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krieg, ja oder nein?

heavy

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7. April 2003
Beiträge
54
war nun der Krieg gerechtfertigt? es ist einfach zu einem krieg nein zu sagen, wo es doch menschenleben schohnt, aber was ist mit den unterdrückten? was ist mit denen die unter der diktatur nur deshalb leben, weil sie mit einer waffe im rücken dem regime untertan sind? ist es etwa besser unterdrückt ohne meinungs und entfaltungsfreiheit zu leben, haubtsache leben? wir können nein zu einem krieg sagen, natürlich, wir sind ja nicht unterdrückt! würdet ihr nicht lieber kämpfen, oder auf befreiung hoffen und wenn sie da ist, die opfer dulden und den preis bezahlen um frei zu sein?
verlangen wir nicht irrwitziges von menschen damit, wenn wir keine krieg wollen aber ansonsten die augen schließen vor den zuständen in denen sie sich befinden? (Irak) was meint ihr dazu?
 
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Hallo Heavy,

meineserachtens ist der Regimesturz die einzige Kriegsrechtfertigung, welche zumindest auf den ersten Blick nachvollziehbar scheint. Das diktatorische Regime von Saddam Hussein war menschenverachtend und brutal, so wie wir es auch von genügend anderen aktuellen und historischen Beispielen kennen. Dennoch wirft sich doch die Frage auf, ob es unser Recht und unsere Pflicht sein kann, in die Politik (auch wenn diese nicht demokratischen Idealen entspricht) eines fremden Landes derart radikal einzugreifen, bzw. diese mittels eines Angriffskrieges zu stürzen.

Ich sehe in einer solch gewaltsam herbeigeführten Veränderung auch zahlreiche Problematiken. Die Menschen fühlen sich übergangen und fremdbestimmt, es gibt genügend Iraker, die keine rechte Begeisterung für diese Zwangsbefreiung aufbringen können, zumal derzeit garkeine Regierung, sondern pure Anarchie, im Irak vorherrscht. Ich bin der Ansicht, dass eine politische Veränderung von einem Volke selbst ausgehen sollte und nicht von außen herbeigeführt werden darf, auch wenn die Regierung eines anderen Landes unseren eigenen Idealen nicht entspricht.

Ob die Demokratisierung des Iraks überhaupt realisiert werden kann, dies halte ich keineswegs für gesichert. Es gibt genügend Iraker, die im Führerprinzip die ideale Politik erkennen wollen und nur darauf warten den nächsten Alleinherrscher ausrufen zu können. Ob eine von den Amerikanern benannte und - zumindest anfangs - kontrollierte, demokratisch aufgebaute Regierung, auf einen breiten Rückhalt im irakischen Volke hoffen darf? Ich bin demgegenüber eher skeptisch.

Das alles sollte aber letztlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass der eigentliche Kriegsgrund "Massenvernichtungswaffen" bislang nicht bestätigt werden könnte. In meinen Augen ist der Irak somit unberechtigterweise angegriffen worden und die Legitimation für einen Angriffskrieg ist nicht länger vorhanden, wenn sie es denn überhaupt jemals war.

Vorerst befindet sich der Irak im künstlich herbeigeführten Chaos, viele Menschen erleiden dort derzeit Not und die humanitäre Lage ist offenbar sehr schlecht. Von den tausenden Kriegsopfern und den enormen Schäden an der Infrastruktur ganz zu schweigen. Die propagierten Vorteile dieses amerikanischen Irakfeldzuges wollen mir daher nicht so recht einleuchten. Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Situation im Irak bald wieder entspannt und die UNO sobald als möglich in die Nachkriegshandlungen integriert wird. Längerfristig wäre dann auch eine einigermaßen stabile Regierung wünschenswert.

Fazit: Ich glaube nicht, dass die amerikanische Regierung das Recht hatte, den Irak als souveränes Land anzugreifen. Wenn diese Gründe tatsächlich ausreichen um ein anderes Land zu überfallen, dann wäre es um den Weltfrieden in der Tat nicht sehr gut bestellt. Warten wir ab, was uns die derzeitige amerikanische Regierung in Zukunft noch für "Überraschungen" zu bieten hat.

Viele Grüße,

Philipp
 
freies Franken!

G.W. Bush ist ein Massenmörder.
Wann geht er endlich ins Exil?

Was ist mit den anderen 76 Ländern dieser Erde, die von einem Diktator beherrscht werden - alle angreifen und befreien?

Oder auf einen "Hilferuf" warten, wie in Vietnam?

Die Franken wurden zwangsgebayert, ein Volksbegehren "selbständiges Franken" wurde mit haltloser Begründung vom bayerischen (!) Verfassungsgericht verboten.

Die Franken leben in Unfreiheit.


Bitte, bitte, bitte, lieber Onkel Bush, befreie die Franken von der bayerischen Diktatur und besonders die Oberfranken, bitte, bitte, bitte, lieber Onkel Bush, befreie die Kurden von dem türkischen Genozid - God bless you, Mr. Bush!
 
ich finde es eben fatal, dass man nur dann in die politik anderer länder eingreif, wenn man sich bedroht fühlt oder sogar einen wirtschaftlichen nutzen daraus ziehen kann, aber ansonsten die unterdrückten, armen, wehrlosen, geschundenen völker sich selbst überlässt.
 
Original geschrieben von heavy
ich finde es eben fatal, dass man nur dann in die politik anderer länder eingreif, wenn man sich bedroht fühlt oder sogar einen wirtschaftlichen nutzen daraus ziehen kann, aber ansonsten die unterdrückten, armen, wehrlosen, geschundenen völker sich selbst überlässt.
was erwartest du anderes in einem kapitalistischen system? eigennützige interessen dienen halt auch irgendwie dem gemeinwohl (ich sage nur: unsichtbare hand) :rolleyes:

hätte auch kein problem damit, wenn amerika einen gewissen nutzen aus ihrem angriff hätte ziehen können ---> wenn dieser irgendwie zu legitimieren wäre (besser: legitimiert gewesen wäre)

soo....das dazu :)
 
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Wie PhilippP schon andeutete gab und gibt es noch immer keine Beweise für die Existenz von Massenvernichtungswaffen. Und selbst mit diesen Beweisen wäre die Problematik noch nicht gänzlich geklärt. Ich denke, in Dtld. weiß man um die Problematik von "Präventivkriegen"...

Im Übrigen stimme ich mit PhilippP auch darin überein, dass dieser Krieg keines Falls Demokratie hervorbringen muss, dieses eigentlich unwahrscheinlich ist: In diesem Zusammenhang wird immer wieder auf das befreite Dtld. verwiesen, vergessen wird dabei leider oftmals die Tatsache, dass Dtld. immerhin in den selben Kulturkreis wie die Aliierten gehörte und zuvor schon demokratisch war, auch wenn diese vorherige Demokratie scheiterte...

Ich sehe in diesem Krieg allgemein gar nicht nur vordergründig das Streben nach ÖL, ich denke er gehört zu einem Gesamtkonzept Bushs, welches im Ganzen auf die Souveränität des "nahen Ostens" abziehlt. In meinen Augen wird bei Bush der Krieg wieder zu einem legitiemen Mittel der Demokratie.. wenn nicht sogar zu einem Ersatz.
 
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