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Musikstil: Elektro

Mg606

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10. Februar 2008
Beiträge
315
Soo ich möchte mal einen einigermaßen neuen Musikstil vorstellen, der sich so langsam aber sicher in Deutschland etabliert. Ich würde mal behaupten die aktuelle "Hochburg" dieses Musikstils ist Frankreich und Italien.
Eines der wichtigsten Label ist meiner Meinung nach "Ed Banger Records", welches von dem damaligen Daft Punk Manager Busy P in Paris gegründet wurde. Die wichtigsten Mitglieder des Labels neben Busy P selbst sind Mr.Oizo und Justice. Die in Deutschland bekannteste von diesen Bands dürfte Justice sein, vorallem mit dem Song D.A.N.C.E. schafften es die beiden DJs in die Charts (auch wenn ich den Song weniger mag). Eine weitere bekannte Band ist die Amerikanische Elektropop Band MGMT. Noch ist es allgemein aber ein weniger verbreiteter Stil, der sich jedoch immer weiter ausbreitet.
Ich selbst geh morgen auch mal auf ein elektro Konzert von DSL gehen die ebenfalls bei Ed Banger Records sind wird bestimmt ganz gut.
 
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AW: Musikstil: Elektro

was haben denn explodierende Frösche mit elektronischer Tanzmusik zu tun? :D
stimmt aber trozdem was du sagst zB. daft punk. Elektronische musik gibt es auch schon länger, der Stil ist aber etwas neues, auch wen der Name auf älteres schließen lässt.
 
AW: Musikstil: Elektro

als Daft Punk auftauchten,
war das ne komische Mischung
(eben französisch, Franzosen leiden im Bereich der Musik unter Geschmacksverirrung)
aus Disco und Trip Hop

zwar auf der Höhe der Zeit, aber dann doch etwas seltsam

das, was Du oben an Videos aufgeführt hast,
könnte fast alles auch von Daft Punk stammen
und es könnte durchaus zehn Jahre älter sein

richtig innovativ war aber FAD GADGET
zeitgleich mit ALAN VEGA

was haben denn explodierende Frösche mit elektronischer Tanzmusik zu tun?

es gibt ein schönes elektronisches Musikstück von COIL

Have you been exploding frogs again?

das Stück war damals (1992/3) das Gegenstück zu intelligent techno (warp records) und house (strictly rhythm)

'Schrei in der Stille' (the reflecting skin) ist ein sehenswerter Film
 
AW: Musikstil: Elektro

Zitat von Scilla:
was haben denn explodierende Frösche mit elektronischer Tanzmusik zu tun?

es gibt ein schönes elektronisches Musikstück:

http://www.youtube.com/watch?v=dqUeirXg9nk

Schönes Stück!?

Weckt Erinnerungen, die wirklich nicht (nur)
schön sind.
Wir haben uns (nach dem zweiten Weltkrieg)
in den Unterrichtspausen mit Papierkrammen
beschossen. Ging machmal ins Auge und war
dann (nicht ganz so) schlimm - wie der (gemeine)
Bubenschuss in dem Film.

* Gewalt steckt in allen Gehirnen.

Das wissen wir inzwischen wohl.
Wie lernen wir, damit umzugehen?

Das ist eine der Fragen, die hier jetzt besonders
häufig "behandelt" werden. - Wie Du weißt.

Viele Grüße
von
Reinhard70
 
AW: Musikstil: Elektro

die Bilder stammen aus dem Film 'the reflecting skin'

die Szene, als die Mama den Sohn fragt:
'Have you been exploding frogs again?'

hat eine Gruppe namens COIL dazu inspiriert,
ein Musikstück zu komponieren,
in welchem die Textzeile mit verschiedenen Geschwindigkeiten und Richtungen abgespielt wird

bei dieser Musik geht es nicht um Noten, sondern um Klänge

ein entspannter Jazz-Groove,
dann ein Orgel Gedöhns,
(was sich normalerweise keiner freiwillig anhören würde)
dazu der Stimmenloop (Schleife)
ein Saxophon gibt die Melodie vor

arrangiert als dramatische Handlung

der Film 'the reflecting skin' hat auch eine dramatische Handlung
Regie führte ein Maler​

in den 80ern gab es eine Musikszene,
die vergleichbar mit der modernen Malerei losgelegt hat,
ohne Rücksicht auf den Hörer zu nehmen

COIL gehörten mit dazu
und als Anfang der 90er die nächste Musikgeneration kam
(House-Musik),
haben COIL eben schräge Tanz-Musik gemacht
 
AW: Musikstil: Elektro

Hilfe - die Elektrowelle überrollt die Floors und kickt die Meute zur Ekstase.....

Eigentlich ist ELEKTRO ein Sammelbegriff für verschiedene Elektronische Musik, die ihre Anfänge schon zu Beginn des letzten Jahrhunderts hatte. 1913 komponierte und musizierte die Avantgarde mit den neuen Technologien wie Telefon, Phonograph, Grammophon und Mikrophon, die erstmals die Aufzeichnung von Klängen möglich machten. Mit der seriellen und später punktuellen Musik verabschiedete man sich von den reinen Klängen in Dur und Moll und es entstand eine neue "Geräuschmusik", die ohne jede offensichtlich erkennbare Struktur - quasi wie zufällig - arrangiert wurde.

1919 wurde das erste elektronische Instrument von Leon Theremin erfunden und nach ihm benannt.

In den 30er Jahren entdeckte man die Möglichkeit, Tonbänder zu zerschneiden und neu zusammenzusetzen. (John Cage mit Imaginary Landscape No 1)

Karlheinz Stockhausen entwickelte in den 50er Jahren die Möglichkeit, Aufnahmematerial zu bearbeiten, zu verfremden, zu modellieren. Das war der Grundstein für das, was man heute unter dem Namen Sampling zusammenfasst.

In den 60er Jahren erlebte die Musik dann einen BOOM. Die Avantgarde traf auf dem Mainstream und dieser nutzte gekonnt die neuen Möglichkeiten des Musikstudios mit Nachbearbeiten, Effekten und Overdub.

1967 konzipierte Robert Moogs seinen ersten Synthesizer als populäres Musikinstrument. Bands wie Kraftwerk oder Can und Solokünstler wie Klaus Schulze schrieben damit Musikgeschichte.

Mal war es der von der Black-Musik abgekupferte GROOVE (Zeitversatz), mal die kosmisch-sphärische Klangdichte, ein anderes mal eine durch Monotonie hervorrufende Hypnose, in der Raum und Zeit ausgehebelt zu sein scheinen.....

In den 70er Jahren entwickelte King Tubby den DUB, eine besondere Studiotechnik, die Loops nur mit Hall und Echo-Effekten modellierte und Klang-Spuren verdoppelte und wieder herausfilterte.

Über die EBM (Elektronic Body Music), New Wave und Industrial entwickelte sich die Elektronische Musik weiter. House, Trance, Techno, Goa, Minimal, Elektro, Breaks, Ambient usw. entstanden so bunt nebeneinander und miteinander, dass man heute kaum noch Genreunterschiede feststellen kann.

Das Goethe-Institut ist sogar mit der Wahrung elektronischen Musik beauftragt. Viele bedeutende Protagonisten kommen aus dem deutschsprachigen Raum.

Heute geht meiner Meinung nach eher der Trend zu elektro-akustischen Produktionen, wobei alle Stile bunt gemischt und weiter diversifiziert werden. Jazz und Klassik meets Techno (kein Scooter-Kinder-Kirmes-Gedudel)

Der Bereich der echten gebrochenen Beats (Trip Hop, Dub-Step, 2-Step) wird dabei immer einflussreicher.

Ich mutmaße mal, dass die "ELEKTRO-WELLE" (wie Mg606 beschrieben), schnell wieder vorbei ist, noch ehe sie richtig angefangen hat.

Hier noch zwei von mir favorisierte Klangkünstler, die seit Jahren/Jahrzehnten unter vielen Projekten immer erstklassige und stilbildende Musik hervorzauberten.

Wolfgang Voigt hier als GAS mit KLANGKUNST von der Transmediale und dem Zauberberg 1....





http://www.discogs.com/artist/Gas

Richie Hawtin ist für den Bereich der Minimal-Elektronika, immer noch der Maßstab. Hier sein CONCEPT...



http://www.discogs.com/artist/Plastikman

MUSIK ist Medizin für die SEELE!
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Musikstil: Elektro

GROOVE (Zeitversatz)

Groove ist für mich dasjenige, was sich entwickelt
wenn also immer mehr (neue) Klänge im Musikstück eingesetzt werden
die Klangfülle immer umfangreicher, die Komposition immer komplexer wird

Wikipedia verweist zusätzlich auf

eine für ein Musikstück typische Rhythmusfigur oder ein rhythmisch-metrisches Grundmodell. Zum andern ist der Groove, ähnlich dem Swing eines Stückes, auch ein bestimmtes Gefühl, das durch Rhythmus, Spannung und Tempo des Musikstücks erzeugt wird.

der Zeitversatz bewirkt, so weit ich weiss, den Swing
(habe es noch nicht ausprobiert)

der elektronische Eiertanz
 
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AW: Musikstil: Elektro

Groove ist für mich dasjenige, was sich entwickelt
wenn also immer mehr (neue) Klänge im Musikstück eingesetzt werden
die Klangfülle immer umfangreicher, die Komposition immer komplexer wird

der Zeitversatz bewirkt, so weit ich weiss, den Swing
(habe es noch nicht ausprobiert)

der elektronische Eiertanz

Groove ist ein so weit geläufiger und gebräuchlicher Ausdruck und ich habe sehr lange gebraucht, um mir den GroOove bewusst werden zu lassen, was das heißt. Über den Swing (der Musikrichtung) ist es mir dann auch klar geworden. An vielen elektronischen Musikinstrumenten wird das auch als Drive bezeichnet.

Wenn Menschen ein klassisches Instrument spielen, dann unterliegt man - je nach Rhythmusgefühl - einen natürlichen Groove. Wir sind halt keine Maschinen, die auf Millisekunde genau punktuell im mathematisch korrekten Zeitfenster den Einsatz bringen. Da kommt es immer zu Abweichungen im Millisekundenbereich. Ebenso ist es völlig natürlich, dass die ausgesendeten Schallwellen irgendwo reflektiert werden und diese Reflektion (Hall-Effekt) trifft dann ebenso mit Zeitverschiebung zu unseren Ohren. Diese natürlichen Grooveanteile sind in der gesamten Musik allgegenwärtig.

Im Swing wird jedoch das Tempo innerhalb des Taktes "verschleppt". Bei den ersten Zählzeiten ist noch alles im "normalen" Bereich, wo hingegen meist die letzten Zählzeiten etwas länger gezogen werden. Das kann man besonders gut beim Jazz erleben, wo man sich nur an die Hauptzählzeiten hält und dazwischen sozusagen freie Bahn hat, um geringfügige Abweichungen zu treffen.

Bei Hand-gemachter Musik ist das automatisch, so wie jemand Rhythmusgefühl hat, so trifft man unbewusst diese Grooveabweichungen.....

Bei der reinen elektronischen Musik ist es jedoch so, dass diese Musik mathematisch genau programmiert wird. Daher muss man die Grooveeinstellungen meist manuell in der Quanterisierungsfunktion auflockern. Minimale Abweichung im bereich weniger Millisekunden haben je nach Instrument und Stilrichtung gigantische Auswirkungen. Ein zuviel macht den gesamten Sound defekt. Es holtert, poltert und überschlägt sich. Ein zuwenig klingt zu eckig, zu künstlich, zu sehr nach Marschmusik. Das richtige Mittelmaß ist sehr zeitaufwändig herauszufinden, da es vom Tempo (bpm) der Stilart und des Instrumentes (Frequenzgang) abhängig ist.

Beim richtigen GroOove läuft der Rhythmus rund - nicht eckig und auch nicht gepoltert. Langsamere Nummern eignen sich besser zum Grooven, als schnellere.

Oft reicht auch nur ein guter Hall-Effekt, der die Reflektion des Schalls simuliert. Dort kann man mit der Predelay-Time die Raumgröße definieren und so für einen Groovefaktor sorgen.

Vorgefertigte Samples sind meist schon mit ausreichend Rauminformationen und Grooveanteilen konzipiert. Die meisten Musikprogramme haben auch andere einfache Möglichkeiten, die Rhythmik entsprechend zu beeinflussen und einen schöÖönen rollenden Groove zu zaubern, z.B. Swing oder Drive-Funktion....

Lieben groOovigen Gruß
Axl
 
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