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Philosophie als Modeerscheinung?

Blattgold

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6. September 2012
Beiträge
4
Hallo ihr Lieben,

das ist mein erster Beitrag in diesem Forum. Ich bin also noch frisch und unentnervt. Ich habe zwei Fragen und würde mich über eine sich in mehrere Richtungen entspinnende Diskussion freuen, sofern sie immer in Kontakt mit den Ausgangsfragen bleibt. Diese wären:

1. Ist Philosophie "in Mode"?
2. Falls man der ersten Frage zustimmt, worin könnten die Gründe für dieses gesteigerte Interesse an Philosophie zu finden sein?

Ich würde die erste Frage spontan bejahen und als Grund die allgemeine Desorientierung unserer Zeit anführen. Wer könnte von sich heute schon sagen, dass er die Welt verstände? Die Philosophie bietet in meinen Augen die Möglichkeit, das Geschehen wieder auf Normalmaß herunterzuschrauben, sprich: das große Ganze auszublenden, um sich überschaubareren, persönlicheren Themen wie Glück, Liebe, Autonomie zuzuwenden. Philosophie wird in meinen Augen oft mit Lebenshilfe-Themen verquickt. Zum Einstieg und zum Warmwerden vielleicht einmal ein bissiges Zitat aus Hegels Phänomenologie des Geistes:

"Die Philosophie aber muß sich hüten, erbaulich sein zu wollen."

Wie seht ihr das?

Viele Grüße,
K.
 
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AW: Philosophie als Modeerscheinung?

Sie kann nicht in Mode sein denn sie bedeutet 'Liebe zur Weisheit' und das ist für Menschen mit einer gewissen Lebensqualität immer von Belang.
Es ist richtig, je mehr Menschen sich dessen bewusst werden um so besser und so ist es sinnvoll wenn die Liebe zur Weisheit ein Massenphänomen wird.
Je mehr Menschen sich die Sinnfrage im Leben stellen und beantworten können für sich ganz persönlich um so mehr steigt die Qualität im Dasein und das Leid kann überwunden werden.
Mode ist für diesen Vorgang den der Mensch immer braucht um gut und lange zu leben ein zu negativ besetzter Begriff denn er bezieht sich auf einen zeitlichen Rahmen, auf einen zyklischen Wandel.
Die Philosophie beschäftigt den Menschen schon seit der vorchristlichen Zeitrechnung und hält bis heute unverändert an.
Richtig an der Vermutung ist, dass Ereignisse die in der Gegenwart stattfinden stärker die Wahrnehmung beeinflussen als Dinge die über 2000 Jahre zurück liegen und
somit ist der Fokus auf die Philosophie der Gegenwart gerichtet.
Der Versuch, die Welt und die menschliche Existenz zu deuten und zu verstehen ist gegenwärtig im Jetzt und Hier.
 
AW: Philosophie als Modeerscheinung?

....



1. Ist Philosophie "in Mode"?
2. Falls man der ersten Frage zustimmt, worin könnten die Gründe für dieses gesteigerte Interesse an Philosophie zu finden sein?

3. Zum Einstieg und zum Warmwerden vielleicht einmal ein bissiges Zitat aus Hegels Phänomenologie des Geistes:

"Die Philosophie aber muß sich hüten, erbaulich sein zu wollen."

....

Zu 1.:
Ja, und zwar schon seit :ironie: ca. 2.600 Jahren vor Christus, als THALES von Milet als Mathematiker und Astronom eine Sonnenfinsternis exakt für den 28. Mai 585 vor Christus vorhergesagt hatte ...:lachen:

Zu 2.:
Siehe das HEGEL-Zitat unter 3. :D

Zu 3.:
:ironie: Zum Ausstieg einmal ein nicht-bissiges Zitat von Meister HEGEL aus seiner Vorrede zu den "Grundlinien des Rechts", Frankfurt/M. 1972, S. 14:

"...die Eule der Minerva beginnt erst in der einbrechenden Dämmerung ihren Flug."


moebius
 
AW: Philosophie als Modeerscheinung?

die Philosophie könnte in Mode sein,
weil es die zugehörigen Bücher antiquarisch ganz billig zu kaufen gibt

nun ist aber die Erforschung der Erde so weit fortgeschritten,
daß es keine unbekannten Zonen mehr gibt
  • die Industrialisierung ist nach überall hin vorgedrungen
  • die Politik gehorcht quantifizierten Zusammenhängen

damit steht das Spekulieren über die göttliche Umwelt nicht mehr im Vordergrund
und durch die lauten Medien sind die Muse verlorengegangen
 
"prechtig, prechtig!"

Die große Frage hinter allem, auch hinter der, ob Philosophie oder nicht, dürfte "WOZU" sein. Nach meinen Wissenserfahrungen, die schon lange in Richtung Authentizität und Beschäftigung mit dem "Hammerwerkzeug der Welt" gehen und mich zum "Watzlawikaner" machten (Manager-Magazin veröffentlichte schon 1993 von mir als Noname Kommentare über Werbepsychologie - Welt der Antiphilosophie sozusagen), findet sich hinter allem nur eine einzige Antwort.

Allerdings muß man dazu sehr gründlich alles hinterfragen, was sich so bietet. Ich habe das getan, gleichzeitig hunderte unterschiedichster Konflikte analysiert und mich immerwieder mit renommierten Experten ausgestauscht, damit ich nicht in die Selbstbestätigungsfalle tappe. Deshalb denke ich, daß wir allmählich was abbekommen von der Wissensexplosion im letzten Jahrhundert und nachdenklicher werden, vor allem vor dem Hintergrund, daß wir schon morgen in den Abgrund schlittern können.

Was uns die Politik seit vielen Jahren als Licht am Ende des Tunnels verheißt und immer größer wird, kommt mit immer bedrohlicheren Geräuschen näher. Wirkliche Fortschritte werden vorrangig noch immer von egoistischen Profitinteressen genutzt. So stehen wir erst am Anfang der Computernutzung, weil sich sehr viele auf die damit rasch erreichbaren Wohlgefühle stürzten, um Reibäche flie§en zu lassen. Damit einher ging erstmal eine massenhafte Zeitverplemperung, die heute noch längst nicht abgeflaut ist, wie ich eben feststelle und deshalb auch gleich aufhöre ... :D
 
AW: "prechtig, prechtig!"

Die große Frage hinter allem, auch hinter der, ob Philosophie oder nicht, dürfte "WOZU" sein. Nach meinen Wissenserfahrungen, die schon lange in Richtung Authentizität und Beschäftigung mit dem "Hammerwerkzeug der Welt" gehen und mich zum "Watzlawikaner" machten (Manager-Magazin veröffentlichte schon 1993 von mir als Noname Kommentare über Werbepsychologie - Welt der Antiphilosophie sozusagen), findet sich hinter allem nur eine einzige Antwort.


Meinst du das "Energie an - Energie aus"?


Allerdings muß man dazu sehr gründlich alles hinterfragen, was sich so bietet. Ich habe das getan, gleichzeitig hunderte unterschiedichster Konflikte analysiert und mich immerwieder mit renommierten Experten ausgestauscht, damit ich nicht in die Selbstbestätigungsfalle tappe. Deshalb denke ich, daß wir allmählich was abbekommen von der Wissensexplosion im letzten Jahrhundert und nachdenklicher werden, vor allem vor dem Hintergrund, daß wir schon morgen in den Abgrund schlittern können.


Was verstehst du unter "Abgrund"?


Was uns die Politik seit vielen Jahren als Licht am Ende des Tunnels verheißt und immer größer wird, kommt mit immer bedrohlicheren Geräuschen näher. Wirkliche Fortschritte werden vorrangig noch immer von egoistischen Profitinteressen genutzt. So stehen wir erst am Anfang der Computernutzung, weil sich sehr viele auf die damit rasch erreichbaren Wohlgefühle stürzten, um Reibäche flie§en zu lassen.


Das dürfte aber eher eine Minderheit sein!
Wieviele machen denn wohl wirklich Reibach mit dem Internet? :dontknow:


Damit einher ging erstmal eine massenhafte Zeitverplemperung, die heute noch längst nicht abgeflaut ist, wie ich eben feststelle und deshalb auch gleich aufhöre ... :D


Für dich sind Wohlgefühle Zeitverplemperung? :haare:
Heißt das, du huldigst dem Leistungsideal?
 
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AW: Philosophie als Modeerscheinung?

Hallo ihr Lieben,.....

...könnten Sie das wirklich auch kommunikativ und interaktiv garantieren? :D

das ist mein erster Beitrag in diesem Forum. Ich bin also noch frisch und unentnervt.

Das ist gut. - Möglicherweise aber auch schlecht. Denn Sie könnten ja auch 'Nerven wie Drahtseile' haben, die trotzdem schon beim geringsten lichten Sonnensturm die Sicherungen in Ihrer Umformstation durchbrennen lassen könnten?

Ich habe zwei Fragen .........

Das ist schon mal gut. - "Die Zwei" sind schon immer meine Lieblinge.

.......und würde mich über eine sich in mehrere Richtungen entspinnende Diskussion freuen, sofern sie immer in Kontakt mit den Ausgangsfragen bleibt.

Ja, immer in zustimmendem Kontakt mit der einseitigen Ausgangsfrage bleiben, das garantiert gewiss prickelnde Stromstöße bei allen Nickenden und Nicknamen...:D

1. Ist Philosophie "in Mode"?
2. Falls man der ersten Frage zustimmt, worin könnten die Gründe für dieses gesteigerte Interesse an Philosophie zu finden sein?

Und falls ich zweitens nicht zustimme, riskiere ich dann erstens schon eine Themaverfehlung?

Ich würde die erste Frage spontan bejahen und als Grund die allgemeine Desorientierung anführen.

Ja, das merkt man!

Wer könnte von sich heute schon sagen, dass er die Welt verstände?

Diese Welt des Hinterfragens verstehe ich sehr gut, also sollte ich dazu auch die Welt Ihrer Hinterfragestellung verstehen lernen dürfen, immerhin haben Sie ihre Blattgoldphilosophie als Substitut einer ewig währenden Modeerscheinung zur Bewahrung des Unvergänglichen sehr anschaulich verdeutlicht.........

Die Philosophie bietet in meinen Augen die Möglichkeit, das Geschehen wieder auf Normalmaß herunterzuschrauben,......

Eine solche Möglichkeit wäre in meinen Augen nur gegeben, wenn dem Geschehenen überhaupt jemals ein < Normalmaß > hätte zugewiesen werden können!

Dieses Normalmaß wollte ich aber, falls überhaupt, keinesfalls kommunikativ (als alter Anti-Watzlawickaner“ :D) aus der - (vulgärsprachlich teuflisch radikalisiert: „beschissenen“) - Vergangenheit ableiten, sondern nur aus einer -(vulgärsprachlich göttlich radikalisierten: „frohlockenden“) - Zukunft ableiten, welche die „Spreu vom Weizen“ aber eben gerade genauso nicht zu trennen vermag, wie die „Scheu vom Weisen“, abgelegt werden könnte, sondern sie in Gegenteilen intellektuell mutig einzubeziehen versucht werden sollte.

.....sprich: das große Ganze auszublenden, um sich überschaubareren, persönlicheren Themen wie Glück, Liebe, Autonomie zuzuwenden.

Wie bitte? - Sie betrachten < das große Ganze > als ein geistiger Hemmschuh für persönliche Themen wie < Glück, Liebe, Autonomie > und wollen damit alle Menschen Lügen strafen, welche ausgerechnet ihre große Liebe dem großen Ganzen zu verdanken haben??

Philosophie wird in meinen Augen oft mit Lebenshilfe-Themen verquickt.

Das ist in meinen Augen wenig erquicklich, da Philosophie weder Subjekt noch Objekt der Begierde sein sollte.

Zum Einstieg und zum Warmwerden vielleicht einmal ein bissiges Zitat aus Hegels Phänomenologie des Geistes:

"Die Philosophie aber muß sich hüten, erbaulich sein zu wollen."

Wie seht ihr das?

Viele Grüße,
K.

Mein lieber < K. > , damit nämlich, mit Hegels Ausspruch als Flegel, werden wir die < K-Frage> wohl erst recht nicht lösen können :D

Ganz im Ernst: Ein Flegel ist in meinen Augen, wer sagt < Philosophie...muss.......>!.

Meine Philosophie-Kommentare brauchen sich also wirklich nicht davor zu hüten, < erbaulich sein zu wollen > …...weil sie es schon sind .....und sind....und sind....., womöglich in einer gerade ontologisch hereinbrechenden wie ausbrechenden *Sindflut* ?

Bernies Sage
 
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