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Philosophischer Kalender

oktoberwind

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20. November 2007
Beiträge
1.025
...meine Suche hat nichts ergeben, dass es so etwas hier schon gibt; meine Auswahl ist verständlicherweise subjektiv; wer etwas ergänzen will, kann gerne mitmachen:

Meine Daten für den Monat Juli:
1.7. 1742 G.C. Lichtenberg geboren
7.7. 1973 Max Horkheimer gestorben
8.7. 1885 Ernst Bloch geboren
15.7. 1892 Walter Benjamin geboren
25.7. 1905 Elias Canetti geboren
 
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Walter Benjamin ist am 15. Juli 1892 geboren; er war ein bedeutender Essayist und Denker in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts.

aus seinem Werk “Einbahnstraße”

Glücklichsein heißt ohne Schrecken seiner selbst innewerden können.

Das Werk ist die Totenmaske der Konzeption.

Die Freiheit des Gespräches geht verloren.


aus “Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit”

Was immer Menschen gemacht hatten, das konnte immer von Menschen nachgemacht werden.
...was im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit des Kunstwerks verkümmert, das ist seine Aura.



Es ist immer schön, wenn ein kluger Kopf über einen anderen nachdenkt; Susan Sontag schrieb über Benjamin:
“Dem angehenden Melancholiker erschien... die Einsamkeit als die einzige dem Menschen gemäße Existenzform.”

(in: Im Zeichen des Saturn, Essays - dieses titelgebende Essay befasst sich mit Walter Benjamin)
 
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25. Juli 1905
Elias Canetti geboren
Denker, Schriftsteller, Literatur-Nobelpreisträger 1981

Aus seinen Aufzeichnungen:


Man ist nie traurig genug, die Welt besser zu machen.

Wenn jeder Mensch ahnte, von wie vielen er durchschaut wird!

Nur der Ungläubige hat ein Anrecht auf Wunder.

Wie leicht sich das sagt: sich selber finden! Wie man erschrickt, wenn es wirklich geschieht!

Ohne Bücher verfaulen die Freuden.

Jedesmal, vor jeder Wiedergeburt, setzte er sich zur Wehr.

Wie kann ich mich langweilen, solange ich Worte kenne?

*********************


Er verfasste drei Dramen, den Roman Die Blendung (für den er 1981 den Nobelpreis erhielt und von dem er sich im Alter distanzierte), Essays und Reiseberichte, Tagebücher, Charakterminiaturen und Abertausende von Aufzeichnungen, welche heute von vielen Kritikern als der „bleibende“ Teil seines Gesamtwerkes erachtet werden.
 
AW: Philosophischer Kalender

Der August scheint den Denkern kein zuträglicher Monat - bis auf eine Ausnahme habe ich nur Sterbedaten gefunden... (oder man kann es auch umgekehrt sehen, in den Zeiten der "Hundstage" entkommen die Denker am leichtesten dieser schnöden Welt):

4. August 1977 - Ernst Bloch gestorben
5. August 1895 - Friedrich Engels gestorben
6. August 1968 - Theodor W. Adorno gestorben
11. August 1464 - Nikolaus von Kues gestorben
14. August 1994 - Elias Canetti gestorben
15. August 1900 - Friedrich W. Nietzsche gestorben
19. August 1662 - Blaise Pascal gestorben
27. August 1770 - Georg F. W. Hegel geboren
31. August 1933 - Theodor Lessing gestorben
 
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Ernst Bloch zur Erinnerung

Man ist mit sich allein. Mit anderen zusammen sind es die meisten auch ohne sich. Aus beidem muss man heraus.

...denn der Mensch ist etwas, was erst noch gefunden werden muss.

Kein Mensch ist vor dem Tod glücklich zu preisen und im Spiegel des Todes erst recht nicht.


(aus den “Spuren”)
 
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Die Nationalversammlung erkannte, dass sie ein Reglement haben müsse, denn sie wusste, wo zwei oder drei Deutsche zusammen sind, da müssen sie ein Reglement haben, sonst entscheiden die Schemelbeine.

Das Essen ist der Beweis des Puddings.


(in memoriam Friedrich Engels - + 5.8.1895)
 
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Dem Gedanken bleibt kein Verstehen als das Entsetzen vorm Unverständlichen.

Jedes Kunstwerk ist eine abgedungene Untat.

Herrschaft erbt sich fort durch die Beherrschten hindurch.

Wahr sind nur die Gedanken, die sich selber nicht verstehen.

Kunst ist Magie, befreit von der Lüge, Wahrheit zu sein.


Theodor W. Adorno, Minima Moralia

in memoriam 6.8.1968
 
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Sorry, ich wurde auf einen Tippfehler hingewiesen: Das Todesjahr Adornos ist natürlich 1969; bei dieser Gelegenheit - ich werde, da ich entsprechende Notizen vorliegen habe, den Kalender mit den von mir subjektiv ausgewählten Favoriten fortführen, habe aber überhaupt keine Einwände gegen Ergänzungen anderer Leser / Schreiber; am Anfang des Monats kann man immer meine Liste sehen, wer also andere Namen einfügen will, bitte...
 
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Mirum video hominem affici ad id, quod ignorat.
Mirabilius est hominem affici ad id, quod se scire putat.

Seltsam, dass ein Mensch von etwas ergriffen wird, das er nicht kennt.
Noch seltsamer ist, dass ein Mensch von etwas ergriffen wird, das er zu wissen meint.


(in memoriam Nikolaus von Kues, aus De docta ignorantia, Von der wissenden Unwissenheit)
 
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