• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Religionsmix

Rhona, ich gehe in mich - bei meiner Leibesfülle nicht schwer - ringe oft mit mir - aber am End muss ich selbst entscheiden. Und Trost in mir suchen - oder Trauer ...
Denn:Trauer bei Fehlentscheidungen ist nicht ausgeschlossen.

Was meinst Du, warum ich oft so traurig bin ----?


ganz liebe Grüße


Marianne

schnell noch eine Zusatz aus meiner tief katholischen Zeit: mein Lieblingslied war: Wohin soll ich mich wenden ....
 
Werbung:
Marianne schrieb:
schnell noch eine Zusatz aus meiner tief katholischen Zeit: mein Lieblingslied war: Wohin soll ich mich wenden ....[/

.......in dieser schlechten Zeit.
An allen Orten und Enden ist nichts als Hass und Streit........

Ich kenne nur die Wader-Version dieses Textes und die ist weniger katholisch.

Rhona
 
Johann Philipp Neumann, 1774-1849

1. Wohin soll ich mich wenden,
Wenn Gram und Schmerz mich drücken ?
Wem künd' ich mein Entzücken,
Wenn freudig pocht mein Herz ?
Zu dir, zu dir, o Vater,
Komm' ich in Freud' und Leiden,
Du sendest ja die Freuden,
Du heilest jeden Schmerz.

2. Ach, wenn ich dich nicht hätte,
Was wär' mir Erd' und Himmel ?
Ein Bannort jede Stätte,
Ich selbst in Zufalls Hand.
Du bist's, der meinen Wegen
Ein sich'res Ziel verleihet,
Und Erd' und Himmel weihet
Zu süßem Heimatland.
3. Doch darf ich dir mich nahen,
Mit macher Schuld beladen ?
Wer auf der Erde Pfaden
Ist deinem Auge rein ?
Mit kindlichem Vertrauen
Eil' ich in Vaters Arme,
Fleh' reuerfüllt: Erbarme,
Erbarm', o Herr, dich mein !

4. Süß ist dein Wort erschollen:
Zu mir, ihr Kummervollen !
Zu mir ! Ich will euch laben,
Euch nehmen Angst und Not.
Heil mir ! Ich bin erquicket !
Heil mir ! Ich darf entzücket
Mit Dank und Preis und Jubel
Mich freu'n in meinem Gott.


| Deutsche Volkslieder |

ein gutes Nächtle
Marianne
 
Also,ich hab mir nicht alle Beiträge durchgelesen,aber Animismus(der Glaube an mehrere Götter) wurde hier nicht erwähnt.Zumindest nicht hinsichtlich der animistischen Religionen,die noch exisistieren,b.z.W. außerhalb Europas existieren,wie zu Beispiel Voodoo auf Haiti und Candomblé in Brasilien.Mit Voodoo kenn ich mich nicht so aus.Aber das Candomblé ist eine Mischung azs der traditionellen nigerianischen Götter und dem Christentum.Bestimmte Orishas(das sind die Youroubagötter) werden gleichgesetz mit christlichen Heiligen.Das ist besonders da durch entstanden,dass die Sklaven gezwungen wurden,das Christentum anzunehmen.Es gibt um die 12 Götter und Göttinnen,die für bestimmte Dinge stehen.Wenn man sich in Trance tanzt,sagt man welcher Gott einem zugeordnet ist,ohne dass man sich bewusst darüber ist.Das ist dann sozusagen der Gott mit dem du Charakterähnlichkeiten hast.Die Götter stellen im großen und ganzen die Verbindung zwischen dem Abstrakten(Gott,dem obersten Gott) und dem Konkreten(alles was für uns nachvollziehbar ist).
 
Werbung:
Rhona schrieb:
An was oder wen richten Atheisten ihre innigsten und verzweifelsten Wünsche? Wenn ihnen, oder Menschen, die ihnen nahe stehen, nach menschlichem Ermessen nicht mehr zu helfen ist, sie sich aber mit dieser Tatsache nicht abfinden können/wollen, wer ist dann für die Atheisten die letzte Instanz, die sie um Hilfe bitten???

Hi Rhona!
Du triffst mit deiner Frage wieder einmal mitten in ein Thema, das mir auch erst vor kurzem wieder untergekommen ist. Wenn ich mit meinem Fragen und immer weiter fragen bei der Antwort gelandet bin, dass ich eben mit meinem menschlichen Verstand nicht erkennen kann, welche Kraft oder Energie die Ursache für unsere Existenz ist, dann bleibe ich emotional im Regen stehen, wenn ich einsam und allein den Härten des Lebens ausgesetzt bin.

Die Rettung aus diesem Dilemma ist für mich, dass ich mich als Teil des Universums begreife, als zugehörig zum großen Ganzen, und mich daher nicht scheue, meine lebenden Mitmenschen um Trost zu bitten.
Ich muss nicht einen Sinn in "Gottes Plan" finden, wenn es mir schlecht geht, und schon gar nicht, wenn jemand stirbt, denn das ist nun wirklich ein Teil des natürlichen Werdens und Vergehens.

Das Leben hält Freude und Schmerz bereit, wir erkennen die großen Zusammenhänge nicht und zimmern uns daher überschaubare Einheiten von Moral und Schuld und Sühne, die einer philosophischen Gottessuche kaum standhalten können. Aber für uns "kurzsichtige" Menschen ist es eben leichter zu glauben, dass eine übergeordnete Instanz über uns wacht und uns belohnt und bestraft wie Kinder, die schlimm oder brav sind. Und nur diese Instanz können wir auch bitten, uns zu helfen.

Ok, ich glaube nicht an eine oberste Instanz, aber ich glaube an etwas, das man auch als Idee des Universums bezeichnen könnte, was anderswo auch als "Heiliger Atem Gottes" o.ä. bezeichnet wird.

Zu dem bete ich nicht, aber es tröstet mich, dass das was ich erlebe in einem größeren Zusammenhang auch für mich wichtig und sinnvoll ist. Und daher hadere ich nicht mit meinem Schicksal und erspare mir damit einen ziemlich großen Haufen Schmerz und Leid. Ich erlebe schmerzhafte Situationen, ich leide und weine, aber ich klage niemanden, auch nicht "Gott" an. Nach einer gewissen Zeit klingt der Schmerz von selbst ab. Er wird ja nicht kleiner, auch wenn ich mir vormache, dass irgendwer Schuld daran hat daran.

Tja, das wollte ich aus meiner Sicht dazu beitragen. Aus meiner katholischen Vergangenheit ist mir auch die Liebe zu vielen geistlichen Liedern und Kirchengesängen geblieben. "Wohin soll ich mich wenden" war auch eines meiner Lieblingslieder. Die Musik ist für mich seit meiner Kindheit wichtig, weil sie meine Emotionen stark beeinflussen kann. Das erhebende und verbindende Gefühl bei manchen starken Kirchenliedern ist in meinem emotionalen Speicher verankert. Auch wenn sich mein Gottesbegriff sehr verändert hat.

herzlich
lilith
 
Zurück
Oben