Hart ins Gericht mit Grass ging auch der Schriftsteller Rolf Hochhuth. In einem offenen Brief schreibt der Dramatiker im "Münchner Merkur": "Auch ich (...) schäme mich als Deutscher Deiner anmaßenden Albernheit, den Israelis verbieten zu wollen, ein U-Boot deutscher Produktion zu kaufen, das möglicherweise allein ihrem kleinen Staat die letzte Sicherheit geben kann, von einer engst benachbarten Atommacht buchstäblich über Nacht nicht ausgerottet zu werden!" Seit Hitler habe kein anderer Staat als der Iran dem jüdischen Volk mit Ausrottung gedroht, schrieb Hochhuth weiter.
Der an Grass gerichtete Beitrag schließt mit den Worten: "Du bist geblieben, was Du freiwillig geworden bist: der SS-Mann, der das 60 Jahre verschwiegen hat, aber den Bundeskanzler Kohl anpöbelte, weil der Hand in Hand mit einem amerikanischen Präsidenten einen Soldatenfriedhof besuchte, auf dem auch 40 SS-Gefallene liegen - nie gab es einen meisterhafteren Tartuffe als Dich!"