Im Freiheit-Thread hat majanna sich die Mühe gemacht, die historische Entwickliung des Begriffes DIALEKTIK zu erkunden . Dabei fand sie heraus, dass sich die Bedeutung ziemlich gewandelt hat. Da stellt sich mir als gelernter Physiker und angelernter Graecist die Frage nach der bregenspezifischen Unschärferelation:
Bereits hier wird ein Posting auf die verschiedensten Arten interpretiert. Um wie viel grösser ist die Streuung dann beim Lesen eines Urtextes – und dann noch aus den Blickwinkeln verschiedener Epochen?
Neulich gab es hier einen Lateinischen Lesekreis zum Thema Metamorphosen des Ovid, die ja selbst Metamorphosen der griechischen Mythologie sind. Das versammelte Einbildungsbürgertum war damit zufrieden, den Übersetzungen des pensionierten Paukers zu lauschen und hier und da über kleine Bedeutungsabweichungen bei einzelnen Wendungen zu sinnieren. Ich hatte damals Lehrer, die den Inhalt hinterfragt hätten (und auch haben), die Parallelen zur Gegenwart gesucht hätten. Nix da – dann wir lieber der Hexameter geübt. Mir kam das vor wie eine Diskussion von Oldtimer- Sammlern, die selbst keinen Führerschein mehr haben und ihn auch nicht wollen. Auf mich wirkte das wie Meatamorphium und ich verabschiedete mich nach vier Sitzungen, in denen trotz mehrfacher sanfter Anregungen meinerseits keine Metamorphose abzusehen war, klammheimlich zum Tischtennistraining.
Abzusehen ist dagegen, dass sich auch der Begriff Dialektik weiter metamorphieren lassen wird. Schließlich muss sich die Wissenschaft immer wieder neu erfinden und den Doktor bekommt man nicht auf olle Kamellen. Es sei denn, sie seien so alt und umettiketiert, dass es nicht mehr auffällt. So was wie des Kaisers alte Hüte – oder besser Hosen.
Johko
Bereits hier wird ein Posting auf die verschiedensten Arten interpretiert. Um wie viel grösser ist die Streuung dann beim Lesen eines Urtextes – und dann noch aus den Blickwinkeln verschiedener Epochen?
Neulich gab es hier einen Lateinischen Lesekreis zum Thema Metamorphosen des Ovid, die ja selbst Metamorphosen der griechischen Mythologie sind. Das versammelte Einbildungsbürgertum war damit zufrieden, den Übersetzungen des pensionierten Paukers zu lauschen und hier und da über kleine Bedeutungsabweichungen bei einzelnen Wendungen zu sinnieren. Ich hatte damals Lehrer, die den Inhalt hinterfragt hätten (und auch haben), die Parallelen zur Gegenwart gesucht hätten. Nix da – dann wir lieber der Hexameter geübt. Mir kam das vor wie eine Diskussion von Oldtimer- Sammlern, die selbst keinen Führerschein mehr haben und ihn auch nicht wollen. Auf mich wirkte das wie Meatamorphium und ich verabschiedete mich nach vier Sitzungen, in denen trotz mehrfacher sanfter Anregungen meinerseits keine Metamorphose abzusehen war, klammheimlich zum Tischtennistraining.
Abzusehen ist dagegen, dass sich auch der Begriff Dialektik weiter metamorphieren lassen wird. Schließlich muss sich die Wissenschaft immer wieder neu erfinden und den Doktor bekommt man nicht auf olle Kamellen. Es sei denn, sie seien so alt und umettiketiert, dass es nicht mehr auffällt. So was wie des Kaisers alte Hüte – oder besser Hosen.
Johko