Allfred
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AW: Fehler
Fehler sind nicht zu vermeiden, schon gar nicht über angedrohte oder bekanntgemachte negative Auswirkungen. Die Anspannung steigt bei den Mitarbeitern in solchen Fällen, und verursacht zusätzliche Fehler.
Muzmuz, Du hast insgesamt fast die gegenteilige meiner Meinung. Also, Fehlerauswirkungen sind nicht unbedingt nur negativ. Oft zeigt sich nach einer Weile sogar positive Wirkung, die durchaus nicht viel mit dem Befehlerten zu tun haben braucht, und vielleicht erst erkannt wird, wenn, zum Beispiel, der vorschnell entlassene Mitarbeiter, längst weg ist.Ich denke, hier muss man etwas differenzierter mit dem Begriff "Fehler" umgehen.
Verschiedene Begriffe wie Verfehlungen, Unzulänglichkeiten, Irrtümer oder auch simples Pech werden bisweilen als 'Fehler' bezeichnet.
Allen ist gemeinsam, dass sie prinzipiell negative Auswirkungen haben.
Dein Wort "Gegenmaßnahmen" unterstreicht Deinen Sanktionswillen, was aber die Fehlermachwahrscheinlichkeit nicht verringert. Jeder Druck, der gemacht wird, sorgt für schlechteres "Klima", und erhöht somit die Fehlergefahr, geht zudem auf Kosten der Kreativität.Die Ursachen und daher auch die zielführenden Gegenmaßnahmen unterscheiden sich jedoch mitunter beträchtlich.
Nachdem negative Auswirkungen prinzipiell vermieden werden wollen, gibt es primär zwei Möglichkeiten dafür. Erstens, man versucht den Fehler selbst zu vermeiden. Zweitens, man versucht die Auswirkungen des Fehlers zu vermeiden. Zumeist ist Ersteres erwünscht, aber oftmals erscheint der zweite Weg zumindest kurzfristig als der Einfachere.
Seh ich komplett andersrum:Fehler sind in der Tat zu vermeiden - und ohne Sanktionen werden sie auch nicht zu vermeiden sein. Dabei müssen Sanktionen jetzt nicht unbedingt eine explizite Strafe bedeuten. Oft ist es dem betroffenen selbst einfach peinlich, und damit die Sanktion ist schon da und kann folglich eine Motivation sein, den Fehler in Zukunft zu vermeiden.
Wenn ein Fehler zu keinen negativen Auswirkungen führt, gibt es keine Motivation, den Fehler in Zukunft zu vermeiden.
Fehler sind nicht zu vermeiden, schon gar nicht über angedrohte oder bekanntgemachte negative Auswirkungen. Die Anspannung steigt bei den Mitarbeitern in solchen Fällen, und verursacht zusätzliche Fehler.
Eigentlich eine Tautologie, da ja ein Fehler per Definition negative Auswirkungen hat (wenn auch nicht notwendiger Weise ausschließlich negative Auswirkungen).
Es gilt jedoch die Balanz zu finden, sodass der Betroffene den Weg bevorzugt, indem der den Fehler vermeidet als lediglich (eventuell durch Vertuschung) seine direkten Auswirkungen auf ihn.
lg,
Muzmuz
