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Joachim C. Fest der beste Kommentator des Ditten Reiches

Ferenc

Well-Known Member
Registriert
6. September 2016
Beiträge
7.565
Ich habe gerade wieder, insgesamt sicher zum siebenten oder achten Mal Joachim C. Fests : Das Gesicht des Dritten Reiches gelesen, für mich mit seiner Hitler Biographie, die beiden besten Bücher zu diesem Thema und dieser Zeit.

Stilistisch hervorragend, ganz außerordentlich gut recherchiert beschreibt Fest mit genialem Einfühlungsvermögen in die Zeit und ihre Protagonisten, ihre Charaktere, die Verflechtungen, und das Zusammenspiel der Nazis und ihrer Gegner, geniale Planung im Bösen von Hitler, die Präpotenz Gier und Dummheit des bürgerlichen Lagers, den Weg vom skurrilen Postkartenmaler, zum politischen Trommler, dann "Der Führer" zuerst von genialer Verschlagenheit von Sieg zu Sieg eilend, und zuletzt sein erbärmliches Ende in der Reichskanzlei, als Massenmörder und gänzlicher Versager.
 
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.....Wenn es interessiert, empfehle Ich Niklas Frank´"Dunkle Seele feiges Maul"; wie skandalös und komisch sich die Deutschen beim Entnazifizieren reinwaschen! Unter anderem mit den Protagonisten; "Oskar von Hindenburg, Emmi Göring, Lina Heydrich und vielen mehr!.....

plotin
 
.....Wenn es interessiert, empfehle Ich Niklas Frank´"Dunkle Seele feiges Maul"; wie skandalös und komisch sich die Deutschen beim Entnazifizieren reinwaschen! Unter anderem mit den Protagonisten; "Oskar von Hindenburg, Emmi Göring, Lina Heydrich und vielen mehr!.....

plotin

Der gute Oscar hat sichs halt immer gerichtet, oder richten lassen, und bei Emmy und Edda Göring hätte man sie austauschen müssen um sie zu entnazifizieren, Lina Heydrich habe ich momentan nicht parat
 
Die Rolle eines "Hitlers" und die seiner prominenten Handlanger ist doch gar nicht so interessant. Viel wichtiger im Hinblick auf aktuelle und zukünftige Entwicklungen wäre es doch, sich die Mitläufer anzusehen, die das Ganze erst möglich machten. ;)

Im "Dritten Reich" haben selbstverständlich alle Deutschen und Österreicher mitgemacht, außer sie haben das Land verlassen oder waren als Partisanen im Untergrund. Manche waren jubelnd dafür, manche halbherzig und manche waren dagegen aber alle haben sie mitgemacht, haben ihr Tagwerk verrichtet und dadurch das System gestützt, auch wenn sie es vielleicht nicht in allen Punkten mochten. Es lenkt vom Thema der Verführbarkeit und vom "Fehler im System" ab, sich ein paar einzelne vorzunehmen und diesen als "Führungskraft" die alleinige Verantwortung zuzuschieben. Die "Entnazifizierung" war eh nur ein hilfloser und schnell abgebrochener Versuch, durch die Abstrafung von ein paar Symbolfiguren den Rest von seinen Sünden zu befreien.
 
Die Rolle eines "Hitlers" und die seiner prominenten Handlanger ist doch gar nicht so interessant. Viel wichtiger im Hinblick auf aktuelle und zukünftige Entwicklungen wäre es doch, sich die Mitläufer anzusehen, die das Ganze erst möglich machten. ;)

Im "Dritten Reich" haben selbstverständlich alle Deutschen und Österreicher mitgemacht, außer sie haben das Land verlassen oder waren als Partisanen im Untergrund. Manche waren jubelnd dafür, manche halbherzig und manche waren dagegen aber alle haben sie mitgemacht, haben ihr Tagwerk verrichtet und dadurch das System gestützt, auch wenn sie es vielleicht nicht in allen Punkten mochten. Es lenkt vom Thema der Verführbarkeit und vom "Fehler im System" ab, sich ein paar einzelne vorzunehmen und diesen als "Führungskraft" die alleinige Verantwortung zuzuschieben. Die "Entnazifizierung" war eh nur ein hilfloser und schnell abgebrochener Versuch, durch die Abstrafung von ein paar Symbolfiguren den Rest von seinen Sünden zu befreien.

Hier bin ich subjektiv nicht deiner Meinung, obwohl ich dir in deiner Grund Aussage recht gebe. Natürlich hast du mit deiner Beobachtung recht, denn der Herr Karl, welcher immer schon dagegen gewesen ist dafür zu sein, beschränkt sich nicht nur auf Österreich.
Wobei man aber auch gelassen bleiben sollte, heutigen Tages ist jeder Angeber, welcher im privaten Leben ein Pantoffelheld ist, in seiner Phantasie eine Art Geschwister Scholl, Staufenberg oder Jägerstätter, welche Hitler wütenden Widerstand geleistet hätten, während sie in der Realität selbst in Friedenszeiten, gesinnungslose Befehlsempfänger sind.

Die Masse, "Das Volk" wird immer beliebig manipulierbar sein, zum guten wie zum bösen, daran ist für mich nichts interessantes.

Wohingegen Genie, auch böses Genie, und die Verwicklungen von Macht, Machtkampf, Machtbewahrung und Niedergang für mich ungleich interessanter zu beobachten sind als die immer gleich bleibende, sich duckende Konturen lose, feile Natur des "Volkes", mag das auch etwas anrüchig sein;)
 
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Die Masse, "Das Volk" wird immer beliebig manipulierbar sein, zum guten wie zum bösen, daran ist für mich nichts interessantes.

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Ich dagegen finde es interessant, dass sich das Verhalten des Einzelnen, also das Verhalten "des Volkes" danach richtet, wie er behandelt und angesprochen wird. Unter der Knute einer "gestrengen Obrigkeit" entwickelt sich anderes Verhalten, als in der Geborgenheit, die ein Mensch erfährt, wenn er sich als geschätztes Mitglied einer von ihm geschätzten toleranten Gemeinschaft fühlt. Will sagen: Die Verachtung, die viele sich selbst überschätzende "Individualisten" für andere Menschen hegen, die sie dann gerne "das gemeine Volk" oder "die breite Masse" nennen, kommt nicht nur von der Selbstüberschätzung dieser "Individualisten" sondern auch daher, dass die Rahmenbedingungen des Miteinanders eben geeignet sind, jene Eigenschaften und Verhaltensweisen zu fördern, für die man "das Volk" dann wieder verachten kann und lieber von vermeintlichen Genies ( :lachen::lachen::lachen:) regiert wird.
 
Ich dagegen finde es interessant, dass sich das Verhalten des Einzelnen, also das Verhalten "des Volkes" danach richtet, wie er behandelt und angesprochen wird. Unter der Knute einer "gestrengen Obrigkeit" entwickelt sich anderes Verhalten, als in der Geborgenheit, die ein Mensch erfährt, wenn er sich als geschätztes Mitglied einer von ihm geschätzten toleranten Gemeinschaft fühlt. Will sagen: Die Verachtung, die viele sich selbst überschätzende "Individualisten" für andere Menschen hegen, die sie dann gerne "das gemeine Volk" oder "die breite Masse" nennen, kommt nicht nur von der Selbstüberschätzung dieser "Individualisten" sondern auch daher, dass die Rahmenbedingungen des Miteinanders eben geeignet sind, jene Eigenschaften und Verhaltensweisen zu fördern, für die man "das Volk" dann wieder verachten kann und lieber von vermeintlichen Genies ( :lachen::lachen::lachen:) regiert wird.

Die großen Massen Verführer, der Gröfaz, Mussolini etc, haben es gewusst, zieht man beim "Volk" an den richtigen Schnüren, ist es zum guten wie zum bösen verführbar. Im Jahre 1956 haben meine Landsleute tausenden geflüchteten Ungarn selbstlos geholfen, und heute schäumen sie von diesen "Außenfeind" Polit Schmierenkomödianten wie dem Ohrwaschelkaktus Kurz und dem blau braunen Strache zu immer neuen Hasstiraden aufgestachelt gegen alles Fremde, ja man suggeriert ihnen die Fremden wären an allem schuld, derweil ihnen aber von dein einheimischen System Nutznießern, die Hosen mit immer neuen Steuer Tricks ausgezogen werden.
 
Stilistisch hervorragend, ganz außerordentlich gut recherchiert beschreibt Fest mit genialem Einfühlungsvermögen in die Zeit und ihre Protagonisten, ihre Charaktere, die Verflechtungen, und das Zusammenspiel der Nazis und ihrer Gegner, geniale Planung im Bösen von Hitler, die Präpotenz Gier und Dummheit des bürgerlichen Lagers, den Weg vom skurrilen Postkartenmaler, zum politischen Trommler, dann "Der Führer" zuerst von genialer Verschlagenheit von Sieg zu Sieg eilend, und zuletzt sein erbärmliches Ende in der Reichskanzlei, als Massenmörder und gänzlicher Versager.

Auch eine Möglichkeit, das Besitzbürgertum rein zu waschen.

Grüß Gott!
 
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