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Flüchtlinge - oder: die Schande der EU

teonanacatl

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19. März 2010
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380
Hallo Forum;

gleich vorweg: ich überlegte, diesen Artikel in "Medien" zu eröffnen - doch erscheint es mir, trotz meines Ansatzes die verschiedenen Medien als "Meinungs-Bildungs-Quellen" auf zu zählen, doch wichtiger, die Thematik als "Europa-Politik" darzustellen.

Ich will (außer im Titel dieses Threads) gar nicht polemisieren, und möchte auch nicht meine persönliche Meinung einfließen lassen. Ich denke es reicht völlig, die Worte der Journalisten hier neben einander zu stellen.

ich starte einfach mal mit einem kleinen Rundblick durch die österreichischen Printmedien der letzten Tage (11.04 / 12.04):



Ausgangslage für das momentane "Flüchtlingsproblem" sind etwa 25.000 Menschen Nordafrikanischer Abstammung, die auf ihrer Flucht seit Januar 2011das "Hoheitsgebiet" der EU erfolgreich erreicht haben.

Im Vergleich dazu sollte man anführen, dass Ägypten bereits 200.000 Flüchtlinge aufgenommen- , und Tunesien über 200.000 Flüchtlinge aufgenommen haben.


_ _ _

Medienmacher Wolfgang Fellner (News-Gruppe/Mediaprint/Österreich/"Antenne Österreich")
http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Fellner
schreibt am 11.04.2011 in einem seiner Printmedien (Österreich):

"Stoppt die Flüchtlinge aus Absurdistan
... jetzt kaschiert Berlusconi seine UNFÄHIGKEIT, den Flüchtlingsstrom aus Afrika zu stoppen, mit der Idee, jedem Afrika-Flüchtling ein Touristen-Visum ....
In einer funktionierenden EU darf so ein Absurdistan nicht stattfinden.
Berlusconi ist das Handwerk zu legen.
Er hat die Afrika-Flüchtlinge gefälligst noch im Mittelmeer abzufangen, und sie ordentlich nach Afrika zurückzubringen.
Europa kann nicht Millionen (teo: 25.000) Wirtschaftsflüchtlinge aus Afrika aufnehmen.
Wir sollten unser Bundesheer in den Grenzraum entsenden.... "


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Peter Pelinka http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Pelinka äußert sich am Tag darauf (12.04) in der Zeitung "Heute" folgend:

"Wer A sagt ...
... muss auch B sagen.
Wer lauthals die Revolten gegen autoritäre Systeme im arabisch-nordafrikanischen Raum bejubelt, muss damit rechnen, dass es dort noch monate-, wenn nicht jahrelang höchst unsichere Zustände gibt.
Bürgerkriege (Libyen), große Spannungen (Ägypten), schwache neue Regierungen (Tunesien). Und dass sich schon deshalb zehntausende Menschen auf die Reise begeben, weil sie bessere Lebensbedingungen suchen, vor allem Arbeit. - ... -
Der nächste Fluchtpunkt: Italien; wird sicher nicht alle verkraften ... "

(teo: 25.000 Flüchtlinge durch 27 Mitgliedstaaten - macht: ???)

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"Heute" - Bericht über Innenministerin Fekter´s Treffen mit EU Amtskollegen in Luxemburg:
... " Fekter prüft bereits, ob Österreich derartige (Italiens-Visa-) Reisedokumente überhaupt anerkennen muss. ...
Fekter ist überzeugt, dass unser südlicher Nachbar den Flüchtlingssturm alleine bewältigen könne. ..." (teo: aber die EU- mit derzeit 500 Mio Mitgliedern - kann die Flüchtlinge nicht "bewältigen" ???)

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"Salzburger Nachrichten" -

"Das Flüchtlingskommisariat der UNO (UNHCR) appeliert an die EU Staaten, politische Flüchtlinge aus Nordafrika aufzunehmen...
Die EU müsse zurerst Ägypten und Tunesien helfen, denn diese Nachbarländer Libyens haben zusammen über 400.000 Flüchtlinge aufgenommen... "

"EU bietet beschämendes Bild"
"Während sich die wahren Dramen in Ägypten und Tunesien mit jeweils rund 200.000 Flüchtlingen abspielen, steht die Europäische Union schon kopf, wenn in Italien etwas mehr als 20.000 Flüchtlinge stranden.
Und wie das EU-Innenministertreffen am Montag in Luxemburg wieder bewies, regieren im Moment mehr Schuldzuweisungen, anstatt sich über konstruktive Lösungen verstärkt Gedanken zu machen.
Italien Griechenland oder Spanien, die dabei die ersten Anlaufstellen sind, fühlen sich schon jetzt zum Teil überfordert, den Ansturm zu bewältigen und pochen auf die Solidarität der EU-Partner.
Doch die wiederum kämpfen selbst mit wachsender Ausländerfeindlichkeit in ihren Ländern. Sie sind zwar bereit ... die EU-Außengrenzen besser zu schützen ....
Die österreichische Innenministerin Maria Fekter fürchtet .... und verurteilt die italienische Vorgehensweise als "unsolidarisch".
... deutsche Bundesinnenminister Hans-Peter-Friedrich (CSU): "Wir hoffen, dass die Italiener ihre Aufgaben ... erfüllen."

Roberto Maroni nach der EU -Sitzung desillusioniert:
"Ich frage mich ob es sinnvoll ist, weiterzumachen mit der Teilnahme an der EU."

EU Innenkommisarin Cäcilia Malmström: "Vorraussetzung für eine automatische/automatisierte Aufteilung der Flüchtlinge auf mehrere EU Staaten sei: dass eine qualifizierte Mehrheit der EU Länder einen "Massenansturm" feststellt - doch davon kann noch keine Rede sein."

Einige Länder wie UNGARN, BELGIEN, SCHWEDEN, oder TSCHECHIEN wollen selbst Flüchtlinge aufnehmen. (teo: !!!)

weiterer Artikel aus den SN:

"Die Angst vor den Rechten diktiert die Asylpolitik
die Regierungen in Italien und Frankreich (teo: sowie Österreich und Deutschland), haben innenpolitische Gründe für ihre harte Haltung gegen die tunesischen Flüchtlinge ...
... inzwischen entstand in Italien, angestiftet von der fremdenfeindlichen Regierungspartei LEGA NORD ein Klima der hysterischen Angst und Ablehnung.
Italien hat mit den Rund 22.000 Tunesiern, von denen die meißten nicht einmal im Land bleiben wollen, unüberwindbare Probleme...
die Regionen Veneto und Piemont wollen unter fadenscheinigen Gründen keine Tunesier aufnehmen....

(teo: detto in Österreich: Es entsteht, angestiftet von der fremdenfeindlichen Meinungsmache in den großen Printmedien dieses Landes (Österreich/Heute/Krone/... = Fellnerismus), ein Klima der hysterischen Angst und Ablehnung...)

_ _ _


Ich denke anders.
Ich vermisse einen Gegenpol im momentanen EU-weitem Politik-Geschehen !

Dafür habe ich nicht gestimmt.
Das ist gegen meine Einstellung.

Ich schäme mich für die (meißten) EU-Innenminister.

Ich möchte meine Mitgliedschaft hinschmeißen !!!


warum läuft mir keine Fekter über den Weg, damit ich sie mal so richtig abwatschen kann ???

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Leider konnte ich mich doch nicht emotional und mit Wortmeldungen aus dem "Pressespiegel" raushalten. - Ich hoffe ihr verzeiht meine persönliche Einfärbung des Threads - und tragt mit vielen Wortmeldungen bei, euren Standpunkt zum Thema EU-Flüchtlings-Politik kund zu tun.

Danke, teo
 
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AW: Flüchtlinge - oder: die Schande der EU

Dafür habe ich nicht gestimmt.
Das ist gegen meine Einstellung.

Ich schäme mich für die (meißten) EU-Innenminister.

Ich möchte meine Mitgliedschaft hinschmeißen !!!


warum läuft mir keine Fekter über den Weg, damit ich sie mal so richtig abwatschen kann ???

Bedeutet im Klartext, Du hast getan,
was Du für Deine Pflicht hieltest und stellst jetzt fest,
dass Du damit genau das unterstützt hast,
wogegen anzugehen Du Dich tief verpflichtet fühltest.
Vielleicht hast Du zu Wahlzeiten sogar andere aufgefordert,
ebenfalls das zu tun, was Dir als Pflicht unumgänglich erschien?
Und jetzt möchtest Du gern jemanden abwatschen,
der Deiner Meinung nach Schuld an dem Dilemma trägt,
in das Dich frühere Pflichterfüllung gebracht hat?

Seh ich das so richtig?.
 
AW: Flüchtlinge - oder: die Schande der EU

es gab in den 90ern einen beeindruckenden Fernsehfilm:
"der Marsch"

er stellte ein Zukunftsszenario dar:
aus den tiefen Afrikas, das durch Übervölkerung, Umweltzerstörung, Mißwirtschaft geprägt ist..... kommen die Menschen in einem langen Marsch, dem sich unterwegst viele tausende anderer noch anschließen..... auf die Grenzen Europas zu... die Europäer haben die Wahl wie die Insassen eines vollen Bootes.... die Notleidenden abzuweisen....oder mit ihnen unterzugehen.

jetzt sind wir nahe dran, daß es ernst wird mit dieser Situation.
 
AW: Flüchtlinge - oder: die Schande der EU

Hallo !

Nach dem Lesen der Hälfte Deines Eingangsthreads, teonanacatl, bin ich aus diesem geflüchtet.

Als Kriterien für die Aufnahme von Flüchtlingen würde ich folgende Parameter heranziehen (Flüchtling ist einmal nur der, dessen Leben in seiner Stammheimat durch das dortige Regime bedroht ist):

1.) Pro-Kopf-Einkommen eines Staates.

2.) Bewohnbare Fläche eines Staates (bereits frei stehender Wohnraum ist zu berücksichtigen)

3.) Arbeitslosenquote im Zielland des Flüchtlings.

Irgendwo muss ja der Flüchtling als erstes an Land gehen, in diesem Fall ist wohl Italien am naheliegendsten; ein Flüchtling wird sich wohl kaum eine Flugreise nach Australien leisten können.

Bevor wir aber jetzt Italien verurteilen, sollten wir wissen, wie es in diesem Land wirklich ausschaut bzw. wieviele Menschen bereits den Flüchtlingsstatus haben. Wenn die Italiener mehrheitlich vom Wesen, Charakter und der Politik Berlusconis beeinflusst sind, gibt es wohl in Italien 10 % Superreiche und 90 % Arme, ist Italien also in Summe ein armes Land und selber hilfsbedürftig.

Ist natürlich in diesem Fall in erster Linie Kompetenz der EU, ihnen zu helfen. Es hatten ja alle jetzigen Mitglieder genug Zeit, vorher nachzudenken, mit wem sie sich an einen Tisch setzen.

Wenn die EU als Ganzes keine 25000 Flüchtlinge aus Staaten aufnehmen kann, die sie einmal ausgebeutet hat, ist das tatsächlich eine Schande.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Flüchtlinge - oder: die Schande der EU

Es gibt doch scheinbar sehr wenige "Hochbegabte" Betrachter der Situation.
Die UN-Flüchtlingskommission sollte sich mehr um den Wortlaut und die Auswirkungen ihrer völkermordenden Resolutionen kümmern, anstatt die Flüchtlingsströme leiten oder verwalten zu wollen, die sie selber mit ihren Resolutionen ausgelöst hat.
Die Begeisterung für die sogenannten "Revolutionen" in islamischen Ländern müßte dazu führen, daß man die dort durch diese Bürgerkriege zu Flüchtlingen degradierten Menschen mit offenen Armen aufnimmt. Wenn die sogenannten "Tyrannen" keine zu tyrannisierenden Personen mehr in ihren Ländern vorfinden, lohnt sich die ganze Tyrannei nicht mehr länger. Ja, und wir brauchen doch jede Menge billige Arbeitskräfte, die bei NETTO für 5 Euro pro Stunde arbeiten. Der Rest kann als Zeitungsausträger, Gärtner und Ziegenhirten eingesetzt werden.
Italien könnte genügend frustrierte Rebellen gegen die Mafia einsetzen.
Allerdings müßte Berlusconi dann auch flüchten.
Vielleicht bekäme er bei Gaddafi Asyl ?
Die beiden müßten dann allerdings allein die Ölhähne bedienen.
Perivisor
 
AW: Flüchtlinge - oder: die Schande der EU

die Flüchtlinge sind überwiegend junge arbeitsfähige Männer, sie sollten für ihr Land arbeiten, aus dem sie geflüchtet sind, dem vernehmen nach sind sie oft gut qualifiziert...selbst wenn nicht... sie können mit helfen das Klima, die Sehenswürdigkeiten, das Öl .... ihrer Länder vermarkten....

wir in D füttern schon millionen Immigranten mit Hartz 4 durch, ich möchte nicht, daß es im ganzen Land so aussieht wie in Berlin- Neukölln oder Duisburg Marxlohe......
 
AW: Flüchtlinge - oder: die Schande der EU

Ich denke anders.
Ich vermisse einen Gegenpol im momentanen EU-weitem Politik-Geschehen !

Dafür habe ich nicht gestimmt.
Das ist gegen meine Einstellung.

Ich schäme mich für die (meißten) EU-Innenminister.

Ich möchte meine Mitgliedschaft hinschmeißen !!!


warum läuft mir keine Fekter über den Weg, damit ich sie mal so richtig abwatschen kann ???

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danke teo!
für den thread hier.
für deine worte.

du schreibst mir aus der seele.

es ist ein europäische SCHANDE!!!
 
AW: Flüchtlinge - oder: die Schande der EU

in allen europäischen Ländern punkten die Rechtsparteien deshalb, weil die Bevölkerung den überbordenden Zulauf von Immigranten nicht mehr mittragen will, wollen sehen, wie es jetzt in Finnland ausgeht

Denn die großen Volksparteien haben viele Themen – darunter an erster Stelle Einwanderung und Asyl – jahrelang aus Gründen der politischen Korrektheit vernachlässigt.
Und genau diese politische Korrektheit hat nun dazu geführt, daß die „Wahren Finnen“ den politischen Diskurs in vielen Fragen bestimmen und die anderen Parteien vor sich hertreiben. Denn diese positionieren sich häufig entgegengesetzt zu der Rechtspartei. Das wiederum nutzt den „Wahren Finnen“. Sie gewinnen an Profil und Glaubwürdigkeit, während die anderen genau das verlieren.
Auch die in den vergangenen Wochen entfachte Diskussion über Einwanderung – eine Art finnische Sarrazin-Debatte – ist Soinis Partei zu verdanken: Zum einen sind Medien, Wissenschaftler und Politiker nun gezwungen, über die Gründe für den Aufstieg der rechtspopulistischen Partei zu diskutieren. Zum anderen erkennen die großen Parteien allmählich, daß sie das Thema Einwanderung nicht länger ausklammern können. Sie ahnen, daß eine Partei, die sich der auch in Finnland zunehmenden Ausländerproblematik verweigert, kaum noch Chancen haben dürfte, Wahlen zu gewinnen.

http://www.reconquista-europa.com/s...artei-Wahre-Finnen-in-Umfragen-auf-Rekordhoch
 
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AW: Flüchtlinge - oder: die Schande der EU

@ naturverbunden

Ich akzeptiere deine Meinung.
Dennoch: Ich denke deine Meinung bildet sich ausschließlich aus der Panikmache die derzeit verbreitet wird. - Deine Meinung spiegelt also genau das, was jene Meinungsmacher mit ihrer Panikmache bezwecken wollen.

Das du dies nicht durchschaust, macht mich traurig !

Ja - Die momentanen Flüchtlinge sind fast alle aus Tunesien, und junge arbeitsfähige Männer - du hast vollkommen recht.
Sie kommen aber nicht zu uns, weil sie die Marillenblüte erleben wollen, oder hier einen Hartz4 Antrag stellen wollen - NEIN .- sie wollen nicht mal Asyl.

Sie fliehen lediglich Aufgrund der "AUSSICHTSLOSEN WIRTSCHAFTLICHEN SITUATION" welche derzeit in Tunesien vorherrscht.

und genau dort sollte die EU Hilfe leisten - ihre Kräfte auf diese Probleme fokusieren, doch:
anstelle dessen wird blind Panikmache betrieben - wegen leppischer 25.000 Leute - die ohnehin bald wieder nach Hause wollen, sobald es bessere Aussichten für sie gibt.

Deine Sorgen (Hartz4) sind so (mit Verlaub) "dümmlich" und "eingetrichtert"...

Ich könnte jetzt gleich in deiner Panik-Manier antworten: "Wir kleines Österreich vertragen eure BRD-Studenten nicht in unserer kleinen "Universitäts-Landschaft" ..." - das sind immerhin mehr als 25.000 ("ausländische" - nicht "Deutsche") !!!

http://www.statistik.at/web_de/stat...ldungswesen/universitaeten_studium/index.html
Kasten 1 --> Tabelle Nr 6: "Ordentliche Studierende an öffentlichen Universitäten 2009/10 nach Universität" sind über 50.000 ausländische Studenten angeführt

teo
 
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