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Pragmatismus und Politik

scilla

Well-Known Member
Registriert
19. April 2003
Beiträge
6.923
im Frühjahr haben die Milchbauern gestreikt,
weil es sich ergeben hatte,
daß sie viel zu wenig Geld bekommen,
als daß sie ihre Milchwirtschaft weiterhin betreiben könnten

kurz zuvor hatten sich die politischen Parteien in Deutschland noch öffentlich darüber geäußert,
was mit den paar Milliarden zu viel im Haushalt passieren soll

auf die spontane (pragmatische?) Idee,
diese Milliarden den Milchbauern zu geben,
kam keine Partei
(mögliche Argumentation:
die Milchbauern produzieren nicht nur Milch
sondern sorgen zugleich für die Wiesen,
die unter anderem sehr wichtig für die Grundwasserneubildung sind)

Politiker sind nicht spontan,
ihre Pragmatik bezieht sich nicht auf die Spontanität,
sondern auf ihr diplomatisches Vorgehen

sie versuchen dann, alle Klarheiten zu beseitigen,
um das Maximale für sich und ihre Partei herauszuholen​

nun verträgt sich der diplomatische Charakterzug sicher nicht mit dem philosophischen Bestreben,
die Wahrheit, das Sein, das Gute, Gott ... zu finden und zu beschreiben

von einer Philosophie des Pragmatismus kann man also nicht sprechen

daß, was es gibt,
ist die sprachphilosophische Unterscheidung
der GRAMMATIK
  • sigmatisch (wie sie das Zeichen aus?)
  • semantisch (welche Bedeutung hat das Zeichen?)
  • syntaktisch (welche Rolle spielt das Zeichen im Satzgefüge?)
  • pragmatisch (wie wird das Zeichen verwendet?)

die politische Pragmatik steht für
'der Zweck heiligt die Mittel'
 
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AW: Pragmatismus und Politik

die negativen Auswirkungen einer pragmatischen Politik (derjenigen, des Westens)
lassen sich derzeit im Georgien-Konflikt beobachten

der Westen ist so geil auf Georgien,
daß er von Rußland die Einhaltung des Völkerrechtes (die Integrität der georgischen Grenzen) fordert,
dabei aber gar nicht auf die Idee kommt,
dem georgischen Präsidenten wegen versuchten Völkermordes in Den Haag (Milosevic!) den Prozess zu machen

die Pragmatik des Westes ist schuld am erneuten Ausbruch des Kalten Krieges
 
AW: Pragmatismus und Politik

im zur Philosophie des Pragmatismus-threads habe ich geschrieben

wenn man pragmatisch denkt
dann kommt man gar nicht auf die Idee,
daß es eine andere wichtige Idee außer der,
die man selber für wichtig hält,
geben könnte


die pragmatische Arroganz schafft Probleme

scilla
wenn die Probleme deshalb entstanden sind,
weil die politisch Verantwortlichen dies nicht bemerkt haben
(meine Überzeugung),
dann kann ich dies kund tun
und wenn meine Analyse gut genug ist,
wird sich die politische Mehrheit der politisch Verantwortlichen dieser Meinung anschließen

wenn aber die Probleme dadurch entstanden sind,
weil die politisch Verantwortlichen dies so gewollt haben,
dann sind eben diese Verantwortlichen Schädlinge
und müssen (notfalls mit Gewalt) vernichtet werden

die pragmatische Politik muss also als schädlich angesehen werden

scilla
Pragmatismus kann zweierlei beideuten

in der häufigen Bedeutung ist damit der liberale Gegensatz zum sozialen MIndeststandard-Denken gemeint

...

in der seltenen Bedeutung meint Pragmatismus
das Abwägen der Handlungsalternativen anhand konkreter Situationen

um der seltenen Bedeutung gerecht zu werden,
fehlt noch das Wörtchen 'spontan'
 
AW: Pragmatismus und Politik

ein weiteres Beispiel für fehlende Spontanität in der Politik

eule58
Natürlich ist es unrealistisch, die Wüsten - jetzt einmal abgesehen vom Kostenfaktor - mit Solarzellen zuzupflastern. Aber wie wäre es, darüber nachzudenken viele kleine "Zellen" nach Bedarf zu bauen? Oder kleine Wasserkraftwerke, die vielleicht nur einen Ort mit Strom versorgen? Aber nein, sind ja hirnrissige Ideen von linken Spinnern. Darüber braucht man nicht weiter nachzudenken. Scheinbar ist es den Menschen nicht möglich, unrealistisch erscheinende Ideen realisierbar zu machen. Traurig, mehr kann ich dazu nicht sagen.

man sollte sich darauf einigen,
allzu gefährliches (Atomkraft) und verheerendes Zeugs (3 Schluchten Damm, Dämme am Nil) zu verbieten
statt dessen pragmatisch (spontan) zu schauen,
wie man wo am besten Energie erzeugt und einspart

das ergibt dann eine Kulturlandschaft
bzw. führt die alte Kulturlandschaft nachhaltig fort
 
AW: Pragmatismus und Politik

ein weiteres Beispiel für fehlende Spontanität in der Politik



man sollte sich darauf einigen,
allzu gefährliches (Atomkraft) und verheerendes Zeugs (3 Schluchten Damm, Dämme am Nil) zu verbieten
statt dessen pragmatisch (spontan) zu schauen,
wie man wo am besten Energie erzeugt und einspart

das ergibt dann eine Kulturlandschaft
bzw. führt die alte Kulturlandschaft nachhaltig fort

Hey Du scilla,
Bist Du Dur da wirklich sicher? Du minimierst den Gewinn der E-Lobby.
Das macht aber Sin, steigen doch die Preise ständig. Ins Unermessliche werden die geh'n. Nicht mehr bezahlbar, ohne Zweifel.
So soll doch jeder selbst ein Kraftwerk machen. Mann weiss ja wie das geh
Do it yourself-Geschäft, das wird dann boomen. So haben alle was davon.
Ich kann dann weiter Ferne_Sehen, wenn es noch eines gibt.
 
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AW: Pragmatismus und Politik

So soll doch jeder selbst ein Kraftwerk machen. Mann weiss ja wie das geht.

Ja, Horst!

Ein Beispiel: Habe gestern in der Süddeutschen
ein ausgesprochen hübsches Häuschen gesehen,
das sich vollständig selbst beheizt. Mit Solarlicht
und so ... Studenten haben es entworfen.

Also: Bleiben wir optimistisch!

In diesem Sinne
grüßt
Reinhard70
 
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