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Gasland

scriberius

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2. Juli 2011
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Es gibt einen Film, gedreht von einem Amerikaner in Amerika: Gasland. Er zeigt das Unvorstellbare. Die Zerstörung eines wunderschönen Landes, die völlige Missachtung der Lebensgrundlagen der eigenen Bevölkerung, den unglaublichen technischen Umgang bei der Förderung des Gases, die deprimierten und kranken Betroffenen, deren Heimat zerstört wurde, und die eingewickelten Politiker und Beamte, die ganz auf der Seite der Gasindustrie stehen. Fracking hat bereits die Umwelt in vielen Gebieten dauerhaft verseucht, Grundwasser und Farmen kontaminiert, Menschen und Tiere mit einem Cocktail von karzinogenen Substanzen vergiftet, was noch immer offiziell bestritten wird. Das Kartell der Gasfreunde verhöhnt kranke und sterbende Landsleute, ohne zu begreifen, dass es nur noch wenige Jahre dauern kann, bis sie selbst davon betroffen sein werden. Glauben die wirklich, dass sie sich dann alle in die letzten bewohnbaren Refugien zurückziehen können? Kann man so blind sein in Anbetracht ordentlicher Rendite?
 
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AW: Gasland

Es gibt einen Film, gedreht von einem Amerikaner in Amerika: Gasland. Er zeigt das Unvorstellbare. Die Zerstörung eines wunderschönen Landes, die völlige Missachtung der Lebensgrundlagen der eigenen Bevölkerung, den unglaublichen technischen Umgang bei der Förderung des Gases, die deprimierten und kranken Betroffenen, deren Heimat zerstört wurde, und die eingewickelten Politiker und Beamte, die ganz auf der Seite der Gasindustrie stehen. Fracking hat bereits die Umwelt in vielen Gebieten dauerhaft verseucht, Grundwasser und Farmen kontaminiert, Menschen und Tiere mit einem Cocktail von karzinogenen Substanzen vergiftet, was noch immer offiziell bestritten wird. Das Kartell der Gasfreunde verhöhnt kranke und sterbende Landsleute, ohne zu begreifen, dass es nur noch wenige Jahre dauern kann, bis sie selbst davon betroffen sein werden. Glauben die wirklich, dass sie sich dann alle in die letzten bewohnbaren Refugien zurückziehen können? Kann man so blind sein in Anbetracht ordentlicher Rendite?


Entweder sie sind tatsächlich so blind oder es ist gewollt! Oder beides...
Was weiß man schon? :dontknow:
 
AW: Gasland

Die Aussicht auf vermeintliches Glück weist oft den Verstand in Schranken, das ist klar, Gier vernebelt die Sinne. Aber: Das ganze Spiel funktioniert doch nur deshalb, weil sich die erwachsenen Kinder selbst in Sicherheit wähnen und glauben, dass wieder nur Andere beroffen sind, während sie selbst die Vorteile genießen können. Wie aber soll das gehen, wenn das ganze Land unbewohn- und bewirtschaftbar wird? Rechnen diese Ignoranten damit, dann in Florida, Südkalifornien und in anderen Randzonen mit aufbereitetem Meerwasser weiter im Luxus leben zu können, während im Landesinneren die allermeisten Regionen aufgegeben wurden und die Dortgebliebenen recht schnell wegsterben?

Der Vorwurf wird erhoben, dass es bereits in 6 Staaten zu massiven Verseuchungen des Grund- und Oberflächenwassers kam. Die Rinder fressen kontaminiertes Gras und saufen verseuchtes Wasser, bevor sie verzehrt werden. Wie lange noch wird die Wasserversorgung in den Metropolregionen aufrecht zu erhalten sein? Ein Regierungsidiot verspricht jedem Betroffenen die Versorgung mit angeliefertem Ersatzwasser. Die Anzahl der schon vorhandenen Bohrlöcher wird auf 10^5 geschätzt, Tendenz steigend, und alle sind Dreckschleudern. Die Frackingflüssigkeiten sind als Betriebsgeheimnisse eingestuft, unterliegen keinerlei Köntrolle, es rollt praktisch eine Enteignungswelle ungekannter Dimension. Die Eigentümer können ihr Land nicht verkaufen, bleiben meist aus Mangel an einer Alternative dort, genau wie die Einwohner von Fukushima. Gasfelder zerfressen fast überall die Landschaft, es wird mit minimalem Aufwand und maximalem Risiko gearbeitet, die Angelegenheit ist nicht gesetzlich geregelt, aber die bestehenden Umweltstandards wurden ausgehebelt. Dass die Ökobilanz katastrophal ist, wird dabei zu einer Belanglosigkeit. Parallel dazu bohren sie derzeit in Europa politisch vor......
 
AW: Gasland

In einer sogenannten "Demokratie" sind doch Entwicklungen, die das sogenannte "Volk" nicht gut findet, überhaupt nicht möglich. :dontknow:
 
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AW: Gasland

Der Film wurde gestern Abend wieder ausgestrahlt und ich habe ihn mir erneut angesehen. Er gehört in die Sparte Horrorfilme, denn im Gegensatz zu den Hollywoodproduktionen, die sofort als billige Machwerke zu erkennen sind, ist das, was ein Betroffener da als Erstlingswerk mit semiprofessioneller Kamera gedreht und bearbeitet hat, wirklich bedrückend. Es ist real, zeigt, wie völlig durchgeknallte Politiker einer Lobby erlagen und die flächendeckende Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen erlaubten. Die Dimension dürfte einmalig sein, denn alle bestehenden Umweltschutzgesetze wurden abgeändert und nehmen jetzt die Erdöl/Gas-Branche ausdrücklich aus. Was im kleinen Maßstab u.U. als Verbrechen geahndet wird, darf die Industrie im Megaformat überall im Land machen.

Die ganze Administration schützt sie vor den natürlichen Interessen der Bürger mit aller Macht, die um ihre wirtschaftliche, wie auch ihre biologische Existenz gebracht werden. In ihrem Wahn, durch die Förderung von Erdgas ihr marodes System noch eine Weile über die Runden retten zu können, verschließen sie alle Augen und vergiften ihr wunderschönes Land vom Atlantik bis zum Pazifik.

Und weil es nie genug ist, wollen diese hirnkranken Unternehmen nun auch bei uns fracken. Die Bestrebungen wurden von unseren Kaperhirnen bereits weitgehend umgesetzt, die Erlaubnis steht kurz bevor. Wieder haben sie - trickreich und falsch, wie üblich - ein Gesetz in der Mche, das scheinbar Schlimmeres verhindern soll. Es soll verboten werden, dass oberhalb von 3000m gefrackt wird, was nichts anderes bedeutet, als die Erlaubnis für Fracking unterhalb davon. Schwachköpfige Experten behaupten, die Grundwasserschichten blieben dabei völlig unbeeinflusst. Kann man so blöde sein? Man muss nicht Geologie studiert haben um zu wissen, dass das Quatsch ist. Wer bohrt und großräumig gewachsene Strukturen sprengt, der sorgt für die Freisetzung von unter hohem Druck stehendem Gas, das, seiner Natur entsprechend den Weg nach oben sucht und dabei den Chemiecocktail eben nicht freundlicherweise zurücklässt, sondern mitnimmt.

Die Folgen sind im Film eindrucksvoll dokumentiert. Reihenweise verseuchte Trinkwasserbrunnen, vergiftete Umwelt weit und breit, kranke, sterbende Menschen und Tiere. Und über all dem ein Mantel des Schweigens. Schlimmer noch: wer sich wenigstens die Brosamen einer Entschädigung sichern will, um sich ärztlich behandeln lassen zu können, der muss Stillschweigeerklärungen unterzeichnen, sonst gibt es gar nichts.
 
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