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..gibt's koa Sünd (waschechte Schnaderhüpfln

Weberin

Well-Known Member
Registriert
19. Juli 2009
Beiträge
6.159
Scheen grean is mei Huat,
brennhoaß mei rots Bluat!
kann nix als wia tanzn,
aba dös kann i guat!


365 Gstanzln zsammtragn und aufgeschrieben von Walter Schmidtkunz
in Erfurt zuerst 1936 verlegt
 
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AW: ..gibt's koa Sünd (waschechte Schnaderhüpfln

Ich denk, auf der Alm, da gibt's koa Sünd
weil die Männer zu müde sind?

sie arbeiten hart, die tüchtigen Sennen
da können sie abends nur noch einpennen?​
 
AW: ..gibt's koa Sünd (waschechte Schnaderhüpfln

Wann i taat, wia ma tuat,
und aa so tuan taat,
na taat i tuan wia oana taat,
der so tuat, wi wann er taat.

:katze3:
 
AW: ..gibt's koa Sünd (waschechte Schnaderhüpfln

Tat ma d' Dummheit versteuern
na hätt ma gnua Geld,
es gibt ja nix Dümmers
als d' Leut auf da Welt.


:katze:
 
AW: ..gibt's koa Sünd (waschechte Schnaderhüpfln

Scheen grean is mei Huat,
brennhoaß mei rots Bluat!
kann nix als wia tanzn,
aba dös kann i guat!


365 Gstanzln zsammtragn und aufgeschrieben von Walter Schmidtkunz
in Erfurt zuerst 1936 verlegt

Sehr schön! Ich mag diese Verschen, die durch Hubert von Goisern wieder ans Publkum kamen.

A Griasknedl und an Leberknedl
hamse gar ned vatrong.
Da hot der Griesknedl in Lebrknedl
Von da Hechtbank owigschlogn
.

Auch Karl May schätzte sie:

Gen Berg bin ich gelaufen,
Gens Thal bin ich gerennt.
Da hat mich mein Schatzerl
Am Juchzen erkennt.

Ein Pferderl, hott, hott,
Und ein Schlitten, tschin, tschin
Und ein Büberl, ein Dirndl
Sie sitzen darin.

Und da droben, und da droben,
Wo der Ziegenbock springt.
Und da steht halt die Leni,
Die den Wurzelsepp ansingt.

Der König hat eine Krone
Und der Sepp hat einen Hut.
Und der König wird mein Mann nicht,
Doch dem Sepp, dem bin ich gut.


Alle aus "Der Weg zum Glück".

Zu diesen stelle ich die Verse von "der Rauen Alb". In meiner Kinder- und Jugendzeit beliebte Reimereien. Fast unendlich variabel.

Kostproben:

Droben auf der rauen Alb
was machen da die Schreiner all?
Die fressat Spän und scheißat Bretter.
Das gôht all wia a Donderwetter.

Droben auf der rauen Alb
was machen da die Blechner all?
Do a Blechle, dett a Blechle;
zletschta gibts a Scheißhausdächle.

Droben auf der rauen Alb
was machen da die Gipser all?
Dia scheißat an den Wänd entlang
und sagen, des hebt jahrelang.


Ich hoffe, damit dem hiesigen Bedürfnis nach Fäkalsprache Genüge getan zu haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: ..gibt's koa Sünd (waschechte Schnaderhüpfln

Wia da Wirt, si is 's Bier,
des er ausschenken tuat:
is a freundli, is schlecht,
is er grob, na is guat.

:katze:
 
AW: ..gibt's koa Sünd (waschechte Schnaderhüpfln

Ähnlich kreativ konnte man die Reime nach dem Muster:

Zwischen Rottenburg und Tübingen ...

variieren.

Zwischen Rottenburg und Tübingen,
Da gibts ein Tunell.
Wenn man reinfährt, wirds dunkel,
Wenn man rauskommt, wirds hell.

Zwischen Rottenburg und Tübingen
steht eine Kapell.
Da läutet der Mesner
mit der eigenen Schell.

Zwischen Rottenburg und Tübingen
steht eine Fabrik.
Da hat man frei
für einen Mittagsfick!


Wir haben damals viel rumgeferkelt!
 
AW: ..gibt's koa Sünd (waschechte Schnaderhüpfln

Hallo !

Tatsächlich gehen die Gstanzln bzw. Schnaderhüpfln leicht ins Ordinäre bzw. Verächtliche; dass sie nicht immer ordinär sein müssen, bewies mir Roland Neuwirth (ein österreichischer Liedermacher) bei einem seiner Auftritte in einem Wiener Heurigenlokal:

Sog nia zan an Bauer,
sei Wei, der is sauer,
sog eahm gounz grod,
der is guad fian Solod.​

Für user, die dieser Mundart nicht mächtig sind, ein Übersetzungsversuch:

Sag' nie zu einem Bauer,
sein Wein wäre sauer,
sag' ihm ganz grad (= geradeheraus),
der is gut für'n Salat.​

Gstanzln sind von Natur aus derb; ihr Wesen kann sehr schwer in der Schriftsprache wiedergegeben werden.

Liebe Grüße

Zeili
 
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