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Populärphilosophie: Therapie fürs geplagte Seelchen!

Dann stehst Du etwa auf dem Standpunkt von Gerhard Roth, und für mich ist das eine absolut unzumutbare Knauschzonenphilosophie... Das gilt übrigens für jeden Eigenschaftsdualismus, auch den von Davidson beispielsweise... Für mich ist diese ganze eigenschaftsdualistische Knautschzonenphilosophie a la Donald Davidson, Gerhard Roth oder Markus Gabriel der neue Feind des Menschen Nr. 1... Im Grunde ist das doch so eine Art Agnostizismus der Philosophie des Geistes... Absolut untragbar...

Ich denke, dass du mich nicht richtig verstanden hast. Mir geht es ja gerade darum zu verdeutlichen, dass ich NICHT mit solchen Vereinfachungen und Attribuierungen (wie z.B. "Eigenschaftsdualismus", "Monismus" etc.) arbeite, sondern unvoreingenommen - also gerade OHNE fertiges ideales Grundschema im Gepäck - mich mit den Phänomenen, die mir kognitiv/metakognitiv (sind nur x-beliebige Begriffe, bitte also nicht gleich draufstürzen und mich zum Kognitivisten oder dergleichen abstempeln, sondern den Kontext berücksichtigen, indem ich sie nutze) zugänglich sind, auseinandersetzen möchte.

Leute wie die oben von mir kritisierten profitieren ungemein von einem offensichtlich sehr ausgeprägt vorhandenen Bedürfnis, die Welt in vereinfachende Kategorien einzupassen. Das interessiert die "Welt" aber nicht. Wir können unser ganzes Leben lang damit zubringen, unsere lieb gewonnenen Begriffe und Schemen zu verteidigen und werden am Ende nichts über die Wirklichkeit gelernt haben. Wozu auch - wir wissen ja schon alles Relevante, nur die anderen Leute sind offenbar zu blöd, um die Dinge zu sehen, wie sie sind.

Hüther und Co. konstruieren Feindbilder und verkaufen exklusive Einsichten für die (eingebildete) bessere Hälfte der Menschheit. So etwas widert mich einfach an.

Gruß
Phil
 
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Also, wenn Du sagen würdest, ich bin Oberstufenlehrer und stink Sauer auf die Schulrevolutionsbande, denn die Schule ist viel besser, als ihr Ruf, könnte ich das sogar verstehen... Ich weiß, dass die meisten Lehrer irre engagiert sind, und dass sich sonstwelche Angestellten noch echt eine Scheibe davon abschneiden können... Woran es fehlt, sind vor allem Gelder für merh neue Lehre... Mit kleinerne Klassen könnte man den von Hüter, Precht und Co geforderten Unterricht mit spielerischer Leichtigkeit umsetzen... Die meistne Lehrer würden das tun... Und sie hätten auch Ideen mehr als reichlich.. Allein bei Klassenstärken von 30 Schülern und mehr get das einfach nciht, da kann man auch als engagierter Lehrer nur noch Untericht nach Lehrplan machen, weil es sich anders nicht organiseren lässt.. Wie gesagt, ich persönlichhalte die zu großen Klassenstärken und auch der Druck, der uasgeübt wird, etwa durhc ein total verfehltes Abitur nach nur 12 Jahrne, für das Hauptproblem... Würdest Du mir da zustimmen?
 
Also, wenn Du sagen würdest, ich bin Oberstufenlehrer und stink Sauer auf die Schulrevolutionsbande, denn die Schule ist viel besser, als ihr Ruf, könnte ich das sogar verstehen... Ich weiß, dass die meisten Lehrer irre engagiert sind, und dass sich sonstwelche Angestellten noch echt eine Scheibe davon abschneiden können...

Die Schule ist längst nicht so gut, wie sie sein könnte, sofern die Erkenntnisse empirischer Bildungsforschung und nicht politisch beeinflusste/motivierte Programmatiken den Ton angeben würden. So Leute wie Precht (d.h. idealistische Philosophen, aber auf erziehungswissenschaftlichen/didaktischen Lehrstühlen) haben den jahrzehntelang währenden wissenschaftlichen Stillstand hauptsächlich zu verantworten. Ein hübsches Modellchen nach dem andern wurde aus dem Hut gezaubert, nach dem sich dann die Praktiker brav richten sollten. Das ist verkehrte Wissenschaft, die erst Theorien einführt und dann die Praxis passend macht.

Sauer bin ich also primär auf Leute, die ohne Kenntnis und Sachverstand etwas von einem "Schulsystem" oder "Bildungssystem" irrlichtern und ihre 0815-Komplettlösungen aus dem Ärmel schütteln, die nicht nur alle schon mal dagewesen sind, sondern auch noch kläglich scheiterten und denen es in der Regel egal ist, ob die Beteiligten das überhaupt wollen, was man ihnen meist in autoritärem Tonfall wie selbstverständlich abverlangt. In der Regel spricht da eine herrische Stimme: "Das Pack hat es gar nicht besser verdient, sie habe ihre Autonomie verspielt!"

Wer Einstellungen ändern möchte, der muss vor allem eines tun: Verständnis zeigen und Möglichkeiten/Potentiale sorgfältig ausloten; überall sind Menschen wie du und ich am Werk und keine Zombies vom anderen Stern, bloß weil sie diesen und nicht jenen Beruf wählten. Leuten wie Precht ist das offensichtlich gleichgültig.

Woran es fehlt, sind vor allem Gelder für merh neue Lehre... Mit kleinerne Klassen könnte man den von Hüter, Precht und Co geforderten Unterricht mit spielerischer Leichtigkeit umsetzen... [...] Wie gesagt, ich persönlichhalte die zu großen Klassenstärken und auch der Druck, der uasgeübt wird, etwa durhc ein total verfehltes Abitur nach nur 12 Jahrne, für das Hauptproblem... Würdest Du mir da zustimmen?

Die Empirie besagt, dass Klassenstärken kein relevanter Faktor sind. Auch nicht die technische Ausstattung an Schulen oder strukturelle Dinge; was wirklich wichtig ist, das sind nicht irgendwelche dubiosen Einstellungs-Tests (wie von Precht gefordert), sondern eine an wissenschaftlichen (empirischen!) Standards orientierte regelmäßig stattfindende Lehrerfortbildung und Didaktiken, die endlich der Empiriefeindlichkeit abschwören, also seriöse Arbeit leisten. Kein weiteres theoretisches Modell, das wieder nichts bewirkt und am Ende durch die nächste didaktische Mode-Methode ersetzt wird, sondern verbindliche und evaluierbare Maßnahmen, die aufeinander aufbauen und deren Effektivität also ständig überprüft wird.

Kurzum: Bisher sind die Lehrer größtenteils auf sich allein gestellt (jeder wurschtelt vor sich hin und die Didaktik besteht weitestgehend aus praxisuntauglichen Ratschlägen und schlimmstenfalls groben Fehlern), Leute wie z.B. John Hattie (https://visible-learning.org/de/hattie-rangliste-einflussgroessen-effekte-lernerfolg/) sagen ganz klar, dass die Zukunft in Teamarbeit und Expertenwissen der Lehrkräfte liegen sollte. Nur wer seine Fehler kennt, kann an ihnen arbeiten; dazu benötigt man keine radikale Bildungsreform ohne empirischer Basis gemäß Precht, vielmehr taugliche Konzepte zur (Selbst)Evaluation und zur Etablierung einer offenen Feedback-Kultur in Schulen.

Gruß
Phil
 
Zuletzt bearbeitet:
Noten abschaffen... Wär doch was...Weg mit dem individuellen Notenzwang...
Was ist dann mit der Ordnung:dontknow:
Allein das es schon soviele Schularten gibt,bei der Sonderschule angefangen.
Ich denke das Problem lößt sich irgendwann selber,da ja die Klassen immer kleiner werden,wenn sie nicht mit Zuwanderern wieder gefüllt werden.Das Niveau wird sinken,was aber so gewollt ist.Dies sieht Mann/Frau schon allein daran das viele Arbeit wo gut Geld verdient wird ein 12 jähriger machen könnte,um jetzt micht von Affen zu reden.
 
Noten abschaffen... Wär doch was...Weg mit dem individuellen Notenzwang...

Auch das ist eine jener radikalen Maßnahmen, die in der Regel ohne plausible Alternative daher kommen. Noten sind allemal transparenter und praktikabler als beispielsweise "ganzheitliche" Persönlichkeitsbeurteilungen (ich glaube, dass das auch Precht vorschlägt), die sich 1. in die Persönlichkeitrechte von Schülern einmischen und 2. unpraktikabel und letztlich willkürlich sind.

Gar keine verbindliche Rückmeldung (Noten sind ja nichts anderes als eine Rückmeldung über den momentanen Lernerfolg) löst kein Problem, sondern schafft ein neues. Stattdessen sollte man die Notengebungspraxis verbessern: Noten als Lernhilfe und nicht als Druckmittel gegen unwillige Lernende, Noten zur (Selbst)Evaluation des Lernerfolges und nicht als persönliche Demütigung, gegen die man (und zwar keinesfalls nur die Lernenden) mit Händen und Füßen ankämpfen muss. Noten nicht als Stolpersteine (mit möglichst fiesen und abwegigen Aufgabenstellungen), sondern eben sachliches (Lern)Feedback.

Bei den vielen guten Lehrern - immerhin ca. 50% der Lehrer machen laut Hattie bereits guten Unterricht (!) - ist das alles weitestgehend schon der Fall. Und als Lehrer ist vor allem eines störend und anstrengend: Das stundenlange (bis in die tiefe Nacht) Sitzen vor schlecht leserlichen Klassenarbeiten. Es ist ja nun nicht so, dass der Rotstift des Lehrers Liebling sei - wer das meint, der hat wirklich wenig Ahnung oder will sich einfach partout nicht für einen Augenblick in die Perspektive des "Feindbildes" versetzen.

P.S.: Ich selbst war ein mäßiger Schüler mit vielen Schulproblemen und ziemlich schiefer "Bildungskarriere", auch ich gehörte zu denen, die es in erster Linie besser machen wollten als die eigenen Lehrer. Die Praxis lehrt einen schnell, dass alles enge Grenzen hat und dass diejenigen Lehrer, die man damals allenfalls als durchschnittlich empfand, durchaus eine ganze Menge richtig machten. Ich musste in dieser Hinsicht ganz schön zurückstecken und erst mal kleine Brötchen backen.

Gruß
Phil
 
Auch das ist eine jener radikalen Maßnahmen, die in der Regel ohne plausible Alternative daher kommen. Noten sind allemal transparenter und praktikabler als beispielsweise "ganzheitliche" Persönlichkeitsbeurteilungen (ich glaube, dass das auch Precht vorschlägt), die sich 1. in die Persönlichkeitrechte von Schülern einmischen und 2. unpraktikabel und letztlich willkürlich sind.

Gar keine verbindliche Rückmeldung (Noten sind ja nichts anderes als eine Rückmeldung über den momentanen Lernerfolg) löst kein Problem, sondern schafft ein neues. Stattdessen sollte man die Notengebungspraxis verbessern: Noten als Lernhilfe und nicht als Druckmittel gegen unwillige Lernende, Noten zur (Selbst)Evaluation des Lernerfolges und nicht als persönliche Demütigung, gegen die man (und zwar keinesfalls nur die Lernenden) mit Händen und Füßen ankämpfen muss. Noten nicht als Stolpersteine (mit möglichst fiesen und abwegigen Aufgabenstellungen), sondern eben sachliches (Lern)Feedback.

Bei den vielen guten Lehrern - immerhin ca. 50% der Lehrer machen laut Hattie bereits guten Unterricht (!) - ist das alles weitestgehend schon der Fall. Und als Lehrer ist vor allem eines störend und anstrengend: Das stundenlange (bis in die tiefe Nacht) Sitzen vor schlecht leserlichen Klassenarbeiten. Es ist ja nun nicht so, dass der Rotstift des Lehrers Liebling sei - wer das meint, der hat wirklich wenig Ahnung oder will sich einfach partout nicht für einen Augenblick in die Perspektive des "Feindbildes" versetzen.

P.S.: Ich selbst war ein mäßiger Schüler mit vielen Schulproblemen und ziemlich schiefer "Bildungskarriere", auch ich gehörte zu denen, die es in erster Linie besser machen wollten als die eigenen Lehrer. Die Praxis lehrt einen schnell, dass alles enge Grenzen hat und dass diejenigen Lehrer, die man damals allenfalls als durchschnittlich empfand, durchaus eine ganze Menge richtig machten. Ich musste in dieser Hinsicht ganz schön zurückstecken und erst mal kleine Brötchen backen.

Gruß
Phil
Viele Lehrer selbst,sind vom dem Bildungssystem nicht mehr überzeugt und solange kein besseres System gefunden ist,müssen wir wohlhiermit vorlieb nehmen.
 
Viele Lehrer selbst,sind vom dem Bildungssystem nicht mehr überzeugt und solange kein besseres System gefunden ist,müssen wir wohlhiermit vorlieb nehmen.

Die Sache ist doch die: Seit es (ca. Mitte des 19. Jahrhundert) Schulpflicht und damit Unterricht für alle - gerade auch für die Minderprivilegierten der Gesellschaft - gibt, hat sich Schule und Unterricht nicht prinzipiell verändert. Ein qualifizierter Erwachsener (Lehrperson) steht vor einer Gruppe Lernender, die gemeinsam an einem zentralen Ort mit verbindlichen Vorgaben zusammen kommen. Dieses Modell hat sich offenbar auf lange Sicht bewährt. Lehr- u. Lernmethoden spiegeln gesellschaftliche Werte wider und insofern sind wir alle mehr Teil dieses "Systems", als uns das manchmal bewusst ist.

Fakt ist, dass das "Schulsystem" nur als Begriff existiert, tatsächlich gibt es eben übergeordnete organisatorische Strukturen (von Bundesland zu Bundesland verschieden) und die Basis der Schulen. Nicht die Strukturen sind entscheidend, sondern die Situation der jeweiligen Schulen vor Ort - hier gibt es z.T. große Unterschiede. Dabei ist wiederum nicht das "System" hauptsächlicher Verursacher zentraler Probleme, sondern wir alle.

Beispiel: Privilegierte Menschen schicken ihren Nachwuchs auf gut platzierte Schulen, während sich die Kinder der sozial schwächer aufgestellten Menschen in der Regel auf sogenannten "Brennpunktschulen" wiederfinden. Dort sind nun nicht unbedingt die besonders fähigen Lehrer präsent (die nutzen die erstbeste Gelegenheit, um sich versetzen zu lassen), sondern der Durchlauf ist hoch und die Grundstimmung auf Überleben und nicht auf ausgefeilte Verbesserung unterrichtlicher Strukturen ausgelegt.

Worauf ich hinaus möchte: Die Schule ist ein Teil der Gesellschaft und letztlich spiegeln wir uns ALLE darin. Es handelt sich nicht um ein ominöses "System", das man mal eben ersetzen könnte. Das ist eine mittlerweile schon ziemlich abgestandene Mär, die sich jedoch hartnäckig hält.

Besten Gruß
Phil
 
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Die Sache ist doch die: Seit es (ca. Mitte des 19. Jahrhundert) Schulpflicht und damit Unterricht für alle - gerade auch für die Minderprivilegierten der Gesellschaft - gibt, hat sich Schule und Unterricht nicht prinzipiell verändert. Ein qualifizierter Erwachsener (Lehrperson) steht vor einer Gruppe Lernender, die gemeinsam an einem zentralen Ort mit verbindlichen Vorgaben zusammen kommen. Dieses Modell hat sich offenbar auf lange Sicht bewährt. Lehr- u. Lernmethoden spiegeln gesellschaftliche Werte wider und insofern sind wir alle mehr Teil dieses "Systems", als uns das manchmal bewusst ist.

Fakt ist, dass das "Schulsystem" nur als Begriff existiert, tatsächlich gibt es eben übergeordnete organisatorische Strukturen (von Bundesland zu Bundesland verschieden) und die Basis der Schulen. Nicht die Strukturen sind entscheidend, sondern die Situation der jeweiligen Schulen vor Ort - hier gibt es z.T. große Unterschiede. Dabei ist wiederum nicht das "System" hauptsächlicher Verursacher zentraler Probleme, sondern wir alle.

Beispiel: Privilegierte Menschen schicken ihren Nachwuchs auf gut platzierte Schulen, während sich die Kinder der sozial schwächer aufgestellten Menschen in der Regel auf sogenannten "Brennpunktschulen" wiederfinden. Dort sind nun nicht unbedingt die besonders fähigen Lehrer präsent (die nutzen die erstbeste Gelegenheit, um sich versetzen zu lassen), sondern der Durchlauf ist hoch und die Grundstimmung auf Überleben und nicht auf ausgefeilte Verbesserung unterrichtlicher Strukturen ausgelegt.

Worauf ich hinaus möchte: Die Schule ist ein Teil der Gesellschaft und letztlich spiegeln wir uns ALLE darin. Es handelt sich nicht um ein ominöses "System", das man mal eben ersetzen könnte. Das ist eine mittlerweile schon ziemlich abgestandene Mär, die sich jedoch hartnäckig hält.

Besten Gruß
Phil
Was unterscheidest du hier,wenn ein Kind keine gute Noten schreibt,kann es wohl schwerlichst auf ein Gymnasium gehen,was die Eltern dann spätestens merken auch wenn sie ihr Ki dgerne dort gesehen hätten.
Empfehlung gibt immer noch der Lehrer,auch wenn die Eltern "immernoch" das letzte Wort haben.
Frage:wie lange sollte ein Kind Kind bleiben,bevor es integriert wird:dontknow:
Hier wird mit der Zeit gespielt,und die Bedeutung was "alt"bzw"jung"wird....führe diesen Satz fort:geist:,aber selbst
 
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