobbies suchen, soziale Kontakte pflegen, Zeit für sich nehmen, Entspannungs- oder Atemübungen ausprobieren, Entspannungs-/Beruhigungstees trinken,...

Ängste und Sorgen gibt es immer, man darf davon aber nichts ein Leben bestimmen lassen.
 
Bei mir taucht sie völlig aus dem Nichts auf und wirbelt mich durch.
Wie macht sie das, also, was passiert da?
Was hast Du für einen Impuls (Rennen, Verstecken) und wo genau fühlst Du sie?
Angst stellt einem erst mal große Mengen Energie zur Verfügung, wenn Du die durch Bewegung oder Aktivität abarbeiten kannst, ist das schon mal nicht schlecht und körperliche Fitness ist auch ein Mittel gegen Angst.
Das andere ist zu lernen bewusst zur Ruhe zu kommen. Progressive Muskelentspannung, Atemübungen (länger ausatmen als einatmen) und Meditation.
Kurzfristig ist ein guter Tipp, um aus der Angst zu kommen, etwas völlig anderes zu machen, z.B. rückwärts zu laufen. Das Gehirn ist dann mit Neuem konfrontiert und kann sich nicht mehr der Angst widmen. Hauptsache aus dem Kreis der Angst raus. Hochspringen, klatschen und sich dann auf eine Fremdsprache konzentrieren. Aber erst mal Themenwechsel.
Auch gut, die 5,4,3,2,1 Methode: 5 Dinge genau anschauen, egal welche, nur so, dass Du sie wirklich bewusst siehst. Danach 4 Geräusche bewusst hören, egal welche. 3 Dinge fühlen, egal was, also evtl. auch wie sich der Druck der Schuhe oder Sitzes gerade anfühlt. Danach 2 Gerüche wahrnehmen und am Ende 1 Geschmack und sei es der, der eigenen Spucke. Das Gehirn ist gefordert und kann sich nicht der Angst widmen.
Kann man alles beliebig kombinieren.

sie ist ein omnipräsentes Phänomen in unserer Gesellschaft geworden und hat sich nicht nur bestens etabliert, sondern mittlerweile felsenfest installiert - Angst.
Ja, wir leben in Zeiten, die alles andere als entspannt sind. Sich auf das zu konzentrieren, was vor einem liegt und was man bewältigen kann, ist tatsächlich sinnvoll und evtl. die Medienzeiten der neuen Nachrichten auf wenige Zeitfenster am Tag beschränken.

Auch den Themen die Angst machen kann man sich widmen, wann Zeit dazu ist, kannst Du bestimmen. Themen die sich immer wieder aufdrängen, kannst Du bearbeiten, durch kreativen Umgang/Ausdruck evtl. geführte Meditation.
 
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Gutes Mittel gegen die Angst ist auch Musikhören! Vielleicht eher klassisch als modern?
Ich mache damit sehr gute Erfahrung. Hatte zwar keine Angst, aber ich kann damit den Tagesstress
abbauen und sanft in die Nachtruhe verschwinden . (ohne Angst )
 
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