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Russland greift Ukraine an

Walter

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3. Oktober 2002
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5.004
Russische Truppen sind in der Nacht von Montag auf Dienstag in der Ostukraine einmarschiert, Putin spricht von "Friedenstruppen". Wenige Stunden zuvor hatte Putin die von Separatisten besetzten ostukrainischen Gebiete von Luhansk und Donezk als "unabhängig" erklärt was bereits als Anzeichen für einen bevorstehenden EInmarsch gewertet wurde.

Der Einmarsch verstösst gegen die Vereinbarungen von Minsk und ist ein Verstoss gegen das Völkerrecht und die Souveräntät der Ukraine.

Der Westen reagiert mit ersten Sanktionen und beantragt eine Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrates der UNO.

 
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In seiner Fernsehansprache bezeichnete Putin die Ukraine als ein Land das von Russland kreiert worden wäre was Befürchtungen weckt, dass die russischen Truppen auch nicht Halt machen vor der restlichen Ukraine.

Extrem nervös reagierten natürlich die unmittelbaren Nachbarstaaten Russlands. Die Premierministerin von Litauen, Ingrida Šimonytė: "Putin just put Kafka and Orwell to shame: no limits to dictator’s imagination, no lows too low, no lies too blatant, no red lines too red to cross. What we witnessed tonight might seem surreal for the democratic world. But the way we respond will define us for the generations to come."
 
Noch unklar ist, wie sich einige intellektuelle Grössen aus dem österreichischen Denkforum zu der neuen Lage äußern werden. Nachdem sie einen Einmarsch Russland zuvor als undenkbar bezeichnet hatten ist davon auszugehen, dass sie entweder in einem Akt kreativen Orwellianismus den Einmarsch als Nichteinmarsch bezeichnen werden oder die andere Strategie fahren werden und den Westen als schuld am Einmarsch bezeichnen werden ("Der arme Putin wurde vom Westen ja geradezu gezwungen, Friedenstruppen zu schicken!").
 
Man kann nun auch davon sprechen, dass die Nato nun erntet, was sie gesät hat, indem man selbst in der Ära Jelzin sämtliche Vereinbarungen mit Gorbatschow gebrochen hat und selbige bis an die russischen Grenzen ausgedehnt hat.
Zum Teil muss ich Putin bei aller Kritik seines Vorgehens(ja auch von mir) rein geschichtlich auch Recht geben, denn die Ukraine war ein Gründungsstaat der Sowjetunion und bei der Region Donbass handelt es sich angesichts der Bevölkerungsstruktur ganz klar um russisches Gebiet und wenn wir schon beim Völkerrecht sind, so gibt es auch das Selbstbestimmungsrecht der Völker.
Über die ukrainische Regierung der West-Oligarchen, die eine Nato-Mitgliedschaft in die Verfassung schreiben, will ich kein Wort verlieren...
 
Ein paar interessante Gedanken von einer Russischsprachigen:
 
Das Minskabkommen wurde nicht von Rußland gebrochen (so eine Diktion) - sondern ist gescheitert, wenn man einen "Bürgerkrieg" nicht binnen 8 Jahren beenden kann.
Die Anerkennung eines Staates als Völkerrechtsbruch darzustelllen, halte ich für falsch -siehe Zypern..
Das Dilemma besteht ja nach wie vor: Es existiert -k e i n e- Unterschrift!
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Ergebnis:

„Konkrete westliche Garantien bezogen sich 1990 nur auf die DDR; aber der Westen täuschte die Sowjetunion gleichzeitig mit vagen Versprechen einer kooperativen, inklusiven, europäischen Sicherheitsordnung, während die Bush-Regierung bewusst die exklusive Nato (ohne die UdSSR) ins Zentrum der neuen Sicherheitsstruktur Europas rückte.“
Aus Focus online, 22.2.22.
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Dennoch wurde das Versprechen an Gorbatschow gebrochen. Und die
derzeitigen Beschuldigungen und Rundumschläge von NATO und EU
"helfen" auch nicht weiter. Was sehr derzeit fehlt, was abgeht, ist mMn
die durchdachte *Gelassenheit einer Angela Merkel*!
 
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Noch unklar ist, wie sich einige intellektuelle Grössen aus dem österreichischen Denkforum zu der neuen Lage äußern werden. Nachdem sie einen Einmarsch Russland zuvor als undenkbar bezeichnet hatten ist davon auszugehen, dass sie entweder in einem Akt kreativen Orwellianismus den Einmarsch als Nichteinmarsch bezeichnen werden oder die andere Strategie fahren werden und den Westen als schuld am Einmarsch bezeichnen werden ("Der arme Putin wurde vom Westen ja geradezu gezwungen, Friedenstruppen zu schicken!").
Dein Forum gibt es schon 20 Jahre
und der Ukraine-Konflikt wurde bereits ausgiebig diskutiert



falls Du es vergessen haben solltest:

1) die Menschen in der Ostukraine wollen nicht in einem Land leben,
welches feindlich gegen Russland oder die Russen eingestellt ist

das haben sie eindrucksvoll in mehreren Wahlen bewiesen

2) beim Einmarsch in die Ostukraine hat sich kein von nun an besetzter Ukrainer dagegen gewehrt
(beim Einmarsch in die Westukraine wäre das anders)

3) der historische Hintergrund

Vermerk eines deutschen Diplomaten

Archivfund bestätigt Sicht der Russen bei Nato-Osterweiterung

www.welt.de/politik/ausland/article236986765/Nato-Osterweiterung-Archivfund-bestaetigt-Sicht-der-Russen.html



falls Du es nicht begriffen haben solltest

1) politische Kräfte wollen die Westukraine in die NATO holen

2) Teile der Westukraine sind aber von der Bevölkerung her russisch

3) die Westukrainer unterdrücken die Russen



falls sich die Westukraine nicht russenfreundlicher zeigt,
bleibt nur eine Spaltung der Ukraine

die Westukraine verliert dabei aber ihren Küstenzugang
(die Ostukraine und die Krim sind bereits russisch)
 
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