Libets Experimente in den 80er Jahren werden, obwohl sie so eindeutig nicht waren, üblicherweise dahingehend interpretiert, dass der Mensch keinen freien Willen habe, höchstens einen freien Nicht-Willen. Die Interpretation lautet sinngemäß so:
"Eine Entscheidung wird vom Gehirn getroffen (von der physikalischen Engine) und gelangt erst später ins Bewusstsein. Das Bewusstsein hat dann gerade noch ein Vetorecht, d.h. es kann die Entscheidung widerrufen oder bestätigen und zur Ausführung bringen. Dieser Prozess wird von den Menschen üblicherweise als "eine Entscheidung fällen" beschreiben, in Wirklichkeit ist das aber eine Täuschung."
Der Haken an dieser Interpretation ist, dass Libets eigene Aussagen und Daten nicht so exakt waren, als dass man sie als sicher betrachten könnte.
Es gibt nun eine neue Studie zum Thema: Chun Siong Soon, Marcel Brass, Hans-Jochen Heinze und John-Dylan Haynes - "Unbewusste Einflüsse auf freie Entscheidungen im menschlichen Gehirn" (Nature Neuroscience 11, 543-545). Auch hier kommen die Forscher nur auf eine Treffergenauigkeit von 60%, was nicht unbedingt berauschend ist und auch nicht unbedingt die oben beschriebene Interpretation bestätigt.
Die Interpretation wird darum auch kritisiert: hier und hier.
Was haltet Ihr davon? Haben wir nun einen freien Willen oder nicht? Oder haben wir nur einen freien "Nicht-Willen"?
lg, xcrypto
"Eine Entscheidung wird vom Gehirn getroffen (von der physikalischen Engine) und gelangt erst später ins Bewusstsein. Das Bewusstsein hat dann gerade noch ein Vetorecht, d.h. es kann die Entscheidung widerrufen oder bestätigen und zur Ausführung bringen. Dieser Prozess wird von den Menschen üblicherweise als "eine Entscheidung fällen" beschreiben, in Wirklichkeit ist das aber eine Täuschung."
Der Haken an dieser Interpretation ist, dass Libets eigene Aussagen und Daten nicht so exakt waren, als dass man sie als sicher betrachten könnte.
Es gibt nun eine neue Studie zum Thema: Chun Siong Soon, Marcel Brass, Hans-Jochen Heinze und John-Dylan Haynes - "Unbewusste Einflüsse auf freie Entscheidungen im menschlichen Gehirn" (Nature Neuroscience 11, 543-545). Auch hier kommen die Forscher nur auf eine Treffergenauigkeit von 60%, was nicht unbedingt berauschend ist und auch nicht unbedingt die oben beschriebene Interpretation bestätigt.
Die Interpretation wird darum auch kritisiert: hier und hier.
Was haltet Ihr davon? Haben wir nun einen freien Willen oder nicht? Oder haben wir nur einen freien "Nicht-Willen"?
lg, xcrypto